Meine Trennung ist noch recht frisch, aber es geht jetzt alles sehr schnell. Donnerstag holt er die letzten Sachen und legt mir dann den Schlüssel auf den Tisch... mir graut es vor dem Tag aber ich bin dann auch erleichtert, dass ich das Schlimmste hinter mir habe, nämlich die Trennung! Das Gefühl der Ohnmacht kurz danach... In einem anderen Thread hat mir jemand geschrieben, dass man nach dem endgültigen Abschied noch 2 bis 3 Tage völlig durch ist aber das dann der Gedanke kommt:Schlimmer geht's nimmer und dann weiß man, es geht nur noch nach oben. Natürlich hilft es auch, dass meine ganze Familie (Oma, Eltern, Schwestern, Bruder und Freunde) sich um mich kümmern. Alle heulen mit! Ist das nicht herrlich? Frage mich dann immer, ob ich ein schlechter Mensch bin, dass ich erleichtert bin, dass es anderen auch schlecht geht... das ist natürlich Unsinn. Habe auch einen ganz tollen Kindheitsfreund, der selbiges im letzten Jahr durchgemacht hat und mir Mut zuspricht. Es fällt mir leichter, mit ihm zu reden als mit meinen Freundinnen. Er ist sehr neutral und kennt meinen Ex nicht und ist nur darauf bedacht, mich wieder auf die Füße zu bringen. Ich darf ihn zu allem mißbrauchen, wonach mir gerade ist... und das nehme ich gern an. Er muss mit mir ins Kino und in den Zoo, zur Halloweenparty und in Dekoläden! Wer sich so freiwillig anbietet, hat es auch nicht besser verdient.
Es hilft mir auch, dass ich mit einigen Leuten aus diesem Forum in Kontakt stehe. Habe einen ganz tollen Mann kennengelernt, der selbst unheimlich viel durchgemacht hat und durchmacht. Er gibt mir Tips, tröstet und gibt mir Mut und Hoffnung. Das alles hilft. Als ich kurz vor der Trennung stand, konnte ich keine Musik mehr hören. Ich wusste, dass das Unvermeidliche eintreten wird und mich diese Musik die nächste Zeit begleiten wird und ich hab bei jedem Lied fast gekotzt! Jetzt, nach der Trennung höre ich mir die Lieder ganz normal an... klar, sein Lieblingslied will ich bestimmt nicht hören aber da wird im Radio der Kanal gewechselt.
Habe noch 2 Hunde, mit denen ich mich jetzt beschäftigen muss. Die zwei mussten in den letzten beiden Wochen wirklich leiden. Wenig Aufmerksamkeit, weil ich so fixiert auf den Verlust und den damit einhergehenden Schmerzen fixiert war. Jetzt muss sich das ändern, die schei. können ja nix dafür und sie sind soooo artig.
Ich werde wohl Tagebuch schreiben, mir die Zeit zum Weinen nehmen, aber auch die Zeit, mich aufzuhübschen und etwas zu unternehmen. Ich habe immer noch große Angst vor der Zukunft, also nehme ich erstmal Tag für Tag... kleine Schritte machen aber auch Meter. Ich komme mit jeder Stunde und jedem Tag näher an den Zeitpunkt, wo mir das alles egal ist (wie lange das auch dauern mag). Vielleicht lese ich auch noch mal ein Selbsthilfebuch. Habe hier wertvolle Tips bekommen/gefunden und es geht weiter, ob man will oder nicht.
09.10.2012 11:41 •
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