Mir (m) hilft im Moment (seit ca. 1 Monat Verlassener ohne Hoffnung) hauptsächlich Gesellschaft und Bestätigung.
Gesellschaft kann auch schon sein, mit der besten Freundin unter der Woche etwas zu kochen, aber auch mal mit mehreren Freunden weggehen. Wild Party machen kann zwar auch helfen, aber das darf ich von mir selbst nicht erzwingen, sonst geht das nach hinten los. Ähnlich ist es bei Sport - wenn ich mich zwinge, hat das eher den gegenteiligen Effekt und ich denke hinterher: mann, musst du verzweifelt sein!
Grundsätzlich versuche ich, mich nicht zum Affen zu machen nur um mir oder ihr etwas zu beweisen (z.B. wild auf der Tanzfläche rumhüppen nur damit jeder sieht wie gut es mir geht), sondern versuche das herauszufinden, was ich tatsächlich gerne machen würde. Ist nicht einfach sich darauf zu konzentrieren, aber mir gehts damit hinterher besser als unkontrolliert Ablenkung zu verschaffen.
Alk. habe ich in den ersten Wochen bewusst vermieden, zum einen wegen dem Thema zum Affen machen, zum anderen natürlich, um da keine zusätzlichen Probleme zu bekommen.
Das andere Geschlecht tut mir in Gesellschaft immer besser als reine Männerabende. Zum einen kann ich besser mit Frauen über Probleme reden als mit Männern, zum anderen (also auch ohne Problemgespräche) ist das zu zweit schon ein kleines Date-Feeling und damit eine kleine Bestätigung. Allerdings im Moment nur mit geklärten Fronten und ohne Hintergedanken, beiderseits. Deshalb mache ich das am liebsten mit langjährigen Freundinnen, die das auch verstehen.
Zu zweit werden zwar auch mal Probleme gewälzt (nur wenn es wirkliche Freunde sind), habe aber auch schon bewusst gesagt heute ist SIE kein Thema, heute lassen wir es uns gutgehen!. Und ab und zu gehe ich auch mit Leuten aus, denen ich sowieso keine Details anvertrauen werde.
In der Gruppe spreche ich grundsätzlich nicht über meine Probleme. Möglichst auch nicht lass uns mal rausgehen zum Reden mit jemandem aus der Gruppe - das wird vertagt.
Neu einkleiden und neue Frisur. Ja, das hilft auch bei Männern Evtl. sogar Friseur wechseln und Stilberatung verlangen, vielleicht auch mal ne Tönung reinhauen. Anders sein. Nicht stehenbleiben. Gesehen werden.
Zu kurz hat sie immer gehasst, und ne Freundin sagte jetzt sogar: kurz sieht aber besser aus!
Abstand von IHR, wo es nur geht. Um Freunde bleiben gehts jetzt nicht, jetzt geht es erstmal um MICH. Der Rest kommt später. Irgendwann. Vielleicht.
Und es geht sie weder an, ob es mir gerade gut geht, und auch nicht ob es mir gerade schlecht geht. Sie soll möglichst im Ungewissen bleiben, und ich interessiere mich auch nicht für sie. Wenn sie nicht in der Nähe ist, verleitet mich das auch nicht, sie dauernd zu beobachten oder ihr etwas vorzuspielen. Deshalb sage ich lieber auch mal eine Party ab, wenn sie auch dorthin kommt.
Gerade als frischer Single ist es natürlich so, dass man plötzlich viel zu viel Zeit hat, die man mit niemandem mehr teilen kann. Und nicht immer haben Freunde Zeit oder Lust, man will ja auch nicht plötzlich klammern. Als Mann muss man da viel mehr aus sich rausgehen, sonst wird man leider einfach in Ruhe gelassen. Und das auch noch in einer Zeit der Antriebslosigkeit. Ich hoffe, dass bald der Ball zu mir zurückgespielt wird und Freunde/Bekannte sich mal wieder öfters von sich aus bei mir melden.
An den Abenden allein nehme ich mir bewusst Zeit zum Trauern. Ich oute mich mal: ja, ich schau auch mal einen traurigen Film, nur um richtig heulen zu können (geht nur allein). Danach gehts meist etwas besser.
Genauso plane ich aber bewusst Abende, an denen ich allein etwas gutes koche und es mir zuhause möglichst gut gehen lasse.
Alleine spazierengehen um Gedanken zu sortieren, bewusst Grübeln. Manchmal danach aufschreiben und wegpacken. Auch mal bei Sonnenaufgang aus dem Bett zwingen und um einen nahen See laufen. Man hat die Welt für sich.
Hobbys oder Beschäftigung alleine zu Hause nervt gerade alles, das geht nicht um die Zeit rumzubringen.
Wut etc. kann ich prima auf der Autobahn loslassen: einfach mal laut reden/schreien. Aber nicht die Wut an den anderen Verkehrsteilnehmern auslassen
Folgendes steht noch auf dem Plan:
Neue Bettwäsche in neuen Farben und Mustern, es sieht dann gleich ganz anders aus.
Neues Handy: a) neue Nummer, b) um was besseres als davor zu haben und es zeigen zu können (Bestätigung kassieren).
Ein paar Dinge in der Wohnung ändern, Pläne habe ich schon, aber konnte mich noch nicht dazu aufraffen (Arbeit lenkt bei mir leider nicht ab).
Vielleicht bald was mit ner Single-Reisegruppe planen. Nicht um jemanden kennenzulernen, sondern nur um zu vermeiden dass ich nur glückliche Pärchen sehe
Jetzt schon Leute für einen Skiurlaub im nächsten Jahr motivieren.
Pläne machen und aufschreiben ist immer gut. Auch ganz am Anfang schon, selbst wenn man noch lange nicht in der Lage ist mit der Realisierung anzufangen.
Die Gedanken können sich zwischendurch mal mit etwas anderem beschäftigen, und man hat, wie im Beispiel mit dem Skiurlaub, auch neue Gesprächsthemen. Und obwohl ich im Moment eigentlich so gar keine Lust ohne den Expartner darauf hätte, bin ich sicher: Skifahren wird mir im nächsten Jahr ganz bestimmt wieder Spaß machen, erst recht mit den richtigen Leuten!
Selbst wenn man manche Pläne mit der Zeit wieder verwerfen wird, sei es weil sie aus Verzweiflung entstanden, weil die Ziele zu hoch gesteckt waren, oder weil man es irgendwann einfach nicht mehr braucht - ein weiser Freund sagte mir einmal: ein schlechter Plan ist immer besser als gar keiner!
Eins möchte ich noch loswerden: Zeit allein heilt nicht alle Wunden. Man muss sein Leben mit neuen Erinnerungen, Plänen, Entscheidungen, Emotionen, Personen füllen. Das kostet natürlich Zeit, deshalb scheint es nur so als ob der Spruch stimmen könnte.
25.04.2012 10:10 •
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