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Liebe trotz absolutem Ausschlusskriterium

Catalina
Zitat von plaudertasche:
Auch da hat er gemeint, das sei eben sein Ventil gewesen und da erwarte er sich von mir Verständnis.

Auch wenn er eine verkorkste Kindheit hatte, gibt ihm das nicht das Recht, seine erlittenen Verletzungen indirekt weiterzugeben, indem er dich beschimpft oder gar schlägt. Wahrscheinlich hat er erwartet, dass du auch für die Ohrfeige Verständnis hast, weil er das ja als Ventil braucht. Deine Reaktion dürfte ihn ebenso geschockt haben, wie dich sein Verhalten geschockt hat.
Zitat von plaudertasche:
Anscheinend ist es ihm gar nicht so gut gelungen und ER hätte dringend eine Therapie gebraucht.

Vermutlich ist das so, aber erfahrungsgemäß haben gerade die Menschen, die eine Therapie besonders nötig hätten, wenig bis keine Krankheitseinsicht und sind der Meinung, das alleine hinzubekommen. Klappt allerdings so gut wie nie und dann müssen Unbeteiligte darunter leiden.
Zitat von plaudertasche:
Mein Herz blutet, vermisst ihn und will ihn einfach nur zurück.

Ich bin sooo krank…

Nein, du bist nicht krank. Ich kann nachvollziehen, dass das ein totaler Schock für dich gewesen sein muss und du jetzt Schwierigkeiten hast, die beiden Bilder dieses Mannes, die du nun in dir trägst, irgendwie zusammenzubringen. Aber diese böse Seite, die beschimpft und schlägt, gehört leider auch zu ihm. Und solange er nicht selbst erkennt, dass da was gewaltig schiefläuft und er Hilfe braucht, wird sich das auch nicht ändern.

21.07.2024 11:32 • x 2 #16


Marie-Luise
Natürlich kann er sich entschuldigen! Das muss er auch. Damit wird die Tat nicht ungeschehen, aber zumindest ein klein wenig Schadensbegrenzung betrieben.
Aber allein die Tatsache, dass er einfach mit diesem Satz gegangen ist, lässt vermuten, dass er für sich korrekt gehandelt hat.
Keine Einsicht. Keine Schuld. Der würde immer wieder zuschlagen. Halte dir das immer vor Augen. Und eine verkorkste Kindheit ist kein Grund, die Hand gegen jemanden zu erheben. Auch wenn der Streit noch so heftig war.

21.07.2024 12:02 • x 1 #17


A


Liebe trotz absolutem Ausschlusskriterium

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Nebelkrähe
Zitat von plaudertasche:
„eifersüchtig“ (weniger auf andere Männer, mehr auf meine Arbeit oder wenn ich etwas anderes vor hatte

Zitat von plaudertasche:
sein Ventil

Zitat von Marie-Luise:
Der würde immer wieder zuschlagen.

!
Zitat von plaudertasche:
entgleisten Wortschatz

Auszug Zitat:
„Achte auf Deine Worte,
denn sie werden Handlungen“

22.07.2024 05:52 • x 1 #18


plaudertasche
Nun komme ich endlich dazu wieder zu schreiben. Bitte verzeiht die lange Pause.

@LostFeelings: Als aller erstes zu dir:

Zitat:
Was hat dieser Satz mit dir gemacht?

Zu allererst wollte ich sagen: „Klar, das hoffe ich doch!“, aber dann ist mir bewusst geworden, wie sehr es mich schmerzt, ihn nicht mehr zu sehen. Gleichzeitig begriff ich die neue Realität, dass das, was mir so viel wert war, unsere Liebe, mit seiner Tat unwiederbringlich weg ist. Ich sehe den Mann, den ich geliebt habe, wohl tatsächlich nicht wieder.

Zitat:
Ich nehme dich verwirrt, erschrocken und als ob du ein bisschen wie aus einem schönen Traum zu früh geweckt worden wärst, wahr.

Oh nein, das Bild des Wachwerdensist viel zu harmlos! Viel zu sachte. Da ist man tatsächlich etwas neben der Spur, findet aber eine Realität vor, die man kennt, auch wenn sie vielleicht nicht traumhaft ist.
Ich vergleiche es eher mit einem Blitzeinschlag aus heiterem, sonnigen Himmel, der alles in Brand gesetzt hat. Jetzt stehe ich fassungslos vor den rauchenden Trümmern.

Zitat:
Was bräuchtest du denn, um dich wieder sicherer mit dir zu fühlen nach diesem Schock ?

Puh, wenn ich das so genau wüsste…
Seine Entschuldigung, seine Erklärung, seine Einsicht…
Gar nicht mal, um etwas an der Situation zwischen uns zu ändern… die Trümmer sind bestenfalls wegzuräumen… Wiederaufbauen lässt sich da wohl nicht mehr viel.
Einfach um wieder ein bisschen Vertrauen in mich zurückzubekommen. Einfach nur um sagen zu können: Da ist doch ein kleines Bisschen von dem Menschen, dem drei Jahre lang mein Herz gehört hat und dessen Menschlichkeit, Feingefühl, Selbstreflexion und Zärtlichkeit ich so geschätzt habe.

22.07.2024 16:48 • x 1 #19


plaudertasche
@Gwenwhyfar

Die Situation:


Wir hatten beide viel zu tun, hatten uns seit drei Tagen nicht mehr gesehen und hatten für den Abend verabredet, uns einen schönen Abend zu machen, ganz entspannt. Meine Erwartungshaltung war hoch, in dem Sinne, dass ich mich riesig auf ihn freute. Mein Akku war leer.

Als er die Haustüre aufsperrte, hatte er zu meiner Überraschung den Hund seiner Eltern dabei, den ich aus tiefstem Herzen liebe, der mir aber in der Situation Kraft abverlangte. Das kleine, wilde Wesen kam zu mir ins Wohnzimmer gelaufen und überschüttete mich erst einmal mit Liebe. Den wird man so schnell nicht mehr los.

Mein Freund kam nicht ins Wohnzimmer. Ich hörte, wie er Essen in den Kühlschrank räumte. Nach 10 Minuten ging ich in die Küche und da saß er am Küchentisch. Ich ging auf ihn zu, nahm ihn in den Arm und merkte, dass keine Reaktion kam. Ich fragte ihn, was los sei - ohne Antwort. Ich fragte ihn, ob ich etwas für ihn tun könne - ein kurzes, barsches Nein.
Mir kamen die Tränen der Enttäuschung, aber ich hatte einfach keine Kraft. Also ging ich mit dem Hund wieder ins Wohnzimmer. Nach 10 Minuten steckte er den Kopf kurz zur Türe herein und meinte, er gehe jetzt schlafen und legte sich hin.
Ich merkte, wie sehr ich verletzt war und wie dringend ich etwas für mich brauchte.

Also ging ich ins Schlafzimmer und fragte: „Magst du kommunizieren?“ Antwort: „Nein“
Daher sagte ich: „Dann hör bitte nur zu: Ich hätte den heutigen Abend mi dir zum Krafttanken gebraucht. Diese Situation raubt mir gerade meine letzte Kraft. Deshalb tue ich jetzt etwas für mich und gehe Motorradfahren.“

Ich habe meine Linsen (Brille passt nicht untern Helm) reingetan und meine Motorradklamotten angezogen. Dazu geh ich immer in die Küche, weil ich da alles auf den Tisch legen.
Plötzlich kommt er in die Küche, geht auf mich zu, schreit „Ja genau, und jetzt verdrehst du wieder einmal alles!“ und hat mich mit Begriffen beschimpft, die ich nicht einmal wiederholen kann, weil sie gar nicht in meinem Wortschatz sind.

Ich hab nur gesagt: „Sag mal, was ist denn jetzt los! Pass jetzt bloß auf, was du zu mir sagst!“
Und dann ging er weiterschimpfend auf mich zu und „klebte“ mir eine. Ich kann mich nicht genau erinnern, was ich getan habe. Er drehte sich kurz um und ich dachte, er gehe.
Plötzlich dreht er sich zurück und gibt mir noch einmal zwei Ohrfeigen.
Ab da hab ich nur noch wie am Spieß geschrieen „Raus!“… die ganze Zeit…
Und während er in der Wohnung (meine) sein Zeug zusammengesucht hat, bin ich mit dem Telefon raus in den Garten und hab die Polizei angerufen.

Puh… das war jetzt echt heftig, das zu schreiben…

22.07.2024 17:17 • x 2 #20


K
Hast du auch nicht optimal gemacht TE. Also auch wenn er jetzt nicht geschlagen hätte.
Ich finde du hättest das anders angehen müssen.

22.07.2024 17:29 • x 1 #21


K
In der Situation reagierst du m.M. nach recht barsch, Oder? So nach dem Motto: „Gut, ich bin jetzt mehrmals auf dich zugegangen. Du hast mich abgewiesen und deshalb bin ich jetzt bockig und gebe dir indirekt die Schuld dafür.“
Just my two Cents.

22.07.2024 17:32 • x 1 #22


plaudertasche
Nein @klatmamsell ! Den Schuh ziehe ich mir nicht an. Er wusste, dass ich die letzten zwei Nächte arbeitsbedingt nur drei Stunden Schlaf hatte.

Mag sein, dass man da feinfühliger sein hätte können. Aber ich konnte es nicht. Und er hat mich komplett abblitzen lassen und sich zurückgezogen, war nicht in der Lage, mir wie ein erwachsener Mensch zu sagen, was er sich wünscht. Ich war nicht „bockig“, sondern am Ende meiner Kraft. Es war mein Betreben, mir diese Kraft zu holen (mag egoistisch klingen, aber niemand hat etwas davon, wenn ich zusammenklappe und davon war ich nicht weit weg).

Tut mit leid, aber da verstehe ich dich nicht.

22.07.2024 17:38 • x 6 #23


FrauDrachin
@plaudertasche oh je, lass dich mal ganz lieb drücken. Gut, dass du das erzählst und rauslässt.
Dass er nochmal zurückgekommen ist, um dich nochmal zu ohrfeigen, finde ich besonders schlimm und bedrückend.
Und selbstverständlich hast du überhaupt nichs faldch gemacht. Bitte lass dich nicht verunsichern.

22.07.2024 17:42 • x 4 #24


GarstigeGräte
Zitat von Kaltmamsell:
Ich finde du hättest das anders angehen müssen.

Und ich finde, diese Antwort hättest du dir klemmen können.
Just my 2 cents.

@plaudertasche:
Die von dir beschriebene Reaktion passt nicht zu dem,
Zitat von plaudertasche:
Menschlichkeit, Feingefühl, Selbstreflexion und Zärtlichkeit


was du über ihn schreibst.
Spontan kam mir in den Sinn, dass er Dr0gen genommen haben könnte.


Zitat von plaudertasche:
Ja genau, und jetzt verdrehst du wieder einmal alles!

Was meinte er damit? Klingt, als wäre das schon öfter Thema gewesen?

22.07.2024 17:45 • x 2 #25


plaudertasche
@GarstigeGräte

Ja, das siehst du ganz richtig. Es passt nicht zu dem Menschen, den ich kenne… Dro.?!? Passen auch nicht zu ihm und seinen Werten… ich hatte eher den Verdacht, dass unter Tags irgendetwas passiert ist… möglicherweise mit seinen Eltern. Darum hatte er evtl. auch den Hund dabei… aber völlig egal: Dann kann man es sagen und muss nicht eine Freundin ohrfeigen.

Zitat:
Was meinte er damit? Klingt, als wäre das schon öfter Thema gewesen?

Das ist ja das Absonderliche! Wir hatten noch nie eine Diskussion, dass ich irgendetwas „verdrehen“ würde. Ich wälze genau das seit der Trennung und komme auf keinen Zusammenhang.

22.07.2024 17:51 • #26


K
Uih! Ich sage doch nur meinen Eindruck aufgrund dieser einen Nachricht hier von dir. Ich hatte das mit den 3 H Schlaf wohl auch überlesen. Deine Erwartungshaltung hat sich nicht erfüllt. Da ich warst du p***ed und müde bestimmt. Und er war auch schon drüber.

22.07.2024 18:02 • #27


GarstigeGräte
@plaudertasche

Im Affekt zuzuschlagen, ist ja irgendwie noch nachvollziehbar. Bitte um Himmels Willen nicht falsch verstehen. Ich meine damit einfach nur fehlende Impulskontrolle.
Aber sich wegzudrehen, zurück zu kehren und weitere 2(!) Male zuzuschlagen passiert nicht im Affekt. Er war sich mMn schon sehr bewusst darüber, was er gerade tut.
So als ob es schon lange in ihm gebrodelt und er endlich den Mut gefunden hätte, dir zu sagen, was er dir schon lange sagen wollte. Nur halt mit den Fäusten.

22.07.2024 18:03 • x 2 #28


plaudertasche
@Kaltmamsell: Alles gut. Ich bin dankbar für jede Sichtweise. Du warst nicht unverschämt oder beleidigend. Jeder kann Situationen sehen, wie er mag und das auch darlegen.
Beim Antworten wird mir auch meine eigene Position klar. Ich weiß seit der ersten Sekunde, dass NICHTS körperliche Gewalt entschuldigt.
Dass sowohl er als auch ich keinen guten Tag hatten, steht eh außer Frage…

22.07.2024 18:07 • #29


K
Richtig. Du hast keine Wahl. Gewalt ist tabu. Tragisch. Aber wahr.

22.07.2024 18:15 • #30


A


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