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Letztes Gespräch sinnvoll?

B
Auf keinen Fall sich treffen! Du bist viel zu emotional und könntest das nur schlecht bewältigen, denn hinterher ginge es Dir schlechter als jetzt.
Du würdest alle seine Worte interpretieren, bewerten, einschätzen und das bringt Dich nicht weiter. Alles was er Dir sagen würde, würde Dich nur noch mehr verletzen.
Ich würde an Deiner Stelle das Treffen absagen und zwar ohne Begründung, denn das braucht es nicht. Was geht es ihn an warum Du absagst? Er fragt ja auch nicht danach wie es Dir geht.

So schwer es Dir jetzt erscheint, diesen Menschen ganz aus Deinem Leben zu lassen, es wird irgendwann so weit sein. Denn mit einem emotionalen Ungleichgewicht kann man auch keine freundschaftliche Beziehung eingehen.
Ich habe mir das vor Jahren auch eingebildet. Er - einer von der Sorte Bindungsvermeider - machte nach 14 Monaten Schluss, wobei die Beziehung ein ständiges Auf und Ab war und alles andere als gut. Als es so weit war, dass er sich trennten, dachte ich mir, ich ertrage es nicht, mit ihm keinen Kontakt mehr zu haben und bot ihm die Freundschaft an. Eine Katastrophe, denn wir hatten dann noch Kontakt per Mail oder Telefon. Eifersucht auf sein Leben, das er jetzt so locker weiter lebte ohne mich, stellte sich ein. Misstrauen quälte mich. Mit wem ist er unterwegs, was macht er? War ich denn nie wichtig?

Das kann nicht gut gehen. In der Arbeit beschränke Dich auf eine rein sachliche Ebene. Auch keinen traurigen Gesichtsausdruck zeigen, wenn Du es kannst. Er ist weg und hat in Deinem Leben nichts mehr verloren! Keine emotionalen Worte. Arbeit ist Arbeit und da hat so was keinen Platz.

Noch was: Wenn Du in einer Beziehung merkst, dass Du im Grund genommen nur eine Art Add-on in seinem tollen Leben bist, das er prima auch ohne Dich führt, dann wird das keine Beziehung, Zumindest keine, in der Du Dich wohl fühlen wirst. Am Anfang mag das angehen, weil man sich noch nicht sicher ist. Wenn sich diese Verhaltensweisen aber im Lauf der Zeit fortsetzen, dann bist Du nur ein Anhängsel, für das er Zeit hat, wenn er sonst nichts vor hat.
Es entsteht dann sehr schnell oft innerhalb weniger Wochen ein starkes emotionales Ungleichgewicht. Er gibt nämlich den Takt vor, beschließt, wie oft und wie lange Ihr Euch seht und er hat dadurch die Machtposition für sich gepachtet. Du als der emotionalere Partner, der mehr will als das, was er Dir zuteilt, leidest, zweifelst und bekommst Angst, etwas Falsches zu tun. Damit bist Du in der untergeordneten Rolle. Beziehungen mit einem starken Ungleichgewicht werden nichts und halten nicht.

Was er sagte über Liebe und so - es waren nur Worte, die er so dahin sagt. Wenn den Worten keine Taten folgen, sind sie wertlos.

Eine harte Zeit kommt jetzt auf Dich zu, denn Du wirst leiden. Aber Du wirst es auch überstehen und eines Tages froh sein, dass er weg ist und Du frei von ihm bist. Darauf kannst Du Dich freuen! Ganz ehrlich, ich weiß wovon ich spreche.

16.07.2019 13:25 • x 9 #46


J
Es ist vorbei, ich weiß!

16.07.2019 19:29 • #47


A


Letztes Gespräch sinnvoll?

x 3


J
Begonie, danke für deinen Beitrag. Ich werde mir das immer wieder durchlesen, es trifft die Sache gut und ich muss das verinnerlichen.

16.07.2019 19:39 • #48


C
Sehr sehr gut beschrieben, Begonie. Ich danke dir auch dafür. Hab ähnliches wie du erlebt, ist allerdings noch relativ frisch, aber es trifft den Nagel auf den Kopf, was du schreibst.

16.07.2019 19:51 • x 1 #49


J
Bräuchte noch eine letzten Meinung.
Habe jetzt erneut das letzte Treffen abgesagt, worauf die Antwort war, das kein Treffen unserer Zeit nicht gerecht wird und er möchte es.
Für mich bleibt es was gönnerhaftes, damit er das Gefühl hat, eine saubere Trennung vollzogen zu haben und ja total fair war. Ich bin so ratlos.

17.07.2019 11:55 • x 1 #50


C
Ich würde ihm schreiben, dass du jetzt im Moment kein Treffen kannst, dich erstmal sortieren und ein wenig zur Ruhe kommen möchtest. Dann könnt ihr evtl. in ein paar Wochen nochmal Kontakt aufnehmen und über alles reden. So würde ich das machen, denn so ist eine Option für ein Gespräch offen, gleichzeitig kannst du zur Ruhe kommen und er ebenfalls im Ruhe nachdenken.

17.07.2019 12:05 • x 1 #51


LoveLoveMUC
stell doch erstmal den Kontakt ein und komme mal zu Dir, Du brauchst mal Abstand zu dem ganzen und Luft zum atmen

würde ihm nicht mal schreiben muss mich sortieren usw sondern einfach, dass für DICH aktuell ein Treffen nicht Frage kommt

Gründe sind erstmal sekundär

17.07.2019 12:25 • x 1 #52


N
Hallo Johanna,

ich kann mich Chrissi und LoveLoveMUC nur anschließen. Es würde Dir derzeit nicht gut tun, ein Gespräch zu führen und Dich noch tiefer nach unten ziehen.

Aus meiner Sicht kann ich dir sagen, dass ich heute erst, etwa 10 Wochen nach unserer Trennung wirklich richtig auf die Vergangenheit gucken kann und mir bewusst wird, was auch ich falsch gemacht habe und warum das ganze in die Hose gehen musste. Bis Sonntag hatte ich noch das Gefühl sterben zu wollen und seit Montag - frag mich nicht warum - kann ich auf einmal sehr objektiv sehen und denken und habe jetzt auch die Kraft und Einsicht zu sehen, dass auch ich ganz ganz viel falsch gemacht habe und nicht nur er der Buhmann ist.

Hol Dir diese Kraft erst einmal, komm in der Realität an und versuche zu Objektivität zu kommen und wenn Du bzw. er dann immer noch ein Gespräch wollen, kannst Du ihm gegenüber treten mit erhobenem Kopf auf gleicher Ebene.

Ich drück Dich ganz feste

17.07.2019 12:32 • x 2 #53


J
Danke ihr Lieben! Ihr habt recht! Das zu lesen macht es klarer!

17.07.2019 12:42 • #54


LoveLoveMUC
bitte nehme Dir jetzt Deine Zeit und mach auch keine Gedanken was Du falsch gemacht hast

wir sind alle so gut wie wir sind mit unseren Ecken und Kanten

natürlich geht es nicht immer nicht nachzudenken, schließlich kann man Gedanken nicht stoppen, man kann sich aber ablenken
bitte treff dich mit freunden, treibe Sport und wenn es mal schwer ist und Du trauern willst, auch das, nimm dir auch die Zeit zum trauern, wenn du weinen willst, dann tu es aber sperr Dich nicht zu hause ein, das bringt Dich nicht weiter

das Leben läuft draußen weiter und Du hast nur DIESES EINE Leben.. genieße es

17.07.2019 13:09 • x 1 #55


fe16
Zitat von Johanna15:
Bräuchte noch eine letzten Meinung.
Habe jetzt erneut das letzte Treffen abgesagt, worauf die Antwort war, das kein Treffen unserer Zeit nicht gerecht wird und er möchte es.
Für mich bleibt es was gönnerhaftes, damit er das Gefühl hat, eine saubere Trennung vollzogen zu haben und ja total fair war. Ich bin so ratlos.



Ich hab nicht viel gelesen , aber im SMS thread da lese ich dich .

Meine Langzeit Beziehung sagte beim Abschiedsgespräch , das wir Monate nach der Trennung führten ,
Es war das Bügelbrett , was ihn störte.
Es war aber sein Part die schwere Station in den Keller zu bringen .

Sei was dich angeht nicht ratlos , sondern , zu dir gewandt , mache das was du für richtig hälst.
Faire Trennungen werden am Tag der Trennung gemacht .
Und nicht hinter her
Weil dann ist es vergangen , um sein gewissen zu beruhigen , solltest DU dir zu schade sein.
Weil es geht nicht um ihn .
Es geht um DICH
Und wer ist wichtiger als DU ?
Er bestimmt nicht .

Und bitte lese die tollen Tips die hier stehen , setze sie um

Frage wenn du unsicher bist ,
Nicht ihn
Sondern die Menschen hier .

Du schaffst das
Und so ein Gespräch wird immer unwichtiger mit der Zeit . Glaube mir .Bitte

17.07.2019 13:23 • x 4 #56


J
S...... , ist das schön! Dankeschön!

17.07.2019 13:56 • #57


aquarius2
Zitat von Johanna15:
Jetzt überkommen mich Zweifel. Soll ich mir diesen kalten Mann nochmal antun, der dieses Gespräch sicher nur aus Mitleid führen wird? Ich möchte ihn zurück haben, mein Bauch sagt aber, keine Chance.


Zitat von Johanna15:
Ich denke mich wahnsinnig und komme immer mehr dahin, dass Aussagen, wie du bist meine Frau und ich will mit Dir zusammen ziehen nur Floskeln waren.


Zitat von Johanna15:
Er hat sein Leben gelebt und meinen Bitten, den nächsten Schritt mit mir zu wagen, endeten im Streit und sinnlosen Diskussionen. Diese ständigen Ablehnungen haben mich traurig und misstrauisch werden lassen. Ich war nicht mehr unbeschwert [/quote






An dir ist nichts falsches, du bist ok, wenn er das anders sieht ist er für dich eben nicht der Richtige...

17.07.2019 14:08 • x 3 #58


G
Du hast den falschen erwischt

17.07.2019 14:12 • x 1 #59


B
Johanna,

halte Dir immer vor Augen, dass Du mehr wert bist als das was er Dir gnadenhalber zuteilte. Es ist ganz wichtig, dass Du verinnerlichst, dass Du eine tolle junge Frau bist, für die nicht jeder gut genug ist.
Das hängt sehr stark mit einem gesunden Selbstwertgefühl zusammen, das Du allmählich wieder aufbauen musst. Er hat es nämlich auch systematisch demontiert, weil er Dich im Regen stehen ließ. Nicht nur durch die Trennung, sondern schon in der Beziehung. Er verweigerte Dir den nächsten Schritt in der Beziehung, er hat Hobbies und Beschäftigungen, denen er ohne Dich nachgeht und er hing wesentlich weniger an Dir als Du an ihm.

Dadurch, dass er die Macht hatte, hatte er auch die Macht, Dein Selbstbewusstsein allmählich kaputt zu machen. Dadurch hatte er Dich in der Hand und wusste immer, dass er Dich sicher hat. Er wusste um Deine Wünsche und Sehnsüchte, auch wenn Du sie vlt. nicht ausgesprochen hast und sah keine Veranlassung, Dir entgegen zu kommen. Im Gegenteil, er schaffte Distanz. Vermutlich war und wird er immer in Beziehungen sein, in denen er die Machtposition einnimmt.
Mein Ex. war auch so. Ich war nur eine Art Zaungast in seinem Leben und hätte doch so gerne eine Hauptrolle gespielt. Aber ein ums andere Mal gab er mir zu verstehen, dass er dies und jenes lieber ohne mich machte. Er ging gerne auf Parties, die unverbindliche Bekannte über FB ankündigten. Ich war selbstverständlich nie als seine Begleitung vorgesehen.
Eines Tages sah ich eine Karte für ein zweitägiges Festival bei ihm liegen. Eine Karte, seine nämlich. Er hatte mich nicht mal gefragt, weil er sonst Gefahr gelaufen wäre, dass ich Freude strahlend mitkommen würde wollen.
Es gab viele solcher Situationen, in denen ich immer nur das Gefühl hatte: Du bist ihm nicht wichtig, Du bist nicht das für ihn, was Du gerne sein möchtest.
Urlaubsreisen zu zweit: Fehlanzeige! Das hätte er nicht ausgehalten, 24/7-Zusammensein mit mir. Also organisierte ich Urlaubsreisen selbst.
Nie gingen wir irgendwo hin, wo er Gefahr gelaufen wäre, dass er mit mir gesehen werden könnte.Wir hatten eine Beziehung und wollten sie im Kollegenkreis nicht öffentlich machen, weil sich in der Sparte so viel rumspricht. Man kennt sich eben und man redet. Schon gehört, Frau X aus Y ist jetzt offenbar mit Herrn Z aus A zusammen.
Aber auch auf der privaten Ebene wollte er nicht, dass bekannt wurde, dass er eigentlich eine Beziehung hat. Das bedeutete, er stand überhaupt nicht zu mir.

Warum ließ ich das alles zu?
Später kam ich drauf. Ich hatte eine Dinge aus meiner Kindheit ins Erwachsenenleben mitgenommen. Z.B. das Gefühl, Du bist nicht wichtig. Du stehst alleine da und Du musst alles mit Dir selbst ausmachen. Also rede nicht darüber, was Dich bewegt und ängstigt und beschäftigt, sondern schaffe es selbst, das zu bewältigen.
Wenn ein Kind öfters dieses Gefühl hat, nicht richtig wertgeschätzt zu werden, dann bleibt was und der Frust und die Enttäuschung wird verschoben ins Unterbewusstsein. Nach außen bin ich tatkräftig, mutig, aber nach innen sieht es anders aus. Und da ich das eben verinnerlicht hatte, lebte ich es nach. In Beziehungen, weil hier diese unterbewussten Mechanismen greifen.
Ich war es gewohnt zu leiden und irgendwie damit fertig zu werden. Und diese Hartnäckigkeit brachte ich in Beziehungen ein. Nicht nur in die vom Ex, sondern auch bei vorherigen Partnern. Ich war immer in der untergebenen Rolle, während der großartige Mister X bestimmte, was er mir zuteilte.

Und da die Seele glaubt, irgendwann muss das Dilemma doch mal gelöst werden, schickt sie Dich in wiederkehrende Situationen. Wieder gescheitert, wieder abserviert, wieder nicht gut genug gewesen.
Was passiert: Du leidest wieder und wieder. Wenn Du Dich erholt hast, kommt iwann die nächste Beziehung und es geht von vorne los.
Denn die Heilung von Defiziten liegt nicht in einem Partner. Deine Partnerwahl ist nur das Symptom für Deine Mechanismen und Defizite.Heilen kann er es nicht.
Wer dann? Du selbst. Es liegt alles an Dir und in Dir.

Mach Dir mal Gedanken über Deine Kindheit, über Gefühle, die Du schon lange kennst, über Begebenheiten, die Dich beschäftigt haben und die Dich verunsichert oder gar gequält haben. Da liegt meist der Ursprung dessen, wie Du Dich in Beziehungen verhältst.

Liebe ist eng mit leiden verknüpft, auch das hatte ich gelernt und abgeschaut (von meiner Mutter, denn die litt auch öfters unter dem Schweigen meines Vaters). Und auch das hatte ich gelernt: nichts ist umsonst, für Liebe muss man sich schon anstrengen und ins Zeug legen. Und auch das brachte ich in Beziehungen ein. Ich strengte mich immer an, so zu sein, wie er mich vermutlich haben wollte. Ich verzieh alles und nahm alles hin, denn sonst ist es keine Liebe.
Das war grundfalsch, denn Demütigung, auch Selbstdemütigung hat mit Liebe nichts zu tun.
Und so nahm ich eben alles hin und wartete bei ihm auf Besserung, die nicht kam.

Erst ganz zum Schluss gelang es mir, dass ich mich endlich ihm ebenbürtig fühlte. Es war etwas vorgefallen, was mich ermutigte und bestärkte. Die Folge: mir ging es schlagartig besser und er würde sich ab jetzt mehr Mühe geben, mal so was wie eine Beziehung zu leben.
Ha, die Freude währte nicht lang. Ich merkte es bald: es geschah nicht aus freien Stücken, es war Mühe für ihn. Und Mühe schafft Frust. Und Frust ist der Vorläufer der Trennung.
Es konnte ja nicht angehen, dass ich jetzt gleichauf mit ihm war. Wo kämen wir dahin? Das gewohnte Machtgefüge, also er oben und ich zu seinen Füßen, war in Gefahr. Das hielt er nicht aus, denn er wollte immer die Kontrolle behalten. Und da trennte er sich dann, denn wer sich trennt, behält die Kontrolle. Bis zum Schluss.

Ein Gespräch gab es, ja, am Telefon, Sogar mehrere. Einmal oder zweimal heulte ich während der Gespräche, meistens danach. Denn ich hatte ihn ja verloren als Freund, als Partner und das schmerzte so entsetzlich.
Daher sage ich heute: nach einer Trennung muss Schluss sein, keine Gespräche.

Die bringen nichts, zumindest nicht kurz nach der Trennung, denn da sind zu viele Gefühle im Spiel, zu viel Leid. Und wieder geht es dann so weiter wie gewohnt: er oben, denn er lebte jetzt locker sein Leben weiter und war insgeheim vlt. sogar froh, der Bedrohung durch mich entronnen zu sein. Ein Bindungsphobiker fühlt so. Es ist alles zu eng, also muss ich mir Luft verschaffen, dass ich endlich wieder atmen kann. Dann die Trennung und er atmet auf. Gott sei Dank, ab jetzt bin ich wieder mein eigener Herr. Ich entscheide über mein Leben, meine Zeit, meine Kontakte und bin keinem Rechenschaft schuldig.
Das Leiden war wiederum für mich, denn zur Sehnsucht nach ihm gesellten sich Eifersucht, Missgunst, Wut, Misstrauen und Angst. Wann kommt die nächste? Denn ewig blieb der nicht allein.

Irgendwann spürt er wieder die grenzenlose Einsamkeit, in der er lebte. Nach der Erleichterung kommt gesetzmäßig eine innere Sehnsucht nach Liebe, Nähe und Vertrauen. Und wenn dann eine seinen Weg kreuzt, die passend erscheint, greift er wieder zu, denn auch ein Bindungsphobiker hat eine Sehnsucht nach Liebe.
Und damit geht es wieder von vorne los: Große Verliebtheit, Liebesgeständnisse, Leben auf Wolke 7 für einige Wochen oder Monate. Dann hat er die Partnerin schön eingewoben, die ab jetzt alles für ihn tun wird, denn sie strengt sich ja an für ihn. Und wenn er Dich dann sicher hat, dann geht er wieder auf Abstand. Nicht ständig, nein, es sind gewisse Verhaltensweisen die Bindungsphobiker so drauf haben und die den Partner verunsichern und zweifeln lassen. Dazwischen wieder schöne Momente, die der Untergebene grnadenlos hochstilisiert, eben weil nichts selbstverständlich ist in der Beziehung. Und das hält den Untergebenen auch in der Beziehung: eine Sehnsucht, schön Momente wieder zu erleben, denn sie sind so unendlich kostbar, weil nicht selbstverständlich.
Und daher gibt der Untergebene meistens nicht auf, sondern leidet auch in der Beziehung unter Zurückweisung.

Mir hat zu denken gegeben, dass Du meinst, das geplante Gespräch hätte einen gönnerhaften Beigeschmack. Das zeigt es ja auch ganz deutlich. Er lässt sich herab, mit Dir nochmals zu sprechen. Klar, dass sich dadurch nichts ändert und auch klar, dass er in dem Gespräch auch wieder die Oberhand behalten würde.
Denn das Leiden ist für Dich.
Daher: lass es sein und kontaktiere ihn nicht mehr.

Kontakt bedeutet Aufmerksamkeit und nichts tut ihm mehr weh als Missachtung und Gleichgültigkeit. Davon bist Du meilenweit entfernt, aber willst Du es ihm gönnen, dass Du ihm nochmals die Gelegenheit gibst, dass er Dir wortreich erklärt, warum Du leider draußen bist.
Du würdest nichts Neues hören, vlt. ein paar salbungsvolle Worte wie: Es gut mir ja so leid, dass ich ausgerechnet Dir, die ich doch so schätze, weh tun muss, aber leider ...
Hilft Dir das? Nein, im Gegenteil.

Und ehrliche Worte hättest Du nicht zu erwarten, denn wer tritt schon einen, der eh schon auf dem Boden liegt, noch ins Kreuz mit ehrlichen Worten? Keiner, selbst er vermutlich nicht.
Ehrliche Worte könnten sein: Dein Klammern und Beharren auf der Beziehung hat mich genervt. Deine Fragen nach der Beziehung (wie geht es denn weiter? Haben wir eine Beziehung?) gingen mir auf den Geist. Du hast mich genervt. Ich wusste genau, dass Du Dir mehr erhofft hast, aber das kriegst Du nicht, weil ich Dir das gar nicht zugestehen will.
Deinen traurigen Gesichtsausdruck, wenn Du wieder mal enttäuscht warst, wollte ich nicht mehr sehen. Dein Genöle und Dein Lamentieren hat mein Wohlbefinden beeinträchtigt.
Es ging mir auf die Nerven, dass Du eisern an der Beziehung festgehalten hast. Ich bin aber keiner, der sich vereinnahmen lässt.

So was wären ehrliche Worte, die aber meist nicht ausgesprochen werden. Und was würden sie Dir helfen? Nichts, außer dass Du wieder das Gefühl hättest, ich war und bin nicht gut genug.

Schweigen bedeutet Macht. Also gestehe Du sie Dir ausnahmsweise mal zu! Es würde Dir gut tun. Ein Gespräch ändert nichts und daher brauchst Du auch kein schlechtes Gewissen ihm gegenüber zu haben.

Und ab morgen arbeitest Du mal an Deinem Selbstwertgefühl: Du bist wertvoll und eine gute Frau!
Es ist sehr wichtig an sich zu glauben, denn das bedeutet Wohlbefinden und innere Sicherheit. Ich bin okay, auch wenn der eine mich nicht wollte. Er war ja auch nicht gut genug für mich, denn ich bin Exklusivware und kein Ramsch. Lerne es, an Dich und Deinen Wert zu glauben. Dann brauchst Du auch keinen mehr, der Deine Zuwendung mit Füßen tritt, weil er Wichtigeres zu tun hat.

Du bist so eine sympathische junge Frau! Du schaffst das schon. Wenn ich es geschafft habe, dann schaffst Du es auch. Warum etwas festhalten wollen, was eh nichts ist.?

17.07.2019 15:56 • x 19 #60


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