Ich hatte bislang wirklich schöne Ferien und eine super Zeit mit meiner Familie.
Die Bäuerin meinte nachher, sie gibt uns 10 Sterne für den Familienzusammenhalt, das hätte sie selten so erlebt mit so großen Gruppen.
Wie waren dann doch ziemlich viele: meine Großmutter, meine Cousine mit Mann und zwei Kindern, meine Tante und ihre Partnerin, die Mutter des Mannes meiner Cousine (kannte ich bisher gar nicht, aber extrem coole Person!) und meine Eltern - die waren zwar auf dem Campingplatz aber eigentlich den ganzen Tag da.
Wir haben beim Großelterntag im Wildtierpark ziemlich abgeräumt (Enkel zahlen pro begleitenden Großeltern nur 50%)
Die anderen hatten sich ziemlich spontan noch zum Mitreisen entschieden und das war prima!
Und: wie extrem extra gut das war, dass ich nichts einkaufen und keiner kochen musste!
Das war abends wie ein Bonuslevel freigespielt.
Wir hatten Doppelkopf- und Dominorunden, Krocket- und Bouleturniere, Tischtennis, Sauna, Ponyreiten, eine Stadtbesichtigung mit tollem Gartencafé und Tropenhaus, Burgruine...richtig, richtig toll!
Meine Großmutter habe ich mitgenommen und wir hatten auch 2.5 Stunden eine schöne und gesprächige Autofahrt mit den Kindern. Sie fand es auch toll - aber es ist natürlich auch anstrengend für sie, insbesondere da die Wohnung nicht seniorengerecht war (tiefes WC usw.). Aber sie hat sich auch ihre Auszeiten für Mittagsschlaf, lesen etc. genommen.
Erinnerungen, die ich in meinem Herzen bewahren kann und für die ich zutiefst dankbar bin.
Ich liebe alle diese Menschen wirklich sehr und es ist ein großes Geschenk für mich, dass ich diese Familie (noch) habe.
Der Gedanke daran, diese Leute - und mich selbst - alle mal verabschieden zu müssen, ist mir trotzdem furchteinflößend.
Aber: ich habe für mich beschlossen, diesen Beziehungen von nun an absolute Priorität einzuräumen - Arbeit und Stress hin oder her - und ich übe, meine Gefühle auch auszudrücken, auch wenn mir das wirklich sehr schwer fällt.
Einen Anfang habe ich im Urlaub mit meinem Papa gemacht. Nachdem wir kurz über Opa gesprochen hatten, habe ich ihm gesagt, dass er bitte noch nirgendwo hin gehen soll, weil ich das gar nicht ertragen könnte und ich ihn sehr liebe und noch brauche. Und dann haben wir uns fest in den Arm genommen, er hatte etwas feuchte Augen und hat gesagt, dass er sich große Mühe gibt und ich dich auch - und eigentlich brauche ich keine anderen Liebeserklärungen in diesem Leben mehr als eben solche und diese.
Komischerweise merke ich aber auch, dass mit das bei meiner Mama, die ich ebenfalls zutiefst liebe, irgendwie schwerer fällt. Warum kann ich gar nicht sagen und muss da wohl noch länger drüber nachdenken und das ergründen. Sie ist keine kalte Person, ganz im Gegenteil.
Vielleicht, weil sie so klein und dünn ist - und mein Papa halt ganz groß und ich daher bei Mama mich nicht so in diese Umarmung fallen lassen kann...oder so.
Aber Mama muss und wird das auch noch von mir direkt gesagt bekommen.
Bei meinen besten Freundinnen fällt mir das hingegen sehr leicht, das auszusprechen und ja, da tu ich das auch relativ regelmäßig.
Komisch.
Mit meinen beiden Liebsten bin ich jetzt noch 4 Tage in London. Ohne Männer und ohne Kinder. Nur wir.
Letztes Jahr waren wir in Barcelona - meine beste Freundin ist ausgewandert und ich sehe sie nur mehr selten und ich freue mich wahnsinnig darauf, sie in die Arme nehmen zu können und endlich wiederzusehen!