@E-Claire
Kurze Frage die Antwort ist aber etwas länger denke ich.
Es ist genau das was ich aus meiner Kindheit kenne, es ist die Art Bindung die mir vorgelebt wurde. Es gibt dafür wohl mehrere Gründe,
erstmal die Trennung meiner Eltern, ich war vier. Verlief aber soweit vorbildlich. Kein Rosenkrieg, klare Umgangsregelung, trotzdem ein großer Verlust für mich.
Dazu hat meine Mutter immer wieder den gleichen Typ Mann angezogen, auch Heiß /Kalt, jede Menge Drama, viel Streit, gerne auch cholerisch und gewalttätig aber immer komplett unzuverlässig. Sie hat dann meistens versucht deren Leben noch mit auf die Reihe zu bekommen.
Da meine Mutter damit beschäftigt war, auf diese Männer und ihr eigenen verletzten gefühle zu bearbeiten. War sie für uns natürlich nur bedingt da, die Verbindung war einfach extrem ambivalent. Man wusste nie genau wie sie drauf ist. Die gleiche Situation kann zu einem komplett anderen Ausgang führen.
Auf der einen Seite total Liebevoll auf der anderen nicht erreichbar da mit sich selbst beschäftigt.
Als Kind keine Ahnung davon was wirklich los war, habe ich das natürlich komplett auf mich selbst bezogen, ich bin schuld an allem, das trage ich heute noch in mir. Ich brauche Abstand um nachher rational auf die Situation zu blicken um mir nicht jeden Schuh anzuziehen.
Das ist auch wichtig, ich bin nicht für alles unglücklich selbst verantwortlich.
Im Prinzip lebe ich die Bindung meiner Kindheit nach, immer und immer wieder.
Es fällt mir auch extrem schwer mich darauf zu lösen, es sind so Glaubenssätze wie es nimmt mich sowieso niemand mehr so wie ich bin oder ich bin es nicht Wert.
Es ist absolut das Gegenteil der Realität, ich meine letztendlich geht's bei mir von Beziehung zu Beziehung, jedes mal werde ich zumindest teilweise wieder akzeptiert. Also macht diese Angst niemanden mehr zu finden gar keinen Sinn. Aber sie ist da, wäre sehr gut möglich, dass es daher kommt das mein Vater nie wieder eine Partnerin hatte bzw einen sehr großen Teil seines Lebens damit verbracht hat Single zu sein. Das es seine eigene Entscheidung war und er das im Prinzip für uns getan hat. Um uns alles zu ermöglichen Finanziell, habe ich als Kind natürlich auch nicht gesehen. Ob das Sinn gemacht hat, stell ich in frage. Aber sich vollständig aufopfern für die Menschen die man liebt und seine eigenen Bedürfnisse in den Hintergrund oder gar vollständig aufzugeben liegt mir auch ganz gut, denke aber das kommt eher aus der Angst verlassen zu werden.
In meiner letzten Datingphase, habe ich 9 Frauen gedatet, 3 sind in die nähere Auswahl gekommen und ich habe mich zielgerichtet genau die Frau gesucht die meine Bindungsmuster triggert.
Nicht mal die besten Dates, klar die Eckdaten haben gepasst, vorstellen in einer Beziehung, Begleitung der Kinder, tiefe Gespräche über Gefühlen und die eigene Kindheit.
Aber das hatte ich mir allen dieser drei Frauen, doch zu ihr gab es diese Magische Anziehung.
Trotz meines Permanent mich anschreienden Bauchgefühl, dass ich grundsätzlich ignoriere, weil mein Bedürfnis nach nähe und diesem Dopaminrausch einfach größer ist.
Letztendlich kommen jetzt noch große Vertrauensprobleme dazu, die ich bisher nicht so kannte. Halt sitzen gelassen worden mit Kind, Haus und Hund, affären und jede menge Lügen.
Aber die war auch heiß Kalt, hat dazu noch mein Retter Ding angesprochen, mit den beiden Dingen bindet man mich für die Ewigkeit.
Das Traurige an der ganzen Geschichte, ich bin auch alleinerziehend und lebe meinem Sohn genau das gleiche vor, bin teilweise emotional auch nicht erreichbar. Obwohl ich da Versuche mich deutlich zu reflektieren und meinen eigenen Schmerz in Zeiten auszuleben in den en ich alleine bin. Klappt das immer? Auf keinen Fall!
Aber ich bin zumindest so weit das ich es selber erkenne und aktiv Versuche dagegen zu arbeiten, die Verbindung zu halten und immer für ihn da zu sein. Das ist Grade jetzt in der Autonomiephase sehr wichtig, es ist eigl immer wichtig. Er hat schon den Verlust durch den Auszug und den zeit weisen Kontaktabbruch zu seiner Mutter erlebt, da brauch er jetzt zumindest einen Vater der seine Bedürfnisse im Blick hat.
05.04.2024 13:06 •
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