8

Liebeskummer endet nicht

G
Hallo ihr Lieben,

Im Mai haben mein Mann und ich uns getrennt. Wir waren 12 Jahre zusammen, davon 7 verheiratet. Wir haben 3 Kinder zwischen 2 und 9. Jetzt bin ich 34.
Die letzten Jahre waren sehr anstrengend. Kleine Kinder, Hausbau, im Job Fuß fassen.

Als ich mit dem dritten Kind (das er unbedingt wollte) schwanger war, fing er an, wieder vermehrt durchs Nachtleben zu schweifen. Dazu legte er den Ehering ab.
Es gab viele viele unschöne Begebenheiten. Enttäuschungen. Er war so oft betrunken und nicht fähig zu Familienausflügen.
Er hat unsere Jüngste nivht einmal als Baby gebadet oder sie mir nachts, wenn sie weinte abgenommen.
Er hat mir sogar ins Gesicht gesagt, dass es ihm sch.gal ist, wenn ich nicht mehr kann. Deswegen kommt er nicht aus der Kneipe heim.
Es war so wahnsinnig lieblos geworden zwischen uns.
Und trotzdem. Ichvhatte fest daran geglaubt, dass er einfach überfordert ist. Und wenn die Kurze etwas größer ist und wir im neuen Haus sind, dann werden wir wieder zueinander finden.
Aber das haben wir nicht geschafft.
Er hat was mit seiner Kollegin angefangen. Ich saß daheim und hütete unsere Kinder. Stopfe im wahrsten Sinne des Wortes alles in mich rein und war so unglücklich. Als ich ihm das sagte, machte er komplett dicht. Ich kam nicht mehr an ihn ran. Es waren wirklich schlimme letzte Monate.
Aber mit ihr ist alles so leicht
Ich musste selbst drauf kommen, dass er ne Neue hat. Er sagte mir, er muss auf Dienstreise. Stattdessen war er mit ihr in unserem Ferienhaus.
Er hat den Geburtstag unseres Kindes (bevor alles rausgekommen ist) lieber mit ihr, als mit seinem Kind verbracht.
Und jetzt macht er all die Dinge mit ihr, die uns gehörten.
Er war sogar mit ihr in der Stadt unserer Hochzeitsreise.
Ich gab ihm 2 Wochen Bedenkzeit und musste ihn dann schweren Herzens arauswerfen. Er wäre immer noch hier und würde beides parallel laufen lassen. Das wäre ihm das Liebste. Aber ich wär vor die Hinde gegangen.
So viele Anschuldigungen.
Und trotzdem bin ich so unendlich traurig. Die Traurigkeit überrollt mich wie eine Welle, mit so großer Wucht, dass ich keine Luft mehr bekomme.
Wir hatten einmal etwas ganz Besonderes, das im Alltag kaputt gegangen ist.
Wir waren unzertrennlich und meistens am lachen.
Und er fehlt mir so unendlich.
Manchmal schlafen wir noch miteinander. Damit wir wenigstens 1x im Jahr guten S. haben sagt er dazu.
Und am S. lags nicht. Der war immer gut. Und mind 2x/Woche.
Er ist jetzt 5 Monate weg und es tut immer noch so unglaublich weh.
Er ist 2-3x pro woche bei mir und den kindern. Er kümmert sich um ein Vielfaches mehr um sie als früher. Aber seine ständige Anwesenheit macht mich fertig. Ich kann einfach nicht loslassen. So dringend bräuchte ich Abstand.
Wenn er hier ist verlasse ich das Haus. Aber erbleibtbimmer noch 1-2 Stunden hier, wenn ich wieder da bin. Zum quatschen.
In den letzten 5 Monaten hatte ich 5 S.. In den 34 Jahren vorher 2.
das tut mir auch nicht gut.
Aber ich vermisse die Nähe.
Ich war beim Psychologen. Sie sagte mir, dass ich keine Therapie brauche, sondern einfach eine schwere Trennung durchmache.
Es tut mir nur so leid für die Kinder, wenn mir scheinbar aus dem Nichts Tränen runterlaufen und ich es nicht unter Kontrolle bekomme.
So gern hätte ich den Mann zurück, den ich geheiratet habe. Nicht den, der er geworden ist. Wo ist er hin?

Ablenkung hilft, ja. Aber am Ende ist es doch nur Ablenkung.
Ich habe wieder angefangen, meine Hobbys aufleben zu lassen.
Allein mit 3 Kindern war das vorher schwer. Aber seit er weg ist, ist er so oft hier oder hat die Kinder, dass ich erst lernen musste, wie ich die Zeit mit mir verbringen kann

Wann wird der Schmerz aufhören? Manchmal fshr ich in Gedanken an eine Baum, nur damit das aufhört. Würde ich niemals machen. Aber die Gedankwn lähmen mich

Liebe Grüße

Gone

13.10.2017 00:22 • x 2 #1


P
Eine Trennung schmerzt immer sehr. Leider kann dir niemand diesen Schmerz abnehmen. Man muss ihm akzeptieren und mit der Zeit wird es besser. Es ist nur eine Frage der Zeit. Meine Ex hatte sich vor knapp 2,5 Monaten von mir getrennt und sich heimlich mit anderen Männer getroffen. Es fühlte sich an, als hätte sie mir das Herz ausgerissen. Jetzt erst spüre ich langsam eine Besserung.

Es gab viele viele unschöne Begebenheiten. Enttäuschungen. Er war so oft betrunken und nicht fähig zu Familienausflügen.
Gar nicht gut. Er kommt ja mit sich selber nicht klar. Wie will er jemals auf deine Bedürfnisse und die der Familie eingehen?


Er hat mir sogar ins Gesicht gesagt, dass es ihm sch.gal ist, wenn ich nicht mehr kann. Deswegen kommt er nicht aus der Kneipe heim.
Nach dieser Aussage kannst du eigentlich froh sein mit so einen Menschen nicht mehr zusammen zu sein.

Aber mit ihr ist alles so leicht
Ja, weil er hier wieder ein Verhaltensmuster zeigt: Weglaufen! In Form von Alk. oder einer anderen Frau. Aber auf lange Sicht wird er auch mit dieser Frau nicht glücklich werden. Solange er davon läuft, wird immer alles schlimmer.

Die Traurigkeit überrollt mich wie eine Welle, mit so großer Wucht, dass ich keine Luft mehr bekomme.
Dieser Zustand ist gerade am Anfang normal. Es dauert seine Zeit, bis du die Trennung verarbeitet hast.

Wann wird der Schmerz aufhören?
Mit der Zeit hört er auch auf. Mir hat Laufen geholfen. Es ist wie eine Medizin. Seit einigen Tagen laufe ich und es wird immer besser. Durchs Laufen baue ich den ganzen Stress ab. Mein Liebeskummer ist spürbar schwächer geworden. Wenn Laufen nichts für dich ist, dann hilft auch schnelles längeres Spazieren gehen genauso.

Ich wünsch dir viel Kraft.

13.10.2017 05:09 • x 1 #2


A


Liebeskummer endet nicht

x 3


D
Du musst aufhören mit ihm so intensiven Kontakt zu haben, das macht dich kaputt und der Schmerz wird so nie vergehen. Keinen S. mehr! Keine Gespräche, die nichts mit Kindern zu tun haben. Wenn er kommt, soll er sich gern um die Kinder kümmern. Aber sobald du heim gekommen bist, sagt er Tschüss und geht. Kein 2-3 Stunden quatschen mehr!
Schütze dich selbst und gib deinem Herzen Zeit zu heilen. So wie es gerade ist, schüttest du ständig Salz auf die Wunde. Da kann sie nicht heilen, sondern wird nur von Woche zu Woche schlimmer.

13.10.2017 06:33 • x 1 #3


R
Ich habe irgendwie das Gefühl, ihr werdet wieder zusammen kommen.

Männer sind auch nur Menschen. Sie tragen so viel Last auf ihren Schultern. Bauen Häuser, gehen arbeiten und zeugen in deinem Falle drei Kinder. Für all das tragen finde ich zuallererst sie Verantwortung. Kinder können extrem auffressen. Ich vermute das dritte Kind hat das Fass zum überlaufen gebracht. Schau doch mal wie er mit dir geredet hat? Das sind Worte, die nur jemand aussprechen kann der in einer absoluten auswegslosen Situation zu sein scheint. So etwas sagt nur ein Sadist oder jemand der nicht mehr kann. Ich bin mir sicher, er ist kein Sadist. Das hättest du schon eher gemerkt.

Jetzt wo er einen Ausgleich mit der neuen Frau hat, wirkt er menschlicher. Trinkt er denn weiter? Sie scheint ihm sehr gut zu tun. Er hat seinen Verstand wieder. Nur leider ist er mit seinem Doppelleben glücklich wie es scheint.

13.10.2017 06:53 • x 1 #4


wiwi1016
Liebe Gone,

seit meiner eigenen Trennung vor fast einem Jahr, schreibe ich selbst nicht so viel, obwohl ich das gerne öfter täte, aber das stille Mitlesen in dieser Zeit hat mir auch oft sehr sehr geholfen. Dir möchte ich schreiben, da ich mich sehr erinnert fühle und viele deiner Worte von mir sein könnten.

Es gibt hier viele Geschichten, unterschiedliche Standpunkte aus differenzierten Blickwinkeln aber bei fast allen kann man, sofern man die Entwicklung verfolgt, eine Veränderung meist zum Guten hin, erkennen. Das macht Hoffnung.

In den ersten Monaten hab ich auch versucht an meiner Familie festzuhalten, wollte nicht wahrhaben, dass er längst entschieden hatte, nicht mehr Teil meiner Vorstellung davon zu sein. Es war wie eine Dro., wenn ich ihn gesehen habe, mit ihm gesprochen habe, ja sogar darüber hinaus. Der Entzug hat mich jedes Mal unendlich viel Kraft gekostet.
Es hat gedauert bis die Kälte in seinen Augen in meiner Seele ankam.

Dann kam die berühmte Kontaktsperre, die ich wollte und durchsetzte, aber anders gab es keinen Weg mehr und gibt es für mich auch immer noch nicht.
Wir hatten ein gemeinsames Haus und haben Kinder, aber das ging.
Durch diese Entscheidung fing ich an in eine andere Richtung zu gehen - ich musste -, es war nicht leicht und ist es auch immer noch nicht, aber es war die einzige Möglichkeit die ich selbstbestimmt in dieser Situation wählen konnte.

Wenn du soweit bist und es dir möglich erscheint, versuche Abstand zu gewinnen.

Die Traurigkeit kommt in Wellen.... ja und sie überrollen dich und du kannst sie nicht aufhalten, aber du wirst sie aushalten.
Schmerzen tun weh, ja das tun sie, und du möchtest dass das aufhört, und du kannst dir nicht vorstellen wie es ohne Schmerzen ist, und plötzlich sitzt du einer guten Freundin gegenüber und lachst und deine Gedanken sind nicht bei ihm.
Dies wird immer öfter geschehen.

Es gibt eigentlich soviel zu klären und zu regeln und vielleicht lähmen dich auch Existenzängste, aber wenn du soweit bist und in kleinen Schritten, wirst du die Dinge angehen können, auf deine Art und Weise, und wenn sie geschafft sind - zeigt dir das Ergebnis was du kannst. Was in dir zum Vorschein kommt, auch ohne Partner. Versuche herauszufinden was für dich wichtig ist. Wohnsituation, Unterhalt, Arbeitsplatz, Kinderbetreuung. Versuche Prioritäten zu setzen und diese Punkte zu regeln. In einem Moment wo es dir einigermaßen gut geht.

Deine Kinder dürfen deine Gefühle sehen, wie sonst sollen sie lernen, emotionale und authentische Menschen zu sein.
Versuche ihnen zu erklären warum, und nimm ihnen die Angst, sie könnten an deinem Kummer Schuld sein. Sie werden dir nicht glauben, solltest du ihnen heile Welt vorspielen.
Deine Tränen sind wichtig, ich habe immer versucht stark zu sein, aber seit ich die Trauer und Hoffnung und Verzweiflung, bewusst zulasse, wird es besser und ich fühle mich nicht mehr so davon überrumpelt.

Denk nicht darüber nach was er hat und was er alles mit der Neuen oder Affaire tut, ihr hattet zusammen 12 Jahre und ihr habt 3 tolle Kinder - das ist ein Geschenk. Du vermisst eine Vorstellung davon, nicht den Mann sowie er jetzt ist, und wie er wohl auch in der letzten Zeit eurer Beziehung war. Und möchtest du einen Mann, dem du nicht mehr vertrauen könntest, der deine Liebe so verraten hat, dessen Liebe so austauschbar ist? Noch wirst du diese Frage wohl mit ja beantworten....
Das ist absolut in Ordnung. Vergiss die Frage nur nicht.

Du kannst dir gerade nicht vorstellen wie es für dich weitergehen wird, für dich und die Mäuse, aber mir hat da sehr geholfen einfach nur jeden Tag einzeln anzunehmen, keine Pläne zu machen. Ich stehe morgens auf und schmiere Brote, gebe Abschiedsküsschen und gehe zur Arbeit, einkaufen, Wäsche waschen, Vokabeln abhören, Wäsche wegräumen - Schlafen gehen. Dazwischen freue ich mich über Freunde, Familie, einen guten Film oder Buch und vor allem gehe ich jeden Tag raus - Wandern oder laufen - jeden Tag. Das hilft wirklich sehr.

Du kannst nur in deinem Tempo gehen und auch nur deinen Weg.
Aber ich möchte dir gerne mitgeben, dass es besser wird, es ist nicht einfach, nein überhaupt nicht, aber die Trauer wird seltener, die Schmerzen nicht mehr ganz so Aua, aber all das braucht seine Zeit.
Und alle jene, die hier eine ähnliche Geschichte haben, haben diesen Weg geschafft, mal ging es schneller, mal dauert er noch an. Mal gingen sie direkt in die nächste Beziehung, mal auf langen Umwegen zu sich selbst oder auch zurück.

Es gibt einen Weg. Es gibt deinen Weg.

Und du bist überhaupt nicht alleine.

13.10.2017 10:10 • x 3 #5


scallisia
@wiwi1016
Ich danke dir. Nach so einem Beitrag habe ich gesucht. Du zeigst mir, ich bin auf dem richtigen Weg.

13.10.2017 10:55 • #6




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag