Letzte Worte, Trauerfälle

07.03.2023 00:54 • #46

Zitat von Hansl:
Diese Aussage gehört zur Fraktion der selbstmitleidigen Plärrer, die in der Regel dann den Rest der Welt für ihr Elend verantwortlich machen.
Und ich bin die Elite der Trauer. Trauert gefälligst wie ich, ihr schlechten Menschen.

Da bin ich anderer Meinung, respektiere aber auch deine.

07.03.2023 01:42 • #47

Zitat von Florentine:
Da kann ich nichtmal drüber nachdenken...und schalte auch bei Filmen dann sofort weg.

Siehst Du, wegschalten.
Wegschalten, darum geht es.
Warum?
Dies ist ein vermeidendes Charaktermerkmal.
Denn mMn sollte man hinsehen..
Wo schaut man denn dann noch weg?
Ich hatte mal eine Freundin, die hat auch immer weggesehen bei Elend.
Ich bin da sehr kritisch, denn es soll ja eigentlich ausdrücken wie furchtbar dies ist. Und wenn man dann weg sieht, existiert das Elend nicht mehr.
Was kann uns das sagen?

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Letzte Worte, Trauerfälle

07.03.2023 01:42 • x 2 #48

Zitat von Florentine:
70 Jahre zusammen...so krass.

Ja, das ist erst einmal ganz schlimm. Aber es ist auch irgendwie wie das Glas, das entweder halb voll oder halb leer ist. 70 gemeinsame Jahre - wer hat das schon, vor allem, wenn sie auch glücklich waren?

Zitat von Nik92:
und ich denke, in einem solchen Moment nicht alleine zu sein, ist für die betroffene Person ein Segen.

So denkst Du und ich denke ähnlich und stelle es mir so vor. Ich habe aber in meinem Leben (und ich bin mittlerweile recht alt) viel Verluste und dabei häufig erlebt, dass Menschen durchaus „gerne“ alleine sterben. Da sitzt jemand stundenrund am Sterbebett und just in dem Moment, wo kurz ein Kaffee geholt wird, verstirbt der liebe Angehörige. Das ist echt nicht so selten und hat für mich was von „jetzt guckt grad keiner, jetzt kann ich gehen!“

Das Empfinden wird bei jedem Sterbenden und bei jedem Angehörigen anders sein - die, die gehen, können sich nicht mehr äußern. Die Angehörigen, die nicht dabei sein konnten oder wollten, quälen sich aber oft genug noch mit den Gedanken rum, ob sie irgendwas besser und anders hätten machen sollen.

Ich finde solche Gedanken müßig. Letztlich stirbt jede/r für sich allein. Für mich wäre wahrscheinlich einfach nur wichtig, dass ich geliebt oder wenigstens gerne gehabt wurde - und dieses Wissen möchte ich bitte nicht nur in der Todesminute haben.

07.03.2023 01:46 • #49

Zitat von Hansl:
Diese Aussage gehört zur Fraktion der selbstmitleidigen Plärrer, die in der Regel dann den Rest der Welt für ihr Elend verantwortlich machen.

Interessante Aussage .....

07.03.2023 02:23 • x 1 #50

Zitat von MAundFL:
Da bin ich anderer Meinung, respektiere aber auch deine.

Naja, ich will eben nicht den Wettbewerb der Trauernden akzeptieren.
Gibt es dann Trauernde Klasse 1 oder 2 ?
Ich würde die Aussage dies kann nur der und der verstehen eben nicht treffen, da weder Trauer noch Gefühle messbar sind.
Natürlich kann man sagen, habe ich ein Kind verloren, kann dies niemand nachempfinden. Aber trotzdem würde ich mir dsbzgl keine Vormachtstellung sichern, weil dies eben lediglich eine spekulative Vermutung ist.

Siehst Du, wegschalten.
Wegschalten, darum geht es.
Warum?
Dies ist ein vermeidendes Charaktermerkmal.
Denn mMn sollte man hinsehen..
Wo schaut man denn dann noch weg?
Ich hatte mal eine Freundin, die hat auch immer weggesehen bei Elend.
Ich bin da sehr kritisch, denn es soll ja eigentlich ausdrücken wie furchtbar dies ist. Und wenn man dann weg sieht, existiert das Elend nicht mehr.
Was kann uns das sagen?

Zitat von Florentine Habe zum ersten Mal seit langer Zeit mit meinem Cousin telefoniert und mich daran erinnert, dass ich auch meine Schwester mal öfter fragen sollte, wie es ihr geht...und nicht nur über Kinder und Termine sprechen..

Siehst Du, dies ist der Klassiker.
Opa stirbt, daß schlechte Gewissen wird getriggert.
Aufeinmal setzt man sich in Szene, natürlich unbewusst.
Im inneren geht es einem nur um sich selbst. Man nimmt sich selbst wichtig in der Trauer.

Aber alles nicht echt, denn Opa hat im Prinzip die gleiche Funktion wie B.: Er enthemmt, macht gesprächig und gesellig.
Ein Gefühl des Miteinander.
Nach der Beerdigung ist alles beim alten.
Natürlich ist dies alles relativ normal, denn man kann von niemandem verlangen sich mit Elend und Tod zu beschäftigen.
Wegschalten, wegschauen und relativieren sind mMn aber trotzdem die Förderung der Doppelmoral.

07.03.2023 02:47 • x 7 #51

Ja, womöglich kann jemand, der seinen Trennungsschmerz wegen einer Frau, mit der es nie ne Partnerschaft gab, mit 150 auf einer Skala von 1 - 10 klassifiziert, einiges nicht nachvollziehen

Zitat von Hansl:
Naja, ich will eben nicht den Wettbewerb der Trauernden akzeptieren.
Gibt es dann Trauernde Klasse 1 oder 2 ?

Ich finde das echt überheblich, was Du da schreibst! Grade bei Deinem 150 von 10 - Gejammer im Trennungsschmerz-Thread.

Natürlich trauert jede/r für sich selber und es gibt auch keinen Wettbewerb. Aber wie empathielos muss jemand sein, der den Verlust eines Kindes gleichzusetzen vermag mit z. B. der Trauer um eine nie gelebte Beziehung?

Ja, es gibt Abstufungen (keinen Wettbewerb!) in der Trauer. Es ist und macht einen Unterschied, ob der oder die um den man trauert, „vor der Zeit“ geht. Es macht einen erheblichen Unterschied, ob das Kind oder der Opa stirbt. Getrauert wird um beide, aber letztlich mit einer ganz anderen Akzeptanz.

Ich finde es, sorry, grade sehr zum Kotzen, wie Du @Hansl , meinst, Dich hier mitteilen zu müssen.

07.03.2023 02:55 • x 4 #52

Sei doch bitte wenigstens ein bisschen froh, das du die Möglichkeit hast dich von ihm zu verabschieden ( So schwer dies auch ist). Nicht jedem ist das vergönnt. Wünsche dir viel Kraft und denke daran Erinnerungen ist das einzige Paradies, aus dem du nicht vertrieben werden kannst.

07.03.2023 05:12 • #53

@Hansl Ich sage nur 150 zu 10 ...

07.03.2023 05:26 • x 2 #54

Ich habe viele Trauerfälle erleben müssen, meine Mutter, meine Schwester, meine Stiefmutter, meinen Vater und wieder eine Schwester .........

Nebenher noch ein Schwager ... Tante und Onkel mal ausgenommen ..... sind auch gestorben ...

Und dann kommt da so ein User her .... und redet alles klein ....

07.03.2023 05:32 • x 1 #55

@BrokenHeart

Immer kannst Du schreiben.

07.03.2023 05:37 • #56

Zitat von Hansl:
@BrokenHeart Immer kannst Du schreiben.

jupp, wenn ich etwas zu sagen habe schon ....

07.03.2023 05:38 • #57

Zitat von Hansl:
@BrokenHeart Immer kannst Du schreiben.

Du ja auch .....

07.03.2023 05:51 • #58

Zitat von Hansl:
Mitläuferin

. . .

Och, ich habe schon meine eigenen Gedankengänge ...

07.03.2023 05:52 • #59

@Hansl jedenfalls hast Du zum Teil einen sehr guten Musikgeschmack

07.03.2023 09:06 • x 2 #60

Zitat von VictoriaSiempre:
Ja, womöglich kann jemand, der seinen Trennungsschmerz wegen einer Frau, mit der es nie ne Partnerschaft gab, mit 150 auf einer Skala von 1 - 10 klassifiziert, einiges nicht nachvollziehen Ich finde das echt überheblich, was Du da schreibst! Grade bei Deinem 150 von 10 - Gejammer im ...

DANKE, du hast es auf den Punkt gebracht.

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