1523

Letzte Worte, Trauerfälle

Alenia
@Florentine danke der Nachfrage.

Papas Seebestattung war für uns alle nochmal sehr emotional und gleichzeitig sehr sehr schön gestaltet vom Kapitän.

Wir fuhren ca. 1 Stunde mit dem Schiff an die Stelle wo Papa ins Wasser gelassen wurde. In der Schiffskabine stand seine Urne mit seinem Bild nebendran. Wir haben kaum gesprochen, jeder war mit sich und seinen Gedanken beschäftigt. An der Stelle angekommen, wurden wir auf Deck gebracht und hinter uns der Kapitän mit der Urne. Er hielt eine kurze Rede und las ein Gedicht vor dann wurde Papa langsam ins Wasser gelassen. Wir durften Blumenblätter hinterher werfen. Die Urne ging ziemlich schnell unter. Der Kapitän fuhr noch 3 mal im Kreis mit dem Lied Time to say Goodbye und dann ging es wieder zurück.

Es tut verdammt weh und ich vermisse ihn unheimlich, aber ich weiß ihn geht es jetzt gut und er muss keine Angst mehr haben was noch alles auf ihn zukommt.

In Gedanken bin ich immer bei Papa und auch jetzt beim schreiben laufen die Tränen, aber es wird besser.

24.11.2023 14:56 • x 6 #436


F
Das glaube ich dir.
Gut, dass es eine schöne Zeremonie war.
Ich finde auch, die Gefühle sind sehr ambivalent: einerseits ein starkes Vermissen, andererseits (im Falle meiner Opas und ich denke auch im Falle deines Papas) dieser Gedanke von Erlösung und Ruhe.

Ich weine auch immer noch gelegentlich. Tränen können auch Knoten im Herz lösen.

Vielleicht zieht grade ein Wal über deinen Papa hinweg oder ein Krake benutzt die Urne als Versteck. Es ist und bleibt überall Leben.

24.11.2023 16:29 • x 2 #437


A


Letzte Worte, Trauerfälle

x 3


MissLilly
Es war dein letzter Wunsch und ich habe ihn dir schweren Herzens erfüllen müssen..
Ich wünschte mir so sehr mehr Zeit gehabt zu haben, damit du das hättest erleben können was du dir immer gewünscht und nach dem du gesucht hast …
Und dennoch … jetzt bist du da wo sein möchtest und ich stelle mir vor wie er dich still in den Arm nimmt und jetzt alles gut für dich ist .. in der Zwischenzeit bringe ich das zu Ende was du nicht mehr geschafft hast und ich verspreche dir, dass du dann - wenn ich DEIN Zeichen gesetzt habe- du endlich frei sein wirst!
RIP meine liebe G.
Ich habe dich sehr lieb ️

28.11.2023 11:50 • x 2 #438


F
Liebe @MissLilly
Es tut mir leid für deinen Verlust, aber gut, dass du einen letzten Wunsch erfüllen könntest und es - trotz schwerem Herzen - getan hast.
Zitat von MissLilly:
wenn ich DEIN Zeichen gesetzt habe

Darf ich fragen, was das für ein Zeichen ist?
Wenn du es nicht erzählen möchtest, ist das völlig ok.

Mein Großpapa fehlt mir heute sehr.
Zur Geburt meiner Tochter hat mein Großpapa mit dem Rest der Familie und mir eine Krippe gebastelt aus bemaltem Ton. Die gibt es traditionell zur Geburt des ersten Kindes.

Lieber Großpapa,
heute habe ich sie aufgestellt und habe mich dabei lange erinnert und geweint.
Eine schöne Erinnerung wie wir da alle am Tisch saßen, die Hände voller Ton und Farbe und die Krippe gebaut haben. Für mich, für A. auch, und weißt du, immer werden sie von den Kindern um kleine Tontiere erweitert: ich habe inzwischen eine ganz stattliche Schäfchenarmee, Schlangen, Schnecken, Schildkröten, eine Katze, Hasen und einen Hahn, der auf dem Stall unter dem Stern sitzt, den du am Giebel befestigt hast.
Deine Enkeltochter hat dasselbe Geschick in der Bildhauerei, das du hattest.
Du fehlst mir heute sehr und ich sehe dich deutlich wie nie in diesem Sessel sitzen, ruhig, gelassen, mit einem Glas B. auf dem Tisch.
Auch dein Fisch aus Speckstein, den du mir mal geschenkt hast, steht bei mir auf dem Kamin und lacht mich jeden Tag an. Dein Bild vom Meer hängt direkt im Eingang im Flur, auch das sehe ich jeden Tag.
Ich danke Dir, dass du mir diese Dinge gemacht und geschenkt hast, dass ich sie aufbewahren kann als Stück unserer Geschichte.
Du fehlst mir.

03.12.2023 11:56 • x 4 #439


E
Zitat von Florentine:
Liebe @MissLilly Es tut mir leid für deinen Verlust, aber gut, dass du einen letzten Wunsch erfüllen könntest und es - trotz schwerem Herzen - ...

.... Tränen laufen bei mir vom lesen deines Posts.....und das ist okay.

Vorgestern habe ich Teig für Spritzgebäck gemacht... nach Oma's uraltem Rezept, auf meine Mama übertragen, von mir 1 : 1 übernommen.
Gesltern habe ich gekurbelt.... und alles so gemacht, wie ich das aus Kindertagen kenne. Ich war oft der Kurbler, weil es schneller ging. Gestern war ich alleine. Es war gut so. Mama war dabei....im Februar 2023 verstorben. Sie wäre die Erste gewesen, die ein Plätzchen bekommen hätte... das war die letzten 10 Jahre schon als, als Mama nicht mehr konnte.... wegen gelähmter Hand.
Die Plätzchen kommen in eine Uralt-Blechbox von Villosa.... und Weihnachten wird die Box wieder geöffnet.
Übrigens....den rohen Teig probiere ich vor dem Backen.... auch Tradition.

Dass ich den Eltern am Grab berichten werde.... ja. Diese Gespräche sind mir wichtig.... um mit meiner Trauer umgehen zu lernen.....in der 1. Adventszeit, dem 1. Weihnachtsfest, dem 1. Silvester....

Den eigenen Umgang zu finden....

03.12.2023 12:19 • x 3 #440


E
Es jährt sich heuer zum 20. Mal....

...in einer onkologischen Reha saß ich in dem kleinen Café der Klinik am Tresen bei einem Weizenbier. Neben mir saß ein Mann, der mein Vater hätte sein können....bei seinem geliebten Roten. Wir kamen uns Gespräch. Es war, als würden wir uns seit Jahrzehnten
schon kennen. Er berichtete aus seinem Leben, ich aus meinem. Das ging über die gesamte Zeit meiner Reha so. Am späten Nachmittag und am frühen Abend saßen wir - am Tresen bei Wein und B..

Das jeweilige Schicksal, was uns in diese Klinik geführt hatte... geschenkt. Worüber wir sprachen, war viel interessanter - über das Leben an sich, war Arbeit, Familie, Freizeit, Hobbys anging, Wie ernst es wirklich um Ernst stand - so hieß der Mann - sollte ich später erfahren, als er nicht mehr am Tresen saß. Er hatte Bettruhe verordnet bekommen. Seine Frau kam zu Besuch.

Ernst kam wieder auf die Beine - seine Frau war ja da. Die gesamte Clique um uns wollte den Besuch der Ehefrau mit Ernst feiern - wir gingen in ein Tanzlokal. Ernst und seine Frau waren begnadete Tänzer. Ernst tanzte, als gäbe es kein morgen. Er wollte dann an einer Wanderung der Klinik teilnehmen, ging vllt. 500 Meter mit, sagte zu mir, dass er umkehren wolle. Ich wollte ihn begleiten, was er ablehnte. Ein paar Tage später lag er wieder flach - wieder Bettruhe, wieder an Schläuche und Drähte angeschlossen.

Dann stand meine Abreise an. Mitte November war das. Und Ernst? Er kam aus seinem Zimmer, um sich von mir zu verabschieden. Seine Frau war bei ihm. Wir umarmten uns - mit Tränen in den Augen, sagten. Tschüss, mach´s gut! Wir hören voneinander! Adressen hatten wir ausgetauscht. Ich fuhr heim, Ernst wurde in den nächsten Tagen auch entlassen.

Advent 2003! Ich schrieb eine Karte, in der ich mich nach Ernst´s Befinden erkundigte. Ein paar Tage später bekam ich Post - von seiner Frau. Liebend gern hätte Ernst deine (also meine) Post gelesen! Ernst ist vor ein paar Tagen verstorben und beigesetzt worden!

DER Mann, dieser Ernst - er hätte mein Vater sein können. Er war ein großartiger Mann, Ehemann, Vater, Schwiegervater, Großvater.... ein Mensch, den Frau/Mann ins Herz schließen musste, ein Frauen-Typ, ein Charmeur. Nicht mal 3 Wochen kannten wir uns... und waren irgendwie verbunden, als hätten wir gemeinsam im Sandkasten gesessen. DAS war eine Männerfreundschaft - vom Feinsten.

20 Jahre ist das her - Ernst wäre jetzt knapp 90 Jahre.

Menschen aus dem engsten Umfeld - wenn sie gehen, tut das weh, sehr weh sogar. Wie nah einem Menschen sein/werden können, zeigte sich in DER Reha...und jedes Glaserl Wein und jedes Weizenbier mit Ernst zu trinken habe ich genossen.

In 8 Reha-Maßnahmen war ich. Vorher gab es keinen Ernst, nachher auch nicht. Nicht mal ne Frau , obwohl mir in all den Rehas viele Frauen begegnet sind.

Warum eine SOLCHE Geschichte anführen... weil auch DIESE Menschen Trost gaben, Trost gebrauchten und weil Ernst (und seine Frau) so waren, wie sie waren....herzlich!

Menschen gehen.... und es gibt Menschen, die sind nie weg, sie sind nur nicht mehr da. Unter uns sind und bleiben sie dennoch.

Gleich gehe ich zum Grab meiner Eltern - tief verschneit wird das Grab sein, was heute in strahlendem Sonnenschien liegen wird...

07.12.2023 12:49 • x 3 #441


F
Es reißt nicht ab, das Gesetz der Serie...der Bruder meiner Großmutter ist heute verstorben.
Meine Ma ist mit ihr heute hingefahren. .
Ich hatte keinen Kontakt zu diesem Großonkel von mir.
Aber die Vorstellung für meine Großmutter belastet mich doch sehr: im selben Jahr den Mann und den älteren Bruder verlieren...ich weiß nicht, wie man sowas durchleben kann.
Samstag sind wir verabredet. Wir gehen mit meinen Kindern in die Vorabendmesse und dann bei ihr zum Abendessen.
Schräg, irgendwie.
Ich gehe mit meinen Kindern zu einer Veranstaltung, an die ich nicht glaube (=Gottesdienst), in einer Institution, die ich ablehne (=Kirche), dennoch gehe ich.
Warum?
Irgendwie ihretwegen. Auch irgendwie um der Kinder willen. Meine Tochter hat sich ewig schwer getan mit Religion und ich habe keinen Hehl daraus gemacht, dass ich das so nicht glaube und die Institution ablehne.
Was sagt meine Tochter? Wenn ich das jetzt nicht mache, Mama, um was zu ändern - wer soll es dann machen?
Katholisch, übrigens, alle.
Tja. Was soll ich da sagen?
Also ziehe ich meinen Hut und unterstütze sie, meine Tochter.
Gehe am Samstag in diese Vorabendmesse...und ich kenne die Worte des Vaterunsers ganz genau, könnte sie noch in den Presswehen aufsagen - aber ich werde schweigen.
Sie wird mich fragen: Warum?
Und ich werde es wieder so kindgerecht wie möglich beantworten.
...und vielleicht wird sie weiter glauben.
Ich werde daneben stehen und staunen und nicht wissen, ob ich grade in meinem Erziehungsauftrag versagt oder bestanden habe.

08.12.2023 02:28 • x 3 #442


F
PS: ich weiß auch, daß es meiner Großmutter viel bedeutet. Deswegen gehe ich natürlich auch hin.
Ich bin nicht sicher, ob sie weiß, dass ich da eigentlich nur zum Singen bin und dafür, mal ne Stunde für mich selbst zu haben. Direkt sagen werde ich ihr das sicher nie.
Aber es ist ihr wichtig, also bin ich da - egal, ob das meine Veranstaltung ist oder nicht.
Aber ich komme nicht umhin zu sehen, dass ich an dieser Stelle irgendwie lüge oder etwas vortäusche.
Zitat von Kuddel7591:
und es gibt Menschen, die sind nie weg, sie sind nur nicht mehr da. Unter uns sind und bleiben sie dennoch.

Ja, aber es sind nur Erinnerungen, oder? Und die sind auch irgendwann weg.
Wenn ich in meine Ahnengalerie schaue...da sind Leute auf Fotos, die nichtmal meine Großeltern kannten
..keine erhaltenen Tagebücher o.ä. - diese Menschen sind weg. Nur auf einem Stück Papier, einem Foto, konserviert.

08.12.2023 02:34 • #443


T
Liebe Florentine, mein aufrichtiges Beileid! Ich hoffe, deine Oma kommt zurecht, das ist wirklich sehr hart.

Zitat von Florentine:
...und vielleicht wird sie weiter glauben.

Das wünsche ich deiner Tochter sehr.


Zitat von Florentine:
Ich werde daneben stehen und staunen und nicht wissen, ob ich grade in meinem Erziehungsauftrag versagt oder bestanden habe.

Ich war als Kind in der Situation deiner Tochter.
Meine Oma sehr gläubig (aber nicht fanatisch sondern eher aus dem Herzen heraus) und meine Mutter lehnte den Katholizismus aus tiefstem Herzen ab.

Was wurde aus mir..?
Ich bin evangelisch. Da meine Mutter mir immerhin ermöglichen wollte, meinen eigenen Weg zu finden und mich in den evangelischen Religionsunterricht schickte. Wofür ich ihr bis heute dankbar bin.

Wenn ich für mich im Leben eins gelernt habe, dann... man ist weder dazu da, um jemanden zu bekehren, noch um jemandem seinen Glauben zu nehmen.

Meine Oma (91), ein sehr positiver und liebevoller Mensch sagt mein Glaube hat mir geholfen, niemals den Mut zu verlieren.
Er gibt ihr bis heute viel Kraft und Halt und hat dafür gesorgt, dass sie niemals verbittert und zynisch wurde.

Meine Mutter - nicht gläubig, aber doch ein wenig spirituell, hat sehr viel Angst im Leben.

Ich - gemischt. Einesteils glaube ich... und andererseits fühle ich mich manchmal als Agnostikerin. Schwierig zu beschreiben.
Und trotzdem bin ich froh, dass es etwas gibt, das mich in manchen Augenblicken seelisch stützt.

Warum ist es dir ein Bedürfnis, dass dein Kind nicht glauben sollte?
Kannst du ihr denn beweisen, dass das, was sie glauben möchte, wirklich falsch ist?
(Wahrscheinlich nicht, sonst wärst du weltberühmt )

In mir kämpfen auch immer wieder logischer Verstand und das Kind, das gerne glauben möchte, um Oberhand.
Fakt ist... keiner weiß woher wir kommen und wohin wir gehen.

Werden wir zu Staub - in einem Universum das nur Teil weiterer unendlicher Universen ist (wie schräg) oder doch etwas anderes?
Who knows.

Die weltbesten Physiker wissen es nicht. Und wir sind auch nicht schlauer.
Am Ende werden wir es alle irgendwann sehen.

Meinen Erziehungsauftrag als Mutter sehe ich daher nur darin, darauf zu achten, dass die Kinder Glauben nicht falsch verstehen... so wie es bis heute weltweit passiert.
Streit, Krieg, Diskriminierung usw. im Dienste des Glaubens... Unterdrückung oder gar Angst vor der Strafe durch diverse Gottheiten...
zumindest hier sagt mir mein Gefühl mit 1000%iger Sicherheit - DAS kann es nicht sein...

Ich wünsche euch für den Gottesdienst viel Kraft!

08.12.2023 05:01 • x 1 #444


E
@Florentine

Es gibt kein richtiges/falsches Verhalten in Sachen Kirche/Glauben/Religion, wenn es um andere Menschen geht. Es ist deren Sache, ob und wie sie sich diesen Themen stellen.
Zur Messfeier zu gehen.... es wird für den Verstorbenen gefeiert, gesungen, gebetet - für niemand anderen und auch nicht, um Anderen einen Gefallen zu tun, anwesend zu sein.
Deiner Tochter ist es wichtig, sich der Situation in ihrer Weise zu stellen, dem Verstorbenen und evtl auch den Angehörigen eine Ehre zu erweisen.

Meine Schwester denkt ähnlich wie du. Deren Sohn ist gar aus der Kirche ausgetreten. Als Mama verstarb, waren beide in der Kirche.... nicht für die Angehörigen, sondern für die Mama und Oma um IHRER zu gedenken, ohne zu beten, ohne zu singen. Sie wirkten allerdings teilnahmslos....in ihrer Trauer um Mama/Oma.

Dir und deinen Lieben wünsche ich viel Kraft, viel Mut, viel Zuversicht in der erneut schwierigen Situation... gerade auch jetzt vor Weihnachten.

Waß bleibt.....die Erinnerung. Deshalb sind die Verstorbenen immer bei uns.... nur nicht mehr physisch greifbar.

Passt alle gut aufeinander auf....

08.12.2023 09:45 • #445


H
Angst vor der Endlichkeit.
Der Tod ereilt jeden von uns, ich glaube, dass Menschen nicht um den Verstorbenen trauen, sondern um das, was der Verlust für sie selbst bedeutet.
Diejenigen, die besonders theatralisch an den Gräbern stehen, lassen sich oft das ganze Jahr über nicht mehr blicken, was man an der Pflege der Grabstätten erkennen kann.
Viel Schein, wenig Sein, erkenne ich persönlich beim Friedhofsgang, jeden 2. Tag bin ich dort, entweder früh morgens oder spät abends, Kerzen in die Grablaternen bringen.
Ich heule nicht, weil ich ihnen ihre Ruhe gönne, es geht nicht um mich.

08.12.2023 09:59 • #446


T
Zitat von Haeschen:
Verstorbenen trauen, sondern um das, was der Verlust für sie selbst bedeutet.

Gut, dass jeder für sich selbst weiß, worum er genau trauert.


Zitat von Haeschen:
Ich heule nicht, weil ich ihnen ihre Ruhe gönne, es geht nicht um mich.

Nicht jeder, der stirbt, wollte das in dem Moment auch. Man darf auch um jemanden trauern, der noch nicht gehen wollte und traurig über das sein, was er am Ende seines Lebens noch durchleben musste und was er verpassen muss.

Allgemeinplätze wie jemand zu trauern hat und warum, und Vorwürfe was da egoistisch/richtig oder falsch wäre, sind absolut fehl am Platz.

08.12.2023 10:13 • x 4 #447


H
@thegirlnextdoor was fehlt am Platz ist, natürlich weisst du das in 1. Linie, das ist richtig.
Lass einfach Kommentare stehen und sieh dich nicht ständig in der Verpflichtung zu werten.
Geht ganz leicht, glaub mir.
Ich habe übrigens in der Ich Form geschrieben, versteht sich von selbst, dass ich keine Allgemeingültigkeit voraussetze.

08.12.2023 10:23 • #448


E
Zitat von Haeschen:
Angst vor der Endlichkeit. Der Tod ereilt jeden von uns, ich glaube, dass Menschen nicht um den Verstorbenen trauen, sondern um das, was der Verlust ...

Wer beruflich mit der Thematik zu tun hat....auch im weitesten Sinn.... geht anders mit dem Thema Sterben und Tod um. Das weißt du.

Warum du Friedhöfe besuchst, sagt auch etwas aus....über dich! Das ist nicht mal negativ.

Angst vor der Endlichkeit.... ist das so tragisch, wenn dem so ist? Das ist durchaus menschlich! Leider ist diese Endlichkeit ein Tabu. Sterben und Tod sind ein Tabu....bei uns.

Du wirst mit deinen Äußerungen nicht dazu beitragen, dem Tabu abzuhelfen. Denn.... du klärt nicht auf, sondern bezichtigst Menschen, nicht richtig/ehrlich in ihrer Trauer zu sein, dass es in deren Trauer nur um Schauspiel, nur um Staffage gehe.

Da du beruflich im weitesten Sinn in das Thema involviert bist, müsstest du das besser wissen. Und suche eher die Lücke in deiner Ausbildung, dass du derart schroff aburteilst.

08.12.2023 10:30 • x 2 #449


M
Zitat von Florentine:
...und vielleicht wird sie weiter glauben.

Glaube ist ein Angebot, das man ablehnen kann oder annehmen. Der Glaube daran, dass das Leben nicht umsonst war und nicht mit dem letzten Atemzug endet, hilft Menschen, sich besser mit der Endlichkeit abzufinden. Und die 10 Gebote sind gut, weil sie das Zusammenleben der Menschen regeln und positiver gestalten können, auch wenn sie oft übergangen werden.
Ob es dazu einen Gottesdienst braucht? Ich weiß es nicht, ich gehe selbst nicht mehr in die Kirche, trete aber auch nicht aus.
Aber Riten gibt es in allen Kulturen und auch überall der Glaube an ein Weiterleben in einer anderen Dimension.

Vielleicht ist das alles auch ein Hilfskonstrukt des Menschen um mit dem Unfassbaren fertig zu werden.

Mein Mann ist sehr gläubig, geht aber nicht in die Kirche. Er hat lange gehadert und dann sagte er, als er mal mit dem Auto nach Hause kam, begriff er, dass es etwas wie göttliche Gnade gibt. Etwas was inunserer materialistischen Zeit selten geglaubt und wahrgenommen wird.

Schön, dass Deine Tocher nicht einfach das übernimmt, was Du ihr vorlebst, sondern dass sie hinterfragt und irgendwann ihre eigene Entscheidung treffen wird. Tolles Mädchen, Du solltest stolz auf sie sein. Aber das ist wohl das Wesen der Mütter, dass sie immer glauben, die Kinder müssten das übernehmen was ihnen gezeigt und gesagt wird.

08.12.2023 10:31 • x 3 #450


A


x 4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag