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Liebe meines Lebens vertrieben

S
Lass dich erst einmal feste drücken. Ich bin in einer ähnlichen Situation. Meine Frau hat mich vor 5 Monaten mit meiner kleinen verlassen. Wir waren 12 Jahre ein Paar und 3 davon verheiratet. Sie kam letzten Endes mit meiner negativen Art und Pessimismus nicht mehr klar. Diese Verhaltensweise hat sich im Laufe der Jahre bei mir entwickelt. Ich weiß bis heute nicht, was dazu geführt, dass ich mich so verändert habe. Ich will nicht so sein. Ich war immer lebensfroher und lustiger Mensch. Aber irgendwas hat mich verändert und dafür gesorgt, dass ich unglücklich wurde. Jetzt stehe ich nach 12 Jahre alleine da und gebe mir für alles die schuld. Ich wünschte mir, dass ich die Zeit zurückdrehen und es bewusst besser machen könnte. Diese Chance werde ich jedoch nie mehr bei meiner noch Frau bekommen. Sie hat zwar keinen anderen, jedoch hat sie mit uns endgültig abgeschlossen und gab mir das auch so zu verstehen. Ich bin am Boden zerstört und muss mir auch therapeutische Hilfe holen, da ich das Gefühl habe, nicht mehr aus diesem Loch rauszukommen. Ich gebe mir die alleinige Schuld für all das was geschehen ist.....

15.11.2021 09:18 • x 1 #16


CanisaWuff
Du bist nicht alleine, auch ich wurde aus diesem Grund verlassen.
Aber ich wurde von einem erwachsenen und gestandenem Mann verlassen, der mich nicht mehr ertragen konnte.
Du hast Deine Bürde auf einen noch sehr jungen Menschen gelegt.
Er konnte dies nicht stemmen und ist gegangen.
Für mich ist auch eine Welt zusammengebrochen, er war (gefühlt) die Liebe meines Lebens und dann geht er weg, vergnügt sich mit anderen Frauen und hat auch schon eine Neue.
Ich habe mir geholfen, indem ich mir eine Selbsthilfegruppe für Co-abhängige gesucht habe. Dort kann ich von mir berichten und treffe auf Menschen, die es verstehen. Vielleicht wäre das auch was für Dich - wenn Du mehr wissen möchtest, dann schick mir doch einfach eine PM.

15.11.2021 11:30 • x 1 #17


A


Liebe meines Lebens vertrieben

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Milly85
Hallo du Liebe.

Ich habe etwas Ähnliches erlebt, nicht ganz so schlimm wie bei dir, da ich keine richtigen ausgeprägten Depressionen habe, aber ich hatte einen Mann kennengelernt, der irgendwann auch genug hatte, von meiner teils traurigen Art, sich immer über alles Sorgen zu machen. Er hat dann auch kurzerhand seine Sonne gefunden und eine lebensfrohe Frau kennengelernt. Ich dachte mir auch "oh Mann. Wie kann das sein? Wir haben doch SO toll zusammen gepasst?! Besser ginge es doch gar nicht?!" aber das war auch nur meine Wahrnehmung. Vielleicht war er für mich der ideale Partner, aber ich nicht für ihn.

Zitat:
"Wir haben perfekt zusammengepasst"

" sie passen leider noch besser zusammen als wir es getan haben."

Hier schreibst du es auch selbst.. ich will dir damit nicht wehtun, dich nur wachrütteln. Es ist immer nur unsere Wahrnehmung, der Partner hat seine eigene. Und er scheint es nicht so gesehen zu haben. Und hätte er perfekt zu dir gepasst, hätte er denke ich, auch etwas mehr Reife mitbringen müssen, und vorher das Gespräch suchen sollen. Es gibt Menschen, die arbeiten an einer Beziehung! Er war aber echt noch so jung. . . Er war wohl zu überfordert damit.

Ich denke, bei euch war es auch so. Das ist bitter, aber nicht zu ändern ich bin auch durch eine echt dunkle Zeit gegangen, aber irgendwann kommst du an einen Punkt, wo du wie der Phönix aus der Asche steigst und dir denkst: es reicht! Du willst nicht mehr so sein! Es hat halt auch viel mit dem eigenen Mindset zu tun!

ich bin mir sicher, wenn du das JETZT richtig therapieren lässt, vielleicht wirklich in einer Reha, dann kannst du sehr wohl etwas an dir ändern! Das schaffst du. Aber erst musst du anfangen dich selbst zu lieben. Vorher passiert da leider gar nichts

Zitat:
"Ich hab den Richtigen verloren, die Liebe meines Lebens, meinen besten Freund, meinen Seelenverwandten, die wichtigste Person in meinem Leben,"

Das finde ich auch sehr riskant. Dass er quasi alles war für dich. Das ist eine zu große Last für eine einzelne Person! Und für dich ist es gefährlich, denn Beziehungen können immer zerbrechen. Auch nach 20 Jahren! Du darfst nicht zulassen, dass du am Ende ohne alles da stehst, sollte der Partner gehen. Ganz gefährlich. Vielleicht findest du ihn der Reha ja doch ein paar gute Freunde.

Zitat:
Warum war ich nicht liebenswerter? Ich weiß, ich könnte jetzt noch mit ihm zusammen sein, hätte ich es anders gemacht."


Das ding ist, du hättest es nicht anders machen können. Es muss ja irgendwo bleiben, und du kannst nicht alles in dich hineinfressen! Merk dir einfach für die Zukunft, auch wenn sich jemand dauerhaft dein Leid anhört, und es ihn vielleicht auch in dem Moment "nicht stört" macht es ja trotzdem was mit ihm. Besonders wenn er Empathisch ist und mit dir mitleidet. Und es verändert ihn sicher auch oder macht ihn schwermütig kann alles passieren. Natürlich darf man auch mal mit dem Partner darüber reden aber er sollte nicht zu einer Art Therapeuten / seeelsorge werden.

ich weiß du ärgerst dich darüber, wie es gelaufen ist. Aber ganz ehrlich? Das war eine wichtige Lektion im Leben, die du lernen musstest! Anders hättest du es nicht so verinnerlicht wie du es jetzt getan hättest.

hätte er dir gesagt, dass er sich entliebt (das macht glaub ich auch keiner, es passiert ja Schritt für Schritt und anfangs will man es auch nicht so wahr haben oder die Pferde scheu machen.) wärst du einfach total ängstlich geworden. Spätestens dann wär nichts mehr wie es war. Du wärst vermutlich mehr denn je darauf bedacht, IHM alles recht zu machen. Ein Tanz auf Eierschalen quasi sowas findet kein Mann attraktiv. Es hätte so oder so nichts gebracht. Glaub mir.

Ich glaub ja ans Universum und an Vorherbestimmung, und ich denke es musste alles so kommen wie es jetzt kam, damit du eben aus deiner Asche empor fliegen kannst und zu einer besseren Version deiner selbst werden kannst.

15.11.2021 11:52 • x 2 #18


T
Zitat von Milly85:
Hallo du Liebe. Ich habe etwas Ähnliches erlebt, nicht ganz so schlimm wie bei dir, da ich keine richtigen ausgeprägten ...


Danke, das beinhaltet einige Dinge mit denen ich etwas anfangen kann.

15.11.2021 12:14 • x 1 #19


G
Zitat von Pinkstar:
Ich halte von ambulanten Therapien nicht immer viel, besser sind psychosomatisches Rehas, da es viel intensiver ist und man in der Gruppe auch zusammenarbeiten kann. Hatte für mich wirklich den grösseren Effekt.

Veränderungswirksame Psychotherapie hat eine Mindestwirkdauer von 6 Monaten. In Reha bist 5 bis 7 oder 8 Wochen. Finde den Fehler ...


Zitat von TiefeTrauer:
ch hab mit außergewöhnlich vielen Schicksalsschlägen zu kämpfen und bin dadurch angeschlagen. Inzwischen ist es so, dass mich auch kleinere Probleme schon aus der Bahn werfen. Alles hat sich für mich immer wie ein Drama angefühlt. Mein Partner musste mich ständig trösten, runterholen und aufbauen. Er hat es gern für mich gemacht, aber es war sicher sehr anstrengend. Außerdem habe ich eine negative Lebenseinstellung. Ich kann zwar die positiven Dinge im Leben sehen, sie werden aber immer von den negativen überschattet. Und ich geh immer vom Schlimmsten aus. Ich bin selten unbeschwert. Mir fehlt auch im Alltag die Kraft für vieles. Ich hab mich dadurch gehenlassen und bin stehengeblieben während er sich weiterentwickelt hat. Ich hab ihm zwar dabei geholfen und habe ihn immer motiviert, selbst habe ich aber nichts weitergebracht.

Auch wenn das jetzt erstmal hart klingt - ohne ausreichende Auseinandersetzung mit solchen Altlasten ist generell schwierig eine vernünftige Beziehung zu führen.
Für meinen Geschmack sollte jetzt im Vordergrund stehen, die Therapie weiterzuführen, evtl. mit angepasster Medikation. Reicht der ambulante Rahmen dafür nicht aus, gibt es auch stationäre Psychotherapie (nein, das ist was anderes als Reha!). Wenn Du mit Dir selbst ausreichend im Reinen bist, wird es auch mit einer neuen Beziehung besser klappen. Glaub mir - ich weiss, wovon ich rede ...

15.11.2021 12:29 • x 2 #20


P
Zitat von gabehcuod:
Veränderungswirksame Psychotherapie hat eine Mindestwirkdauer von 6 Monaten. In Reha bist 5 bis 7 oder 8 Wochen. Finde den Fehler ...

psychosomatische Rehas sind aber viel viel intensiver. Einzel-Gruppen-Therapien. Jeden Tag von ca 9-16 Uhr. Mach das mal 3 Monate (bei mir warens 9 Wochen). Die Wirkung war, als ich heim kam, wirklich der Hammer

ambulante Therapien empfand ich lang nicht als so wirkungsvoll und vor allen Dingen intensiv. Sie halfen mir in nur kleinere Abständen minimal.

Dazu kommt noch, ich war nicht nur einmal in einer psychosomatischen Reha, sondern insgesamt 3 Mal. Und ambulante Therapien besuchte ich ebenfalls 3 Mal.

Eine Therapie oder eine Reha bringt nichts. Es müssen wirklich mehrere sein.
Ich weiss also schon, von was ich hier schreibe

15.11.2021 12:37 • x 2 #21


Siggy
Mit welcher Diagnose bist du zur Reha?

15.11.2021 16:48 • #22


Hansl
Zitat von gabehcuod:
Veränderungswirksame Psychotherapie hat eine Mindestwirkdauer von 6 Monaten. In Reha bist 5 bis 7 oder 8 Wochen. Finde den Fehler ...


Es gibt keinen Fehler.
Denn die entsprechenden Angebote kann und sollte jeder Mensch so nutzen, wie sie seinen individuellen Bedürfnissen und Anforderungen entsprechen.
Was für den einen optimal ist, kann für den anderen wenig gewinnbringend sein.

15.11.2021 20:13 • x 1 #23


Charla
Zitat von TiefeTrauer:
Ich war mir seiner Liebe so sicher, dass ich mich nicht zusammengerissen und bemüht hab. Ich hätte ihm jeden Tag zeigen können wie sehr ich ihn wirklich liebe, hab es aber nicht gemacht. Ich hab ihn mit Sicherheit überstrapaziert und im Rückblick hab ich viel zu viele Fehler gemacht.

Tut mir leid, was du jetzt durchmachst. Es ist besonders für den Partner, aber auch für die Familie, Freunde etc. oft schwer auszuhalten mit einer/einem stark depressiven, negativ eingestellten Erkrankten umzugehen, oft opfern die sich auf um es ihnen recht zu machen, schonen sie und versuchen sie aufzuheitern und laufen da gegen Wände.
Sind am Ende öfter selbst kraftlos und ausgelaugt und ziehen sich zurück weil es diese irgendwann selbst mit runterziehen kann.
Dich jetzt zusätzlich noch mit Schuldgefühlen zu belasten ist nicht hilfreich und ändert ja nichts.


Du bist krank und brauchst die richtige Therapie und den richtigen Therapeuten für dich, das gehört mit zu den wichtigsten Voraussetzungen, damit Therapie helfen kann.
Vielen hilft eine reine Gesprächstherapie, in der sich der Therapeut als Projetionsfläche zur Verfügung stellt, eher selten, sie wissen dann irgendwann ganz gut über ihre Geschichte Bescheid, wissen aber nicht wie sie mit ihren überschiessenden Reaktion umgehen und mehr Resilienz aufbauen können.
Ein Aufenthalt in einer Rehaklinik, die sich auf deine Themen spezialisiert hat wäre als Start für dich vielleicht überlegenswert ? Sie haben oft auch Angebote in denen Körper-Geist und Psyche angesprochen werden und arbeiten damit.
Vielleicht wäre auch eine Tagesklinik etwas für dich ?

Therapie ist Hilfe zur Selbsthilfe, auch ein Partner kann dich bestenfalls unterstützen, helfen musst du dir selber. Du hast ihn für dein Wohlergehen eingesetzt und dich zurückgelehnt, ihn machen lassen, während du passiv bliebst und das erkennst du jetzt.
Das ist deine Chance jetzt die Verantwortung für dich zu übernehmen und aktiv deine Themen anzugehen.

Alles Gute für dich !

15.11.2021 21:06 • x 2 #24


T
Zitat von Charla:
Tut mir leid, was du jetzt durchmachst. Es ist besonders für den Partner, aber auch für die Familie, Freunde etc. oft schwer auszuhalten mit ...


Danke.

15.11.2021 21:35 • #25


S
Oh man, mir geht /ging es genau wie dir, auch die Story ist sehr ähnlich. Ich hab an meinem Leben und den Depressionen gearbeitet und fühle mich derzeit gut. Die Trennung ist bald sub halbes Jahr her, gerne würde ich ihm mein echtes Ich zeigen und nicht das depressive, das er mir half aufzubauen und mir Kraft zu geben, aber ein halbes Jahr? Ich denke, mein Ex hat auch schon längst eine neue. Ich wünsche dir alles Gute und dass du auch wieder an den Punkt kommst, dass es aufwärts geht und eine neue Liebe auf dich wartet. Liebe Grüße

15.11.2021 22:19 • x 4 #26


A


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