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Letzte Worte, Trauerfälle

Rheinländer
Ach @Kuddel7591,

Zitat von Kuddel7591:
Braucht es Tränen, um der Trauer Ausdruck zu verleihen?

Natürlich braucht es keine Tränen um zu trauern. Jeder trauert auf seine Art. Ich würde allerdings etwas dafür geben, nicht immer so zu zerfließen.
Wie fern der Todestag und wie nah die Trauer ist, habe ich auch gerade wieder festgestellt als ich folgenden Beitrag von dir gelesen habe.
Zitat von Kuddel7591:
Wenn ich bestimmte Musikstücke höre, die die Eltern mochten, laufen Tränen ohne Ende. Dann ist es egal, wo ich mich aufhalte. In Konzerten kam das schon sehr oft vor... von außen ist nicht erkennbar, warum Tränen kullern. Eine Bekannte sah das, als bei einem bestimmten Musikstück Tränen liefen. Sofort ergriff sie meine Hand, drückte meine Hand, schaute mich an.

Ein Lied was mich sehr stark mit meinen beiden Elternteile verbindet ist ein bekanntes Karnevalslied, dass auch jeweils bei der Beerdigung gespielt wurde. Es wird in Köln wirklich immer gespielt, ob zu Karneval, oder an Weihnachten, sei es zu Mitsingevents oder zu anderen Gelegenheiten.
Sehr oft sind meine Lieben bei mir, die mich dann auch unweigerlich festhalten und drücken, weil es mich jedesmal zerreißt. In diesen Momenten bin ich geistig woanders. Mein Wunsch wäre es ein wenig mehr Abstand zu bekommen, bekomme es aber nicht hin. Also auch hier, einfach damit Leben.

17.11.2023 13:06 • x 2 #421


Catalina
Lieber @Kuddel7591 , lieber @Rheinländer, fühlt euch gedrückt. Ich verstehe euch, auch bei mir laufen bei bestimmten Liedern sofort die Tränen. Ganz schlimm ist Niemals geht man so ganz, da ist bei mir gleich alles vorbei.

Überhaupt ist Musik sehr eng mit meinen Erinnerungen und Emotionen verknüpft, es gibt Songs, da bin ich sofort gefühlsmäßig wieder in einer bestimmten Phase meines Lebens oder werde an eine besondere Person erinnert.

Nächste Woche ist die Beerdigung unseres lieben Freundes, da graut es mir irgendwie schon vor, da werden auch wieder Tränen fließen. Er wird auch in einem Friedwald beigesetzt, was ich sehr schön finde.

17.11.2023 16:35 • x 2 #422


A


Letzte Worte, Trauerfälle

x 3


M
Zitat von Florentine:
...und ich frage mich, ob ich irgendwann da stehen kann und nicht mehr weine

Doch, das glaube ich schon. Du wirst im Lauf der Zeit mehr Abstand dazu gewinnen und dann emotional nicht mehr so stark berührt werden. Und das hat rein gar nichts mit mangelnder Liebe zu tun, sondern mit Mechanismen die ein Mensch entwickeln muss.
Vergessen werden die Verstorbenen nicht und das ist auch gut so und soll so sein. Aber jedes Mal Tränen zu vergießen, kann auf Dauer auch nicht funktionieren. Es tritt ein Gewöhnungseffekt ein und man sagt sich, er ist nicht mehr hier auf der Erde, aber woanders, wo ich ihn hoffentlich wiedersehen werde. Und nicht selten hat man ja das Gefühl, als ob sie doch noch da wären, auch wenn sie in einer anderen Sphäre sind.

Schlimmer für Menschen, die nicht daran glauben, dass es nach dem Tod auf der Erde irgendwie weiter geht, denn dann bleibt ja nur das irdische Leben das man ausnützen muss und doch schleicht sich mit zunehmendem Alter die Angst vor dem Tod ein, der dem ein Ende macht.

Lass die Tränen laufen solange sie laufen wollen. Aber irgendwann wird es leichter werden und einer Akzeptanz Platz machen. Seltsam, es vergeht kein Tag, an dem ich nicht an meine lieben Großeltern denke, vor allem an den Opa zu dem ich immer eine besondere Verbindung habe.

Dann tröste ich mich oft mit dem Gedanken , er ist ja noch da, er ist nicht weg und außerdem sind wir auf der anderen Seite zum Pfannkuchenessen verabredet, was wir schon zu seinen Lebzeiten ausgemacht haben. Mein Mann behauptet zwar, dort drüben hätte man kein Bedürfnis nach Nahrung, aber das will ich nicht glauben. Ich sagte, ich will meine Küche und kochen und andere bewirten und mich auch mal bewirten lassen. Das muss doch wohl möglich sein, ansonsten will ich da nicht hin, basta.

Ich habe eine sehr irdische Vorstellung vom Leben nach dem Tod, was wahrscheinlich Nonsens ist. Macht nichts, wie es dort drüben ist, weiß keiner, aber jeder wird es erleben, wobei da wieder Leben driinsteckt was ja dann angeblich vorbei ist.

Nun, wir werden diese Diskrepanz nicht auflösen können. Denk an Deine lieben Opis, aber trotzdem ist es einerseits richtig schön, wie ihr Eure Rituale einhaltet, andererseits liegt eben auch die Endlichkeit darüber.
Das Leben ist eben ständige Veränderung und je älter man wird, desto mehr Verluste muss man ertragen.

17.11.2023 17:10 • x 1 #423


B
Der Verlust ist schwer zu verwenden, die Tränen werden weniger, die Trauer um einen Menschen bleibt bestehen, die vergeht nicht.

17.11.2023 17:33 • x 1 #424


B
Man vergißt die schönen Momente nicht, das zusammen erreichte, die Liebe und Zuneigung, die schlechten Momente die vergißt man sehr schnell.
Mein erstes Gefühl nach dem Tod meiner Frau war nicht etwa Trauer, nein, es war Zorn und Wut, das sie mich allein gelassen hat.
Sicher, so etwas hatte sie nie gewollt, aber ich empfand richtig Wut.
Ist längst vergessen, die Wut ist einer tiefen Dankbarkeit gewichen.
Enttäuschung das wir unser Leben nicht weiterleben durften.
Enttäuschung wegen unserer Herkunftsfamilien die seit dem Weggang meiner Frau nur zu speziellen Tagen melden.

17.11.2023 17:38 • #425


E
Zitat von Blue23:
Man vergißt die schönen Momente nicht, das zusammen erreichte, die Liebe und Zuneigung, die schlechten Momente die vergißt man sehr schnell. Mein erstes Gefühl nach dem Tod meiner Frau war nicht etwa Trauer, nein, es war Zorn und Wut, das sie mich allein gelassen hat. Sicher, so etwas hatte sie nie ...

jeder geht anders mit Trauer um - wütend, introvertiert, extrovertiert, unscheinbar, usw.!

Warum spricht mich niemand (mehr) an?
Warum erkundigt sich niemand nach meinem Befinden?
Warum besucht mich nicht mal jemand?
Warum fühle ich mich so allein?
Warum wurde/werde ich allein gelassen?

Einen Teil dieser Fragen habe ich aus dem eigenen Familienkreis kommend gehört - einige
Jahre schon her. Antworten geben? Ad hoc? Mir unmöglich! Nicht mal mir selbst gegenüber.

Wer diese und andere Fragen stellte - meine Schwester, die ihren Mann verloren hatte.

Diese Fragen wiederholten sich immer mal wieder. Antworten fanden wir keine.

Meine Gedanken dazu waren später - vllt. war/ist das Gegenüber nicht mal mehr in der Lage, nach dem Befinden zu fragen, nicht besuchen zu können, keine Worte zu finden. Meiner
Schwester gegenüber wurde sogar die Straßenseite gewechselt. Engste Freunde meines Schwagers, der 40 Jahre mit den Kumpels Fußball gespielt hatte, sie trainiert hat, viel mit
ihnen erlebt hat.... Kerle wie Bäume - sie konnten einfach nicht mehr.

Und jetzt, wo unsere Mama verstorben ist, ist das ähnlich. Mama war der ruhende Pol, eine
Größe im Familien-Verwandten-Bekannten-Nachbarschaftskreis.

Um wie vieles einfacher/leichter/besser wäre es, gemeinsam diese harte Zeit der Trauer zu bestehen. Wäre es das wirklich? Wenn sich jemand so verhält, wie er sich verhält, hat das Gründe. Das zu hinterfragen - geht das so einfach? Macht das Sinn? Auf welcher Ebene befindet sich das auch trauernde Gegenüber. Kann ich selbst das Gegenüber dort abholen, wo es sich in seiner Trauer gerade befindet? Fühle ich mich selbst dazu überhaupt in der Lage?

Es gibt aus meiner Sicht kein richtiges/falsches Verhalten - das jeweilige Verhalten ist, wie es ist. Das gilt es als solches jeweils anzunehmen/hinzunehmen/auch ggf. auszuhalten.

Morgen wird eine Messe für die verstorbenen Eltern und den Schwager in der Kirche gehalten. Die wird für MAMA, für Papa (der in diesen Tagen Geburtstag gehabt hätte), für den Schwager gehalten... und auch für uns.

18.11.2023 14:57 • x 2 #426


F
Zitat von Catalina:
Nächste Woche ist die Beerdigung unseres lieben Freundes, da graut es mir irgendwie schon vor, da werden auch wieder Tränen fließen.

Verabschieden ist schwer. Aber dann laufen eben Tränen, was soll's?
Von diesem Gedanken, da irgendwie tapfer sein zu müssen oder sowas bin ich völlig weg.
Manchmal wundere ich mich, wie andere Leute das machen, da nicht zu weinen - aber so sind sie eben und ich bin anders.
Kein Makeup, zwei Packungen Taschentücher einstecken...und los.
Ich fand den Gedanken des letzte Ehre erweisen irgendwie schön.
Dass es nicht nur ein Abschied ist, sondern auch etwas Feierliches, Zugewandtes.

Zitat von Margerite:
außerdem sind wir auf der anderen Seite zum Pfannkuchenessen verabredet

Daran finde ich wirklich alles gut und vernünftig!

18.11.2023 16:03 • x 3 #427


Catalina
Zitat von Florentine:
Verabschieden ist schwer.

Ja, das ist so. Vor allem weil unser Freund so völlig unerwartet verstorben ist, er war nicht krank, es hatte sich auch nichts angekündigt. Einfach so, mitten aus dem Leben gerissen. Die Nachricht war für alle ein ziemlicher Schock, ich glaube so richtig kommt das erst bei der Beerdigung bei mir an, dass ich ihn in diesem Leben nicht wiedersehen werde.
Zitat von Florentine:
Aber dann laufen eben Tränen, was soll's?

Ja klar, ich halte mich da auch nicht zurück. Könnte ich gar nicht. Ich bin bei sowas echt nah am Wasser gebaut.
Zitat von Florentine:
Ich fand den Gedanken des letzte Ehre erweisen irgendwie schön.

Finde ich auch schön und genau das werde ich am Freitag tun. Er war ein toller Mensch, den ich wirklich vermissen werde.

18.11.2023 16:24 • x 1 #428


Alenia
Heute ist der Tag gekommen wo wir die letzte Reise meines Papas antreten.
Mein Papa ist am 3.9.23 an Leberkrebs zuhause gestorben, und einer seiner letzten wünsche war es Seebestattet zu werden.

Wir fahren heute Nacht um 12 los nach Cuxhaven ( ca. 9 Stunden Fahrzeit) und am Montag begleiten wir Papa auf seiner letzten Reise.

Die letzten Tage ging es mir einigermaßen gut, ich war glaub ich im Verdrängungsmodus aber heute ist es ganz schlimm. Ich kann mich nicht ablenken ich heul die ganze zeit, mein Herz tut weh wenn ich daran denke das dies unser gemeinsamer letzter Weg zusammen ist.

18.11.2023 17:34 • x 2 #429


F
Zitat von Alenia:
einer seiner letzten wünsche war es Seebestattet zu werden

Es tut mir sehr leid, du hast mein aufrichtiges Mitgefühl für dieses großen Verlust.
Eine Seebestattung finde ich schön, ich war zwar noch nie auf einer, aber ich Stelle es mir schön vor, etwas in den endlosen Ozean freizulassen.

Ich habe ein schönes Gedicht gefunden von Henry Scott Holland, das ich dir dalassen möchte heute Abend:

Death is nothing at all.
I have only slipped away into the next room.
I am I, and you are you.
Whatever we were to each other, that we are still.
Call me by the old familiar name.
Speak of me in the easy way which you always used.
Put no difference into your tone.
Wear no forced air of solemnity or sorrow.
Laugh as we always laughed at the little jokes that we enjoyed together.
Play, smile, think of me, pray for me.
Let my name be ever the household word that it always was.
Let it be spoken without an effort, without the ghost of a shadow upon it.
Life means all that it ever meant.
It is the same as it ever was.
There is absolute and unbroken continuity.
What is this death but a negligible accident?
Why should I be out of mind because I am out of sight?
I am just waiting for you, for an interval, somewhere very near, just round the corner.
All is well.

Henry Scott Holland

Ein Überstzungsversuch:

Der Tod bedeutet gar nichts
Ich bin nur nach nebenan entschwunden.
Ich bin ich und ihr seid ihr.
Und was wir für einander waren, das sind wir noch immer.
Nennt mich bei meinem vertrauten Namen.
Sprecht über mich in der leichten Weise, wie ihr es immer getan habt.
Ändert nicht euren Tonfall.
Trage keinen Ernst und Trauer in euch.
Lacht wie wir immer gelacht haben über die kleinen Scherze,
die wir gemeinsam genossen haben.
Spielt, lächelt, denkt an mich, betet für mich.
Lasst meinem Namen immer das vertraute Wort sein, das er immer war.
Sprecht ihn unbekümmert aus, ohne die Spur eines Schattens auf ihm.
Leben bedeutet all das, was es immer bedeutet hat.
Es ist dasselbe, das es immer war.
Da ist absolute und ungebrochene Kontinuität.
Was ist der Tod anderes als ein unbedeutender Zwischenfall?
Warum sollte ich denn aus dem Sinn sein, nur weil ihr mich nicht mehr sehen könnt?
Ich warte einstweilen auf euch, irgendwo ganz nah, gleich um die Ecke.
Alles ist gut

Zitat von Alenia:
Ich kann mich nicht ablenken

Das musst du doch gar nicht. Vielleicht ist es an dieser Stelle auch gut und richtig, dass du dich nicht ablenkst, sondern diesen Schmerz wahrnimmst und durchlebst oder vielmehr durchleidest.
Er zeigt doch auch, wie wichtig dein Papa gewesen ist für dich und wie viel Liebe da war und ist.
Wann immer du in Zukunft am Meer stehen wirst, wird er da sein: wenn die Sonne eintaucht oder sich die Sterne im Wasser spiegeln. Möwen und Seesterne werden dir Grüße sein und jede schöne Muschel, die du findest.

18.11.2023 19:40 • x 5 #430


S
Liebe Alenia,

ich wünsche Euch alle Kraft, die Ihr braucht!

@Florentine, das Gedicht hat mir die Tränen in die Augen getrieben!
Danke dafür!

18.11.2023 19:45 • x 3 #431


A
Zitat : Henry Scott Holland :

Lacht wie wir immer gelacht haben über die kleinen Scherze,
die wir gemeinsam genossen haben.
Spielt, lächelt, denkt an mich, betet für mich.
Lasst meinem Namen immer das vertraute Wort sein, das er immer war.
Sprecht ihn unbekümmert aus, ohne die Spur eines Schattens auf ihm..

Wenn das nur viele Menschen könnten ,
so mit dem Tod umzugehen .

Da ich an Gott glaube , fällt mir das vielleicht leichter .
Genauso handeln wir innerhalb unserer Familie ,
aber viele Außenstehende haben Angst vor mir , meiden mich.,vermutlich Hilflosigkeit .
Dabei würde ich meine Tochter so gerne mit in das normale Leben nehmen ,
Anekdoten erzählen ,von Erlebnissen berichten , wenn es gerade zu der Situation passt ,was nicht so oft vorkommt .
Dann betroffenes Schweigen ,als sei das nennen ihres Namens ein Tabu .
Dann habe ich das Gefühl , meine Tochter stirbt einen zweiten Tod und das Gefühl ist furchtbar .
Übrigens glaube ich der Bibel , aber was die Kirche daraus gemacht hat ist ein Albtraum .

18.11.2023 20:12 • x 4 #432


H
Ich glaube, dass wir, die Zurückbleibenden, eher um unseren Verlust weinen, als um die Toten selbst.
Er oder sie hat MICH alleingelassen, wie soll ICH jetzt zurechtkommen .
Diese oder ähnliche Fragen beschäftigen uns.
Loslassen bedeutet für mich, mich selbst nicht in den Vordergrund zu bringen, sondern darüber nachzudenken, woran jemand verstorben ist, ob seine letzten Wochen, Tage für ihn bereichernd oder mühsam waren, ich möchte bei ihm sein, was er sich wünschte, nicht was ich mir gewünscht habe.
Manchmal kommt der Tod plötzlich unerwartet, oft nach langer Krankheit oder bei hohem Lebensalter, nur, wenn man nur um sich selbst kreist, seinen eigenen Verlust betrauert, wird es schwer.

19.11.2023 11:04 • #433


E
Zitat von Blue23:
Der Verlust ist schwer zu verwenden, die Tränen werden weniger, die Trauer um einen Menschen bleibt bestehen, die vergeht nicht.

einen Umgang mit der Trauer zu finden, egal ob und wie präsent sich Trauer (noch) zeigt, ist nicht einfach, aber durchaus möglich.

Trauer um (besonders) Nahestehende, egal ob im Verwandtschaftsverhältnis oder nicht, stellt eine ganz besondere Herausforderung an einen. Die Bindung zu dem Verstorbenen ....

Gerade komme ich aus der Kirche - Messfeier für Mama und Papa, der in diesen Tagen Geburtstag gehabt hätte, der auch im November verstorben ist. Messfeier auch für den verstorbenen Schwager...und für die jeweiligen Familien - das ist so bei den Katholen.
In der Messfeier wurden die Namen verlesen: Wir beten und gedenken der verstorbenen
....! Das Wasser trat in meine Augen....
Anschließend war ich am Grab der Eltern. Die Sonne schien auf deren Grab, es wehte
ein sehr wildes Lüftchen. Gebet, Gespräch mit ihnen....

Heute ist Toten-Sonntag - das war mir vollkommen egal...Ich habe meiner Leute gedacht,
für sie gebetet...und die Menschen eingeschlossen, für die heute zudem gebetet und gedacht
wurde.

@

um den Gedanken aufzugreifen, von Verstorbenen allein gelassen worden zu sein - das
sehe ich anders. Für mich geht es im Tod um die Verstorbenen - nicht um mich. Ich darf/
kann/soll/will/möchte um sie trauern, ihnen dankbar sein, dass ich an ihrer Seite sein
durfte, dass die Verstorbenen für mich da waren, ich für sie da sein durfte.

Mit der Geburt ist klar - der Tod kommt unweigerlich. Sich zu Lebzeiten schon darüber
klar zu sein/zu werden, will so recht niemand. Der Tod kommt ... auf jeden zu - früher oder später. Niemand weiß, wann das sein wird. Niemand kann sich freikaufen. Diesen Weg gehen wir alle - ausnahmslos.

Trauer - sie kommt. Trauer - sie geht. Ob Trauer vergeht!? Sie wird (vllt.) weniger. Und das braucht ... Zeit.

@ Alenia

viel Kraft wünsche ich dir und deinen/euren Lieben in diesen jetzt schweren Stunden/Tagen.

@

Seebestattung - die Eltern einer Bekannten lebten in Mittel-, bzw. Südamerika. Als der Vater der Bekannten verstarb, wollte die Mutter die Urne nicht beisetzen lassen. In DEM Land war es gestattet, die Urnen mit nach Hause zu nehmen. Dort wurde die Urne viele Jahre ....
....und jedes mal, wenn die Bekannte ihre Mama besuchte, sah sie diese Urne. Natürlich sprachen Mutter und Tochter, was die Beisetzung der Mama abgeht. Mama wollte eine See-Bestattung. Und der EM/Papa sollte gleichzeitig mit der Mama auf See bestattet werden.

Was die Mutter noch nicht organisiert hatte, organisierte dann die Tochter - hier von D-Land aus. Dann flog die Tochter nach Süd-Amerika, um die Eltern zu bestatten. Auf einem kleinen Boot wurde das Zeremoniell angehalten, ehe die Urnen an gleicher Stelle dem Ozean (Pazifik) übergeben wurden. Die beiden Blumenkränze ... die verblieben auf dem Wasser....

Wie die Tochter damit umging.... schwer. Dem letzten Wunsch der Eltern war sie nachgekommen. Am schwierigsten sei die Fahrt auf dem Boot zu der Stelle gewesen, an
der die Urnen dem Pazifik übergeben wurden und das Absinken der Urnen....

Das Zeremoniell wurde in Bildern festgehalten, die ich später sehen durfte....

@

Was Menschen als ihren letzten Wunsch erfüllt haben möchten, stellt die Angehörigen vor
z. T. große Herausforderungen - emotionaler Art. Dass sich die Verstorbenen darauf verlassen, dass ihr letzter Wunsch erfüllt wird...

@Abendrot

als Kathole bin ich entsprechend streng erzogen worden. Da fast alle Glaubensrichtungen durchaus etwas haben, was einen Mensch hält/trägt/hilft, habe ich mich eher der Ökumene zugewandt. Alle Glaubensrichtungen versuchen zu vermitteln, dass da oben etwas ist. Dessen bin ich mir sicher. Wer mir von da oben etwas zukommen lassen möchte... sehr gern. Daher stelle ich mich mit allen GUT...die da oben sind!

19.11.2023 13:53 • x 1 #434


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@Alenia
Wie geht es dir?

24.11.2023 00:30 • x 1 #435


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