Letzter Versuch sie zurückzubekommen?

E
Hallo allerseits...

Leider habe ich deses Forum erst heute entdeckt, habe etliche Beiträge gelesen, von denen der eine oder andere sehr ähnlich zu meiner Situation ist. Bin auch erstaunt, wie hilfsbreit, wie ehrlich ihr seit...

Wollte mal eure Meinnung zu meinen Trennungsfall hören

Vielleicht mal kurz die Beziehungsgeschichte:

Die Trennung ist mittlerweile 3 Monate her. Wir waren 4 1/2 Jahre zusammen, bis sie mich plötzlich von jetzt auf gleich verlassen hat. Ein halbes Jahr vorher sind wir zusammengezogen in die Einliegerwohnung im Haus ihrer Eltern. Die Wohnung hatten wir, ich, die letzten 1 1/2 Jahre Stück für Stück ausgebaut, renoviert. 4 Wochen vor der Trennung warn wir noch gemeinsam im Urlaub, haben nach dem Urlaub groß ihren Geburtstag gefeiert, haben dann auch noch für Februar eine Reise nach London gebucht, die Stadt, die wir immer schon anschauen wollten. Und dann kam dieser Tag, an dem sie mir mitteilt, dass sie nicht mehr kann, mir nicht mehr länger etwas vorspielen kann, sie sich trennen will.

Ich hatte schon bemerkt, dass sie sich in den letzten Wochen immer mehr verschlossen hat, hab sie auch unzählige male darauf angesprochen, was denn los sei, aber sie hat es immer wieder auf irgendwas geschoben, die Arbeit, etc.

War erst mal wie benommen, hab dann aber ein paar Sachen zusamengepackt und bin zu meinen Eltern gefahren. Ein paar Tage später habe ich sie angerufen, sie um ein Gespräch gebeten. Die Aussage ich liebe dich nicht mehr, ich kann einfach nicht mehr, war mir einfach zu wenig. Kam aber nicht wirklich was dabei raus, außer, dass ich ihr zu lieb, zu brav bin. Hat mich sehr getroffen, denn vor mir war sie nur mit Leuten zusammen, die sie entweder ausgenutzt oder belogen und betrogen haben.

Habe dann meine Sachen bei ihr in den darauffolgenden Tagen geholt und dabei immer darauf geachtet, das sie nicht da ist (wuße ja wann sie arbeitet), wollte jeden weiteren Stress vermeiden. Hat echt weh getan, die Sachen wieder aus der Wohnung zu räumen, aber was hätte es denn für einen Sinn gehabt sie dazulassen. Hab dann noch schön brav meinen Schlüssel am Wohnzimmertisch abgelegt, das wars dann *schnief*.

2 Wochen später warn wir dann noch zusammen bei einem Konzert (die Karten hatten wir schon Monate vorher gekauft), haben danach noch viel geredet, und wie ich fand wars auch ein gutes Gespräch. Fand aber wohl nur ich, denn ein paar Tage später hat sie mich angerufen, zur Sau gemacht, mir vorgeworfen, ich hätte sie überfahren, sie an die Wand genagelt. Und außerdem hat sie mir noch eine Rechnung präsentiert, für was sie von mir noch alles Geld bekommt :-[.

Seitdem ist Funkstille. Das einzige, was ich noch von ihr gehört habe war ein Neujahrswunsch, den ich allerdings als nicht ganz treffen empfand (Finde deinen Weg und werde glücklich. Viel Glück, Erfolg und Erfüllung im neuen Jahr.) Habe sie dann am nächsten Abend angerufen, um ihr auch alles Gute zu wünschen, aber sie hat das Gespräch sehr schnell beendet, sie hätte Besuch, hat keine Zeit.

Seit dieser besagten SMS hänge ich wieder ziemlich in den Seilen, kann Nachts nicht schlafen, frage mich immer wieder warum, ob ich mich so in ihr täuschen konnte.

Und immer wieder taucht auch diese Frage auf, ob es Sinn hätte, ihr einen Brief zu schreiben (Anrufen oder Treffen würde sie mich denke ich nicht). Habe die letzten Wochen sehr viel gelesen, ein Trennungsbuch, unter anderem ist mir auch ein Buch unter die Finger gekommen, in dem es draum geht seinem Expartner einen Brief zu schreiben um ihn wieder zurück zu bekommen. Bin seit Wochen am grübeln, ob es einen Sinn macht, denke mir immer wieder, schreib ihr, vielliecht bereust du es irgendwann, nicht geschrieben zu haben. Auf der anderen Seite habe ich Angst, es kommt keine Reaktion, was mich noch weiter runterziehen würde.

Was meint ihr dazu?

Vielleicht noch das Alter: Sie ist 25, ich 28.
Jetzt ist das ganze ziemlich lang geworden, obwohl ich versucht habe es so kurz wie möglich zu machen.

13.01.2005 01:16 • #1


C
Hallo trauriger Tiger,

ob du einen Brief schreibst oder nicht, das würde ich nicht von einer Reaktion ihrerseits abhängig machen, wenn du das Gefühl hast ihr einen Brief zu schreiben, dann tu es. Nur solltest du dabei versuchen nicht auf ihre Trennung einzugehen, sondern eher deine Gefühle beschreiben. Antwortet sie nicht, hast du Gewissheit das ihre Gefühle nicht mehr ausreichen und kannst beginnen dich damit abzufinden, falls sie doch antworten sollte, dann kannst du weiterschauen. Wie du schon selber schreibst, evtl. könntest du es irgendwann bereuen ihr nicht geschrieben zu haben.

Ich hatte damals genau die selben Gedanken, habe gegrübelt ob es Sinn macht, was sie denken könnte usw. und irgendwann habe ich ihr geschrieben, nur meine Gefühle. Es kam eine sehr oberflächige und Vorwurfsvolle Antwort und damit wusste ich, das war’s, das ist nicht das was ich möchte und ich hatte meine Gewissheit. Dies war für mich zu diesem Zeitpunkt das allerwichtigste, da ich ab da an mit ihr abschließen konnte. Bis zu diesem Zeitpunkt (waren auch so ca. 3 Monate) hatte ich immer wieder Hoffnung, habe mich ausschließlich mit diesem Thema beschäftigt. Für mich war es damals gut, um wie gesagt eine Gewissheit zu haben und nicht immer weiter zu hoffen und zu grübeln. Es gibt in einer solchen Situation kein Richtig und kein Falsch, nur sollte der Brief nicht den Zweck haben sie zurück zu bekommen, sondern eher deine Gefühle zu beschreiben und um Gewissheit zu bekommen. Und mit dem Augenblick, wo du deinen Brief dann abschickst, musst du auch damit rechnen, entweder keine oder eben eine negative Antwort zu bekommen, also geh da ohne Erwartungshaltung ran. Meine Freunde haben mir damals auch geraten ihr zu schreiben weil sie merkten wie sehr ich in den Seilen hing, sie meinten genau das selbe. Hol dir deine Gewissheit und wenn du sie dann hast dann schließ damit ab, falls es positiv ausgeht wird man sehen was kommt. Sicher wird es dich noch ein Stück runterziehen wenn sie nicht reagiert, nur überleg dir für dich, ob es dann ein Mensch ist den du möchtest, ob es eine Beziehung ist die du möchtest? Sie würde dir damit ganz eindeutig zeigen „Ich möchte nicht“ und du kannst sie nicht zwingen dich zu lieben. Du möchtest Glücklich sein, das möchte jeder von uns nur muss dir dann klar werden, das du es mit ihr nicht kannst, zumindest derzeit nicht.

Und die Frage nach dem berühmten „WARUM“, diese wird dir leider nicht beantwortet werden, sie kann diese Frage nicht beantworten, noch nicht! Evtl. könnt ihr irgendwann mal darüber reden (habe ich ca. 1,5 Jahre später) . Dir muss Bewusst werden, das sie schon sehr viel früher sich damit auseinandergesetzt hat ob sie eine Beziehung mit dir weiter führen kann/möchte. Nur ist es eben so, das man nicht einen Abend daran denkt und am nächsten Morgen sagt es ist vorbei, da sind sicher Wochen oder Monate vergangen. Sie dachte sicher es ist nur eine Phase, das es sich nach einer Weile wieder einrenkt und irgendwann kam dann das Tröpchen welches „ihr“ Fass zum überlaufen gebracht hat. Oft fragt man sich, warum hat sie denn nicht früher etwas gesagt, aber auch diese Frage kann niemand beantworten. Und dieses ganze „hätte wäre wenn“ hilft dir in diesem Punkt auch nicht weiter. Es ist schwer sich damit abzufinden das ein Mensch den man liebt nicht mehr das selbe für einen Empfindet, von eimer Sekunde zur anderen steht man da und versteht die Welt nicht mehr, sein ganzes Leben bricht zusammen. Auch wenn es höllisch schwer ist, aber versuch dich loszulösen von ihr, deinen Weg zu gehen und zu akzeptieren das es keine Beziehung mehr gibt, dann wird es dir auch leichter fallen ohne Angst einen Brief zu schreiben da du mit keiner Reaktion rechnest. Falls doch eine kommen sollte, dann ist es schön und dann kannst du dir schauen was weiter passiert, falls keine Reaktion kommt, dann hast du von deiner Seite aus alles getan was du tun konntest, die Frage ob du es bereust nicht geschrieben zu haben gibt es dann nicht, ebenso das du geschrieben hast. Es waren deine Gefühle, deine Art um einen Menschen zu kämpfen und sie nicht einfach ziehen zu lassen. Du konntest dann nicht mehr tun.

Ich wünsch Dir viel Glück

LG Charly

(Sorry, ist jetzt auch nen bissl lang geworden)

13.01.2005 09:27 • #2


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Letzter Versuch sie zurückzubekommen?

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Hallo Trauriger Tiger!

Ich sehe das mit dem Brief ein wenig anders, als Charly_t. Sie scheint sich nicht von einem Tag auf den anderen dazu entschlossen zu haben, sich von Dir zu trennen. Du hast geschrieben, daß sie sich schon einige Wochen vor der Trennung komisch benommen hat. Auf direkte Ansprache deinerseits hat sie aber nur ausweichend geantwortet.

Die Verlasser haben den Verlassenen gegenüber immer einen Vorsprung. Sie wird den Entschluß zur Trennung vermutlich schon vorher gefaßt haben. Und dann eines Tages hat sie Dir gesagt, daß sie Dich nicht mehr liebt. Sie hat die Beziehung beendet.

So hart sich das jetzt anhört, was willst Du noch wissen?
Eine Antwort auf das Warum bekommen die meisten Verlassenen nicht. Wenn Du Dir die Beiträge in diesem Forum durchgelesen hast, wirst Du das auch festgestellt haben.
Das ist sehr bitter, ich spreche da aus Erfahrung.

Das mit dem Brief solltest Du Dir sehr gut überlegen. Hast Du ihr vor der Trennung nie gesagt, was sie Dir bedeutet? Ich denke sie müsste auch ohne den Brief wissen, was jetzt in Dir vorgeht, oder nicht?

Ich habe damals an meinen Ex einen Brief geschrieben. Mein ganzes Seelenleben habe ich dort preisgegeben, über meine Gefühle zu ihm geschrieben, wie weh mir das alles getan hat. Und ich habe den Brief nie abgeschickt.

Das Schreiben dieses Briefes hat mir sehr gut getan, ich habe nebenbei bemerkt nach der Trennung angefangen, Tagebuch zu schreiben. Was hätte es mir aber gebracht diesen Brief abzuschicken? Keine Antwort oder eine Antwort, die ich nicht hätte hören wollen.

Ich bin bin auch eine Befürworterin des Kontaktabbruchs zu den Ex-Partnern. Erst dann gibt man den Verlassern die Möglichkeit zu merken, was sie aufgegeben haben. Und das ist oft nur dann, wenn man den Kontakt abbricht.
Du solltest Dir das mit dem Brief wirklich gut überlegen. Einen Rat kann man bei sowas im übrigen schlecht geben, keiner kann Dir die Entscheidung abnehmen. Weil keiner weiß, wie sie reagiert.

Ich wünsche Dir jedenfalls viel Kraft und alles Gute!
Und eine Entscheidung, mit der Du leben kannst!


13.01.2005 10:35 • #3


C
Hallo Sabinchen30,

Ich denke kein “Verlasser” entschliesst sich, von einem zum anderen Tag sich zu trennen. Und kurz nach einer Trennung oder unmittelbar bei der Trennung ist ein sinnvolles Gespräch fast nie Möglich, da beide zu verschieden denken. Und es ging mir nicht darum, das er noch etwas wissen möchte oder den Brief als Mittel des Zurückgewinnens nutzen sollte, sondern eher um für sich das Gefühl zu haben alles getan zu haben. Wenn man den Wunsch verspürt, dem anderen noch etwas mitzuteilen, gerade wenn man lange zusammen war, dann sollte man dies auch tun. Warum soll man sich selber zwingen es nicht zu tun? Es sind Gefühle und diese lässt man damit raus. Und jeder fühlt da eben anders, jede Trennung ist anders und Kontaktabbruch ist sicher gut damit der andere merkt was er denn verloren hat. Nur nach einiger Zeit zu versuchen den Kontakt wieder herzustellen kann auch nicht so falsch sein, es gibt einem die letzte Gewissheit wenn keine Reaktion kommt oder man kann wieder aufeinander zugehen, diese beiden Möglichkeiten gibt es. Man kann das drehen und wenden wie man möchte, klar wenn sie wollen würde, dann würde sie sich melden, vielleicht?!? Und das sind die Gedanken welche einem durch den Kopf schießen, traut sie sich nicht, möchte sie nicht usw. und wenn er das Gefühl hat ihr zu schreiben, dann sollte er es tun. Wenn er das Gefühl hat diesen Brief dann abzuschicken, dann sollte er es auch tun. Und wenn er der Meinung sein sollte, den Brief für sich zu behalten, dann eben so, nur sollte es so sein, das er damit später Leben kann und manchmal braucht man eben noch mal diese Gewissheit, vor allem wenn schon eine Weile vergangen ist. Sie hatte 3 Monate Zeit zum nachdenken und zum „merken“ was sie aufgegeben hat, sich da noch mal in Erinnerung zu rufen kann so verkehrt auch nicht sein, es sei denn man hat schon endgültig abgeschlossen. Im übrigen sollte man auch einen Kontaktabbruch nicht dazu nutzen jemanden zurück zu holen oder ihm spüren zu lassen was er aufgegeben hat, sondern sollte es für einen selber sein um die Trennung zu verarbeiten, aber wenn man dieses Gefühl, einen Kontaktabbruch durchzuführen nicht verspürt, dann sollte man sich auch nicht dazu zwingen, im Grunde ist es egal was man tut. Ein Mensch ist eben so wie er ist und so hat sie ihn kennen und lieben gelernt, warum sollte man sich dann verstellen wenn der andere einen Verlässt? Man sollte das tun, was einem selber gut tut und wovon man selber überzeugt ist denke ich, egal was irgendwo steht und gesagt wird. Bei einem ist es eben der totale Kontaktabbruch, bei dem anderen ein Brief und beim nächsten der lockere Kontakt usw.

LG Charly

13.01.2005 11:05 • #4


E
Hallo Charly_t!

Falls mein Beitrag jetzt so gewirkt hat, als ob ich hier irgendjemandem Vorschriften machen wollte, tut es mir leid. Das war nämlich nicht meine Absicht. Und ich wollte Deine Meinung in keiner Weise kritisieren!

Natürlich soll und muß jeder das tun, was für ihn am besten ist. Wie man überhaupt nach einer Trennung viel für sich und sein Wohlbefinden tun sollte. Und der Kontaktabbruch ist natürlich kein Allheilmittel um den Partner zurückzugewinnen. Sollte das so rübergekommen sein, das war von mir wirklich nicht so gemeint. Ich habe mich nach meiner Trennung damit wohler gefühlt. Ich habe meinem Ex Partner einfach mal unterstellt, daß er weiß, wie ich mich nach der Trennung fühle. Und ich bin auch nicht davon ausgegangen, daß er mich nach unserer langjährigen Beziehung vergisst, und ich mich in Erinnerung rufen muß. Aber das muß natürlich jeder für sich selbst entscheiden, da gebe ich Dir völlig recht.

Das war mein erster Forumsbeitrag hier. Ich wollte nur meine Meinung zu diesem Post beitragen. Man sollte sich gut überlegen, ob man dem Ex-Partner so einen Brief schreibt. Klar, wenn man sich hinterher besser fühlt sollte man das machen. Der Schuß kann aber auch nach hinten losgehen. Das sollte man eben meiner Meinung nach Bedenken.

Ich habe unter meinen Beitrag geschrieben, daß man schlecht Ratschläge geben kann. Natürlich, da stimme ich Dir vollkommen zu, soll -und muß- jeder für sich entscheiden. Der traurige Tiger wollte ja schließlich wissen, was wir dazu meinen. Und meine Meinung habe ich dazu aufgeschrieben.
Das war nur eine Meinung von vielen, kein Patentrezept oder irgendwas in der Richtung.

Lg von Sabinchen

13.01.2005 11:57 • #5


C
Hallo Sabinchen,

Klar, dieses Forum ist dazu da um sich auszutauschen und zu diskutieren. Mehr als Ratschläge können wir nicht geben und ich akzeptiere Deine Meinung ebenso. Ich hatte bei dem Beitrag von traurige Tiger rausgelesen, das er eben gern diesen Brief schreiben möchte, mir hat es damals geholfen, ob es auch ihm hilft??? Das weiß ich natürlich nicht.

Mit dem in Erinnerung rufen meinte ich nicht, das ein Mensch den anderen nach einer langjährigen Beziehung einfach vergisst, sondern eher das man ein evtl.es. Hindernis aus dem Weg räumt, falls der andere sich doch nicht traut oder eben denke: ich habe ihm/ihr so weh getan, er/sie möchte sicher nix mehr von mir wissen. Sicher würde, wenn der Ex Partner wollen würde, sich melden. Das sind meist eher Gedanken die man sich als Verlassener selber macht.

Du schreibst, das du davon ausgegangen bist, das dein Ex Partner weiß wie du dich fühlst. Ich denke da ein wenig anders. Menschen glauben immer zu wissen was der andere denkt, möchte und fühlt, gerade nach langer Beziehung glaubt man den anderen so gut zu kennen, aber dem ist eben nicht so (auch wenn der andere uns dies mitteilen könnte und warum er es auch immer nicht tut). Man weiß es einfach nicht, mit einem Brief kann man sehr gut sein Denken ausdrücken ohne das man den anderen nervt oder unterbrochen wird, man kann sich im Gegensatz zu einem Gespräch genau überlegen was man dem anderen mitteilen möchte. Und selbst der Ex Partner hat die Möglichkeit diesen Brief entweder zu lesen, zu beantworten, nicht zu beantworten oder ihn einfach zu ignorieren. Wie auch immer, ich als Verlassender hatte für mich das Gefühl, meine Gedanken gesagt zu haben und hatte trotzdem keinen Kontakt zu Ex. Klar ging der „Schuß“ nach hinten los, wenn man das so nennen kann(wenn man es aus der Sicht des Zurückgewinnesn betrachtet), nur ich hatte Gewissheit das es eben nichts mehr brachte, konnte meine Gedanken sortieren und musste Ex nichts unterstellen bzw. glauben zu wissen das sie doch wissen musste wie es mir geht. Und um mal ganz ehrlich zu sein, da nach einer Trennung meist kein Kontakt mehr besteht, wissen wir nicht wirklich wie es dem anderen geht. Meist kommen Aussagen von wegen „es geht mir gut“ oder wir interpretieren etwas in SMS Nachrichten oder kurzen Telefongesprächen hinein, aber gerade in dieser schwierigen Situation der Trennung liegen wir meist damit falsch.

Und bei allem hin her überlegen, schreib ich oder lieber nicht, sollten wir manchmal vielleicht einfach auf unser Gefühl hören, da es meist einem das sagt, was man für sich selber als Vertretbar empfindet. Beim kennenlernen und in einer Beziehung hören wir doch auch auf unsere Gefühle und handeln danach. Dein Gefühl hat dir eben gesagt, nein ich melde mich nicht und schreibe ihm auch nicht, was ich auch nachvollziehen kann. Ich für mich bin froh und auch ein bisschen Stolz ihr noch einen Brief geschrieben zu haben, ich habe für mich mein Möglichstes getan, das was ich für mich als richtig empfand und habe klar über mein Denken und meine Gefühle gesprochen, heißt ihr blieb es nicht verborgen wie ich denke, ok, sie hat sich anders entschieden aber dies hat damit ja nix zu tun.

LG Charly

13.01.2005 12:35 • #6


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Hallo Charly_t, Hallo Sabinchen30,...

Erst mal danke für eure ausführlichen Antworten.
Der Gedanke mit einem Brief geht mir schon seit Wochen durch den Kopf. Aber bisher hatte ich keine Kraft, einen solchen Brief zu schreiben - brauchte die Kraft um mir darüber klar zu werden, wie es in meinem Leben weitergehen soll. Unsere/meine Zukunpftspläne haben sich ja plötzlich von einer Sekunde zur anderen geändert, in Luft aufgelöst.

Was ich vergessen hatte zu erzählen, was mich auch zum grübeln bringt ist diese SMS, die sie mir nach 6 Wochen geschrieben hat: Es tut mir so leid, aber ich kann nicht anders. Sorry tausendmal. Ein paar Minuten nach der SMS hat sie mich dann angerufen, hat geheult, hat mir das gleiche dann noch mal gesagt. Hab ihr dann gesagt, dass ich weiß, das sie getan hat was sie tun konnte, so wie ich und versucht sie ein wenig zu trösten. Wie gesagt, nach dieser Aktion war dann bis zur Silvester-SMS Funkstille. Weiß auch wirklich nicht, wie ich diese SMSn einordnen soll. Denke ihr habt Recht, man interpretiert in aussagen vielleicht irgenwas hinein, was der andere so gar nicht fühlt oder ausdrücken wollte.

Aber eben gerade um Gewissheit zu haben, um zu wissen, ob das, was man hinein interpretiert oder nicht hineininterpretiert stimmt, wäre ein Brief vieleicht eine Möglichkeit.
Mag sein, dass die Sache dann so oder so ausgeht, aber was hätte ich zu verlieren? Schlimmer als gar kein Kontakt mehr kanns auch nicht sein. Zumindest hätte ich eines - Gewissheit.

Und wie gesagt, vielleicht gäbe es ja noch eine Chance, aber einer muss den ersten Schritt machen.

Mir ist klar, dass ein solcher Brief sehr viel Energie, Kraft, sehr viel Nachdenken, in sich hineinfühlen erfordert. Aber vielleicht hilft ja auch nur das Schreiben dieses Briefes - man muss ihn ja nicht abschicken.

Das sich der Verlasser schon vorher aus der Beziehung verabschiedet hab ich auch schon gelesen. Ich finde es nur traurig, dass nach so langer Zeit nicht einmal mehr der Mut, die Hoffnung da war, mit mir über das, was sie gestört hat, zu reden, um es vielleicht ändern zu können. Das berühmte WARUM...

LG trauriger Tiger

13.01.2005 16:12 • #7


C
Hallo trauriger Tiger,

also das mit der SMS nach 6 Wochen, darüber solltest du dir nicht zu viele Gedanken machen. Es ist nun mal auch so, das auch sie die lange Zeit die ihr zusammen wart, nicht einfach vergessen kann. Sie kann die Erinnerungen und die schönen Zeiten nicht aus ihrem Gedächtnis radieren. Auch sie werden diese Erinnerungen einholen und sie wird trauern und auch sie muss diese Trennung verarbeiten. In welchen Ausmaß sie trauert, das weiß man natürlich nicht.
Eine Freundin die ihren Freund im November verlassen hat, hat mir erzählt das jetzt nach einiger Zeit ihr so Gedanken kommen, ob sie nicht doch ein wenig zu schnell gehandelt hat und ob das eben alles so richtig war. Im Prinzip hängt sie jetzt auch so ein bisschen in den Seilen. Nur, ist das natürlich bei jedem auch anders und wie weit solche Gefühle dann ausreichen um wieder zueinander zu finden, das kann man nicht sagen. Auch sie hatte sich vor ein paar Tagen „ausgeweint“ am Telefon bei ihm. Aber wie gesagt, interpretier da nicht zu viel hinein, du solltest nur das für dich annehmen welches klare eindeutige Aussagen sind. Z.B. wenn sie sagt, es tut mir leid aber es ist vorbei und dabei höllisch weint, dann zählt das „es ist vorbei“ für dich. Es spielt dabei keine Rolle ob ihr das Leid tut oder ob sie traurig ist, weil du musst dich um dich kümmern und mit dir klar kommen. Du kannst sie nicht trösten, dafür bist du die falsche Person. Du würdest dich damit nur selber Verletzen, eine Erwartung und Hoffnung in dir aufbauen welche dann nicht erfüllt wird. Also ihr ein Zeichen setzen mittels Brief ist schon ok, damit zeigst du ihr was du fühlst, machst den ersten Schritt und dann wirst du sehen was kommt. Und du hast da schon recht mit, zu verlieren hast du nichts. Es gibt da son schönen Spruch „Wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpft hat schon verloren“, in dem du deinen Brief schreibst kämpst du um sie, aber solltest auch wissen, das wenn keine Reaktion kommt du verloren hast und dich damit abfinden. Das solltest du dir bevor du deinen Brief abschickst noch mal bewusst machen. Hege da keine Erwartungen hinter, sonst wirst du zu sehr Enttäuscht wenn doch keine Reaktion kommt.

Und deine Frage nach dem Warum, warum sie nach so langer Zeit nicht den Mut hatte mit dir über das zu reden was sie stört, das kann sehr viele Ursachen haben, aber frage dich nicht nach dem Warum, sie hat es eben nicht getan und daran kannst du nichts mehr ändern, es bringt dich nicht weiter wenn du dir darüber Gedanken machst warum sie denn nichts gesagt hat früher. Es ist häufig so, das man in der Beziehung wenig über Probleme redet. Man glaubt es ist alles in Ordnung und lebt seine Beziehung neben allem Streß eben weiter, und ich denke am Anfang stört alles nur ein bisschen, man nimmt es nicht ernst und denkt evtl. es ist nur eine Phase oder so, das wird schon wieder. Dann hattet ihr noch einen Punkt wo ihr in eure neue Wohnung gezogen seid, evtl. war dies ein Punkt wo sie dachte, ok, wenn dann erst mal der Streß vorbei ist und wir da einziehen dann wird sich das, was mich stört schon geben und dann als ihr da eingezogen seid, hat sie gemerkt das es sich nicht gibt. Das ist natürlich Spekulation, aber ich denke bei den meisten Menschen die eine Beziehung beenden bahnt sich das langsam an und irgendwann kommt der Punkt wo das Fass eben überläuft und dann kommt auch die Reaktion, also das beenden der Beziehung. Warum man dann nichts früher sagt, das habe ich mich auch immer gefragt, es kann an eurer Art der Kommunikation liegen, die Art beim Streiten (was ja auch mal vorkommt). Das ist denke ich auch nicht so einfach zu erklären, aber sicher ist, das zu allem was passiert eben beide gehören. Evtl. hat sie dir schon auf irgend eine Art und Weise gesagt/gezeigt das etwas nicht in Ordnung ist, nur hast du es nicht so ernst genommen. Am einfachsten ist es natürlich, wenn derjenige sofort sagt wenn ihn etwas stört, aber mal ehrlich, würdest du dich ändern langfristig gesehen wenn jemand zu dir sagt, das und das stört mich? Aus der Sicht nach dem Verlassen sagen die meisten, klar würde ich....aber eben in der Beziehung selber denke ich mal sind das nicht mehr so viele und es ist auch nicht so einfach sich zu ändern, ein Mensch ist wie er ist, man kann sicher einige Dinge ändern aber nicht das Wesen des Menschen. Heißt, wenn ich merke, an dem anderen stört mich etwas so sehr, dann kann ich ihm das sicher sagen, aber ob es dann auf Dauer anders wird, die Chance ist doch eher gering. Da spielen denke ich mal zu viele Faktoren eine Rolle, du hast dich in den Jahren eben weiter entwickelt und sie auch und manchmal gehen die Entwicklungen eben leicht verschiedene Wege, man lebt sich sozusagen auseinander und merkt das nicht einmal. Puhhh.....das war jetzt sicher nen bissl viel

Wünsch dir viel Glück mit deinem Brief

LG Charly

14.01.2005 09:41 • #8




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