Ich bin jetzt fast 3 Monate getrennt nach 5 1/2 Jahren. Dazwischen hatten wir eine kurze Trennung und ich gab ihm eine zweite Chance. Jetzt wusste er mal wieder nicht mehr was er fühlt und ich konnte nach 5 Wochen dem Psychoterror nicht mehr standhalten und habe mich trennen müssen. Nach vier Wochen hatte er eine Neue, die er schön in Facebook präsentiert hat.
Ich muss euch sagen, es war meine erste Beziehung, er war mein erster, ich seine erste, allein der erste Kuss hat mich von den Socken gerissen, wie eine kleine Explosion. Jetzt ging es um Zukunftsplanung und er konnte mal wieder mit der Verantwortung nicht umgehen.
Ich habe direkt ab dem ersten Tag etwas unternommen, nachts geheult. Die ersten zwei Wochen waren wie verschwommen, alles unwirklich und surreal.
Nach vier Wochen dann das Foto in Facebook mit der Neuen, die er 14 Tage erst kannte und, wie mich, im Internet kennengelernt hatte (weiß ich, weil ich zufällig auch in Friendscout als Egopush unterwegs war).
Das hat mir den Boden weggerissen. Wie kann er mich so schnell vergessen etc. pp.
Soviel dazu und jetzt meinen Weg da raus:
Wie gesagt die ersten Wochen total unrealistisch, die folgenden schlichtweg ein Hoch und Tief aus tiefer Verzweiflung, unerträglicher Leere, Traurigkeit und Sinnlosigkeit.
Ich habe zwei Katzen, die mir jeden Abend retten und mit mir einschlafen, ich habe eine liebevolle Familie, ich habe vernachlässigte Freunde kontaktiert und die haben mich total lieb aufgenommen. Alle haben mir gesagt, dass er nicht gut für mich war.
Ich war immer unterwegs und wenns nur war, um meine Tante im Globus bei der Arbeit zu besuchen oder sinnlos im Media Markt eine Cd zu kaufen. gerade am Wochenende, wo er (laut meinen Hirngespinnsten) glücklich mit seiner Neuen auf der Couch sitzt, raus gehen!- Was trinken, Abend essen mit Freunden, mit dem Hund gehen egal was!
Ich konnte mich schlecht in den Alltag flüchten, weil die Trennung genau zum Beginn der Semesterferien war, die die nächste Woche endlich enden!
Ich hab ne Freundin in Wien besucht drei Wochen nach Trennunf und mich mal richtig abgeschossen (bitte nicht so oft machen), ich war mit meiner besten in London zu dem Zeitpunkt, an dem wir (Ex und ich) Urlaub gebucht hatten. Ich habe Gedichte und Tagebuch geführt. Ich gehe zu einer Therapeutin. Ich habe direkt am Anfang mit meiner besten Freundin eine Pro- und Contraliste von ihm angefertigt und auf der Proliste sind nur zwei Sachen gelandet.
Ich habe diese Liste zusammen mit positiven Mantras in meinem Geldbeutel und wenn es mich erdrückt, dann geh ich aufs Klo und lese es mir durch.
Ich habe mir CDs gebrannt mit passenden Texten. Es gibt tausende passende Lieber, weiter unten schreib ich mal die besten für mich auf.
Jedesmal, wenn eine schöne Erinnerung aufbloppt frage ich mich, ob ich diese Erinnerung wirklich nur mit ihm hätte haben können und suche gleichzeitig eine Erinnerung, in der er mich enttäuscht hat.
Wenn nichts mehr geht rufe ich meine beste Freundin da, bei ihr habe ich Mantras (bestimmte Sätze) deponiert, die sie mir dann vorsagt. Ich denke bei jedem glücklichen Pärchen, dass ich das zwar jetzt gerade nicht habe, aber wieder haben werde, jedoch erst dann, wenn ich wieder bereit bin.
Ich frage mich, wenn es mir dreckig geht immer, warum fühlst du dich gerade so, was ist es jetzt konkret was dir weh tut?- Und meistens tarnt sich die Liebe schlichtweg und es ist eigentlich die Kränkung, die Verletzung, die Respektlosigkeit, die Naivität meinerseits etc.
Natürlich geht es mir nach drei Monaten noch nicht gut.
Ich ziehe am Mittwoch aber endlich in meine eigene Wohnung und wohne zum ersten mal alleine nur mit meinen Katzen. Ich habe einen kürzeren Weg zur Uni und ich koche nur noch für mich, wann ich es mag und muss nur noch meinen Dreck wegmachen (und den der Katzen ok ^^)
Ich weine ca einmal die Woche, ich habe mehrmals am Tag schlechte Gedanken, sage mir dann aber, nein du weinst heute nicht, es ist gut so wie es ist.
Ich bin dabei ihm zu verzeihen und ich bin vor allem dabei mir selbt zu verzeihen, dass ich mich so erniedrigt habe die letzten Wochen, nur um ihn zu halten, obwohl ich alles gegeben habe und er nie was getan hat.
Natürlich heilt die Zeit die Wunden, bzw lässt Schmerz wertvolle Erinnerung und Reifung werden, jedoch denke ich, dass der WILLE loszulassen und der WILLE zu Verzeihen den Prozess beschleunigen kann. Ich habe Tage da denke ich immernoch, ich werde nie wieder Jemanden finden wie ihn, ich habe aber auch Tage da denke ich, Gott sei dank, wenn ich nie wieder einen wie ihn finde!
Man muss das Thema Männer erstmal ausklammern, nicht wieder einen Lückenfüller suchen, damit tut man sich keinen Gefallen. Der Gedanke an einen Neuen ist erstmal nicht vereinbar mit den Gefühlen, der Neue kommt schon von ganz alleine. Man sollte sich jetzt erstmal auf sich konzentrieren. Was will ich, was mache ich gerne, mas macht mich aus?
Man vergisst sich selbst immer gerne in einer Beziehung und wir ein WIR. Jetzt sucht ihr euer ICH mal wieder und tut Dinge, die ihr ewig nicht mehr gemacht habt.
ICh zeichne wieder, schreibe Gedichte, fange wieder Sport an, nehme Zeichenkurse und Nähkurse an der Uni mit einer Freundin, ich will vielleicht ein Auslandssemester machen, ich will endlich ein paar Bücher lesen, mal Lasertag spielen gehen, uvm.
Auch wenn man nicht dran glaubt, sagt euch immer, es wird besser werden, zwingt euch 5 MInuten zu lächeln, dann fühlt man sich selbst so lächerlich, dass man automatisch mal richtig lacht.
Ich sage mir auch immer: Nein du hast ihn zwar jetzt nicht mehr, aber du hast dich selbst!
Ein paar gute Lieder hier noch:
Tim Benzko -Es geht wieder vorbei/ Durch die Nacht
Beyonce - Irreplacable /Me,myself and I/ Best thing i never had
Miley Cyrus -Wrecking Ball
Medina -You and I/Lonely
Sabrina Setlur -Du liebst mich nicht
Monrose -This is me
Lauren Aquilina -King/ Irrelevant
Curse -Und was ist jetzt (mal zu weinen)
Katy Perry -Roar
uvm.
liebe Grüße und viel Kraft
15.10.2013 13:02 •
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