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Liebeskummer wegen unerwiderter Gefühle

saska96
Hallo zusammen,

weil ich nicht schon wieder meine Freunde vollheulen will und mich mittlerweile auch ein bisschen schäme, so lange an demselben Problem zu knabbern, dachte ich, ich frage mal im Internet um Rat.
Meine Situation ist (so kurz wie möglich gefasst) folgende:

Bis Anfang des Jahres habe ich mit einer sehr guten Freundin zusammen in einer 2er WG gewohnt, knapp 2 Jahre lang. Wir kannten uns davor schon ca. 7 Jahre, sind gemeinsam auf die Oberstufe gegangen, hatten eine gemeinsame Freundesgruppe, haben zusammen Urlaub gemacht usw.
Als wir zusammenwohnten, verbrachten wir entsprechend viel Zeit miteinander und machten eigentlich fast täglich irgendwas zusammen, wenn sie nicht gerade in einer Beziehung war (sie hatte viele kurze Beziehungen und Affären und heulte sich regelmäßig bei mir aus, wenn sie Liebeskummer hatte). Ich habe in der Zeit wahrscheinlich Gefühle entwickelt, die über Freundschaft hinausgehen, aber ich kam damit ganz gut klar bzw. konnte das gut verdrängen, solange alles gut war. Mir war aber auch gelegentlich klar, dass ich ihr in meinem Leben mehr Priorität einräume als sie mir in ihrem Leben. Größte Priorität hatte in ihrem Leben immer die Suche nach einem Partner und sie war stets unglücklich, wenn sie Single war oder in toxischen oder unbefriedigten Beziehungen festhing und ich dachte mir schon: Sollte sie irgendwie mal glücklich sein, braucht sie auch unsere Freundschaft nicht mehr, denn sie gibt ihr vor allem was, weil ich immer da bin, wenn sie jemanden braucht. Sie ist extrem selbstbezogen und ich wusste um diese Eigenschaft, war mir aber doch nicht komplett unsicher, dass sie nicht auch in ähnlichem Maße für mich da wäre, wenn ich sie mal bräuchte. Ich kannte ja auch ihre guten Eigenschaften und wir hatten auch viel Spaß zusammen, haben tolle Gespräche und Diskussionen geführt, waren in einigen Dingen auf einer Wellenlänge usw. Und wenn ich an ihr als Freundin gezweifelt habe, habe ich das auch oft auf meinen geringen Selbstwert geschoben. Manchmal habe ich kleinere Zweifel auch angesprochen und sie hat mir Recht gegeben (also dass es nur an meinem Selbstwert läge). Wir haben beide verschiedene psychische Probleme und Therapieerfahrung und dergleichen.

Ende letzten Jahres war ich dann in einer ziemlich großen Krise. Diese Zeit fiel zusammen mit dem Beginn einer neuen Beziehung von ihr. Sie verbrachte jeden Tag bei ihrem Freund, war alle paar Tage mal kurz für eine Stunde oder so in der WG und auf einmal grüßte sie mich nicht mal, wenn wir uns über den Weg liefen (das sprach ich nachher an und sie sagte, das sei nichts Persönliches, sie hätte nur keinen Grund gesehen und habe halt kein gutes Sozialverhalten). Was gerade bei mir los war, wusste sie, erkundigte sich aber nach nichts. Als ich sie davor einmal konkret gefragt hatte, ob sie an einem bestimmten Tag Zeit habe, musste sie das von ihrem Freund abhängig machen, bot aber auch keinen Alternativtermin an. Dann redeten wir gar nicht mehr miteinander.
Schließlich kam es zu einem Gespräch zwischen uns, in dem ansprach, dass ich enttäuscht war, dass sie sich in dieser Krise nicht mal nach mir erkundigt hatte, mich nicht mal grüßte, wenn wir uns über den Weg liefen usw., nachdem ich in den letzten Jahren immer da gewesen war. Es endete jedenfalls damit, dass sie sich ungerecht beurteilt fühlte, mir vorwarf, was für eine Zumutung das Zusammenleben mit mir gewesen sei (die Info war neu), und danach hatten wir dann nur noch Kontakt wegen ihres Auszugs, bei dem sich u.a. herausstellte, dass sie mir bei meinem Einzug (sie hatte vor mir schon dort gewohnt mit jemand anderem) verheimlicht hatte, dass der Vermieter gesagt hatte, er wolle hiernach keine WG mehr haben. Ich hatte zu dem Zeitpunkt schon einen neuen Mitbewohner gesucht und auch kein Geld, die Wohnung alleine zu bezahlen. Das ließ sich alles zum Glück noch regeln, aber ich erfuhr dann generell nach und nach einiges darüber, was sie in der Vergangenheit für Sachen abgezogen hat, die eine gute Freundin eigentlich nicht tun würde.

Das Ganze ist jetzt etwa 10 Monate her. Ich hab nicht versucht, noch mal ein klärendes Gespräch zu suchen, weil ich nach allem, was ich weiß, ziemlich sicher sein kann, dass ich ihr nicht einen Bruchteil von dem bedeutet habe, was sie mir bedeutet hat, als Freundin. Dass sie die anderen Gefühle nicht erwidert, war mir ja eh klar. Die habe ich mir selbst auch erst richtig eingestanden, nachdem auch die Freundschaft vorbei war.
In der erste Zeit dachte ich stündlich an, dann 1-3 Mal pro Tag, weinte viel usw. Das hat auch schon aufgehört und es kam jetzt sicher auch schon vor, dass ich mal ne Woche nicht über sie nachgedacht habe, aber gerade wird es wieder mehr. Ihr Insta, auf dem ich ihr nicht mehr folge, checkte ich zeitweise sporadisch und jetzt seit 1-2 Monaten schon wieder täglich.
Ich war bisher in keiner richtigen romantischen Beziehung, weil ich offenbar VIEL Zeit brauche, um Gefühle für Leute zu entwickeln und das sind dann blöderweise immer Leute, die diese Gefühle nicht erwidern. Deshalb ist das hier gerade auch der stärkste Liebeskummer, den ich in meinem Leben bisher hatte und ich finde gerade absolut keinen Umgang damit. Ich hab immer noch das Gefühl, dass es der allergrößte Verlust ist, sie nicht mehr in meinem Leben zu haben und ich hasse mich dafür, weil ich ja auch weiß, dass sie mich benutzt hat oder dass ich ihr bestenfalls relativ egal war. Diese Einseitigkeit der Gefühle besteht defintiv auf der romantischen Ebene und mit superhoher Wahrscheinlichkeit auch auf der freundschaftlichen. Und trotzdem kann ich nicht aufhören, zu hoffen/beten, dass sie sich meldet. Ich habe Angst, dass 10 Monate eine viel zu lange Zeit ist, um immer noch auf dem Stand der Verarbeitung zu sein (also ganz am Anfang, wenn überhaupt). In meinem Freundes- und Bekanntenkreis fangen die meisten in so einem Zeitraum nach einer Trennung schon wieder neue Beziehungen an. Für mich ist auch das unvorstellbar, aber naja.

Vielleicht hat ja jemand einen Ratschlag für mich oder hat ähnliche Erfahrungen gemacht und mag sie hier teilen

Danke an jeden, der sich die Erzählung und mein Gejammere bis hierhin durchgelesen hat.^^

05.08.2024 00:11 • x 1 #1


Heffalump
Du wirkst, als seist du ein, theoretisch Liebender. Nur gänzlich ohne Praxis.

Zitat von saska96:
nicht aufhören, zu hoffen/beten, dass sie sich meldet

Warum sollte sie? Sie lebt, genießt, leidet - aber sie macht es nicht in der Theorie, sondern aktiv. Sich wo ausheulen zu können, der Einen dann so viel Komplimente macht, damit sie wieder los jockeln kann, die Männers umzulegen, ohne zu erkennen, wie innig er liebt - wird dir immer viel Kummer bringen.
Denn du leidest wenigstens für zwei.
Ihren Kummer und deinen Kummer.

Das macht dich nur leider nicht attraktiv und somit auch nicht zu einem Mann, an den sich Frauen werfen. Unsichere Menschen suchen sich oft und gerne, jene aus, die irgendwo Stärke vermitteln. Und landen oft hart in der Realität, das sie wenig zu bieten haben, was solche starken Persönlichkeiten zu einem ziehen würde.
Andererseits, schaut dein wählendes Auge auch nicht auf jene, die sich zu dir hingezogen fühlen, weil dein inneres Auge sie als schwach wahrnimmt.
Ein Teufelskreis.


Zitat von saska96:
Ich habe Angst, dass 10 Monate eine viel zu lange Zeit ist, um immer noch auf dem Stand der Verarbeitung zu sein (also ganz am Anfang, wenn überhaupt). In meinem Freundes- und Bekanntenkreis fangen die meisten in so einem Zeitraum nach einer Trennung schon wieder neue Beziehungen an. Für mich ist auch das unvorstellbar, aber naja.

Nur - du hattest keine Beziehung. Ihr hattet nur eine WG.

Leg dir ein Hobby zu. Sport macht attraktiv, auch oder gerade, wenn man mit einer sehr mitfühlenden Seele ausgestattet ist. So ein durchtrainierter Mann, der dann mit so einer Seele daher kommt, der macht auch mehr Matches. Praktische Erfahrungen.

Da läuft bestimmt irgendwo ne junge Frau herum, die Dich schon ihr Leben lang sucht - aber ihr habt Euch einfach noch nicht gefunden.
Und zehn Monate, ist nix, wenn man tief und innig sich wem verbunden fühlt, der Einen nur benutzt. Toxisch zwar, aber das nimmt (gefühlt) zu.

05.08.2024 05:00 • x 1 #2


A


Liebeskummer wegen unerwiderter Gefühle

x 3


E
Guten Morgen, Meister

Zitat von saska96:
sie hatte viele kurze Beziehungen und Affären

Was findest Du anziehend an einer Dame, die schon ordentlich Kilometer aufm Buckel hat?

Zitat von saska96:
heulte sich regelmäßig bei mir aus

Joa, als Buckdackel taugst Du offenbar etwas für sie.

Bei Dir heult sie sich aus und lässt sich anschließend von diesen bösen Buben zerlegen.

Sei Dir mehr wert, grenze Dich ab und mach Dein Ding!

Zitat von saska96:
Ich habe in der Zeit wahrscheinlich Gefühle entwickelt, die über Freundschaft hinausgehen

Ein häufiger Klassiker, wenn es um Freundschaft zwischen Mann und Frau geht und einer der beiden mehr möchte.

Zitat von saska96:
Wir haben beide verschiedene psychische Probleme und Therapieerfahrung und dergleichen.

Wie ist hier Stand der Dinge?
Positive Veränderung? Also was Dich betrifft meine ich selbstverständlich.

Zitat von saska96:
Es endete jedenfalls damit, dass sie sich ungerecht beurteilt fühlte, mir vorwarf, was für eine Zumutung das Zusammenleben mit mir gewesen se

Da schreibst Du es ja selbst. Sie war schon immer ein sehr ICH - bezogener Mensch und kann sich offensichtlich nicht in das Gegenüber hineinversetzen und mit Kritik nicht umgehen. Da sind vermutlich immer die anderen Schuld.

Wenn da jemand ziemlich toxisch unterwegs zu sein scheint, dann meines Eindrucks nach die Dame selbst.

Mit dem Finger auf die anderen zeigen (viele toxische Partner) ist immer leichter, als mal selbst zu reflektieren, sich eigene Defizite einzugestehen und daran zu arbeiten.

Aber wie soll das bei dieser Dame auch funktionieren, wenn man ständig direkt den nächsten Betthasen aufsucht.

Mein Rat, überdenke mal Dein Mindset.

Wie stellst Du Dir Deine Partnerin vor? Was sind Deine Standarts und Deal-Breaker?

Ich behaupte einfach mal, diese Dame erfüllt nicht die Eigenschaften, welche Du Dir bei einer potentiellen Partnerin wünschen würdest.

Alles Gute, Champ

05.08.2024 06:49 • x 2 #3


Laetitia2024
@saska96
So wie du eure Beziehung schilderst, war es nur eine WG, bestenfalls zeitweise eine Freundschaft, aber keine Beziehung. Du solltest dringend eine Therapie machen, um diese Zeit mit ihr aufzuarbeiten. Dass einen sogenannte Freunde manchmal hängen lassen passiert leider. Das ist aber kein Grund, so darunter zu leiden, wie du es tust. Da liegen bei dir in der Tiefe noch ganz andere Probleme begraben, die du mit Hilfe eines Therapeuten hochholen und bearbeiten solltest.

05.08.2024 07:11 • x 1 #4


Heffalump
Zitat von Laetitia2024:
Da liegen bei dir in der Tiefe noch ganz andere Probleme begraben, die du mit Hilfe eines Therapeuten hochholen und bearbeiten solltest.


Zitat von saska96:
Wir haben beide verschiedene psychische Probleme und Therapieerfahrung und dergleichen.


scheint, als hätte er da schon hochgeholt und bearbeitet

05.08.2024 07:15 • #5


Laetitia2024
@Heffalump
So wie sich sein Bericht liest, liegt da aber noch einiges im Argen, sonst würde er nicht so überreagieren, in Bezug auf seine ehemalige Mitbewohnerin.

05.08.2024 07:18 • x 2 #6


Heffalump
Zitat von Laetitia2024:
liegt da aber noch einiges im Argen

mit Sicherheit

Er beschreibt sich ja auch als unsicheren Menschen.

05.08.2024 07:19 • x 1 #7


B
@saska96

Willkommen im Forum, schön das du hierher gefunden hast.
Zitat von saska96:
Ende letzten Jahres war ich dann in einer ziemlich großen Krise. Diese Zeit fiel zusammen mit dem Beginn einer neuen Beziehung von ihr

Saska, möchtest du schreiben, was dich da in eine große Krise gebracht hat?

Diese Erfahrung, wie du, machte ich leider auch. Als bei mir eine sehr schlimme Zeit anbrach, lernte ein Freund seine neue Freundin kennen. In genau dieser Zeit bevorzugte er die Zeit mit seiner neuen Freundin zu verbringen und ließ mich links liegen. Das sagte er auch sehr deutlich, als ich ihm meine Situation erklärte und mich sein Verhalten verletzt. Er wurde regelrecht patzig, das sei jetzt so, dass sie vorgeht. Das war für mich ein Schock, die Art wie er mich behandelte und in welcher Notsituation ich das zu spühren bekam. Wir haben seitdem kein Kontakt mehr. Mein Eindruck mit frisch verliebten Freunden die sich in Notsituationen entfernen- Gott regelt das.
Zitat von saska96:
sie sagte, das sei nichts Persönliches, sie hätte nur keinen Grund gesehen und habe halt kein gutes Sozialverhalten

Wenn sie das von sich selbst sagt, dann kannst du ihr das glauben. Das ist nicht gut für dich, wird dich immer wieder verletzen.
Zitat von saska96:
Was gerade bei mir los war, wusste sie, erkundigte sich aber nach nichts.

Erklärt sich, wenn du dem oberen Zitat glauben schenkst, wird das auch nie passieren. Und wenn doch, dann geht es nur um sie.
Zitat von saska96:
Als ich sie davor einmal konkret gefragt hatte, ob sie an einem bestimmten Tag Zeit habe, musste sie das von ihrem Freund abhängig machen, bot aber auch keinen Alternativtermin an.

Die Erfahrung kenne ich, wie oben geschrieben. Sie ist mit ihrem neuen Freund beschäftigt. Ist das Freundschaft? Nein
Zitat von saska96:
Schließlich kam es zu einem Gespräch zwischen uns, in dem ansprach, dass ich enttäuscht war, dass sie sich in dieser Krise nicht mal nach mir erkundigt hatte, mich nicht mal grüßte, wenn wir uns über den Weg liefen usw.

Die Reaktion darauf kann ich mir gut vorstellen.
Zitat von saska96:
Es endete jedenfalls damit, dass sie sich ungerecht beurteilt fühlte, mir vorwarf, was für eine Zumutung das Zusammenleben mit mir gewesen sei (die Info war neu),

Ich makiere dir ihre Aussagen die dir Aufschluss darüber geben können, wen du da vor dir hast.
Zitat von saska96:
Auszugs, bei dem sich u.a. herausstellte, dass sie mir bei meinem Einzug (sie hatte vor mir schon dort gewohnt mit jemand anderem) verheimlicht hatte, dass der Vermieter gesagt hatte, er wolle hiernach keine WG mehr haben

Als unbeteiligter Leser, macht mich das wütend wie sie mit dir umgeht.
Zitat von saska96:
Deshalb ist das hier gerade auch der stärkste Liebeskummer, den ich in meinem Leben bisher hatte und ich finde gerade absolut keinen Umgang damit.

Vielleicht ist das kein Liebeskummer, sondern eine ganz starke Kränkung aus alleine gelassen werden, Kränkung und deiner eigenen Situation die du in der Kriese hattest. Die Mischung machts. Wie fühlt es sich an, wenn du das liest?
Kann es eine starke Enttäuschung sein?
Zitat von saska96:
romantischen Beziehung

Zitat von saska96:
das sind dann blöderweise immer Leute, die diese Gefühle nicht erwidern.

Ohne dir zu nahe treten zu wollen, kennst du das von früher aus der Kindheit?
Wenn das auf dich zufrifft, dann wäre es kein neues Phänomen. Es kommt oft vor, dass wir uns Menschen näheen wollen, die eher passiv und nicht zugewandt sind, als würde man darum kämpfen müssen. Unerreichbare statt nahbare.
Zitat von saska96:
Ich hab immer noch das Gefühl, dass es der allergrößte Verlust ist, sie nicht mehr in meinem Leben zu haben

Gibt es bei dir Verluste in Form von Verlassen worden sein oder Todesfälle in der Vergangenheit, die einschneidend waren?
Zitat von saska96:
Wir haben beide verschiedene psychische Probleme und Therapieerfahrung und dergleichen.

Sie wird noch mehrere Ehrenrunden drehen mit ihrem Verhalten und den Beziehungspartnern. Ich hoffe sehr für dich, dass du dann nicht mehr für sie da bist, sondern nur noch für dich selbst.

05.08.2024 07:42 • x 1 #8


saska96
Ich bin ne Frau, dachte ich hätte das irgendwo im Text erwähnt.
Ich bin in Therapie und selbstverständlich habe ich auch noch ein Leben außerhalb dieser 'Beziehung', habe Hobbys usw., aber darum geht's ja hier nicht.
Meine Frage war eigentlich: wie umgehen mit diesem Gemisch aus Liebeskummer wegen zerbrochene langjähriger Freundschaft und gleichzeitig Person, in die man verliebt war, und der Erkenntnis, das einem da eventuell auch Sachen vorgespielt wurden, dass man ausgenutzt wurde usw. Eben dem, was ich da oben zwar zusammengefasst, aber doch möglichst ausführlich zu beschreiben versucht habe.

Ich möchte auch nicht zu einem Mann, dem sich Frauen an den Hals werfen werden.

05.08.2024 07:52 • x 1 #9


B
Zitat von saska96:
Meine Frage war eigentlich: wie umgehen mit diesem Gemisch

Zitat von saska96:
das einem da eventuell auch Sachen vorgespielt wurden, dass man ausgenutzt wurde usw.



In dem du dir diese Eigenschaften klar vor deine Augen führst. Einige nennen das im Forum
Realitätscheck.

Sie hat dich ausgenutzt, du hast ihr das alles freiwillig gegeben. Sie ist weg, ohne dir gesagt zu haben das die Wohnung nicht weiter als WG vermietet werden wird. Ist Sie das Wert, da traurig zu sein oder eher froh zu sein, dass das endlich vorbei ist?

Sie betrieb projektion, wertet dich ab, bewertet das zusammenleben als zumutung, aber ausweinen und täglich zusammen was unternehmen und dann als ihr Beziehungsstatus sich veränderte, ich bin dann mal weg.
Das ist Grütze. Das braucht kein Mensch. Verabschiede dich von solchen Menschen und kenne deinen Wert.

Es gibt da kein Zaubertrick, um damit leichter fertig zu werden.
Es braucht Zeit, gute Leute um dich, Ablennung, Bewegung und Geduld.

Es gibt dir auch viel, diese Situation und Erfahrung.
Stelle dir die Frage, was möchtest du und was möchtest du nicht und dann handel danach.

05.08.2024 08:07 • x 1 #10


saska96
@Blattfee

Hey, danke dir für die erste sensible und empathische Antwort hier

Was mich in diese Krise gebracht hat, ist für das Thema wahrscheinlich gar nicht so wichtig, das war im Grunde meine Ausbildung, in der ich viel sch. erlebt habe. Das mündete jedenfalls in ner Art Nervenzusammenbruch, ich hab mich das erste Mal seit meiner Pubertät wieder selbst verletzt und schlitterte in ne depressive Episode. Die Freundin, um die es hier geht, hatte (aus anderen Gründen) ähnliche Krisen, bei denen sie auch meine Hilfe in Anspruch genommen hat.

Mit der Kränkung hast du glaub ich was auf den Punkt gebracht, was ich hier nur umschifft habe. Danke, ich denke, das ist ein ganz großer Teil des Problems.
Es ist Liebeskummer gemischt mit eben dieser Kränkung. Und ich glaube, diese Kränkung macht, dass ich mir Vorwürfe, überhaupt diesen Liebeskummer zu haben. Und manchmal ist der Liebeskummer aber so stark, dass ich mir die Kränkung nicht eingestehen will.

Anders als das hier einigen Antworten nach rübergekommen zu sein scheint, war unsere Freundschaft übrigens schon eng. Es gab Sachen, die wir nur einander erzählt haben, wir kannten sie Lebensgeschichte der jeweils anderen, wir waren zusammen im Urlaub usw. Das ist definitiv mehr als ne WG. Und diese Freundschaft vermisse ich sehr.

Zu der Frage, ob ich das mit den unerwiderten Gefühlen aus der Kindheit kenne: Mein Vater hat die Familie relativ früh verlassen, was unbewusst eine Rolle spielen könnte, aber eigentlich geht es so ja vielen Menschen. Wenn ich an Probleme denke, die es in meiner Kindheit gab, dann ist ein Mangel an Liebe keins davon. In der Schulzeit wurde ich lange gemobbt. Aber auch wenn ich mich allein gefühlt hab, war ich es de facto nie. Ich hatte immer Freunde, hatte auch immer mindestens eine enge Freundschaft neben der Schule und musste in meiner Familie nicht um Liebe kämpfen, die war einfach da.

Zu der Frage bezüglich der Verluste: Nein, soweit ich mich erinnere nicht. Die Menschen, die ich in meinem Leben am meisten vermisst habe, waren immer ehemalige Freunde. Wenn mir ein Mensch was bedeutet, tut es selbstverständlich weh, ihn zu verlieren, dafür muss man ja nicht in einer romantischen Beziehung gewesen sein. Aber so intensiv wie jetzt gerade habe ich das bisher noch nicht gehabt.

05.08.2024 08:16 • x 1 #11


saska96
Danke noch mal, Blattfee

Den Realitätscheck hab ich ja im Grunde gemacht. Und wenn ich sage, ich hoffe, dass sie sich meldet, oder dass ich die Freundschaft vermisse, dann meine ich auch nicht, dass ich wirklich dahin zurückgehen will. Es geht mir auch darum, so ne Art Zeichen zu haben, dass ich ihr doch auch was bedeute oder bedeutet habe. Und ich wäre gerne auch in der Situation, sie abzuweisen, sie fallen zu lassen oder dergleichen - also da kommt die Kränkung durch. Dieser blöde Wunsch, man könnte eine andere Person genauso verletzen wie man von ihr verletzt worden ist.

Und ich hänge natürlich auch nicht dem ganzen Tag zuhause rum und trauere. Ich habe tolle Freunde, mit denen ich viel unternehme, ich gehe meinen Hobbys nach, arbeite, aber das an sie denken hört trotz allem nicht auf. Und ich bin eigentlich (auch einer der Gründe, aus denen ich in Therapie bin) sehr gut darin, Gefühle beiseite zu schieben oder komplett zu verdrängen. Jetzt gerade halt nicht, was ja sicher auch besser ist als das Gegenteil.^^

Ich denke, mir macht einfach Angst, dass das alles gerade so lange braucht.

05.08.2024 08:25 • x 1 #12


Heffalump
Zitat von saska96:
Ich bin ne Frau, dachte ich hätte das irgendwo im Text erwähnt.

ja - nein, haste nicht.

Dann erklärt sich noch einiges mehr

05.08.2024 08:31 • #13


saska96
Zitat von Heffalump:
ja - nein, haste nicht. Dann erklärt sich noch einiges mehr

Ah ja?

05.08.2024 08:36 • x 1 #14


B
Wenn ich dir damit helfen kann, dann freut es mich.

Wundere dich bitte nicht über Beiträge von anderen. Hier schreiben viele Menschen, jeder von denen hat irgendwo seine Macken oder ist mit dem falschen Fuss aufgestanden. Ignorieren ist die beste Wahl. Nehme das an, was dir hilft und was nicht hilft kann zur Seite.
Für ganz hartnäckige Fälle, gibt es den Ignorier Button auf dem jeweiligen Profil, dadurch werden dir Beiträge der Person nicht mehr angezeigt. Lasse daher nicht alles an dich ran und lieber einmal mehr durchatmen. Persönliche Anfeindungen oder Beleidigungen, kannst du auf dem jeweiligen Beitrag als melden an die Leitung senden. Die gucken dann darauf. Natürlich gilt das auch für uns, uns auf Inhalte und nicht auf die Person an sich zu beziehen.
Soviel ersteinmal dazu.

Zitat von saska96:
Ich denke, mir macht einfach Angst, dass das alles gerade so lange braucht.

Und das darf es.
Es darf Angst machen und gleichzeitig darf es auch wieder weiter ziehen. Veränderungen sind meist mit Angst verbunden.
Wir können nicht alles beschleunigen, weil der Zustand unangenehm ist. Aber wir können uns ablenken. Wenn es also etwas gibt, dass ich dir mitgeben kann als Tipp.

_Bewegung in jeder Art und weise
_laut sprechen, du bist nicht deine Gedanken
_Ablenkung
_Geduld und Verständnis der Situation- eine Momentaufnahme keine Dauersituation, es dauert so lange wie es dauert
_Selbstführsorge, ganz bewusst Zeit-für-dich und Dinge-für-dich einbauen.
Das kann 1x am Tag für 1 Min. sein und sich steigern.
(Das kann alles Mögliche sein, vom lieblings Joghurt,ein schönes Bad nehnen u.v.m)

Nochmal Willkommen im Forum

05.08.2024 08:41 • x 1 #15


A


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