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Liebeskummer, gescheiterte Kennenlernphase & Ghosting

LillyP
Zitat von Snipes:
Der Partner liefert mir also die Sicherheit, die ich gerade nicht in mir selbst habe? Und wenn er selber leer ist, dann kommt es zum Drama?

Das macht für mich mit meinen Erfahrungen Sinn. Partner immer unterstützt, beim ersten Mal, als ich Unterstützung hätte gebrauchen können, der Tritt ins Kreuz. Und einen Wandel von einem liebevoll wirkenden (aber tendenziell unsicherem) Mann in einen mit kompletter Abwertung und Verachtung für mich. Gute Erklärung.

29.11.2020 20:18 • x 3 #91


Snipes
Zitat von LillyP:
Das macht für mich mit meinen Erfahrungen Sinn. Partner immer unterstützt, beim ersten Mal, als ich Unterstützung hätte gebrauchen können, der Tritt ins Kreuz. Und einen Wandel von einem liebevoll wirkenden (aber tendenziell unsicherem) Mann in einen mit kompletter Abwertung und Verachtung für mich. Gute Erklärung.


Das passt für mich auch, denn sie schrieb mir damals, dass sie einen weiteren Tiefschlag nicht ertragen würde. Also bricht sie vorher lieber alles ab und schützt sich selber. Das macht zwar Sinn, aber rein menschlich gesehen, ist es eine Katastrophe.

29.11.2020 20:21 • x 1 #92


A


Liebeskummer, gescheiterte Kennenlernphase & Ghosting

x 3


LillyP
Zitat von Snipes:
Das passt für mich auch, denn sie schrieb mir damals, dass sie einen weiteren Tiefschlag nicht ertragen würde. Also bricht sie vorher lieber alles ab und schützt sich selber. Das macht zwar Sinn, aber rein menschlich gesehen, ist es eine Katastrophe

Allerdings! Das sind dann Konsumbeziehungen und hat mit Liebe nichts zu tun.

29.11.2020 20:27 • x 2 #93


Snipes
Zitat von LillyP:
Allerdings! Das sind dann Konsumbeziehungen und hat mit Liebe nichts zu tun.


Da bin ich mir nicht sicher. Es war bestimmt Liebe, aber eben immer nur so weit, wie sie es ertragen konnte. Und Liebe ist grenzenlos, also stehen einem die eigenen Grenzen und Mauern im Weg und was bleibt ist verbrannte Erde und zwei unglückliche Menschen.

29.11.2020 20:31 • #94


D
Ich verstehe urmels Aussagen zweigeteilt :

1. den richtigen Partner finden - anderes Thema

2. kurzfristig Anziehung wieder herstellen . Entsprechende Empfehlungen

30.11.2020 09:12 • #95


Urmel_
Zitat von Dark_Cloud:
Ich verstehe urmels Aussagen zweigeteilt :

1. den richtigen Partner finden - anderes Thema

2. kurzfristig Anziehung wieder herstellen . Entsprechende Empfehlungen

Naja, abseits der Frau hat der TE auf Grund seiner eigenen Emotionen gerade nicht so den Überblick. Kennt ja jeder von uns in solchen Situationen.

Daher ist es echt schwer zu sagen, ob er generell beim Spiel der Geschlechter teils auf falschem oder fehlendem Wissen beurteilt oder ob die Frau nicht ganz so einfach ist.

Der belastbarste Teil der Geschichte ist für mich, dass die Dame nach einigen Ereignissen auf Distanz geht. Und das ist ein Prozess und kein statischer Ablauf. Sie sorgt nicht für Distanz, weil sie nie Interesse hat, sondern sie sorgt für Distanz, weil das Interesse abnimmt. Und da sehe ich als einzige Lösung, dass der TE die Füße still hält, weil die Dame dann Zeit hat, die Emotionen, die zur Distanz geführt haben, wieder abzubauen. Und dann besteht die Möglichkeit, dass sie die Situation hinterfragt und wieder auf den TE zugeht. Bleibt der TE jedoch in gezeigter Manier am Ball, muss sie nix hinterfragen und geht auch nicht auf den TE zu.

30.11.2020 09:31 • x 2 #96


Skywalker83
Zitat von Urmel_:
Daher ist es echt schwer zu sagen, ob er generell beim Spiel der Geschlechter teils auf falschem oder fehlendem Wissen beurteilt oder ob die Frau nicht ganz so einfach ist.

Der belastbarste Teil der Geschichte ist für mich, dass die Dame nach einigen Ereignissen auf Distanz geht. Und das ist ein Prozess und kein statischer Ablauf. Sie sorgt nicht für Distanz, weil sie nie Interesse hat, sondern sie sorgt für Distanz, weil das Interesse abnimmt. Und da sehe ich als einzige Lösung, dass der TE die Füße still hält, weil die Dame dann Zeit hat, die Emotionen, die zur Distanz geführt haben, wieder abzubauen. Und dann besteht die Möglichkeit, dass sie die Situation hinterfragt und wieder auf den TE zugeht. Bleibt der TE jedoch in gezeigter Manier am Ball, muss sie nix hinterfragen und geht auch nicht auf den TE zu.



Guten Morgen Urmel,

es könnte sein, dass einer meiner Beiträge, welchen ich gestern an dich gerichtet hatte in der Masse untergegangen ist. Dieser sollte Bezug nehmen auf deinen Hinweis, dass das Interesse der Dame wieder geweckt werden könnte, wenn ich mich so und so verhalte. Ich kopiere ihn hier noch einmal rein. Lies ihn dir bitte einmal durch.

Zitat: Urmel
Emotionen ändern sich. Das gilt auch für die andere Richtung. Ich denke, wenn der TE jetzt einige Wochen die Füße still hält, kommt sie wieder auf ihn zu

@urmel: Bitte bitte bitte setze mir um Himmelswillen nicht solche Flausen in den Kopf, das die Dame sich wieder bei mir melden könnte. (humoristisch gemeint von mir ). Denn dies wird eher nicht passieren aus folgendem Grund:

Ich hatte es zwar schon beschrieben, aber da so ein Thread doch mit der Zeit sehr unübersichtlich wird möchte ich die Stelle gerne nochmals hervorheben.

Unser letztes Treffen war am Dienstag, 08. September. Für Samstag, 12. September war unser nächtest Treffen vereinbart, welches dann doch nicht stattgefunden hat. Zuvor den Freitag, 11. September, hat sie mich von sich aus per Whatsapp noch ganz normal angeschrieben, es war eine unauffällige, freundliche Unterhaltung. Interesse von beiden Seiten was das Geschriebene anging. Aus der Unterhaltung ergab sich, dass sie Freitag Abends mit Freunden unterwegs sein wird und Samstag bekam ich die Absage, da sie angeblich krank geworden sei.
Dass ich bis hier her aufgrund von Bedürftigkeit (zu viel und zu oft per Whatsapp geschrieben, damit ständige Verfügbarkeit usw.) schon einige Fehler gemacht haben kann und die Anziehung hier deshalb schon gemindert war, bin ich mir im Nachhinein jetzt auch bewusst.
Aber der Knick, weshalb es dann zu keinem Treffen mehr kam, der entstand nachdem sie sich Abends mit Freunden getroffen hat. Jetzt bieten sich für mich nur drei Möglichkeiten an: 1. Entweder sie hat sich über die Situation zwischen uns mit einer Freundin unterhalten und es kam zum Umdenken. 2. Irgendwas ist in Bezug auf den Exfreund passiert (z.b. muss ja nur eine Botschaft von ihm gewesen sein, dass er sie doch ziemlich vermissen würde, welche von einem Freund übertragen wurde) oder sie hat eben jemand ganz anderen näher kennengelernt, wo sie sich plötzlich hingezogen fühlte. Jedenfalls war dieser Abend ein größerer Wendepunkt. Ich weiß ja auch garnicht wer genau in diesem Österreich Urlaub dabei war, welcher dann ein paar Tage später startete. Ein Paar mit Kind von dem ich weiß und noch andere. Evtl. auch andere Single Männer, vielleicht auch der Mann, der evtl. unter den Freunden an dem besagten Freitag Abend dabei war. Es bleibt eben Spekulation um wen es sich handelt. Dennoch gehe ich sehr stark davon aus, dass sie bereits einen anderen Mann hat und dieser auch der Grund dafür war, weshalb die Sache bei uns dann doch so abrupt geendet hat. Vollkommen unabhängig jetzt davon, dass sie bereits Anziehung zu mir aufgrund meines Verhaltens bereits verloren hatte.

Von daher werde ich diesbezüglich von ihr auch auf keine Meldung mehr warten brauchen.

30.11.2020 10:19 • #97


Urmel_
Zitat von Skywalker83:
Von daher werde ich diesbezüglich von ihr auch auf keine Meldung mehr warten brauchen.

Es gibt immer andere Männer die besser sind als man selbst. Von daher spielt sowas für mich keine Rolle. Die Frau trifft Entscheidungen, alles andere ist mir egal.

Ich wurde auch schon ganz mies abserviert und am Ende hat die Frau dann doch wieder Neugier entwickelt.

Will sagen, dass der einzige Hebel, den ich als Mensch habe, meine Entwicklung ist. Und sollte ich feststellen, dass ich mir mein eigenes Loch gegraben habe, dann höre ich auf zu graben.

Und es geht um Emotionen. Auf die haben wir Menschen nur sehr bedingt Einfluss. Änderst Du also Dein Verhalten, steigerst Du die Chance, dass sie neugierig wird. Das ist keine Garantie, aber weiter zu graben ist sicherlich nicht die Lösung.

30.11.2020 10:31 • x 5 #98


D
Zitat von Urmel_:
Es gibt immer andere Männer die besser sind als man selbst. Von daher spielt sowas für mich keine Rolle. Die Frau trifft Entscheidungen, alles andere ist mir egal.

Ich wurde auch schon ganz mies abserviert und am Ende hat die Frau dann doch wieder Neugier entwickelt.

Will sagen, dass der einzige Hebel, den ich als Mensch habe, meine Entwicklung ist. Und sollte ich feststellen, dass ich mir mein eigenes Loch gegraben habe, dann höre ich auf zu graben.

Und es geht um Emotionen. Auf die haben wir Menschen nur sehr bedingt Einfluss. Änderst Du also Dein Verhalten, steigerst Du die Chance, dass sie neugierig wird. Das ist keine Garantie, aber weiter zu graben ist sicherlich nicht die Lösung.



Ich finde das schon richtig , man muss aber aufpassen, dass es nicht in eine Vater- Kind Beziehung ausartet .

Was meine ich damit ? Wenn man es wörtlich nimmt , so erziehe ich dann einen Partner und schenke als Mann bedingungslose Liebe und setze Grenzen . Wenn ich schwach oder bedürftig bin - regle ich das selber . So wie zu meinem Kind.

Eine Partnerschaft stellt aber eine andere Beziehung dar , nämlich dass die Frau in dem Fall auch für den Mann da ist und etwas Zurück gibt .

30.11.2020 11:02 • x 3 #99


Urmel_
Zitat von Dark_Cloud:
Eine Partnerschaft stellt aber eine andere Beziehung dar , nämlich dass die Frau in dem Fall auch für den Mann da ist und etwas Zurück gibt .

Sehe ich grundsätzlich auch so. Allerdings sind die ja noch in der Kennenlernphase und da fehlt der Rückhalt von mehreren Jahren solider Beziehung.

30.11.2020 11:11 • x 2 #100


Skywalker83
Zitat von Urmel_:
Und es geht um Emotionen. Auf die haben wir Menschen nur sehr bedingt Einfluss. Änderst Du also Dein Verhalten, steigerst Du die Chance, dass sie neugierig wird. Das ist keine Garantie, aber weiter zu graben ist sicherlich nicht die Lösung.


Mein Verhalten wäre diesbezüglich ja verändert. Meine Moralpredigt per Whatsapp schrieb ich ihr am 10. Oktober und ihre beiden Antworten, welche ich in meinem Ausgangsthread gepostet habe kamen am 11. Oktober. Dann wurde ich ja von ihr auf Whatsapp blockiert und es gibt seitdem keinen Austausch mehr, so wie es ja von ihr auch gewünscht war. Sie wollte mit dem Kapitel abschließen und mir war ja auch bewusst, dass die Sache vorbei ist.

Letztenendes geht es mir hier primär um Aufarbeitung dieser Geschichte und nicht um Reanimation.

Ich habe mir auch erlaubt hier auf diesem Forum in andere Threads hineinzulesen und objektiv betrachtet ist meine Geschichte dagegen ja Pille Palle. Dahrer gebe ich ganz offen zu, dass ich mich schon ein wenig schäme, hier so einen Aufriss zu machen. Ich kenne Liebeskummer noch sehr gut von früher und da war er trotz noch einem wesentlich aktiveren Leben wie Arbeit, jedes Wochenende in den Club, Freunde, ziemlich präsent und schmerzhaft. Die 2019 und 2020 waren absolute Ausnahme Jahre mit großen Veränderungen und schweren Einschnitten. Meine Mutter hatte Zeit ihres Lebens eine bipolar affektive Störung (manische Depression), aufgrund dessen sie alle paar Jahre psychiatrisch für wenige Monate aufgenommen werden musste. Ende Januar 2019 kam sie nach einer mansichen Phase, auf die immer eine depressive Phase folgt in unser Klinikum auf die psychiatrische Station. Diesmal war es besonders schwierig, da meine Mutter in kurzer Zeit fast 20 kg an Körpergewicht verloren hatte und aufgrund auffälliger Schluckbeschwerden kaum Nahrung hinunterbrachte bzw. wieder erbrach. Ihre Hausärztin hatte aufgrund bestimmter Blutwerte für März 2019 bereits eine stationäre Magen- und Darmspiegelung in einem anderen Krankenhaus verordnet, welche dann wegen dem psychiatrischen Aufenthalt nicht stattfand. An den Wochenenden war meine Mutter bei uns Zuhause zu Besuch und ich konnte mir regelmäßig mit ansehen, wie sie beim Essen, wenn man dies so nennen kann, erbrach. Ich habe mehrfach bei Pflegern, an die Ärzte kommt man ja nicht heran, angesprochen, dass eine Magenspiegelung gemacht werden sollte, es wurde nur notiert. Im Juni 2019 hatte ich ein Aufklärungsgespräch mit dem Oberarzt der Psychiatrie bezüglich einer anderen Therapieform, da die Medikamente die Depression meiner Mutter nicht beseitigen konnten. Ich sprach ihn nochmal auf ihren körperlichen Zustand an, wie ihre Seele gesund werden solle, wenn sie nicht richtig essen kann und somit doch total unterversorgt ist. Er solle doch bitte eine Magenspiegelung veranlassen, sie hat extreme Schluckbeschwerden und behält keine Nahrung drin. Ich habe da mit ein paar Fachbegriffen um mich geworfen, da ich mich für Medizin selbst interessiere, Verständnis dafür habe und mich belese. Da wollte er direkt wissen, woher ich die ganzen Informationen hätte. Mir war also gleich bewusst, welcher Sorte Arzt ich gegenüber saß, nämlich dem, der es absolut nicht haben kann, wenn man versucht, ihm auf Augenhöhe zu begegnen. Schließlich ist er ja der Gott in Weiß. Ich wurde schon fast belächelnd darauf hingewiesen, dass es für eine solche Magenspiegelung derzeit keine Indikation gäbe und dass das alles psychisch sei. Meine Mutter war aufgrund ihrer psychischen Sitution auch nicht in der Lage, mal für sich selbst zu sprechen. Dies änderte sich jedoch, als sie ein paar Wochen später in eine leichte Manie rutschte und dann selbst auf die Magenspiegelung bestand. Schwups wurde diese dann Ende Juli 2019 veranlasst. Diagnostiziert wurde ein fortgeschrittenes Adenokarzinom (Speiseröhrenkrebs direkt am Mageneingang). Ein halbes Jahr war sie bereits im Klinikum und es wurde trotz der offensichtlichsten und markantesten Symptome nicht entdeckt, da nicht untersucht wurde. Eine Magenspiegelung ist ein absoluter Routineeingriff, der in Deutschland tausendfach täglich in Krankenhäusern durchgeführt wird. Sie wurde Ende August noch operiert, wir, also meine Geschwister, mein Vater und ich waren naiver Weise der Annahme, dass sie dann auch wieder gesund wird. Ausnahmsweise habe ich nämlich mal nicht bei Dr. Google herumgesucht. Von den Ärzten gab es keine wirkliche Aufklärung, was diese Diagnose genau zu bedeuten hat und wie hoch die Sterblichkeitsrate ist. Erst zwei Wochen vor ihrem Tod erfuhren wir von dem leitenden Onkologenproffessor, dass meine Mutter versterben wird. Bis dorthin war das eigentlich gar keine Option für uns. Ich nahm diese Nachricht eigentlich sehr gefasst und sehr rational denkend auf. Sie hat eine sehr schwere Erkrankung, sie wird daran sterben. Erwischt hat es mich dann erst, als ich bei ihrem Tod am Sterbebett dabei war. Obwohl ich ein sehr sensibler Mann bin, weine ich normalerweise nicht. Zwischen einem Tränenvergießen liegen bei mir teilweise viele Jahre. Seit dem Tod meiner Mutter habe ich eine andere Seite an mir kennengelernt, ich habe sehr viele Tränen für sie vergossen und sehr getrauert. Es wurde dann schleichend besser und ich würde sagen, dass es gefühlt ab Juni/Juli diesen Jahres insoweit verarbeitet wurde, dass ich damit leben kann. Ich bin sehr froh, dass die Trauerverarbeitung einen gesunden Weg genommen hat. Nur jetzt beim Aufschreiben der Geschichte kamen wir wieder die Tränen.

Jedenfalls stand ich jetzt alleine mit meinem Vater da. Die Option, dass er direkt in ein Pflegeheim kommt gab es für mich nicht. Eigentlich sollte er ab März diesen Jahres vorerst für einmal die Woche in die Tagspflege, so kommt er unter Menschen und ich habe einen Tag in der Woche ganz für mich. Das hätte dann aufgestockt werden können. Corona hat dem ganzen einen Strich durch die Rechnung gemacht. Ich habe mich dann nebenher der Musikproduktion wieder voll gewidmet und das hat mir auch richtig Spaß gemacht.

Ab August kam dann halt doch mal wieder der Gedanke und Wunsch auf, wieder die Nähe zu einer Frau zu suchen, da ich mich einsam fühlte. Aber eben nicht mit der Motiviation eine Beziehung gründen zu wollen, da dies wie schonmal gesagt aufgrund der Bedingungen ungünstig wäre.

Und dann hatte ich halt bei Tinder mit gerade ihr das Match. Wahrscheinlich war das von meiner Seite auch irgendwie dumm, dieses Risiko einzugehen, da sie halt schon nicht irgendwer war. Wie gesagt steckte da ja schon eine kleine Geschichte aus 2012 dahinter, wo ich sie kennengelernt hatte. Da lag schon ein knistern in der Luft. Ich bin halt mit einem extrem guten, nahezu fotographischen Gedächtnis ausgestattet (was ich manchmal schon als Fluch ansehe) und kann mich gerade in sämtliche Situationen nach 2012 zurückerinnern, welche mit ihr stattgefunden haben. Hauptsächlich an die bildlichen Eindrücke. Deshalb war da meinerseits schon ein Grundstein für Gefühle gelegt. Und wie gesagt, als sie dann zu meiner Verwunderung auch noch anfing, Andeutungen zu machen, die mir signalisierten, dass sie an etwas Festem interessiert sein könnte, war ich quasi schon verloren.

Aufgrund von Äußerungen, die sie gegenüber meiner Person gemacht hat und anhand von weiteren Äußerungen, die ich im Laufe der Zeit von anderen fremden Personen in Bezug auf mich bekommen habe, kann ich versuchen, einen kleinen Perspektivwechsel vorzunehmen, wie sie mich zu Beginn als Person wahrgenommen haben kann: In ihren Augen war ich ein Mann, der im Laufe des letzten Jahres einige Schicksalsschläge erleiden musste und nun seinen Vater betreut, da er diesen nicht direkt ins Pflegeheim geben wollte. Das konnte sie nachvollziehen, denn sie würde ihre Eltern auch nicht direkt in ein Heim abschieben wollen sagte sie. Aufgrund seiner positiven Ausstrahlung scheint er sehr stark zu sein, man merkt ihm keine Belastung an. Das könnte ihr Eindruck gewesen sein. Denn sie sagte beim 4. Treffen zu mir, wie ich das denn überhaupt alles so machen würde. Wenn ihre Mutter gestorben wäre, würde sie schlechter aussehen und auch das mit meinem Vater, das würde alles so positiv auf sie wirken. Eine Dame von der Pflegeberatung meinte mal, als sie mich kurz erlebte, Sie machen so den Eindruck, als würden sie das alles mit Links machen. Selbst mein Cousin und ein guter Freund von mir meinte nach dem Tod meiner Mutter so Du nimmst das aber mit Fassung, man merkt dir garnichts an. Und ich habe ja eben beschrieben, wie es tatsächlich in Bezug auf meine Mutter war. Ich habe jetzt einfach schon sehr sehr oft mitbekommen, dass ich eine ziemlich starke Fasade nach außen hin haben muss, die ich ja auch nicht bewusst anwende (teils vielleicht) aber überwiegend bin ich halt einfach so. Daher schreckte meine Situation meine Dame anfangs ja anscheinend auch garnicht ab.

Das Schlimme ist halt, dass ich mich vor dem Treffen mit ihr Einsam fühlte, was ja dazu führte, sie zu treffen und jetzt durch den Liebeskummer fühle ich mich noch einsamer als es vorher der Fall war. Was ja auch zu verstehen ist. Emotionalbedingt fällt mir das loslassen einfach sehr schwer. So blöd sich das jetzt vielleicht anhören mag, ich rede ab und zu noch mit ihr. Natürlich nur in meiner Vorstellung. Es kommen einfach Momente hoch, in denen ich mir wünsche, dass ich mich ihr gerne mitteilen würde, das ich gerne dies und jenes mit ihr machen würde. Dann versuche ich natürlich auch die Sache zu verarbeiten, durchforste das Internet, habe mich auch schon sehr gut belesen zum Thema Bedürftigkeit usw. Sachlich hilft mir das auch, zu verstehen, warum und weshalb. Hier wurden dazu ja jetzt auch schon einige Punkte genannt.

Nur was mir leider noch sehr sehr oft passiert. Ich bin Abends vielleicht so weit, mir zu sagen, dass sie es nicht Wert ist usw, ich bin guter Dinge. Und dann wache ich morgens auf und es fühlt sich an, als hätte man eine Reset-Taste gedrückt und die Gefühle sind wieder da.

30.11.2020 15:06 • x 1 #101


Ammersoul
Lieber Skywalker - ich kann deine Situation sehr gut nachvollziehen. Du bist ein Kopfmensch, ich bin das auch. Mir haben sehr gut die VIdeos von CM (Coach Micha) geholfen, hör dir mal das hier an und wenn dir das gefallen hat, es gibt noch viele von ihm, die einem die Augen öffnen. Wir sind manchmal zu romantisch orientiert, die Beziehungsdynamik hat aber ganz einfach Regeln, die es zu verstehen gilt - dann ist vieles um so viel einfacher!

30.11.2020 19:05 • x 1 #102


Nachtlicht
Zitat von Dark_Cloud:
Wenn man es wörtlich nimmt , so erziehe ich dann einen Partner und schenke als Mann bedingungslose Liebe und setze Grenzen . Wenn ich schwach oder bedürftig bin - regle ich das selber . So wie zu meinem Kind.
Eine Partnerschaft stellt aber eine andere Beziehung dar , nämlich dass die Frau in dem Fall auch für den Mann da ist und etwas Zurück gibt .


Ich finde das sehr wichtig, was du da schreibst Dark Cloud. Und zwar geschlechtsunabhängig. Aber gerade in letzter Zeit fallen hier häufiger Threads von Männern auf die glaubten, ihre Partnerin retten zu können/sollen/müssen. Da fehlt grundlegende Augenhöhe. Es lohnt sich da als Betroffener seine eigenen Motive zu hinterfragen, warum man sich eine/n Partner/in sucht, von dem man glaubt, ihm so überlegen zu sein, dass man ihn auf den besseren Pfad führen könne.

Zitat von Skywalker83:
Sie wollte also gezielt Sicherheit. Die habe ich ihr dann definitiv gegeben.


Ja, wie wir schon besprochen hatten. Sie wusste natürlich nicht, dass diese Sichheit in zu hoher Dosis ihre Gefühle erkalten lassen könnte. Genau wie du hat sie ihren Impulsen und Ängsten gehorcht in diesen Situationen.

Zitat von Skywalker83:
Ich möchte gerne den Menschen sehen, der dann voller Leichtigkeit erfüllt ist und sich in Ruhe sagt, ohhhh sie hat mich gerade aus ihrem Telefonbuch gelöscht. Sie mal wieder. Jetzt gehe ich erstmal etwas leckeres Essen.


Naja, so wird wohl kaum jemand reagieren. Aber, direkt in den Kontakt zu gehen und sich zu beschweren ist dann vielleicht auch ein wenig extrem. Ich finde, dieses Löschen ist eine so deutliche Botschaft, dass ich mir an deiner Stelle die eigentliche Abfuhr definitiv nicht mehr abgeholt hätte. Es geht ja auch ein wenig um die eigene Würde - das war schon ziemlich viel Hinterherlaufen am Ende von dir und mit etwas kühlerem Kopf hättest du jetzt eine Situation, in der ihr euch einfach beide nicht mehr gemeldet habt. Was vielleicht auch weniger unangenehm wäre, wenn ihr euch zufällig irgendwann wieder mal über den Weg lauft.

Zitat von Skywalker83:
Ein halbes Jahr war sie bereits im Klinikum und es wurde trotz der offensichtlichsten und markantesten Symptome nicht entdeckt, da nicht untersucht wurde.


Ich muss sagen, da fehlen mir die Worte. Das empfinde ich als ganz schlimmen Skandal und in meiner Wahrnehmung geht das in Richtung unterlassene Hilfeleistung. Es tut mir sehr sehr leid, was deine Familie, insbesondere deine in dieser Situation hilflose Mutter, durchmachen musste!

Zitat von Skywalker83:
Das Schlimme ist halt, dass ich mich vor dem Treffen mit ihr Einsam fühlte, was ja dazu führte, sie zu treffen und jetzt durch den Liebeskummer fühle ich mich noch einsamer als es vorher der Fall war.


Ja, man merkt die Lücke dann noch größer. Das ist dieser blöde Liebeskummer.

Aber, auf der anderen Seite, hast du dadurch hierher gefunden. Du kannst Trost finden und Trost spenden. Dich in Gesellschaft von Menschen, die ähnliches oder anderes durchlebt haben oder gerade durchleben, austauschen, verstanden fühlen oder auch mal verbale Reibereien veranstalten. Auch das kann ein wirksames Mittel gegen Einsamkeit sein.

Zitat von Skywalker83:
Und dann wache ich morgens auf und es fühlt sich an, als hätte man eine Reset-Taste gedrückt und die Gefühle sind wieder da.


Ganz typisch, dass es morgens schlimmer ist als abends. Stress dich nicht deswegen.

30.11.2020 20:50 • x 1 #103


Skywalker83
Zitat von Nachtlicht:
Naja, so wird wohl kaum jemand reagieren. Aber, direkt in den Kontakt zu gehen und sich zu beschweren ist dann vielleicht auch ein wenig extrem. Ich finde, dieses Löschen ist eine so deutliche Botschaft, dass ich mir an deiner Stelle die eigentliche Abfuhr definitiv nicht mehr abgeholt hätte. Es geht ja auch ein wenig um die eigene Würde - das war schon ziemlich viel Hinterherlaufen am Ende von dir und mit etwas kühlerem Kopf hättest du jetzt eine Situation, in der ihr euch einfach beide nicht mehr gemeldet habt. Was vielleicht auch weniger unangenehm wäre, wenn ihr euch zufällig irgendwann wieder mal über den Weg lauft.


Wo du Recht hast, hast du Recht! Ich habe viel zu schnell reagiert. Man muss halt sagen, dass diese Woche, wo sie da im Urlaub war und wir keinen Kontakt hatten, wie vereinbart, für mich aber auch eine Geduldsprobe ohne Ende war und ich regelrecht als emotionales Wrack dort am PC saß (um es mal etwas zu überspitzen) und dann sah ich plötzlich, dass ich gelöscht wurde. Es war komplett typisch für mich, dass ich so schnell reagiert habe und ich habe mich dann auch selbst drüber geärgert.
Aber ich finde schon, dass es richtig war das zu kommentieren, da das einfach ein starkes Stück ist und auch wenn ich ja schon wusste, dass ich einen Korb bekomme, habe ich ja mindestens mit der ohnehin schon feigen Methode gerechnet, mir das ganze per Whatsapp mitzuteilen. Mit dem kommentarlosen Löschen habe ich einfach überhaupt nicht gerechnet, da ich ihr das so nicht zugetraut hätte. Ich hatte wirklich ein ganz anderes Bild von ihr.

So garnicht mehr melden von beiden Seiten, ja hätte ich machen können. Dann hätte ich tatsächlich auch weniger Needy da gestanden und sie hätte sich vielleicht auch ein wenig darüber geärgert, wie es sein kann, dass mir das anscheinend egal ist.

Ich konnte zum richtigen Umgang mit Ghosting jedoch auch lesen, dass es schon durchaus angebracht sein kann, nochmal ein letztes Wörtchen an den Geist zu richten, aber dann eher so was in die Richtung: Vielen Dank für die schöne Zeit. Respektvoller Umgang sieht anders aus. Ich wünsche dir alles Gute!

30.11.2020 21:08 • #104


Freundin
Oh je Chris , die Geschichte von deiner Mam. Ich habe gerade bei Paul hier im Forum
- das Leben sinnlos oder?-
Den Sterbetag meiner geliebten Oma beschrieben, ich bin jetzt auch verheult! Drück dich mal virtuell mehr geht gerade nicht!
LG Chrissy

30.11.2020 21:17 • x 2 #105


A


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