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Liebe allein reicht nicht, Trennung aus Vernunft

F
Hallo liebe Gemeinde,

meine Frau und ich waren nun 21 Jahre ein Paar. Wir haben eine gemeinsame Tochter die bald 16 Jahre alt wird. In den letzten paar Jahren hat uns der Alltag aufgefressen. Wir sind unseren Verpflichtungen nachgekommen und haben uns so irgendwie verloren. Letztes Jahr im September hat mir meine Frau, einen Tag nach einem Streit gesagt, dass sie sich trennen möchte.

Eine Welt brach für mich zusammen, mein ganzes Lebenskonzept zerbrach. Ich habe das dann versucht aufzuhalten, leider ohne Erfolg. Der Auszug fand dann im Dezember statt.

Nach der ersten Eingewöhnungsphase haben wir dann angefangen wieder Kontakt zueinander aufzunehmen. Auch haben wir uns ganz gut selbst reflektiert und haben uns entschieden an einem halbjähriges Coaching für Persönlichkeitsentwicklung teilzunehmen, jeder für sich.

Die Prägungen aus der Kindheit die da zum Vorschein gekommen sind, haben uns gezeigt woran wir arbeiten müssen. Ich habe in erster Linie eine Misstrauens/Missbrauch Prägungen und eine Verlassenheitsprägung. Bei meiner Frau ist es eine Unterwerfungsprägung und erhöhte Standards.

Am Ende als wir noch zusammen wohnten hatten wir auch ein Nähe-Distanz-Problem. Sie hätte mehr Distanz benötigt, ich mehr Nähe. Wir haben das jetzt ein gutes halbes Jahr probiert, aber es hat nicht funktioniert. Wir haben uns meistens nur am WE gesehen oder mal kurz unter der Woche wenn ich meine Tochter abgeholt habe.

Genau heute vor 2 Wochen, waren wir für Sa. - So. verabredet. Sie kam aber nur vorbei um die Beziehung zu beenden, da es aktuell keinen Sinn macht. Unter Tränen haben wir uns dann getrennt, weil es einfach besser ist.

Seit dem sind wir in der Kontaktsperre um Abstand zu bekommen. Ich habe diese in den letzten 14 Tagen 2 mal gebrochen. Hier fährt mir eben die Verlustangst-Prägung in die Parade. Versuche dennoch Tapfer zu sein.

Mir fällt es furchtbar schwer alleine zurecht zu kommen. Es kommt mir fast so vor als ob ich alleine nicht mehr überlebensfähig wäre. Ich rette mich über den Tag. Ich kann mich nicht konzentrieren, ablenken, bin sehr unruhig, völlig überfordert, ich esse schlecht. Schlafen geht noch einigermaßen. Gehe auch früh ins Bett damit ich das nicht länger aushalten muss.

Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht? Wie kann ich am schnellsten „los lassen“? Ich bin so am Trauern, sterbe gefühlt jeden Tag aufs Neue.

Grüße,

Feuerball

13.07.2024 18:43 • x 2 #1


A
Hallo Feuerball,
ich kann dich sehr gut verstehen. Die Trauerphase zerreißt einen. Ich befinde mich auch darin. Die Ratschläge man solle doch das tun was einem gut tut, raus gehen, nicht vergraben etc. helfen da nicht weiter.

Weil man sich selbst nicht fühlt. Du hast keine Verlustängste, du wurdest verlassen. Du wolltest dich nicht trennen, sie schon.

Ihr habt Alternativen ausprobiert und hattet fortlaufend Kontakt. Und du die Hoffnung, dass alles wieder gut wird.
Ich vermute mal deine Frau wollte sehen ob ihre Entscheidung richtig war.

Ihr habt eine Tochter. Das macht die Sache nicht einfacher. Ein kompletter Kontaktabbruch geht nicht.

Wie man los lassen kann - habe leider auch kein Patentrezept. Mein Kopf weiß dass die Trennung richtig ist. Mein Körper hat es immer noch nicht verstanden. Kann immer noch nicht richtig essen, nicht vernünftig schlafen.

Habe mich wieder im Fitness-Studio angemeldet und gehe wenn der Schmerz zu stark wird ne Runde spazieren. Bewegung ist gut für den Stressabbau.

Auch das schreiben und lesen hier hilft. Man ist nicht allein mit dem Problem.

Nur das trauern, dass kann einem niemand abnehmen.

13.07.2024 19:15 • x 6 #2


A


Liebe allein reicht nicht, Trennung aus Vernunft

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F
@Afumi

Vielen Dank für Deine Anteilnahme. Es ist genau wie Du sagst. Alle sagen was Du jetzt am besten machen sollst. Das ist auch bestimmt gut gemeint und auch richtig, aber die Durchführung ist leider nicht so einfach, wenn man sich zu gar nichts aufraffen kann.

Zitat:
Ihr habt Alternativen ausprobiert und hattet fortlaufend Kontakt. Und du die Hoffnung, dass alles wieder gut wird.
Ich vermute mal deine Frau wollte sehen ob ihre Entscheidung richtig war.

Wissen kann ich das natürlich nicht, aber kann es fast nicht glauben. Da war wieder soviel Anziehung da, die berühmten 3 Worte, sie hat sich dann auch immer sehr gefreut wenn wir uns gesehen haben. Wir haben versucht uns gegenseitig das zu geben was der andere braucht. Dabei aber völlig übersehen dass wir zuerst unsere eigenen Bedürfnisse befriedigen müssen um dann die Bedürfnisse des anderen zu befriedigen.

Wir hätten direkt nach dem Auszug einen Cut machen müssen. Jeder hätte erst mal zu sich kommen müssen, sich selbst finden. Ein paar Wochen oder besser Monate wäre vielleicht gut gewesen. Jetzt haben wir aber versucht es hinzubiegen und dabei nur alles schlimmer gemacht, ist meine Meinung.

Ein kompletter Kontakabbruch ist machbar. Meine Tochter ist alt genug, ich kannn alles selbst mit ihr klären. Sie verhält sich wirklich super, bin sehr stolz auf sie.

Im GYM bin ich auch, habe sogar ein neues Hobby angefangen (Krav Maga), was mir echt gut tut, so komme ich auch mal raus und habe Kontakt mit anderen Menschen.

Bin gespannt was die Zeit mit sich bringt. Hätte nicht gedacht, dass ich in meinem Alter noch so eine Schei..e durchstehen muss. Ist echt krass, welche Gefühle durch Gedanken entstehen können. Und man hat es selbst in der Hand und weiß aber nicht wie man aus der Gedankenschleife ausbrechen kann.

Grüße in den Abend,

Feuerball

13.07.2024 20:17 • x 1 #3


A
@Feuerball Ist halt die Frage, ob Liebe und liebe Gewohnheit dasselbe sind…

13.07.2024 21:51 • x 2 #4


ccbaxter
Hallo @Feuerball, deinen Satz „Eine Welt brach für mich zusammen, mein ganzes Lebenskonzept zerbrach...“ kann ich total nachvollziehen. Weil ich aus eigener Erfahrung weiß, wie unfassbar weh das tut und wie grundlegend lebens-erschütternd sich das für einen selbst anfühlt, übermittele ich dir zunächst einfach mal mein ganz ehrliches Mitgefühl!

Du fragst „Wie kann ich am schnellsten loslassen?“. Das ehrlichste, was ich dir dazu sagen kann: Streiche als allererstes die Wortgruppe „am schnellsten“ aus deiner Frage, denn sie zu stellen, erzeugt in dir selbst einen Druck, der völlig kontraproduktiv wirkt. Zum einen gibt es - zumindest bei Menschen, deren emotionales Grundgerüst intakt ist - kein schnelles Loslassen, also keinen Schalter, den man einfach nur umlegen muss, um dem Schmerz oder den Erinnerungen nachhaltig zu entfliehen. Und zum anderen ist „Loslassen“ auch gar keine aktive Handlung oder eine Frage des Willens sondern hinter diesem Begriff verbirgt sich vielmehr das sich von ganz allein einstellende Endergebnis eines sehr anstrengenden, mitunter höllisch schmerzenden aber durchaus lohnenden Prozesses, den du - wie viele andere - durchlaufen musst (bzw. solltest), egal wie lange er dauert. Es steckt unglaublich viel Arbeit an einem selbst in diesem Prozess. Und es existieren viele potentiell hilfreiche Methoden dafür - welche davon dir persönlich wirklich helfen, wirst letztlich nur du allein herausfinden.

Du kannst natürlich aktiv etwas tun, um diesen Prozess für dich so zu gestalten, dass du daraus gestärkt und mit neuen, wichtigen Erkenntnissen über dich selbst und für künftige Beziehungen hervorgehst - und dass du in dem Schmerz, der diesen Prozess begleitet, nicht komplett versinkst und ihn allein dadurch verlängerst. Aber, das ist mein Rat, setze dich jetzt keinesfalls unter Druck, denn damit würdest du eine wirklich nachhaltige Heilung von so einem Schicksalsschlag erschweren.

Du brauchst für diesen Prozess jetzt beides: Wohltuende Abwechslung bzw. Selbstfürsorge auf der einen Seite als auch Akzeptanz und ganz bewusste Zulassung bzw. Wahrnehmung auch schmerzhaftester Gefühle auf der anderen. Und der all das tragende Faktor ist eben: genug Zeit, die vergeht. Je mehr du jetzt den Schmerz verdrängst, umso mehr Zeit wirst du benötigen, um ihn wirklich zu heilen.

Wenn du Spaß an Krav Maga findest, tu es. Wenn du mal durchhängst, lass es zu. Wenn du weinen musst, dann weine. Wenn du auf nichts Bock hast, dann verbringe einfach mal ein oder zwei Tage traurig zuhause. Und dann raff dich auf und tu etwas richtig, richtig Gutes für dich selbst, denn dein künftiges Glück hängt auch von deiner eigenen Disziplin ab. Keines der schlimmen Gefühle hält für ewig an. OK, auch das gehört zur Wahrheit: Es kann sein, dass es zunächst noch schlimmer wird, dass der Schmerz dich in der kommenden Zeit noch stärker packt, dass du glaubst, dich selbst in all dem Gefühlschaos komplett zu verlieren. Aber in Wahrheit dient dieser unglaublich besch** Zustand nur dazu, dich selbst zu finden, deine echten, vielleicht verloren geglaubten Bedürfnisse (wieder) zu erkennen. Und im Laufe der Zeit, genug Zeit!, werden die Abschnitte, in denen es dir dreckig geht, langsam aber sicher kürzer und diejenigen, in denen es dir besser geht, passieren öfter oder dauern länger. Bis dahin ist es noch ein weiter Weg, für den leider noch keine wirkliche Abkürzung gefunden wurde.

Halt durch, hab Geduld mit dir selbst und verliere nicht den Mut!

13.07.2024 22:03 • x 9 #5


F
@ccbaxter
Vielen Dank für Deine Anteilnahme. Loslassen, klar ist ein Prozess. Dennoch glaube ich, dass man da schneller oder auch langsamer durchkommen kann. Das mit der DISZIPLIN, muss ich mir ganz dick hinter die Ohren schreiben. Denn momentan läuft da gar nichts. Bin selbständig und muss nicht zwingend zum Arbeiten. Was nicht gut ist, denn dann kommt auch keine Kohle rein.

Bin auch so rastlos. Bin ich daheim, gehe ich ins Büro, bin ich im Büro, gehe ich ins GYM usw. Finde irgendwie keinen Ort an dem ich mich geborgen fühle.

Am Abend bin ich dann noch unzufriedener mit mir, weil ich gefühlt den ganzen Tag nichts angepackt habe.

War gerade mit meiner Tochter im GYM. Viel gelaufen ist da nicht, habe irgendwie keinen Bock zu gar nix. Hab dann meine Tochter wieder zur Mama gebracht, was mir auch jedes Mal einen Stich versetzt. Zu wissen, sie ist nur ein paar Meter entfernt. Ich muss auch aus dieser Hoffnung raus.

2 Tage nach der Trennung hat sie mir noch eine WhatsApp gemacht:
Du warst die Liebe meines Lebens und es würde schmerzen wie der Tod. Und gerne möchte man wieder zurück zu alten Zeiten. Die Zukunft macht Angst. Aber es ist wie ich auch gesagt hätte, so geht das nicht weiter, tut uns nicht gut. Und aus diesem Grund wäre es jetzt das Richtige sich zu trennen.

Versuche mich jetzt ein bisschen auszuruhen und mal schauen was der Tag noch bringt.

Wünsche Euch allen da draußen noch einen schönen Restsonntag.

Feuerball

14.07.2024 12:20 • x 3 #6


F
Boah, das ist echt nicht zum Aushalten. Sitze hier rum, es gäbe viel zu tun, doch ich kann mich zu nichts aufraffen.

Die Zentrifuge in meinem Kopf dreht sich und dreht sich. Das Alleine sein macht mich fertig. Gleichzeitig möchte ich niemand um mich rum haben. Kann nicht mal mehr Musik hören, das gab es noch nie.

Muss mich echt zusammenreißen um mich nicht zu melden. Aber was sollte ich auch sagen, ist alles gesagt, aber so richtig verstehen kann ich es leider nicht

14.07.2024 17:55 • x 2 #7


Islantilla
Dein Zustand ist in dieser Situation völlig normal.
Denn: Wem geht es nicht so, wenn er jemanden verliert ?
Und ccbaxter hat das ganz richtig geschrieben: sowas braucht Zeit, auch wenn man ganz gerne schneller drüber weg kommen möchte. Es geht einfach nicht. Das ist nun mal so und das solltest du lernen zu akzeptieren.
Vielleicht hilft dir das Lesen und Schreiben hier im Forum... ?

14.07.2024 18:09 • x 1 #8


F
Ich habe so viel gelesen, aktuell lese ich Die 5 Sprachen der Liebe und gleichzeitig noch Ich lieb Dich nicht, wenn Du mich liebst, bei diesem Buch geht es um das Nähe Distanz Problem welches wir am Ende hatten.

Ich habe ihr jetzt ein dreiviertel Jahr so viel Distanz gegeben wie es mir eben möglich war. Es war vielleicht zu wenig, hab zu viel Druck ausgeübt. Jetzt muss ich ihr die Distanz gezwungenermaßen geben, hätte ich das nur vorher getan, vielleicht hätte es uns gerettet.

Ist echt ungerecht.

Ja und es braucht Zeit. Ich bin psychisch völlig runter. Die Gefühle die ich seit einem halben Jahr habe lassen sich ganz einfach runterbrechen auf ANGST. Ich habe jetzt quasi ein dreiviertel Jahr in Angst gelebt, ich möchte keine Angst mehr haben. Das ist echt nicht zum Aushalten. Ich kann einfach nicht abschalten. Würde mich gerne volllaufen lassen, aber ich habe mit dem Alk. seit September nichts mehr am Hut. Möchte Tag und Nacht einen klaren Kopf haben.

Ich danke Dir trotzdem für Deine aufmunternden Worte.

14.07.2024 18:20 • x 2 #9


ccbaxter
@Feuerball : Hast du Menschen in deinem persönlichen Umfeld, die dich jetzt emotional auffangen können, denen gegenüber du dir einfach und immer wieder alles von Seele reden kannst, die dir dabei geduldig zuhören und bei denen du auch deine Ängste verbalisieren kannst, ohne dich verstellen zu müssen? Das wäre eine der allerbesten Sofort-Hilfen, die man in so einer Situation bekommen und annehmen kann; es tut einfach nur unglaublich gut, wenn man mit dem besch** Wirrwarr in seinem Kopf nicht allein ist sondern es gegenüber vertrauten und gutmeinenden Menschen aussprechen kann. In diesem Forum passiert ja durchaus Ähnliches, aber es hat schon noch mal eine andere Qualität, wenn es nicht nur virtuell und schriftlich sondern face-to-face und im direkten menschlichen Kontakt erfolgt - und man vielleicht auch mal physisch in den Arm genommen wird.

Und ansonsten: Sich gegenüber in diesen Themen geschulten Dritten zu öffnen und alles von der Seele zu reden ist auch ein sehr gutes Mittel. Man bekommt leider in der Regel nicht von heute auf morgen einen Termin bei einem/einer Psychotherapeut/in (der/die ja auch noch zu einem passen muss). Aber wenn man nicht am Hungertuch nagt, kann man auch zur akuten Trennungsbegleitung auf gute und vor allem seriöse (!) Trennungscoaches zurückgreifen. Die sind i.d.R. innerhalb sehr kurzer Zeit verfügbar und bieten ihre Gesprächs- bzw. Beratungsstunden in Form von Online-Sessions (Skype usw.) an. Eine Stunde kostet ca. 100 bis 150 Euro, schon mit 2-3 Stunden ist vielen Betroffenen im ersten Schmerz geholfen. Man tut sich selbst damit in so einer sehr schwierigen Zeit etwas Gutes, insofern ist das kein verschwendetes Geld.

Du bist beruflich selbständig tätig, hast du geschrieben. Ernste Frage: Könntest du es dir leisten, jetzt mal wenigstens für ein paar Tage oder sogar 1-2 Wochen frei zu nehmen und spontan und für dich allein einen Urlaub zu machen und an einen „Wohlfühl-Ort“ zu reisen, also an einen Ort, der dir wirklich gut tut (wo auch immer das sein mag)?! Deine Seele braucht aktuell Abstand vom Alltag und von den damit verbundenen Verstrickungen und Erinnerungen, eine kleine „Auszeit“ defokussiert dich selbst eine Weile von all dem Schmerz und Chaos. Wenn es dir im Moment sowieso enorm schwer fällt, deiner Tätigkeit nachzugehen, würdest du diese Einschränkung für etwas Gutes nutzen; eine bewusste, mit Erlebnissen gefüllte Auszeit wäre eine gute Investition in deine Selbstfürsorge.

14.07.2024 19:49 • x 2 #10


M
Puuuhhh… wie ich das alles nachvollziehen kann.
Meine Frau hat mich nach 18 Jahren von heute auf Morgen verlassen. Gestern bin ich mit meinen Sohn in eine neue Wohnung gezogen.
Meine Frau und ich haben noch 8 Wochen zusammengelebt… sie hat mir das Leben zur Hölle gemacht….dennoch hängt das Herz noch an ihr aber der Kopf schreit immer nur lauf… lauf… lauf…
Zeit, das ist der Faktor.. die ersten 6-7 Wochen waren schlimm aber jetzt in der eigenen Wohnung geht es.. es sind jetzt 2 Monate her. Seit letzter Woche ist es viel besser. Das bei euch immer noch Gefühle sind macht die Sache natürlich umso schwerer. Man kann nicht wirklich viel tun außer versuchen sich abzulenken, was auch nicht wirklich immer gut klappt. Es heißt einfach durchzuhalten bis es langsam Schritt für Schritt besser wird…
Mich wundert wirklich wie oft es vorkommt das Probleme die viele schon von Anfang an in sich tragen erst nach ewig langer Zeit zum tragen kommen. Das war bei uns auch so..

14.07.2024 20:21 • x 3 #11


F
Danke ihr beiden, bin ganz schön kaputt heute. Hau mich jetzt hin, schlafen geht noch. Melde mich morgen zu Wort.

Passt gut auf Euch auf,

GN8T

14.07.2024 21:14 • x 1 #12


M
@Feuerball schlaf gut
Bleib stark!

14.07.2024 21:18 • #13


L
Hallo Feuerball,
ich kann deine Worte sehr gut nachvollziehen. Auch ich befinde mich gerade in der brutalen Anfangsphase der Trennung, es waren über 15 Jahre Beziehung. Es war über Jahre eine schwierige Beziehung, mit ein paar Trennungsphasen zwischendurch. Und doch immer wieder versucht. Sie hat mich vor ein paar Wochen zum wiederholten Male betrogen. Ich hab sie wieder raus geworfen, wie beim ersten Mal. Diesmal aber noch entschlossener, kein Zurück mehr! Von wegen...

Ich hab genug Gründe sie zu hassen sie in den Wind zu schießen, froh zu sein, dass es vorbei ist. Mein Verstand weiß das, aber...
Ich leide wesentlich mehr als sie. Sie legt sich einfach einen Schutzpanzer an und mimt die harte, eiskalte, an der es abprallt. Ich bin zutiefst verletzt und es geht mir so wie du es auch beschreibst. Rastlos und zugleich kein Antrieb. Unkonzentriert, immer wieder schweifen die Gedanken ab... Hilflos...
Du hast den Vorteil den Kontakt überwiegend abzubrechen, das würde ich auch gerne, weil ich weiß, dass es enorm helfen würde. Dummerweise kann ich das nicht, unser Kind ist erst 9 Jahre und somit haben wir natürlich ständig Kontakt.

Ich schaffe es zum Teil mich von ihr abzulenken und dann geht es besser, aber wenn wir Kontakt haben, lass ich mich immer wieder zu Gefühlsausbrüchen hinreißen, besonders per Textnachrichten. Es will einfach nicht in meinen Kopf rein, warum sie das alles so skrupellos getan hat. Ich weiß, dass es sinnlos ist und außerdem glaube ich, dass sie sich dadurch noch besser fühlt in ihrem Ego. (Sie hat eine massive histrionisch-narzisstische Persönlichkeitsstörung)
Umso wichtiger wäre ein Kontaktabbruch für mich.

Zu deiner Idee, dass es anders hätte werden können, wenn du etwas anders gemacht hättest seit September: Ich glaube nicht... Ich denke, es wäre das gleiche Ergebnis, leider. So eine Entscheidung, die an einem Tag ausgesprochen wird, wächst über längere Zeit.
Aber diese Gedanken kann ich auch sehr gut nachvollziehen.

Am Ende müssen wir einfach durchhalten. Und ich denke, dass diese Seite hier echt helfen kann. Ich bin froh, dass ich mich hier angemeldet habe, Leidensgenossen finden, mich ablenken kann und die Gedanken niederschreiben kann.

Bei ccbaxters Vorschlag, sich mit Freunden auszutauschen, bin ich ein bisschen zwiegespalten. Es tut einerseits gut, andererseits ist man ja froh, wenn man sich in deren Nähe ablenken kann und nicht daran denken muss.

So, mal sehen, ob mich mein Hirn einschlafen lässt...

14.07.2024 23:12 • #14


F
Hallo zusammen,
bin heute Morgen aufgewacht und wollte nicht aufstehen, so geht es mir aktuell jeden Morgen. Aber ich muss dann einsehen, dass ich nicht mehr einschlafen kann, also stehe ich auf und stelle mich dem Tag.

@ccbaxter
Ich habe einen guten Freund, mit dem telefoniere ich jeden Morgen. Er ist sehr geduldig mit mir, gibt mir auch Tipps und Anregungen. Manchmal habe ich diese befolgt, manchmal nicht. Er kann auch sehr direkt sein, bringt mich auch manchmal auf den Boden der Tatsachen, auch wenn es schmerzt. Bin ihm sehr Dankbar dafür.

Gleichzeitig habe ich auch eine Psychotherapeutin die mir Hilft durch diese Situation zu kommen. Aber mehr als reden kann man da eben auch nicht. Kognitiv bin ich da auch schon sehr weit, aber ich kann es gefühlsmäßig nicht umsetzen.

Alle sagen ich solle mal raus aus meinem Umfeld!
Geht aber aktuell nicht. Im Dezember 23 wurde mein Vater zum Pflegefall. Ich habe ihn dann von Mosbach hierher geholt an den Bodensee. Ich muss mich 4-5 Mal die Woche um ihn kümmern. Da gibt es immer was zu tun. Gleichzeitig war mein Vater früher kein Guter. Ist total schwierig für mich. Mittlerweile hat der sich echt berappelt und möchte wieder zurück. Sprich ich kann das Ganze wieder rückgängig machen, den Umzug usw. Ende August bringe ich ihn wieder zurück. Das wird eine riesen Aktion, mir graut es schon davor, weil ich ja nicht mal mein eigenes Leben aktuell im Griff habe. Meine Therapeutin meint das ist gar nicht gut für mich. Weil ich mich ständig kümmern muss, obwohl ich das nicht möchte und auch dadurch keine Selbstfürsorge für mich betreibe. Es gibt aber niemand der die Aufgabe für mich übernehmen könnte.

15.07.2024 10:39 • x 1 #15


A


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