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Licht am Ende des Tunnels - loslassen fällt schwer

T
Liebes Forum, liebe Mitglieder, liebe Leidensgenossen,

vor ziemlich genau 6 Monaten habe ich mich hier angemeldet, um nach Rat zu suchen, um nicht alleine zu sein und um mein Herz ausschütten zu können. Vieles hier und einige bestimmte Personen haben mir auch helfen können, dafür bin ich schon mal extrem dankbar.

Manchmal allerdings haben mich Beiträge und Themen auch aus meinem hart erarbeiteten Optimismus gekickt. Eigentlich immer dann wenn ich mir überlegt habe das könnte jetzt auch meine Ex geschrieben haben. Wenn beispielsweise bei Frauen, die lange mit Männern zusammen sind die Liebe verblasst und sie lieber hier schreiben, als mit ihrem Mann darüber zu reden und man schon weiß was den armen Kerl erwartet (klar geht das auch umgekehrt, es passt eben gerade auf meinen Fall). Das wiederum hat mir gezeigt, dass ich mit mir selbst nicht glücklich bin (so sagt man hier zumindest nicht selten). Ich habe auch mit anderen Forenmitgliedern oft darüber gerätselt, ob man denn wirklich alleine glücklich sein können muss, oder, ob manche Menschen einfach den einen Partner an ihrer Seite brauchen für das Glück.

Jedenfalls bin ich immer noch hier und es wird nicht viel besser, daher dieser Thread. Mein Leben lang bin ich eigentlich ein Stehauf-Männchen. Es wird mir gefühlt immer wieder ein Stück Holz zwischen die Speichen geworfen und trotzdem geb ich immer wieder mein Bestes, um zurück auf die Beine zu kommen. Der letzte richtige Sturz - die Trennung - war erstens der drölfzigste und zweitens sehr sehr hart. wahrscheinlich der Härteste bisher. Die Kraft zum wieder aufstehen geht langsam zu neige und das jetzt, wo ich die meiste Kraft aufwenden muss seit ich denken kann.

Was hab ich all die Zeit getan? Ich habe mich aus meiner Komfortzone gewagt, ich habe mit Freunden gesprochen, ich habe neue Leute kennengelernt, ich habe mich auf meine Karriere konzentriert, ich habe Dinge getan, die ich gerne mache und die mir gut tun, ich habe therapeutische Hilfe gesucht, etc etc. Mit anderen Worten, ich hab alles mögliche getan, um diesen elendigen Schmerz und diese Demotivation loszuwerden. Jeder einzelne Punkt davon hat funktioniert. kurz. Am Ende komme ich immer wieder in das Loch zurück, in dem ich mich seit und durch die Trennung befinde. Meine Gedanken, lasse ich sie mal zur Ruhe kommen, drehen sich vorwiegend um die Vergangenheit, um sie, um uns, um all die Dinge, die ich für sie gemacht und unwiederbringlich aufgegeben habe. Aber auch etwas um die Zukunft, die ich mir unterbewusst düster ausmale. Vor 10-15 Jahren wäre meine aktuelle Situation für mich ein absoluter Albtraum gewesen. und jetzt steck ich drin.

Meine Ex hat mich davor eigentlich immer bewahrt. Ich wollte nie alleine sein, davor hatte ich immer Angst (damit meine ich nicht das mal n, Tag, ne Woche etc alleine in der Bude hocken. ich kann schon alleine mit mir sein). Vielleicht trifft es einsam sein auch besser, keine Ahnung. Klar habe ich Familie und Freunde, aber das Verhältnis ist etwas schwierig und außerdem auch niemals vergleichbar mit dem, das ich mit meiner Ex hatte. So eine Vertrautheit, so ein Gefühl des Fallenlassens habe ich noch nie in meinem Leben irgendwo anders gespürt und in 10 Jahren gewöhnt man sich natürlich auch irgendwie etwas daran.

Man sagt hier ja immer, man braucht ein ganzes Jahr etc etc, aber ich fühle mich nicht selten wie in den ersten Wochen. Eine depressive Episode kann ich wohl auch nicht mehr wegargumentieren, aber wenn ich nach therapeutischer Hilfe suche, bekomme ich nur Probesitzungen und komme auf die Warteliste. Da scheint es auch egal zu sein, wenn ich bei der Probesitzung sage, dass mir die Lebensfreude abhanden gekommen ist und ich irgendwie die Motivation zu leben gar nicht mehr verspüre.

Am meisten aus diesem Loch hat mich bis jetzt der positive Austausch mit Frauen geholt, weil es mir das Gefühl gegeben hat, dass ich eben nicht unbedingt alleine alt werden muss. In die andere Richtung arbeitet dann natürlich die Ablehnung von Frauen. logisch. Dating Portale hab ich mal ausprobiert und weiß umso besser, warum ich immer froh war so ne sch. nicht nutzen zu müssen. Während meiner Einkaufstouren oder wenn ich mal mit Kumpels unterwegs war (eher selten der Fall) bin ich noch nicht fündig geworden. Ich habe so einen abnormalen Drang jemanden zu finden, denn sobald ich das sein lasse, denke ich es ist verschwende Zeit. Meine Ratio findet das auch dumm, aber meine Gefühle befehlen mir eben etwas anderes.
Der angesprochene positive Austausch ist dann aber eigentlich immer aus verschiedenen Gründen im Sande verlaufen.

Kurzum, ich habe extrem viel versucht und nichts hat nachhaltig geholfen. Der Part meiner Freizeit, der entspannt ist bzw sein soll, wird regelmäßig zum Horror. Ich habe, vor allem nach unserer Aussprache im Mai immer wieder das Bedürfnis ihr zu schreiben und nach einem Treffen zu fragen. Sie wollte nicht, dass wir uns ignorieren, aber auch nicht die Beziehung wieder aufnehmen (nun gut, Letzteres wollte ich auch nicht), allerdings meldet sie sich halt auch nicht und ich will mich einfach nicht kleiner machen, als ich das eh schon getan habe.
Und so vergeht Tag für Tag mit schlechten Gedanken, Angst (vor ihrem potentiellen Next), dem Gefühl der Einsamkeit und egal wie sehr ich es versuche, am Ende des Tages liege ich wieder in meinem schon erwähnten Loch.

Ist mein Glück also abhängig von dieser einen Person? Von einem Partner? Ich habe zumindest ganz schwer das Gefühl und wüsste auch gar nicht was ich noch tun soll, um das zu ändern. Ich weiß einfach nicht, wie ich ohne einen Partner glücklich werden, wie ich von bestimmten Idealen (z.B. Familie gründen) wegkommen soll, weil das immer das größte Lebensziel für mich war.

Geht es vielleicht jemandem ähnlich? Teilt mir gerne mal eure Meinung mit, würde mich echt freuen, ich weiß einfach nicht mehr weiter. Für Tipps bin ich sowieso immer dankbar.

06.07.2022 00:58 • x 7 #1


Gwenwhyfar
Die Zeit richtet es von allein im Normalfall. Getan hast du ja nach deiner Schilderung alles was du konntest.

Mai war gerade erst. Kontakt ist nicht gut und solltest du auch nicht wieder aufnehmen, solange es dir so geht.

Ich habe ca. 3 Jahre gebraucht bis ich bemerkte, dass ich nicht mehr jeden Tag über ihn nachdenke. Langjährige und für uns selbst intensive Verbindungen können so sein.

Gib dir Zeit. Als Mann rennt dir ja ohnehin nichts weg, was Familie angeht.

06.07.2022 01:26 • x 6 #2


A


Licht am Ende des Tunnels - loslassen fällt schwer

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D
Kann dich verstehen. Du hast viel unternommen um vor dem Schmerz wegzulaufen. So funktioniert das nicht . Bei mir ist es erst besser geworden, als ich verstanden habe , dass ich das letzt so Fühle und es ok ist .

Klar tue ich Dinge für mich, aber die tue ich nicht um den Schmerz zu leugnen. Den lasse ich zu . Ich lasse auch die Gedanken zu, dass ich sie vermisse , welche Ängste ich habe und dass ich die Hoffnung habe , dass sie wie ausgewechselt zurückkommt und alles wieder happy ist . Erst dann kommt mir das manchmal lächerlich vor und ich denke positiver . Ich stelle mir dann vor , was ich sagen würde und es wäre : nein danke , wir hatten ne tolle Zeit , aber ich will die gleiche wenn nicht sogar - kommt immer drauf an -höhere Prio als Freunde / Family haben . Außerdem denke ich mir nicht nur ich habe ne tolle Frau gehabt und letzt nicht mehr . Sie hat mit mir auch nen gut Typen verloren . Ist für uns beide kacke gelaufen .

Also ja , was für sich machen ist top. aber nicht den Schmerz Ingnorieren, der wird dann umso lauter .

Es ist auch ok, sich einzugestehen dass man eine Beziehung möchte . Das ist doch toll. Dann überlege wie du sein willst , will sie sein soll und was für ne Beziehung das sein soll. Auch das nimmt Druck . Ich finde es nicht ok, wenn geraten wird , Mann soll nur noch mit sich allein auskommen . Blödsinn. Wenn du dir wieder ne Beziehung wünscht , dann mach das oder aktzeptiere den Wunsch.

Ich denke da oft an how i Met your Mother . Was wäre , wenn du wüsstest, dass nächste Woche deine Traumfrau in dein Leben tritt ? Wäre doch möglich .

Und was ich von Hunden über Beziehungen gelernt habe . Es geht um die Ausstrahlung : Körpersprache .

Beispiel : Meine exfreundin fand mich heiß , als sie mich gesehen hat . Da hatte ich noch nicht mal einen Ton gesagt . Also heißt das , wenn ich bei mir bin, wird die zukünftige sich bemerkbar machen. Und ich weiß nicht wie’s dir geht , aber ich hab da schon mega Bock drauf dieses Leben zu führen. Trennung ist bei mir jetzt knapp nen Monat her nach 2 Jahren Beziehung

06.07.2022 01:41 • x 2 #3


BrokenHeart
Zitat von Trex:
Es wird mir gefühlt immer wieder ein Stück Holz zwischen die Speichen geworfen und trotzdem geb ich immer wieder mein Bestes, um zurück auf die Beine zu kommen.

Das ist genau der richtige Weg


Pass nur auf, dass das Licht am Ende des Tunnels kein heranrollender Zug ist ...

06.07.2022 01:47 • x 3 #4


Gorch_Fock
Du bist trotzdem sehr in Deinen Routinen verhaftet. Online Dating beschreibst Du als Müll. Dann musst Du aber auch aktiv rausgehen, Dich präsentieren. Und nicht mit dem Kumpel Autoteile kaufen und dann meckern, dass dort keine Frauen sind (übertrieben gesagt). Du überhöhst Deine Ex und bist dazu in die typische lass uns Freunde sein Schiene gerutscht. Es gibt aber keine Freundschaft wenn der eine noch was will.
Dazu wirkt es für mich so, als ob eine Frau im Schwetpunkt Deine Pflegekraft im Alltag sein soll, Dir Abends das B. vor den TV stellen soll und man dann die Volksmusik-Hitparade guckt. Das will heute aber kaum noch eine Frau. Solange Du keine Zufriedenheit mit Dir selbst erreichst, wirst Du kaum weiterkommen.

06.07.2022 04:34 • x 2 #5


alleswirdbesser
Zitat von Trex:
Ich habe auch mit anderen Forenmitgliedern oft darüber gerätselt, ob man denn wirklich alleine glücklich sein können muss,

Ich denke schon, nur nicht so kurz nach der Trennung. Es kommt auch auf die Lebensumstände, Ziele und Erwartungen an. Wenn für jemanden der Partner der Mittelpunkt seines Lebens war und er nur das Leben in einer Beziehung als erfüllend betrachtet, dann könnte es schwierig werden. Wenn man aber noch mehr Lebensinhalte hat und auch daraus Freude und Gkücksmomente ziehen kann, ist man definitiv besser dran. Permanent glücklich zu sein schafft wohl kaum jemand, ob mit oder ohne Partner, es sind Momente, die zählen. Und ich bin davon überzeugt, dass man diese auch als Single erleben kann. Nur eben nicht als frisch getrennter.

06.07.2022 05:51 • x 5 #6


alleswirdbesser
Zitat von Trex:
Der angesprochene positive Austausch ist dann aber eigentlich immer aus verschiedenen Gründen im Sande verlaufen.

Und wie kam es dazu, wenn nicht über die online Portale?

06.07.2022 05:56 • #7


HerrZ
Zitat von Trex:
Ich habe, vor allem nach unserer Aussprache im Mai immer wieder das Bedürfnis ihr zu schreiben und nach einem Treffen zu fragen. Sie wollte nicht, dass wir uns ignorieren, aber auch nicht die Beziehung wieder aufnehmen (nun gut, Letzteres wollte ich auch nicht), allerdings meldet sie sich halt auch nicht und ich will mich einfach nicht kleiner machen, als ich das eh schon getan habe.
Und so vergeht Tag für Tag mit schlechten Gedanken, Angst (vor ihrem potentiellen Next), dem Gefühl der Einsamkeit und egal wie sehr ich es versuche, am Ende des Tages liege ich wieder in meinem schon erwähnten Loch.

Es braucht für ein neues Wir ein neues ich. Da ist aber (noch) kein ich. Da ist immer noch der Ex von ihr.
Du jagst nach einer neuen Beziehung der Beziehung willen. So wird's nix.
Frauen stehen auf Männer mit innerem Feuer (ja, nicht alle, vereinfacht, usw). Du verbrennst Dich halt immer noch an/für Ex. Setzt Dich selbst viel zu sehr unter Druck. Weißt Du, Partner kommt wenn Du soweit bist. Wenn das Leben / neuer Partner für sich entscheidet, sieht, dass Du soweit bist. Das brauchst und kannst Du gar nicht forcieren in dem Du jagst. Deine Freizit nur unter dem Gesichtspunkt siehst. Sondern in dem Du Dich in eine bessere Version Deiner selbst verwandelst. Dein Fokus liegt im Außen. In der Vergangenheit. In Zukunft. Überall. Nur nicht bei Dir und im Jetzt.
Alleine glücklich? Muss man nicht sein. Aber in sich stimmig. Wenigstens ein wenig ruhend. Das wär ein Anfang, das wäre dann auch attraktiv.

06.07.2022 06:12 • x 5 #8


WillyWichtig
"Man soll lernen, mit sich selbst und alleine klar zu kommen!"

Der Satz wird meiner Meinung nach oft falsch verstanden.

Es geht darum, sich alleine um sein Wohlergehen kümmern zu können!
Seine eigenen Bedürfnisse im Blick zu haben und diese umzusetzen.

Du hast das Bedürfnis, in einer Beziehung leben zu wollen?
Das ist völlig in Ordnung und dann musst Du dich halt um das Bedürfnis kümmern!

Sich selbst gegenüber Fürsorge tragen.
Das ist die Kernbotschaft!

Das wird Dir allerdings nicht rückwärtsgewandt gelingen!

Wer ständig beim laufen nach hinten schaut, wird den Weg nicht finden und irgendwann irgendwo gegen rennen.

Aber das ist halt typisch Mann.
Sie wird sicherlich ganz wo anders sein.
Und der Kontakt ist Gift für Dich.
Natürlich wird irgendwann jemand neues in ihrem Leben sein.
Möchtest Du das ernsthaft ertragen?

Willy

06.07.2022 06:20 • x 4 #9


Heffalump
Zitat von Trex:
Die Kraft zum wieder aufstehen geht langsam zu neige und das jetzt, wo ich die meiste Kraft aufwenden muss seit ich denken kann.

Der Vorteil, des Liegen bleibens - ist die Welt aus einer neuen Perspektive zu betrachten.

Brauche ich jemanden, der mich aufhebt? Oder kann ich selbst aufstehen, wenn mich die Lust dazu überkommt?
Will ich aktiv aufstehen, oder ist der neu eingenommene Blickwinkel spannender, als der stehende?

Du bist noch jung genug - um all das zu finden, was dir für eine erfüllende Partnerschaft vorschwebt. Muss nicht heute und nicht sofort sein. Man trennt mit Mühe, die Spreu vom Weizen.

Trennungen immer blöd, weil zum einem Einer leidet - und zum Anderen alles aus der Waage kippt. Aber man kann, wenn überwunden, seinen Weg klarer wahrnehmen, was man will, was nicht.

6 Monate können viel sein - aber auch viel zu wenig. Was hilft - ist Zeit. Zeit sich rück zu besinnen, was Dir wichtig, für Dich, für deine zukünftigen Partnerschaften.
Zeit ist heute ein seltsames Gut, wird gemessen in Sekunden, Tagen. Wird verpackt in gespart und genutzt, aber Zeit ist viel mehr, als nur eine messbare Einheit.

Wie viel mehr könnte man tun, müsste man nicht schlafen, ausruhen. Aber wie hoch ist der Wert, wenn du dir keine Muße lässt, deine Gedanken und Geist zur Ruhe kommen und Dich in den Zustand des Dich betrachten kommst.
Bist du noch der, der vor 6 Monaten von Glas voll zu Glas leer kamst?
Bist du gerade in einem Zwischenreich, aus dem viele Wege führen, Dich aber keiner reizt ihn auch zu beschreiten?

Vor einer Weggabelung du ja die Möglichkeit hast, beide Wege nach Rom führen, der eine ohne Kurven zum nachdenken, ausruhen und sinnieren, der andere jedoch mit viel mehr Platz zum Träumen, Innehalten, Genuss und Kraft tanken.
Warum denkst du, musst du funktionieren, damit du aus dem Jammertal entfliehen kannst? Dann lernst du ja nicht, wie man in Zukunft solchen Ereignissen begegnet.

Also, bleib liegen und summiere deine Erfolge, deine Niederlagen und dann agiere. Jeder Weg, der dich weiter bringt, per se nicht falsch sein kann. Auch wenn man das Gefühl hat, man geht zunächst rückwärts.

06.07.2022 06:31 • x 1 #10


Piper2603
Zitat von Trex:
ob manche Menschen einfach den einen Partner an ihrer Seite brauchen für das Glück

Gaaaaanz schlecht, denn wenn man den Partner braucht um glücklich zu sein, dann begibt man sich erstens in eine Abhängigkeit und ist meist übel drauf und unglücklich, wenn der Partner mal nicht funktioniert Außerdem heißt es ja, sein Glück mit dem Partner teilen, was willst Du aber an Glück dem Partner geben, wenn er es ist, der Dich erst glücklich macht?
Dann setze Dich bitte nicht selbst so unter Druck, für 10 Jahre Beziehung ist ein halbes Jahr Trauer noch eine sehr geringe Zeit. Und Trauer hat im grunde immer 5 Phasen (Nicht wahr haben wollen, Zorn, Verhandlung, Depressionen, Zustimmung) nur laufen die nicht als glatte Linie und in gerade Reihenfolge ab, sondern man kann von Zorn in Depressionen verfallen, dann es nicht wahr haben wollen, dann wieder Zorn usw.
Dann vertrete ich auch die Meinung, wenn man selbst nicht mit sich klar kommt, sich selbst nicht liebt, wie soll es dann ein anderer können? Erst wenn ich mich selbst gefunden habe, ist eine Beziehung eine Bereicherung des eigenen Glücks und keine Notwendigkeit

06.07.2022 07:05 • x 3 #11


Chrome
@Trex

Du versuchst immer nur, aber machst Du auch was? Mal ne andere Frage, was hast Du denn gemacht um aus deiner Komfortzone zu kommen?

Ich will das einfach nur wissen

Denke da liegt vielleicht dein großer Fehler und dann fokussierst du dich wieder auf eine Ebene die es im Moment nicht gibt.

Eine Ebene wo du alleine nicht sein kannst.

Vielleicht hilft dir das

Es gibt zwei Ebenen auf der wir uns befinden können.

Einmal die Ich Ebene, auf der bist du immer, denn schließlich geht es da nur um dich und deine Bedürfnisse.

Und dann gibt es noch

Die Wir Ebene oder auch Partnerebene. Auf dieser Ebene kann man nur zu zweit sein und nie alleine.

Was machst du in meinen Augen? Du versuchst zwanghaft auf dieser Partnerebene zu bleiben und das bricht dich, weil es einfach nicht geht.

Wie du schon sagst, du denkst ständig alleine nicht glücklich sein zu können. Du denkst ständig darüber nach wie es ist eine Familie zu haben.

Dass sind alles Gedanken auf der Partnerebene und dann realisierst du, Mist auf der Ebene brauche ich aber ein Partner und ziehst dich so runter.

Es ist OK den Wunsch zu haben, den sollst du auch nicht aufgeben, aber die Balance zwischen Wunsch und unbedingt haben wollen ist bei dir kaputt

Du suchst zwanghaft nach einer Frau und ich denke sobald eine ja zu dir sagt, würdest du sofort springen, auch wenn du sie eigentlich nicht so toll findest.

Die Ich Ebene kommt bei dir total durcheinander, weil 90% die Partnerebene einnimmt.

Wenn du ständig daran denkst wie das wohl jetzt wäre mit einer Frau und so, dann machst du deine ICH Ebene total kaputt.

Wenn du wandern gehst, dann denkst du nicht oh wie schön das hier ist und bist froh es auch alleine gemacht zu haben, sondern du denkst sofort an eine Frau und das es mit ihr viel schöner wäre hier draußen.

Verstehst du worauf ich hinaus will? Dieses Denken macht dich kaputt und jetzt musst du nur noch verstehen das des absoluter Müll ist.

Du wirst die Aussicht wenn du auf einen Berg steigst deswegen nicht intensiver wahrnehmen nur weil eine Frau dabei ist. Es wäre genau so, nur das du eben alleine bist.

Du musst lernen die Vorzüge des allein seins in den Vordergrund zu stellen. Denk mal an all die Momente wo du genervt warst weil deine Ex wieder was von dir wollte und du eigentlich nur das Spiel im TV genießen wolltest oder die Serie.

Nimm das positive der Ich Ebene und das negative der Wir Ebene und schaff dir eine Basis auf der du aufbauen kannst.

Sobald das geschafft ist, wirst du auch wieder mehr Erfolg bei Frauen haben, weil die kapieren das du auch alleine glücklich sein kannst.

Du musst es schaffen Dinge allein zu tun ohne dabei dich schlecht zu fühlen, nur weil du keine Frau dabei hast.

Geh schwimmen, sei dabei glücklich und mach nur das was du willst. Im Moment gibt es deine Partnerebene nicht oder Familienebene, bezeichne sie wie du willst.

Es gibt nur dich und du alleine bist im Moment wichtig.

06.07.2022 07:21 • x 6 #12


Piper2603
@Chrome super formuliert

06.07.2022 07:39 • #13


T
Erst mal danke euch für das ganze Feedback. Ich versuche mal allem irgendwie zu antworten.

@Gwenwhyfar Das ist ne lange Zeit und auch wenn ich weiß, dass ichs nicht erzwingen kann, wird mir ganz schlecht bei dem Gedanken das alles noch so lange ertragen zu müssen.

@Dark_Cloud Das kommt wohl falsch rüber. Ich ignoriere den Schmerz keineswegs, ich nehme ihn wahr und hab mich dann auch schon des öfteren in meine Ecke verzogen und den verarbeitet. Was ich damit versuche oder versucht habe, war nicht im Selbstmitleid zu versinken (liest man hier ja auch öfter), aber niemals den Schmerz zu leugnen. Klar, das ein oder andere lenkt ab und dann gehts einem für ein paar Minuten/Stunden etwas besser, beispielsweise, wenn man es mal schafft die Freunde an einen Tisch zu bekommen und dann denke ich sollte man das auch ausnutzen. Aber das ist ja dann auch kein Dauerzustand.
Danke für das HIMYM Zitat

@Gorch_Fock Da musst du mir mal sagen, welche Routinen das sein sollen? Das mit der Freundschaft hat keiner von uns wirklich so ausgesprochen, aber das mit dem Kontakt ist auf ihrem Mist gewachsen. Sie meinte, sie wolle mich nicht aus ihrem Leben verlieren und ich wäre ihr noch wichtig. Natürlich wird das wohl jetzt wieder durch n Reißwolf gedreht, aber ich bin kein Naivling.
Ne Frau an meiner Seite ist alles andere als meine Pflegekraft. Wüsste gerne wie du darauf kommst. Das ist so absolut gar nicht das Szenario, das ich im Kopf habe, wenn ich an ne Freundin/Beziehung denke.

@alleswirdbesser Versteh mich nicht falsch, ich habe eigentlich sehr viele Lebensinhalte. Ich bin ein relativ vielschichtiger Mensch mit vielen Interessen. Vieles davon ist total abgekoppelt von meiner Ex. Das Problem ist, dass sich das seit der Trennung trotzdem alles wie Zeitverschwendung anfühlt und somit auch keinen Spaß mehr macht. Da ist die Motivation, Kraft und Zeit reinzustecken natürlich nicht (mehr) vorhanden. Ich kann mir nicht erklären woher das kommt. Ich fühle mich wie in einem Panik- oder Überlebensmodus, wo jetzt nur noch Karriere und die Arbeit an sozialen Kontakten zählen, das ist extrem kräftezehrend..
Ja natürlich habe ich die über online-portale kennengelernt, aber es ist eben wie es ist. Als Kerl (nicht verallgemeinernd aber im Mittel) hat man doch recht wenig Auswahl bzw Treffer. Dann gibts die Faker, die Ghoster und natürlich die, die alle Jubeljahre mal antworten. Achja und da sind natürlich noch die, die extrem weit weg wohnen. Die Lust da weiter Zeit und Energie reinzustecken ist eben äußerst begrenzt. Ich sehe es als ne Art Strohhalm, an die ich mich klammere, wie jemand der viel Geld verloren hat und jetzt Lotto spielt. Es bleibt halt immer die Hoffnung...
Ich habe beispielsweise jemanden kennengelernt, mit der war ich gefühlt total auf einer Wellenlänge und wir haben sehr viel geschrieben. Die Distanz war am Ende einfach zu groß.

@HerrZ Ich denke, ich weiß was du meinst. Aber ist das im Grunde nicht dieses Finde erst zu dir selbst und werde alleine glücklich? Ich komme aus ner ewig langen Beziehung. Ich war quasi die ganze Zeit auf einem Boot und jetzt wurde ich ins Wasser geworfen und soll schwimmen. Alles was ich gerade versuche, ist nicht unter zu gehen. Wie soll ich schwimmen lernen, wenn mir keiner zeigt wie? Da wünsche ich mir natürlich wieder ein Boot, aber mindestens jemanden, der mir hilft nicht unterzugehen.

@WillyWichtig Leute in meinem Alter sollten auch in der Regel die Möglichkeit haben sich zu verwirklichen und sich um ihr eigenes Wohlergehen zu kümmern. Das trifft auf mich aber nicht so einfach zu. Ich nage nicht am Hungertuch, aber es wird noch etwa ein halbes Jahr dauern, bis ich auch endlich anfange im Saft zu stehen. Wie gesagt wurden mir nicht gerade wenige Steine in den Weg gelegt und zugegeben war meine Ex auch keine Hilfe, wenn es um Selbstverwirklichung geht (Stichwort: Eifersucht). Nur stellt sich mir die Frage, wie ich diese Zeit überbrücken kann. Ich schaue nicht aktiv nach hinten, mein Kopf wird nur regelmäßig rumgedreht und ich muss das dann wieder mühsam korrigieren.

@Heffalump
Das mit dem Zwischenreich fühlt sich sehr treffend an. Da muss ich allerdings eine Modifikation vornehmen: Ich hätte Motivation einen Weg zu beschreiten, wenn ich wenigstens ungefähr wüsste, wo der hinführt. Ich habe darüber hinaus einfach irgendwie nicht mehr das Gefühl einen wirklich freien Willen zu haben. Es fühlt sich alles so vorbestimmt und nicht änderbar an, wie auf Schienen. Also gibt es zwar mehrere Wege, aber es fühlt sich an, als wäre es egal, weil alle hinter der Tür eh wieder zusammenführen.

@Piper2603
Ja, davon rede ich, genau das lese ich hier halt regelmäßig. Versteh mich nicht falsch, da ist bestimmt auch was dran, aber ich bin aktuell nicht in einer Situation, wo ich glaube, dass das funktionieren kann...und in diese Situation wurde ich hingearbeitet. Nein, ich bin nicht unschuldig daran, ganz klar, das ist man nie, aber es ist definitiv viel schief gelaufen und ich kann es jetzt nicht ändern.

@Chrome
Mt der Partnereben könntest du Recht haben, weil ich einfach nichts mehr anderes kenne. Aber ich würde definitiv nicht einfach jemanden auf die Ebene nehmen, nur weil sie ja zu mir sagt.
Meine ICH-Ebene ist ein kompletter Scherbenhaufen aus vielen Gründen. Das ist übrigens auch eine Sache, die ich seither veruche: Diesen Scherbenhaufen mal aufzuräumen. Ich bin wirklich bemüht...wirklich, aber es ist mir gefühlt über den Kopf gewachsen...weißt du was ich meine?
Ich muss dir widersprechen, was die Aussicht auf dem Berg angeht (ist ja metaphorisch für alles mögliche): Auf der Paar-Ebene habe ich diese Aussicht VIEL intensiver wahrgenommen, weil ich das positive Gefühl teilen konnte. Glück teilen ist eines der Dinge, die mir am meisten fehlen, denn keiner, den ich sonst kenne, kann mit dem wie ich ticke was anfangen. Letztens habe ich nach Feierabend ein Eichhörnchen auf meinem Auto sitzen sehen (lebendig^^). Habe es noch fotografieren können, bevor es mich registriert hatte und abgehauen ist. Solche Dinge habe ich immer mit meiner Ex teilen können, aber nie mit Freunden oder Familie. Ich würde mich nicht als mords sentimental oder ähnliches beschreiben, aber ich kann mich eben über kleine Dinge freuen und das konnte sie auch und wird auch meine zukünftige Partnerin können, denn wer das nicht kann, mit dem möchte ich nicht auf die Partner-Ebene. Was ich damit sagen möchte ist eben, dass ich doch auf der Partner-Ebene ein intensiveres Wahrnehmen spüre. Es zu schaffen, dass das alles nicht mehr so ist...wie soll das gehen?

06.07.2022 11:25 • x 1 #14


Heffalump
Zitat von Trex:
Ich hätte Motivation einen Weg zu beschreiten, wenn ich wenigstens ungefähr wüsste, wo der hinführt.

Das bringt doch keinen Spaß, keinen Mehrwert und im Besonderen auch keine große Motivation es zu entdecken, wenn du wüsstest wohin dieser Weg führt.

Noch wandelst du im Dunklen und bis der Morgen graut, dauert es eben. Darum gehen manche nach Santiago de Compostela und andere umrunden den Planeten mit dem Fahrrad

06.07.2022 11:28 • #15


A


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