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Letzte Worte, Trauerfälle

E
Zitat von Florentine:
Ja, er kann das leider nicht sehen, nach wie vor nicht. Für eine Reha ist er in zu schlechtem Zustand, sagt der Arzt. Das liegt nicht mehr in seinen oder des Sohnes Händen. Ein Psychiater schaut sich den Vater an und wird überprüfen, ob er geschäftsfähig ist, das hat das Krankenhaus/der Sozialdienst bereits in ...

danke für deine Offenheit zu einer sehr schwierigen Situation - für alle Beteiligten sehr schwierige Situation.

Die Profis werden sich um den Vater des Ex kümmern. Sie werden eine med./psychologische Diagnostik erstellen und auch die soziale Komponente ALLER direkt Beteiligten in Augenschein nehmen/zu nehmen haben.
Ich denke gerade an die Situation, als es um meine Mama ging - Pflegeheim oder nicht. Nach Hause - das ging auf gar keinen Fall, da ich sie nicht mehr versorgen konnte.... ich war körperlich/psychologisch am Ende. Und so haben die Profis Wege eröffnet, die ich dann zu gehen hatte, damit Mama nach dem Aufenthalt im KH bestens versorgt wird. Wir fanden einen Platz in einem Pflegeheim (Beziehungen schaden auch nur dem, der keine hat!).

Nein... das kann alles nicht verglichen werden, sondern nur die Wege aufzeigen, die es einzuschlagen gilt. Und die Profis wissen, dass und wie sehr Angehörige (mit)-leiden, wenn solche Dinge anstehen, wie jetzt bei dem Schwi-Va und deinem Ex. Es geht dabei AUCH um
die direkten Angehörigen.

Wie schon mal erwähnt - die insgesamte Versorgung des Schwi-Va steht im Raum mit ALLEM, was dazu gehört. Und das wissen die Profis, WAS alles dazugehört. Und als Angehörige bleibt nur eines - den Profis GUT zuzuhören, selbst ehrlich zu sich zu sein, und ehrlich auch den Profis gegenüber zu sein, damit die wirklich alles in die Wege leiten (können). Wer letztlich die Entscheidung trifft - Pflegeheim oder nicht - ist egal. Es geht um das Wohl des Schwi-Va UND um das Wohl der direkten Angehörigen, was leider sehr oft vergessen wird. In den 3,5 Jahren, in denen meine Mama im Pflegeheim war, wurde so viel geredet - von außen - Warum versorgt ihr Geschwister die Mama nicht selbst! Sie ist doch so pflegeleicht (im Umgang)! Das war Mama wirklich.... schon immer!

Trotz allem - es war richtig, dass Mama in ein Pflegeheim kam. Die Finanzierung war... das will niemand wirklich wissen wollen! (Nein...wir Kinder wurden nicht herangezogen.) Fragen dazu habe ich nie beantwortet - geht niemanden etwas an.

Mama habe ich in den 3,5 Jahren regelmäßig 3 mal die Woche besucht - während Corona natürlich nicht möglich! Ich hatte wieder ein bisschen Zeit für mich.... zuvor 24/7 keine Zeit für mich.

Jetzt das 1. Weihnachten - ganz anders. Eine Messfeier gab es für Mama, Papa, Schwager. Und es war GUT, das so hinbekommen zu haben - mir tat es gut. Und wo waren meine Gedanken - verteilt! Viel in memoriam....viel im JETZT....und HIER ....und HEUTE - jeweils alles zu seiner Zeit.

27.12.2023 14:47 • #496


E
Gestern Abend, Film im TV. Eine alte Frau liegt im KH im Bett, kann sich nicht helfen, wird daher von einer Angehörigen gefüttert. Und ich? Mir liefen SOFORT die Tränen! Warum? Weil ich mich an meine Mama erinnerte, die AUCH im KH im Bett lag, sich nicht helfen konnte, ich sie daher gefüttert habe.
Als Mama nichts mehr essen wollte, nichts mehr trinken wollte, keine Medikamente mehr zu sich nahm, wurde offensichtlich, was auf die gesamte Familie zukommen wird. Vom Kopf der
war das klar. War es das wirklich? Jedes mal, wenn ich sie von da an besuchte - ich wusste nicht, wie oft das noch möglich sein wird. Jede Verabschiedung - Mama, mach´s gut!

Das war gestern das ERSTE Mal nach über 10 Monaten, dass Tränen flossen - das ERSTE Mal. Ein Dammbruch? Ich würde es mir wünsche, da die Tränen aus mir hinausschossen.

Wie ist mir gerade zumute - feuchte, glasige Augen, erhöhter Herzschlag, Gedenken .... !

29.12.2023 12:16 • x 3 #497


A


Letzte Worte, Trauerfälle

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F
Hallo,
wir haben hier Weihnachten ganz gut rumgebracht. Meine Großmutter hatte Besuch zu Hause und meine Cousine ist netterweise sogar noch über Silvester geblieben, sodass sie nicht alleine war.
Großmama hat 2023 trotz allem ihren jährlichen Weihnachtsbrief geschrieben, was mich sehr überrascht und auch gefreut hat.
Mein Ex geht ziemlich vor die Hunde in der Trauer um seine Mutter und durch die Belastung mit dem Vater, der immer noch im Krankenhaus ist.
Er war Heiligabend hier, am ersten Weihnachtstag haben meine Eltern ihn dann eingeladen (in Absprache mit mir) und wir sind dort gewesen mit meinen Schwestern, allen Kindern, meiner Cousine und meiner Großmutter.
Nach dem Abendessen ist er dann gefahren, ich bin noch mit den Kindern dort geblieben.
Meine Schwester war etwas entsetzt über seinen Zustand (dachte, der klappt hier gleich zusammen). Wir dachten, etwas Familie wäre schön für ihn an den Feiertagen und er hat sich auch sehr bedankt und von Papa noch ein Care-Paket mit Essen mitbekommen.
Dennoch geht es ihm sehr bescheiden und die Kinder nimmt es zusehends mit. Vor Weihnachten durch seine wie ein Schild vor sich hergetragene Trauer (Tochter: Papa, was wünschst du dir zu Weihnachten? Er: Einen Anruf von meiner Mama.), mit der die Kinder nicht umgehen können. Nach Weihnachten durch geistige Abwesenheit.
Die Kinder gehen nicht mehr gerne zu ihm, er sitzt nur am Handy und insbesondere der Großen ist langweilig. Der Kleine konsumiert Medien ohne jede Grenze, sodass ich regelmäßig ein völlig überreiztes Kind dort abhole.
Silvester sind beide auf die Barrikade gegangen, sodass Ex nachher bei mir auf den Hund aufgepasst hat und ich mit den Kindern zu meiner Freundin zur Kinder-Silvester Party gegangen bin.
Aktuell ist er bis Ende des Monats krankgeschrieben (Gastritis, Bluthochdruck).
In seiner Welt heißt das, dass er mit den Kindern auch nichts unternehmen kann, denn es könnte ihn ja jemand von der Arbeit sehen.
Es tut mir sehr leid, ihn so am Boden zu sehen und es triggert mich zugegebenermaßen gleichzeitig, weil ich so hin und hergerissen bin zwischen Mitgefühl und Zeitgeben und: man, du hast auch noch zwei kleine Kinder, die dich brauchen! Du bist auch zentraler Teil deren Familie, ein Teil, der sich kümmern muss und zugewandt sein sollte! Die Kinder trauern auch und sie geben sich Mühe und haben es verdient, dass jemand mit ihnen was spielt, die hatten nämlich auch ein echt hartes Jahr!
Tja.
Und dafür habe ich irgendwie noch keine richtige Lösung.
Im Moment buckel ich das ab, aber ich habe auch meine Belastungsgrenzen und finde es sehr sehr schwer, da eine Grenze in meiner Rücksichtnahme zu finden.
Er wird, das kann ich wohl prognostizieren, den Kram mit seinem Vater niemals alleine regeln können. Der Mann ist 51 und hat noch nie in seinem Leben eine Steuererklärung gemacht, geschweige denn einen Überblick über seine eigenen Unterlagen/Versicherungen/Finanzen.
Halte ich für ausgeschlossen, dass er das hinbekommt. Es sei denn, er bekommt zeitnah einen sehr sehr guten Therapeuten. Aber er will ja keinen...also...

08.01.2024 02:15 • #498


F
Und dann denke ich, dass ich so unfair bin..
Wenn mein Papa plötzlich nicht mehr da wäre...boah. ich weiß nicht, wie ich dastehen würde. Keine Ahnung, echt nicht, ob ich hier noch was auf die Kette kriegen würde und welche Anforderungen ich leisten könnte

08.01.2024 02:27 • #499


F
Vielleicht muss ich ihm da noch ein bisschen unter die Arme greifen, das wäre eine Option...Trauerarbeit MIT den Kindern. Ja. Das mache ich kommende Woche mal. Gebe den Kindern Bastelbeton mit mit dem Auftrag, bei Papa da mit dem Papa zusammen Vögelchen zu modellieren, anzumalen und zu lackieren für das Grab der Oma.
Vielleicht fehlen ihm nur Wege, seine Trauer auf kindgerechte Weise zu teilen...und kreativ/handwerklich begabt ist er eigentlich. Dienstag könnte ich zum Baumarkt...Mittwoch sind die Kinder nachmittags bei ihm....oder wir machen das am Wochenende bei mir, dann kann ich das noch etwas besser anschubsen, nicht dass die Kinder dann bei ihm alleine basteln und er auf dem Sofa am Handy hockt. Bemalen können sie es dann die Woche drauf bei ihm.

Das waren viele Gedanken zur Nacht, aber es war gut, das aufzuschreiben und gedanklich zu bewegen!

08.01.2024 02:38 • x 2 #500


F
Das Basteln hat sich aufgrund zahlreicher rumgereichter Erkältungen leider verschoben, soll aber nächste Woche stattfinden.
Mein Schwiegervater hat nach einem weiteren Sturz und Verwirrung, was ihm mehrere Stunden nachts in der Kälte im Garten der Nachbarn und zwei Tage Krankenhaus eingebracht haben, Gott sei Dank die Unterlagen für eine Kurzzeitpflege im Heim unterschrieben. Dort wird er ab morgen untergebracht.

26.01.2024 02:00 • x 1 #501


E
Die Zeit vergeht rasend schnell. 1 Jahr ist vergangen - nach dem Tod der Mutter.
Stilles Gedenken, auch beten, auch ihr zu Ehren eine Messfeier zu organisieren
(sie war katholisch), am Grab eh immer die Pflege aufrecht zu erhalten, ein Kerzlich
anzuzünden...und - mit den verstorbenen Eltern am Grab zu reden.

Im Vorfeld ging es mir nicht so gut, sodass ich einen Arzt aufsuchte, der mich gleich
zu einem Facharzt überwies. Logo - der verschrieb gleich etwas. Wollte ich etwas
verschrieben haben? Ich nahm das Rezept, weil der Facharzt meinte, es gäbe kaum Nebenwirkungen und Wechselwirkungen zu anderen Medikamenten seien IHM nicht
bekannt. (Mein Medikamentenplan lag ihm vor!) Doch... es KANN zu Wechselwirkungen
kommen. Daher beschloss ich, das verordnete Medikament NICHT einzunehmen - auch
nicht für begrenzte Zeit.
Was tun - einen Umgang mit der Gesamt-Situation zu finden, OHNE das Medikament einzunehmen. Mein Verhalten insgesamt zu ändern....das war es. Mich all dem zu stellen, was auf mich zukam - seelisch, geistig, körperlich - alles zuzulassen, alles zu durchleben, alles auch zu ER-leben... es hat bisher geklappt.

Da ich weiß, wovon ich rede - ab und an geht es nicht ohne med./psychologische Begleitung. Das weiß ich. Ab und an muss die Verantwortung für eine Unterstützung an Medikamente, egal ob med. oder psychologischer Art abgegeben werden (können). Jeder muss das mit sich selbst ausmachen...und dann auch eigenverantwortlich agieren!

02.03.2024 12:13 • x 4 #502


F
Das mit dem Heim klappt so leider doch nicht. Er läuft dort immer weg.
Er hat auch nur Pflegestufe 3 bekommen.
Ex ist nun hingefahren über das Wochenende und versucht, vor Ort einiges zu regeln und es nochmal mit einem Pflegedienst im Haus zu versuchen.

02.03.2024 18:31 • #503


E
Zitat von Florentine:
Das mit dem Heim klappt so leider doch nicht. Er läuft dort immer weg. Er hat auch nur Pflegestufe 3 bekommen. Ex ist nun hingefahren über das Wochenende und versucht, vor Ort einiges zu regeln und es nochmal mit einem Pflegedienst im Haus zu versuchen.

schwierige Situation für alle Beteiligten...

... und vor allem - auch eine finanzielle, was einen Heimplatz angeht. Aber darum geht es ja nicht allein - das Finanzielle ist AUCH zu berücksichtigen.

Als meine Mama schwer erkrankte, ich sie nicht mehr zu Hause versorgen konnte, habe ich alle möglichen Stellen kontaktiert, um einen Weg zu finden - vor ALLEM aber die Sozialstation des KH, die dann alles in die Wege leitete - AUCH die Finanzierung des Heimplatzes betreffend.

Für die Angehörigen ist das sehr belastend, sich mit einer solchen Situation beschäftigen zu müssen - erst recht, wenn die jeweiligen Wohn-/Unterbringungsorte so weit entfernt sind.

Es ist von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich, was die Finanzierung der Heimplätze angeht....sprich - evtl. staatliche Unterstützung, z. B. Sozialhilfe, z. B. Wohngeld. Dass dafür Voraussetzungen erfüllt sein müssen, um diese Unterstützung in Anspruch zu nehmen - logo.

Das war damals die bitterste Pille, die geschluckt werden musste. Es ging aber nicht anders, denn ich hätte die Versorgung der Mutter nicht mehr gewährleisten können...und mithilfe des Pflegedienstes auch nicht, da die Pflegestufe das nicht zuließ, eigene finanzielle Möglichkeiten nicht vorhanden waren. Nein... wir 3 Kinder wurden nicht zur Kasse gebeten, weil es auch dafür Voraussetzungen gibt.

Meine Mama kam in ein Pflegeheim.... sie hat gejammert ohne Ende, obwohl sie fast jeden Tag Besuch bekam. Ausbüxen konnte sie nicht... 3. Stock. Mit dem Aufzug kam sie nicht klar.... Treppensteigen ging nicht mehr!

Was ich damit sagen möchte - direkte Angehörige MÜSSEN auch auf sich selbst achten. Und das gilt es bei ALLEN Gesprächen klar zu formulieren. Nein... einfach ist das nicht. Um nicht selbst zu Grunde zu gehen, braucht es klar Aussagen...und es kann zu Entscheidungen kommen, die sehr bitter sind - notfalls Verkauf von Immobilien, um eine Finanzierung eines Heimplatzes zu ermöglichen.

Anzufügen bleibt noch - ich habe mächtig Federn gelassen...auch deshalb, weil ich zu lange gewartet habe, etwas zu unternehmen. Erst als es nicht mehr anders ging - da MUSSTE etwas geschehen...und der Weg war dann ein sehr harter...nicht nur für Mama, auch für mich. Heute kann ich sagen... es war sehr hart und doch ALLES auch im Sinne von Mama, obwohl sie davon nicht ALLES mitbekommen hat, weil ihr gegenüber verschwiegen!

03.03.2024 12:57 • x 3 #504


F
Ich höre später, was sich nun ergeben hat.
Ein Heimplatz wird halt nicht funktionieren, wenn er 1.: wegläuft und 2. nicht einverstanden ist - und das ist er nicht.
Er hat sich den Leuten vom MD scheinbar recht gut präsentiert und er ist nach wie vor geschäftsfähig.
Er hat meinem Ex scheinbar eine Vollmacht unterschrieben, ich weiß aber nicht, was die nun alles beinhaltet und ob er sie überhaupt gegen den Willen des Vaters einsetzen würde.
Schwierige Kiste.
Zitat von Kuddel7591:
und es kann zu Entscheidungen kommen, die sehr bitter sind - notfalls Verkauf von Immobilien, um eine Finanzierung eines Heimplatzes zu ermöglichen.

Das wird auf längere Sicht eh passieren. Die Familie hat versäumt, die Immobilien rechtzeitig auf den Sohn zu überschreiben. Nun ist es zu spät und natürlich muss auch so ein Vermögenswert zur Finanzierung eingesetzt werden, wann das passiert, ist derzeit noch unklar.
Aber ich denke, dass in spätestens einem Jahr auch nicht mehr an häusliche Pflege zu denken sein wird. Das Schlafzimmer befindet sich nämlich oben im Haus und sein Parkinson galoppiert voran.

03.03.2024 15:35 • #505


E
Zitat von Florentine:
Ich höre später, was sich nun ergeben hat. Ein Heimplatz wird halt nicht funktionieren, wenn er 1.: wegläuft und 2. nicht einverstanden ist - und das ist er nicht. Er hat sich den Leuten vom MD scheinbar recht gut präsentiert und er ist nach wie vor geschäftsfähig. Er hat meinem Ex scheinbar eine ...

was du beschreibst - Gang und Gäbe ist das.

Wer ist schon einverstanden, in eine Pflegeeinrichtung zu gehen! Die wenigsten machen
das aus eigenem Antrieb heraus. Wie viele sehen sich als abgeschoben... in eine Pflege-einrichtung - wobei die Beweggründe ganz andere sind. Den Begriff abgeschoben verwendete auch meine Mutter, als sie erfuhr, dass sie in eine Pflegeeinrichtung kommt. Ich habe in dem Moment neben ihr gesessen...und Rotz und Wasser geheult.
Es ging schlicht und ergreifend darum, dass Mama med., pflegerisch, usw. bestens versorgt wird, was ich zu Hause allein nicht mehr bewerkstelligen konnte. Ich hatte Mama zuvor knapp 6 Jahre allein versorgt - inkl. Pflegedienst. Ich war am Ende meiner Kräfte, da ich selbst schon seit Jahren angeschlagen war.

Meine Eltern hatten im Alter von um die 60 das Haus auf mich übertragen. Das wurde im oben beschriebenen Zusammenhang gelobt....so blieb das Haus außen vor. Und das galt es I-wie mit all dem zu vereinbaren, was jetzt an Tatsachen vorlag.

Mama hatte mietfreies Wohnrecht auf Lebenszeit, wohnte bei mir im Haus. Das klappte alles sehr gut, bis sie nach einem Sturz im Haus gehandicapt war - in meiner Anwesenheit, ohne den Sturz verhindern zu können. Nach weiteren 6 Jahren kamen weitere gesundheitliche Probleme hinzu....
....und so war es unmöglich, es war uns ALLEN unmöglich, dass Mama weiterhin zu Hause bleibt. Mama hatte es verdient, adäquat versorgt zu werden, indem sie NICHT i-welchen Gefahren ausgesetzt wird, die vermeidbar waren. Die med. Versorgung war bestens, pflegerisch war alles okay....und das drum herum eines Pflegeheimes stimmte auch - bei einer exzellenten Küche.

Liebend gern hätte ich Mama das Pflegeheim erspart....das könnt ihr mir glauben. Da ich selbst am Ende war, rieten mir die Profis dazu, Überlegungen anzustellen, die ALLE Interessen der direkt Beteiligten weitestgehend berücksichtigen. So war es möglich, Mama
für noch 3,5 Jahre GUT versorgt zu wissen....ehe sie mit knapp 95 Jahren im Febr. 2023 verstarb.

Ob ich/wir alles richtig gemacht haben... die Profis sagen JA. Ich tue mich sehr schwer, diese Frage zu beantworten. Der Kopf sagt JA....das Herz noch nicht....

....und beim jetzigen Schreiben dieser Zeilen laufen die Tränen...

04.03.2024 13:15 • x 7 #506


F
Zitat von Kuddel7591:
Wer ist schon einverstanden, in eine Pflegeeinrichtung zu gehen!

Ja, aber das vor Gericht gegen den ausdrücklichen Willen einer Person durchsetzen zu müssen als Sohn - das ist ne harte Nummer.
Da will ich auch nicht seine Schuhe tragen.
Das ist mehr als Dinge besprechen, wenn man vielleicht auch selbst vor Ort ist und täglich Kontakt hat.
Darauf wird es nun aber hinauslaufen.
Kurzzeitpflege ist vorbei, einen Dauerplatz haben sie nicht.
Zuhause geht es gar nicht. Er war am Wochenende offenbar eine Nacht draußen - wo er war, weiß er nicht. Mülltonnen draußen umgestoßen, eine Handverletzung - von der keiner weiß woher (er sagt, er sei angegriffen worden) - und er hat irgendwelche unbeteiligten Passanten bedroht, die das bei der Polizei zur Anzeige gebracht haben.
Das alles auf 500km Entfernung zum nächsten Angehörigen.
Er ist keine bettlägerige Person, der es physisch immer schlechter geht, seine Psyche verabschiedet sich völlig - ohne seine Frau und ohne Struktur ist dieser Mann komplett aufgeschmissen.
Da ist auch nichts im Sinne aller Beteiligten mehr zu vereinbaren, denn alles, was besprochen wird mit dem Vater, hat schon am nächsten Tag keinen Bestand mehr in seiner Realität.
Es geht jetzt vor Gericht, Ex hat die Dokumente gestern abgeschickt, um eine Entmündigung und einen Vormund zu bestellen - was dann passiert, ihn in ein Pflegeheim im Süden zu zwingen oder in eines hier vor Ort, weiß ich nicht.
Ich kann meinen Schwiegervater auch telefonisch gar nicht mehr erreichen, mein Ex auch nicht.
Die Situation ist sehr sehr bescheiden.
Gehandelt werden muss aber nun zwangsläufig.
Gott sei Dank sind die Leute vom Pflegeheim da sehr hilfsbereit und unterstützen meinen Exmann mit dem Papierkram und den Amtsabläufen so gut es geht.

Es tut mir sehr leid, das zu sehen. Ich hatte nie einen guten Draht zu diesem Mann, fand den immer seltsam und mit den Kindern kann er es halt auch einfach gar nicht...aber trotzdem tut es mir aufrichtig leid, das zu sehen und es betrifft mich doch sehr, das mitzuerleben ohne handeln oder helfen zu können.

20.03.2024 01:33 • x 1 #507


F
Wenn er herkäme, in ein Heim hier, würde ich ihn auch besuchen mit den Kindern. Mal Spazierengehen, was basteln, ins Restaurant...aber so kann ich absolut nichts tun.

Kommende Woche muss ich mich auch um meine Großmütter kümmern, da in den Ferien viele der Familie nicht da sind. Großmama bekommt über Ostern Besuch, ist aber unter der Woche alleine und Oma ist Ostern alleine und da muss ich auf jeden Fall mal reinschauen und Hasen backen oder Eier anmalen.
Ich würde das auch für und mit meinem Schwiegervater machen...aber er will auf Teufel komm raus all das nicht.
Ich bin echt schon am Überlegen, ob ich runterfahren und ihn bequatschen soll, ich glaube, ich könnte das. Ich konnte ihn immer auf einer Ebene packen, die er mit seinem Sohn halt nicht hat, weil die eben beide ganz anders zusammen funktionieren...aber das ist nicht meine Baustelle und ich will diese Verantwortung nicht.

20.03.2024 01:47 • #508


BrokenHeart
Lass die Menschen sein, wie sie sind .....andere gibt es nicht.

Ich kann es auch nicht ausstehen, wenn man meinen Willen ändern will ....
ok, ich habe wohl auch noch nicht das Alter erreicht ....

20.03.2024 02:14 • #509


F
Zitat von BrokenHeart:
Lass die Menschen sein, wie sie sind

..aber ist mein Schwiegervater noch so, wie er wirklich sein will?
Kann er wirklich einschätzen, was er will und was gut für ihn ist?
Weiß er überhaupt noch, wer er ist?

Ihn lassen wie er ist, würde bedeuten ihn zugrunde gehen zu lassen. Dass er einfach stirbt, weil er in seinem Haus oder nachts im Garten liegt oder dass er irgendwelche irren Dinge mit anderen Menschen tut bzw. anderen was andeoht (was schon allein juristisch nicht geht, da zu sagen: er ist halt wie er ist, wenn er zu unbeteiligten Passanten etwas sagt wie ich ersteche dich, ich bring dich um. - da läuft nun parallel ein Strafrechtsverfahren).

20.03.2024 03:36 • #510


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