Hallo zusammen
Ich möchte mich mal wieder bei euch melden. Ich habe mal eine Folge von Stephanie Stahl gehört von ihrem Podcast und habe mir dazu einige Gedanken gemacht. Darin ging es um Nähe/Distanz und mir wurde klar, was ich unbedingt in der Therapie ansprechen möchte. Und zwar, dass ich ein sehr ambivalentes Gefühl gegenüber Nähe und Distanz habe.
Bisher kenne ich es nur so, dass einer Nähe will und der andere Distanz, aber über ambivalentes Verhalten hört man wenig, habe ich den Eindruck.
Bei mir ist es so, dass ich unbedingt Bestätigung will und viiel Sicherheit brauche... ich bin schnell verunsichert und stelle schnell vieles in Frage und es braucht sehr viel, um meinem Gegenüber zu vertrauen. Da habe ich auch gemerkt, dass ich davon ausgehe, dass wenig Kommunikation eher gefährlich ist, also dass ich nicht davon ausgehe, dass andere Leute mir gegenüber offen und ehrlich sind, sondern dass sie Dinge für sich behalten und sich Dinge für mich selber herausfinden muss. Jetzt sollte man meinen, dass Nähe für mich dann Sicherheit bedeutet. Aber nein, ich habe gemerkt, dass ich als Kind viele Probleme für mich allein gelöst habe, Beziehung bedeutet für mich, dass ich mich selber aufgeben muss, ich nicht ich selbst sein kann und es ist einfach nicht sicher. Meine Bedürfnisse werden weder erkannt noch anerkannt und deswegen ist es für mich sicher, allein zu sein und deswegen stosse ich Menschen - besonders in Beziehungen - weg von mir.
Ich empfinde das als eine tödliche Kombination. Ich will lieben, ich will Nähe, ich will mich frei entfalten können, ich selbst sein und hasse das Gefühl, dass ich doch ständig auf der Hut sein muss und Nähe bedeutet Bedrohung und Gefahr.
Was ich als meine Lösung gefunden habe? Erstens dachte ich mir, dass ich meine Gewohnheiten trotz Beziehung aufrecht erhalten möchte. Das bedeutet, dass ich auch ins Fitness gehe, wenn ich zB Freitag-Sonntag bei meinem Freund bin und am schönsten fände ich es, wenn er sich in dieser Zeit auch Zeit für seine Rituale nimmt. Ich denke, dass zeigt uns beiden, dass wir völlig wir selbst sein können, auch wenn wir aktuell eine Wochenendbeziehung haben. Für mich ist das meega erleichternd, weil ich weiss, dass ich mich nicht aufgeben muss.. und ich kann mir vorstellen, dass es ihm gleich geht.
Ausserdem möchte ich ihm sagen, dass ich es sehr schätze, wenn er Dinge anspricht, die ihn stören und dass ich diese Verantwortung nicht übernehmen möchte. Ich brauche das, um Vertrauen aufzubauen. So weiss ich, dass ich mich entspannen darf, denn, alles ist gut und wenn es nicht so ist, sagt er es mir.
So, ich wollte euch einfach mal meine Gedanken mitteilen.
16.05.2024 09:51 •
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