Liebe des Lebens verloren durch eigenen Fehler

Zitat von CanLeLa:

Mein Partner distanzierte sich in dieser Zeit jedoch mehr und mehr bis er mir irgendwann 2019 sagte, dass er keinen Kontakt mehr wünscht, auch nicht mehr zu unseren Hund der bei mir lebte.

Ich glaube, eine Kontaktaufnahme ist hier sinnlos. Der Mann ist sicherlich nachhaltig kuriert von dieser Liebe. Soll er wieder herhalten, weil sie sich in sich selbst verliert?

Soviel Text und am Ende ist es ganz einfach:
Verantwortung übernehmen für das eigene Handeln.

Runtergebrochen war es doch so: mit Jugendliebe zusammengekommen, Anfang harmonisch, dann auseinander gelebt, bewusst jahrelang eine Affäre gehabt, weiter auf Distanz gegangen, diese Beziehung abgelehnt und dann kam das Ende.

...und spätestens als der Ex nun glücklich wird, weil er ja selber verheiratet ist und glücklich erscheint, fällt einen auf was man damals weggeworfen hat.
Das ist was passiert ist.
Das hätte mein Leben sein sollen..

Ich finde es sollte ein Mittelweg sein.
Es ergibt nicht viel Sinn sich nun bis zum Lebensende zu geißeln, weil man die Vergangenheit nun mal nicht ändern kann. Offensichtlich hat es sich ja damals richtig angefühlt, ansonsten hätte man nicht so gehandelt wie man es tat.

Gleichzeitig finde ich aber auch, dass es nicht das andere extrem sein sollte wie es leider hier aus den Text etwas hervor quillt. Man sollte schon ehrlich und rational auf die eigenen Taten schauen, denn nur so (!) lernt man aus ihnen. Es bringt gar nichts sich als Opfer hinzustellen und weinend in der Ecke zu sitzen. Alles kam so wie es kam und man hat einen wichtigen Anteil daran. Das ist kein Grund für immer unglücklich zu sein.

Wir alle machen Fehler im Leben. Jeder lebt sein erstes leben. Wir alle sind Amateure im Leben.

Der berühmte Abschluss ist hier das beste was helfen kann. Und das wäre sogar Recht einfach, da der Ex ja selber schon auf Distanz geht.
Das ist jedenfalls für die eigene mentale Gesundheit besser, als sich auch noch seiner Hochzeitsrede anzuschauen.

Aufstehen.
Weitergehen.
Daraus lernen.

Zitat von Juffa:

Eine Jugendliebe begleitet einen das ganze Leben..

Mich nicht. Wir hatten eine schöne Zeit und das wars. Mir ist dieser Mensch heute maximal fremd und ich habe auch keine Lust auf Kontakt. Warum? Weil wir keinen Cliffhanger hatten. Es war vorbei.

Da er sich vorher schon so distanziert hatte, glaube ich nicht, dass er das cool findet. Aber die Hoffnung stirbt ja zuletzt.

Und tatsächlich würde ich mich auch fragen ob ich mich in diese Ehe drängen möchte.

Aber jeder muss so handeln wie es sich für ihn/sie richtig anfühlt.

Mag vielleicht etwas kitschig klingen, aber ich bin der ehrlichen Auffassung, dass wenn die te ihren Ex wirklich lieben würde, dann würde sie ihm endlich sein Glück gönnen, dass er scheinbar in dieser neuen Partnerschaft hat und würde umso mehr auf Abstand zu ihm gehen um dieses Glück nicht zu gefährden.
Manchmal bedeutet Liebe selber zu verzichten, damit es anderen gut geht.

Aber hier liest sich das ja genau gegenteilig: sie schaut nur auf sich, auf ihre Bedürfnisse und Wünsche und übernimmt absolut keine Verantwortung für ihr früheres Handeln welches ja am Ende zu der Situation führte wie sie heute ist.
Das Handeln zu bewerten bringt nicht viel, aber anerkennen dass es nunmal so war - das sollte sie schon.

Zitat von paul258:

Mag vielleicht etwas kitschig klingen, aber ich bin der ehrlichen Auffassung, dass wenn die te ihren Ex wirklich lieben

Ich finde das nicht kitschig. Das ist es was ich meinte mit man kann ihn im Herzen tragen ohne Sehnsucht, ohne Kampf. Die Definition von reiner Liebe, für mich. Und Nena trifft damit den Nagel auf den Kopf:
Liebe will nicht
Liebe kämpft nicht
Liebe wird nicht
Liebe ist
Liebe sucht nicht
Liebe fragt nicht

Und wenn man das akzeptiert, bleibt das Gefühl entweder oder die Person verblasst irgendwann doch.

Zitat von thegirlnextdoor:

und ich wundere mich immer wieder über die Scheinheiligkeit mit der unter dem Mantel des ich will helfen - mit tough love! auf Affären oder ehemalige Affärengänger eingedroschen wird...

Ich gestehe, dass ich schon als Hilfe ansehe, Realität einzubringen, gerade wenn jemand aufgrund eigener Denkmuster leidet.

Dass die TE seit 7 Jahren diese Geschichte nicht loslassen kann und auch noch ankündigt, dass sie es sich wohl nie verzeihen wird, klingt für mich bedenklich. Nach großer Not.

Als Helfer hat man oft einen klarere Blick als wenn man drin steckt. Und genau dieser wird nach Möglichkeit zur Verfügung gestellt, ausgeliehen so zu sagen. Die Wahrheit kann vielleicht schmerzhaft sein, aber dennoch heilsam. Natürlich meine ich damit keineswegs selbst schuld Aussagen, auch wenn zwischen den Taten eine gewisse Kausalität gibt.

In meinen Augen tit die TE diese schmerzhafte Geschichte aufrechthalten aus einer Ueberbewertung der Romantik. Ich würde das nicht verstehen, wenn ich es nicht kennen würde. Dazu kommt noch ein falsches Verstehen der Bedeutung von Schmerz. Je größer der (Verlust) Schmerz, umso größer war die Liebe. Romantik lebt von Schmerz. Es ist eine Verherrlichung der edlen Emotionen, bis hin zu Selbstaufgabe. Das kann nicht heilsam sein...

Ich vertrete die Meinung, dass Por.nos die Männer verderben und Liebesromane dir Frauen. Verderben im Sinne von eine künstliche Realität vorgaukeln, an die dann das eigene Erleben gemessen wird. Wonach man dann nachjagt.

@Scheol
Danke für den Hinweis, das war mir aber bewusst. Deswegen schrieb ich auch über sie und nicht mit ihr.