Liebe oder Hormonrausch?

Ich glaube nicht, dass man das verallgemeinern kann. Bei vielen Affären ist es wohl nur ein Hormonrausch.
Bei meinem AM dachte ich mir von Anfang an, whow, ein toller Mann und Mensch. Bei uns ging es nicht um S. Ihm wurde ein Hormonrausch und eine MLC unterstellt. Letztendlich sind wir seit Jahren ein glückliches Paar.
Ich glaube aber, je länger die Affäre dauert, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass einer sich trennt.

Wie lang dauerte das bei euch?
Bei mir wohl auch das Problem, dass ich in der Anfangszeit auch vergeben war....und selbst jetzt schaff ichs nicht meinen Ex loszuwerden aus der Wohnung obwohl er ja angeblich nun die Liebe seines Lebens gefunden hat.....

Zitat von Naivling:

Grüble derzeit viel.
würd hier gern, va auf Affärensituationen bezogen, die Frage aufbringen, auch weil kürzlich in einem Thread kurz diskutiert, wie man für sich selbst, und auch am Gegenüber erkennt, dass da mehr dahinter steckt als blosser Hormonrausch (abgesehen von Trennung aus der Ursprungsbeziehung).
Ich bin davon überzeugt ich liebe ihn, und, im Gegensatz zu meiner vorangehenden Beziehung war ich auch in der Lage, diese Worte auszusprechen. aber wer weiss, viell. liebe ich ja nur das Gefühl, das ich bei ihm hab?
Bin gespannt auf eure Inputs!

Ist das, was man empfindet, Liebe oder Hormonrausch? Gute Frage.

Wenn ich in Threads über Affären und Fremdverliebtheit lese, es ist nur Hormonrausch, nimm nicht ernst, vergeht schon, etc. habe ich immer eine Frage im Kopf: War es nur ein Hormonrausch, der dazu geführt hat, dass diese Person jetzt mit seinem Partner / seiner Partnerin verheiratet oder zusammen ist? Basierend auf der Logik von den Antworten und Empfehlungen, sollte die aktuelle Beziehung dann sofort beendet werden -- der Hormonrausch zum Partner ist jetzt ja vorbei.

Dann kommen natürlich Gedanken über die Verantwortung. Zurecht. Wenn man Kinder hat, musst du für sie da sein. Heisst aber nicht, dass du für den ersten Hormonrausch jetzt dein ganzes Leben büßen musst und eventuell deine echte Liebe jetzt gehen lassen soll. Wenn es sowas wie echte Liebe überhaupt gibt.

Oder schauen wir uns das von einem anderen Winkel an: der erste Hormonrausch hat zu der aktuellen Beziehung geführt. Gut kann es sein, der Hormonrausch ist irgendwann dann in die Liebe rübergegangen (und vielleicht irgendwann ist diese dann langsam verschwunden). Dann wieder die Frage: warum so wenig Respekt vor den Gefühlen / vor dem Hormonrausch zu der neuen Person?

Anderer Punkt: die aktuelle Beziehung, die eventuell mit dem Hormonrausch angefangen hat, ist schon fehlgeschlagen -- sonst gäbe es die dritte Person nicht im Spiel. Dann gibt es Angst, dass wenn man jetzt dem zweiten Hormonrausch nachgeht und eine Beziehung anfängt, diese dann wieder in ein paar Jahren fehlschlägt. Na und? Dann bist du dort, wo du ohnehin schon warst -- an einer fehlgeschlagenen Beziehung, nur mit einer anderen Person. Du verlierst quasi wenig und hast dazu ein paar glückliche Jahre gewonnen. Aber... der neue Hormonrausch kann auch zum Erfolg führen und die neue Beziehung kann sich eventuell viel besser entwicklen als die erste -- kein Fehlschlag. Und diese Option hast du aber nicht, wenn du bei der ersten fehlgeschlagenen Beziehung bleibst.

Deswegen finde ich, Gefühle soll man respektieren. Sie wollen dir etwas sagen.

Zitat von Naivling:

wie man für sich selbst, und auch am Gegenüber erkennt, dass da mehr dahinter steckt als blosser Hormonrausch

Während einer Affäre gar nicht. Danach eigentlich an drei ganz einfachen Merkmalen:
1. Man empfindet loyale Freundschaft, d.h. das Wohlergehen des Partner ist einem genauso wichtig wie das eigene Wohlergehen.
2. Gelebte Gemeinsamkeit, d.h. wie kommt man als Paar im Alltag miteinander aus. Nimmt im Alltag die Liebe zu oder ab?
3. Leidenschaft, d.h. überlebt die Lust den Übergang in den Alltag oder flacht die Kurve schlagartig oder stetig ab.

Während einer Affäre kann man nur raten, ob es eine von vielen hormonbedingten Verliebtheiten im Leben ist oder ob sich wohl wirkliche Liebe entwickeln kann.

Zitat von Emma75:

Liebe ist nichts weiter als ein Hormonrausch! Zumindest aus naturwissenschaftlicher Sicht.

Leider falsch. Verliebtheit ist nichts weiter als ein Hormonrausch. Liebe aktiviert ganz andere Hirnregionen.

Ich denke unter dem Begriff Affäre wird einfach zu viel vermischt - da kommt alles vor, von 3x mit ner anderen im Bett bis zu 20 Jahren Nebenbeziehung...

Zitat von Alex2020:

. habe ich immer eine Frage im Kopf: War es nur ein Hormonrausch, der dazu geführt hat, dass diese Person jetzt mit seinem Partner / seiner Partnerin verheiratet oder zusammen ist?

sehr guter Einwand Generell guter Post.

@6rama9
zu deinem Punkt 3: naja da die Leidenschaft bei den meisten langj. Beziehungen nicht überlebt, scheinen wohl auch die meisten Ehen nur auf einem vergangenen Hormonrausch zu basieren, oder

Zitat von Naivling:

sehr guter Einwand Generell guter Post.

@6rama9
zu deinem Punkt 3: naja da die Leidenschaft bei den meisten langj. Beziehungen nicht überlebt, scheinen wohl auch die meisten Ehen nur auf einem vergangenen Hormonrausch zu basieren, oder

Nunja, das stimmt aber nicht. Auch nach Jahren und vielen Jahren kann viel Leidenschaft da sein. Sie schläft durch die Umstände hier und da mal ein.... und wacht aber wieder auf...

Die meisten Ehen basieren ganz bestimmt nicht auf einen hormonrausch. Da zählen viele andere Faktoren, warum man sich vorstellen kann mit jemanden alt zu werden bzw. eine Familie zu gründen...

Da vertust du dich...

Ja Lilly, aber am Anfang jeder Beziehung steht der Hormonrausch, so meinte das auch Alex, mit der Zeit kommen halt andere Dinge hinzu. Nicht wenige betrügen und sagen dennoch, sie lieben den Partner.....ist das wirklich Liebe oder glaubt man halt dass es das ist weil nach all der Zeit der Partner halt zum Leben gehört, Gewohnheit....weil man es nicht mehr anders kennt.

Was wenn aber nun die Leidenschaft tatsächlich eingeschlafen ist? Da interpretiere ich eure Aussagen so, dass auch die Liebe vorbei ist...

Leidenschaft ohne Liebe durchaus möglich, aber Liebe ohne Leidenschaft, hm, vielleicht mit der Brieffreundin aus dem letzten Jahrhundert.

Die Wahrnehmung der Affäre betrifft leider nicht nur, die Beiden, die sie beginnen, sondern trifft im schlimmsten Fall ja auch Ehegatten, Kinder, Unternehmen.

Zitat von Naivling:

Nicht wenige betrügen und sagen dennoch, sie lieben den Partner..

Weil es auch so ist. Gewohnheit bedeutet nicht, dass keine Liebe mehr vorhanden ist. Gewohnheit kann auch ein starkes Gefühl von Vertrautheit, Nähe und Liebe sein.
Und eine Ehe bzw. Beziehung als Hormonrausch zu betiteln, ist mMn falsch.
In einem Rausch zu leben, hält der Mensch nur eine gewisse Zeit aus. Und er Cocktail aus Hormonen die man in der Verliebtheitsphase hat, flacht mit der Zeit ab und wird entweder zu etwas beständigem oder nicht.
Affären funktionieren so gut, weil dieser Hormonrausch künstlich aufrecht erhalten wird. Auf unschöne Art und Weise.
Mit Liebe hat das, meiner Meinung nach, wenig zu tun. Sondern mit Projektionen der eigenen Sehnsüchte.

Zitat von Naivling:

das wirklich Liebe oder glaubt man halt dass es das ist weil nach all der Zeit der Partner halt zum Leben gehört, Gewohnheit....weil man es nicht mehr anders kennt.

Das mag in einigen Fällen so sein, betrifft aber nicht die Allgemeinheit.
Ich glaube persönlich, dass man durchaus in der Lage ist, mehrere Menschen gleichzeitig zu lieben. Das Konzept der Monogamie ist ein Konstrukt, welches vielleicht nicht für jeden Menschen geschaffen ist. Nur gestehen sich das die wenigsten ein.

Zitat von Naivling:

Nicht wenige betrügen und sagen dennoch, sie lieben den Partner.....ist das wirklich Liebe oder glaubt man halt dass es das ist weil nach all der Zeit der Partner halt zum Leben gehört, Gewohnheit....weil man es nicht mehr anders kennt.

Das alles ist so individuell, dass es nicht möglich ist Dir zu erklären bzw. dir Sicherheit zu geben was für Dich Liebe ist und was nicht.

In deinem Eingangstext sagst du doch, dass du es gefühlt hast und bereit warst die drei Worte zu sagen .

Hier in deinem Thread willst du Sicherheit und eine Allgemeingültigkeit für das Thema Affären und echte Liebe , die Unterscheidung zwischen Hormonrausch und tiefen Gefühlen.
Dies ist aber so unterschiedlich wie es die Menschen sind.
Hierbei switcht du zwischen Deiner Erfahrung und allgemeinen Erkenntnissen , Erfahrungen anderer.

Deswegen halte ich diesen Thread für furchtbar konstruiert , da es in diesem Thema unterm Strich darum geht , dass deine Gefühle sortiert werden sollen.

Dazu bist leider nur du selbst imstande und es hilft dir auch nicht weiter , wenn dir hier menschen mit ganz anderen Biografien ihre Ansicht schildern.

Irgendwann hat dieses Thema 10 Seiten ohne dass etwas nennenswertes für dich dabei herumgekommen ist.

Möglicherweise wäre es sinnvoll wenn du deine Geschichte mal schreiben würdest um konkret darauf einzugehen .

Zitat von Naivling:

da bin ich 100% sicher dass dem nicht so ist.

Ein Bekannter von mir, hat Ehefrau und Kinder, hat Freundin eins und dazu noch Freundin zwei. Und als Freundin eins, erfuhr, das auch sie von einer weiteren ersetzt oder ergänzt wurde, hat sie es beendet.

Wenn du dir zu 90% sicher bist, lass ich es so stehen, aber 100%? Er hat ja noch seine Angetraute, oder?

Zitat von Revell:

Irgendwann hat dieses Thema 10 Seiten ohne dass etwas nennenswertes für dich dabei herumgekommen ist.

Aber vielleicht ist es für Andere ein guter Thread. Es gibt immer Diskussionen über Affären. Diese Fäden gehen nach einiger Zeit unter. Entweder weil die FL diese schließt oder weil diese in OT abdriften. Schlussendlich hat die TE den Faden eröffnet um eine Diskussion zu starten. Aus welchen Gründen auch immer. Warum stört Dich das so sehr, dass sie ihre Geschichte nicht sofort öffentlich macht?

Zitat von Mira_:

Warum stört Dich das so sehr, dass sie ihre Geschichte nicht sofort öffentlich macht?

Es stört mich nicht.
Finde es bloß immer etwas seltsam , wenn Menschen eben ihre Geschichte nicht öffentlich machen, nebulöse Fragen stellen und dann ohne Kontext zur eigenen Geschichte Ratschläge abgreifen die logischerweise allgemein gehalten sind und dann dennoch auf ihre eigene Geschichte übertragen.

Beim Thema Affären sowieso recht heikel, weils da häufig ums beruhigen des eigenen Gewissens geht.

Zitat von Revell:

Beim Thema Affären sowieso recht heikel, weils da häufig ums beruhigen des eigenen Gewissens geht

kommt wohl auf die Beteiligten an, zum einen der Themenstarter, zum anderen die Betroffenen, die sich hier, mit Verlaub, tummeln