Hallo zusammen,
ich hätte nie gedacht, dass ich mal in so einem Forum meine Geschichte aufschreiben würde, aber ich brauche neue Gedankenanstöße, Meinungen und eventuelle hilfreiche Tipps.
Zu meiner Situation:
Mein Freund hat vor 3 Wochen ohne jegliche Vorankündigung mit mir Schluss gemacht, da er sagt, dass er keine Liebe mehr zu mir spürt. Das letzte Mal, als wir uns gesehen haben, war alles wie immer. Der Körperkontakt kam von ihm aus und da er ein sehr direkter Mensch ist, kann ich mir auch nicht vorstellen, dass er das irgendwie gespielt haben könnte. Er hat beim Schlussmachen wahnsinnig viel geweint, hat sich selbst einen Idioten genannt, dass er alles kaputt macht und wollte am Ende gar nicht gehen. 3 Tage später haben wir uns dann noch einmal getroffen, da ich an dem Tag, an dem er Schluss gemacht hat, überhaupt nicht klar denken und all meine Fragen nicht loswerden konnte. Bei unserem Treffen haben wir über 5 Stunden geredet, haben nach Auswegen und Gründen gesucht und er war sich immer noch nicht sicher, ob das Ganze die richtige Entscheidung gewesen ist. Wir haben uns auch lange umarmt und als ich gefragt habe, wie sich das für ihn anfühlt, meinte er nur: Richtig. Er sagt, dass er sich nach wie vor geborgen bei mir fühlt und sich eine Zukunft mit mir vorstellen kann, aber ich frage mich, wie das zusammenpassen soll? Keine Liebe mehr, aber eine Zukunft kann er sich vorstellen?
Nach dem Treffen haben wir uns jetzt 2 Wochen lang nicht gesehen und gestern wieder getroffen. Das erste, was er gemacht hat, ist mich fest und lange zu umarmen und mir zu sagen, dass ich ihm wirklich und sehr gefehlt habe und er mich vermisst hat. Anschließend sind wir Arm in Arm durch die Stadt gelaufen, haben auf ner Bank gesessen und geredet und auch dort hat er mich immer wieder umarmt und Körperkontakt mit mir gesucht. Er hat auch wieder geweint, wobei ich dieses Mal stark war und keine Träne vergossen habe. Er meinte, dass ich das Beste bin, was ihm passieren konnte, dass ich ihm unfassbar gut getan habe, die beeindruckenste Frau für ihn wäre und dass alles gepasst hat. Er weiß nur nicht, ob er es in seinem Kopf wieder hinbekommt.
Noch kurz unsere Beziehung:
Wir waren 3 Jahre zusammen und haben in all der Zeit, so blöd es sich vielleicht anhört, nie Tiefen gehabt. Für uns war unsere Beziehung immer das wertvollste, wir haben uns immer sehr wertgeschätzt und bei Meinungsverschiedenheiten immer sehr konstruktiv diskutiert. 4 Wochen vor der Trennung sagte er mir noch, dass er sicher ist, dass nur der Tod uns scheiden wird. Er sagt auch, dass er immer glücklich war in der Beziehung und dass er aber gemerkt hat, dass er z.B. weniger an mich gedacht hat. Dazu muss ich sagen, dass er es wohl geschafft hat, 3 Jahre die gleichen Gefühle für mich zu haben und er sich vor knapp 4 Monaten selbstständig gemacht hat, was natürlich viel Energie und Aufmerksamkeit fordert. Zudem hatte er mehrmals durchklingen lassen, dass er Angst hat, mich nicht glücklich machen und kein guter Vater und Mann sein zu können, weil er viel Zeit für seine Arbeit aufwendet und das Gefühl hat, nicht genug Empathiefähigkeit zu haben. Er ist auf jeden Fall ein totaler Kopfmensch und ist der Meinung, alles mit seinem Kopf regeln zu können.
So, nach diesem doch sehr langem Text nun zu meinen Fragen:
Hat das Ganze noch einen Sinn? Soll ich um diese Beziehung kämpfen oder akzeptieren, dass es vorbei ist? Wie schätzt ihr die Situation ein? Kann das Gefühl der fehlenden Liebe durch etwas anderes überlagert worden sein? Kann es zurückkommen?
Ich bin sehr verwirrt, weil das, was er sagt und tut, nicht zusammenpasst und ich nicht weiß, woran ich bin. Über Meinungen, Erfahrungen und Ideen wäre ich außerordentlich dankbar.
26.10.2019 08:47 •
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