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Letzte Worte, Trauerfälle

Lebensfreude
ich habe das Gefühl, zur Zeit gehen viele Menschen in die geistige Welt.
Oder gehts da nur mir so?

liebe Florentine, das ist ja schrecklich.

01.09.2023 23:24 • x 2 #346


F
Bin noch wach geblieben.
Mein Ex hat gerade geschrieben, dass er angekommen ist.
Er geht jetzt zu seiner Mutter und wird die Nacht voraussichtlich im Krankenhaus verbringen.
Morgen rufen wir mal an, die Kinder sollten zumindest mit ihm reden können.

Er tut mir furchtbar leid. Seine Mutter ist eine wirklich warmherzige und liebevolle Mutter/Oma.

Ich muss jetzt schlafen, ich werde meine Kräfte auch brauchen in den kommenden Tagen.

01.09.2023 23:26 • x 4 #347


A


Letzte Worte, Trauerfälle

x 3


Schutzengel
Hallo Vater!
du hast mich zu einem Engel gemacht.
Und den Teufel in mir geweckt.
Du bist nun 22 Jahre tot, aus dem Leben gerissen von deiner Lebensgefährtin.
Ich habe aufgehört sie zu suchen, denn ich weiß mein Schwert würde sie richten, also überlasse ich das Interpol.
Ich möchte ein paar letzte Worte an dich richten, an dich der du Nachts zu mir kams als ich wherlos war, ein Kind, und du diese Macht missbraucht hast.
Über Jahre habe ich dich idealisiert, ich habe getrunken, mich zerstört und doch Karriere gemacht wie du.
Teure Uhren, dicke Autos, ein Leben im Luxus.
Was hats dir gebracht? Mir nichts, dir den Tod.
Was dir gefehlt hat war Liebe. Die Liebe zu dir selbst.
Ich mache es besser als du und ich weiß du wolltest das auch, denn ganz tief in deinem Herzen warst du ein Guter, doch du bist gefallen als Engel und hast dich der dunklen Seite zugewandt.
Das werd ich nicht.
Durch dich bin ich geworden was ich bin, und nach 22 Jahren stärkt mich der Schmerz um zu wachsen und zu schützen!
Vor Menschen wie dir.

Schlaf schön

02.09.2023 01:30 • #348


BrokenHeart
Zitat von Florentine:
Bin noch wach geblieben. Mein Ex hat gerade geschrieben, dass er angekommen ist. Er geht jetzt zu seiner Mutter und wird die Nacht voraussichtlich im Krankenhaus verbringen. Morgen rufen wir mal an, die Kinder sollten zumindest mit ihm reden können. Er tut mir furchtbar leid. Seine Mutter ist eine wirklich ...

Ich wünsche Dir viel Kraft ....

Liebe Grüße

02.09.2023 01:36 • x 3 #349


F
Ex war die Nacht bei seiner Mutter, ist jetzt bei seinem Vater.
Das überfordert ihn.
Der Vater diskutiert rum, wie er seinen Führerschein wiederbekommen kann und hat offenbar (noch) nicht ganz verstanden, dass die Mutter nicht mehr nach Hause kommen wird.

Ihr Zustand ist unverändert. Sie atmet gleichmäßig, ist aber nicht wach. Er meinte, sie verarbeite irgendwas und reagiere auf irgendwas, sei aber nicht wach.
Die Morphine sorgen wohl auch dafür, dass sie dämmert.
Hoffentlich hat sie bemerkt, dass er da war.
Er ist das einzige Kind.

02.09.2023 07:46 • x 3 #350


F
Die Oma meiner Kinder ist heute Abend verstorben.
Mein Ex dreht durch.
Den ganzen Weg gemacht, den ganzen Tag dagewesen - aber nicht in den letzten Minuten, weil der Vater wohl irgendwie getrödelt hat.

Ich glaube nicht, dass er seinem Vater diese Nummer jemals verzeihen kann. Lässt die Mutter erst mindestens 5-6 Stunden im Erbrochenen im Flur liegen, dann kommen sie zu spät, weil er trödelt und finden die Mutter tot in ihrem Blut und allein im Zimmer - und während sie da sitzen, schläft der Vater neben dem Bett einfach ein.

Der Mann ist wirklich, wirklich krank. Ich hoffe, es gelingt meinem Ex, das irgendwann aus dieser Warte zu sehen und etwas Frieden mit der Situation zu machen.
Der Verlust ist für ihn mit Worten nicht zu beschreiben, das Verhältnis zur Mutter war immer deutlich inniger und besser als jenes zum Vater.

Es tut mir sehr leid, das ist ein schlimmes, grausames Ende gewesen.

02.09.2023 21:40 • x 6 #351


ImBlindflug
Liebe @Florentine
Ich wünsche dir Kraft, ich wünsche deinem Ex Kraft und ich wünsche euren Kindern Kraft.

Ich denke an euch.
Mehr vermag ich leider in dieser für euch wirklich katastrophalen Situation nicht zu tun. Fühl dich gedrückt und aus der Ferne unterstützt.

02.09.2023 21:48 • x 3 #352


F
Ich denke, ich werde die Kinder am Montag Zuhause lassen. Das war nun wirklich etwas viel für sie.

Ich muss noch schauen, wie wir da noch ein kleines Abschiedsritual für uns finden.

Meinem Ex versuche ich hier etwas den Rücken freizuhalten und werde am Montag seinen Arbeitgeber kontaktieren.
Ich habe ihn auch gebeten, vielleicht mit einem Seelsorger zu sprechen, denn das war/ist definitiv traumatisch für ihn.
Wird er wahrscheinlich nicht tun.

02.09.2023 22:00 • x 4 #353


T
Wie furchtbar, @Florentine. Meine aufrichtige Anteilnahme und ich wünsche euch allen ganz viel Kraft.

02.09.2023 22:06 • x 1 #354


E
@Florentine

meine aufrichtige Anteilnahme....und viel Kraft DIR und euch allen.

Es nutzt nichts an dem zu hadern, dass der Vater nahezu tatenlos blieb. Er wusste
es nicht besser, konnte es nicht besser, war mit SICHERHEIT in Panik und mit der Situation hoffnungslos überfordert - zudem ganz allein.
Dass der Sohn damit nur sehr schwer umgehen kann/wird - verständlich. Allerdings -
es nutzt IHM nichts, nutzt dem Vater nichts, wenn dem jetzt Vorwürfe gemacht werden.
Das nutzt zudem der gesamten Familie nichts.
Der Vater hat seine Frau verloren - der Sohn (Einzelkind dem Vernehmen nach) seine
Mutter...und das auf tragische Weise. Dem gilt es Rechnung zu tragen - und so heftig
das jetzt klingen mag - egal wie.
Und... der Vater muss ja jetzt AUCH versorgt werden - du hast erwähnt, dass er in ein
Pflegeheim soll/muss! Wie das ist - einen Alten Baum verpflanzt man nicht mal
so eben....und erst recht nicht nach diesen Geschehnissen.

Steht einander bei - sonst wird es für ALLE sehr sehr schwierig.

03.09.2023 08:56 • x 5 #355


Finkenart
Der Ehemann und der Sohn hatten nur kurz Zeit, sich auf den Tod der Frau und Mutter vorzubereiten.
Noch dazu fuhr der Sohn, im Zustand äusserster emotionaler Aufgewühltheit 500 km ALLEIN zu seiner Mutter, von der er annehmen musste, dass sie im Sterben lag.
Vater und Sohn sind völlig überfordert, der Vater kann es vermutlich nicht glauben, möchte es nicht wahrhaben, dass seine Frau tot ist und flüchtet sich in für ihn alltäglichen Kram um sich erden zu können.
Aufwachen wird er, dann trifft ihn die Erkenntnis, dass die Frau weg ist und nie mehr wieder kommt mit voller Härte.
Diese 2 Menschen, der Ehemann und der Sohn haben mein volles Mitgefühl, es tut mir wirklich sehr leid für sie.

03.09.2023 11:51 • x 3 #356


Charla
Zitat von Florentine:
Ich glaube nicht, dass er seinem Vater diese Nummer jemals verzeihen kann.

. . . Der Mann ist wirklich, wirklich krank. Ich hoffe, es gelingt meinem Ex, das irgendwann aus dieser Warte zu sehen und etwas Frieden mit der Situation zu machen.

Liebe @Florentine
der alte Mann ist wirklich krank wie du schreibst, er war damit zunächst allein und völlig überfordert mit der Situation, ich hoffe sehr, dass sein Sohn das begreift, für seine Mutter kann er leider nichts mehr tun, sie hat ihr Leben vollendet, aber der Vater überlebt und braucht Liebe und Fürsorge.

Frieden und Kraft euch Allen!

Wähle einen schönen Ort der Stille,
setze dich hin und sei ruhig.
Atme.
Und wenn du willst, dann weine.
- aus dem Zen -

03.09.2023 12:23 • x 2 #357


F
Habe heute länger mit meinem Ex telefoniert.
Er wird morgen einen Antrag auf Pflegeeinstufung für den Vater stellen und außerdem mit ihm zum Arzt. Zum einen muss er selbst sich für die Arbeit krankschreiben lassen, zum anderen muss der Vater mal gecheckt werden. Vielleicht stimmt auch irgendwas mit seiner Medikation nicht, dass der ständig einschläft und so wirr ist.
Der Vater will keine Karten, keine Rede, keine Gäste bei der Beerdigung (es gibt ohnehin keine Freunde und auch keine weitere Familie mehr, höchstens noch einige ehemalige Arbeitskollegen).
Ich hab meinem Ex gesagt, dass ich mit den Kindern trotzdem kommen werden, denn 1.: sind wir alles an Familie, was noch da ist und 2.: möchten die Kinder hin und sich verabschieden.
Wenn der Vater nicht mitkommen will, ist es auch ok, dann gehen wir anschließend halt alleine noch was essen, aber in der Frage werde ich mich nicht nach einem verwirrten alten Mann richten.

Zitat von Finkenart:
Aufwachen wird er

Inwieweit der Vater überhaupt nochmal in der Realität ankommen wird, ist die Frage.
Wie gesagt: ihm fehlen einige Stunden. Er sagte, er habe seine Frau nach dem Einkaufen gefunden und der Kassenzettel ist auf 14.40 Uhr ausgestellt. Danach hat er wohl mehrfach versucht, die Hausärztin zu erreichen.
Eingeliefert ins Klinikum wurde sie erst nachts.
Was dazwischen war, weiß niemand.
Er versteigt sich jetzt in irgendwelche Verschwörungstheorien (das kann er allerdings schon seit Jahren), weil ihm die zeitlichen Abläufe so seltsam scheinen (versteh ich irgendwie, wenn einem selbst plötzlich Stunden fehlen, blank space).

Verwirrt ist der Mann m.E. schon seit mindestens 6 Jahren, da erzählte er mal irgendwas, dass er in der Sauna eingeschlafen war und danach hatte er irgendeinen Stich am Bein und er vermutete, dass jemand ihm heimlich Blut abgenommen habe.
Es ist im Laufe der Jahre immer wirrer geworden und er schläft halt ständig einfach ein.
Ich vermute, dass das auch der Fall war, als er versuchte, die Hausärztin zu erreichen.
Ich halte es auch für möglich, dass er dann aufgewacht ist und schlicht vergessen hatte, dass seine Frau da im Flur liegt und er stattdessen dann ferngesehen hat oder so.

Mein Ex ist fertig mit den Nerven. Neben der Trauer dann noch solches Gerede aushalten zu müssen, ist bestimmt hart. Mal abgesehen davon, dass er mit seiner Mutter nun auch sein Zuhause verloren hat. Er sagt, er fühle sich entwurzelt.

Er ist Einzelkind. Es gibt noch zwei Cousins, glaube ich, aber mit dem Teil der Familie hat sich der Vater so zerstritten, dass es da seit Jahren keinen Kontakt mehr gibt.
Mütterlicherseits gibt es gar keine weiteren Verwandten, die Tante ist vor zwei Jahren bereits an MS verstorben.
Ich bin mit den Kindern tatsächlich alles an Familie, was da ist.
Freunde gibt es keine, auch keine, die meinem Ex nun bei den ganzen anstehenden Dingen helfen könnten.

Das ist traurig und ich weiß umso mehr zu schätzen, was ich an meiner Familie und meinen Freunden habe.

04.09.2023 01:45 • x 7 #358


E
Zitat von Florentine:
Habe heute länger mit meinem Ex telefoniert. Er wird morgen einen Antrag auf Pflegeeinstufung für den Vater stellen und außerdem mit ihm zum Arzt. Zum einen muss er selbst sich für die Arbeit krankschreiben lassen, zum anderen muss der Vater mal gecheckt werden. Vielleicht stimmt auch irgendwas mit seiner ...

...die Beisetzung ist das letzte, was einem Verstorbenen in würdigem Rahmen gegeben werden kann, dem Verstorbenen zugestanden werden sollte - AUCH wenn Angehörige das nicht (mehr) wollen. Es geht - aus meiner Sicht - darum, was die Verstorbene gewollt hätte und AUCH darum, was z. B. der Sohn - Einzelkind - seiner Mama zugestehen möchte. Dass der EM den Rahmen klein halten will - er ist von ALLEM regelrecht erschlagen, was ihn da regelrecht überrollt hat. Und ob er wirklich weiß, was geschehen ist, wird sich wohl erst noch herausstellen. Ob er - nicht missverstehen - überhaupt noch funktionieren kann/wird - wahr-nehmen wird er eher nicht so viel, so, wie du den Mann beschriebst.

Als meine Mama im Februar verstorben war, strichen meine Geschwister einiges zusammen, was sie für die Beerdigung nicht haben wollten. Ich war dagegen....denn ICH war es, der 10 Jahre lang UNSERE Mama versorgt hatte, bei ihr war, sie wirklich KANNTE, wie sie war und das Leben der Mama wirklich wahrgenommen hat. Den Geschwistern ging es darum: das kostet alles Geld! Ich wusste: finanziell gibt es da keine Probleme. Die Geschwister befürchteten. zur Kasse gebeten zu werden, falls es, deren Meinung nach, nicht reicht. Ich wusste - niemand wird zur Kasse gebeten. Wo ICH Zugeständnisse gemacht habe - es gab nach der Beerdigung kein Kaffee trinken - auch wenn Angehörige ziemliche Anreisen hatten.
Ansonsten habe ich ALLES so gemacht, dass es im Sinne von Mama war. Und es war RICHTIG so - egal was meine Geschwister darüber denken/sagen.

Wenn dein Ex einen guten Draht zu seiner Mama hatte, die Mama als sein Zuhause sah, dann wird es ihm ein Anliegen sein, dass sie würdig zu Grabe getragen wird - in einem IHR würdigen Rahmen....und das als Reminiszenz an seine Mama sehen.
Dass er seinen Papa im Blick haben wird/muss, versteht sich von selbst. Er wird für seinen Papa alles arrangieren müssen, damit dieser versorgt wird/bleibt, egal wie der Papa mit dem Tod der EF umgeht - erst recht nach all den Geschehnissen VOR ihrem Tod.

Das alles zu begreifen - ist es überhaupt begreifbar? - ist schon schwierig genug. Wie schaut es dann erst mit dem Vater des Ex aus!? Wird er das jemals mitbekommen, was geschehen ist!? SEIN Lebensmittelpunkt ist nicht mehr da - egal was für ein Typ Mann er ist.

Rational ist da schwierig mit umzugehen - von allen Beteiligten. Jetzt funktionieren wohl alle nur noch irgendwie. Allerdings....es gibt Stellen, an die Frau/Mann sich wenden kann, die von außen einen ganz anderen Blick haben. Ich weiß, wovon ich rede - als mein Papa verstarb, haben wir eine solche Stelle um Unterstützung gebeten.

04.09.2023 09:14 • x 2 #359


F
Zitat von Kuddel7591:
Ob er - nicht missverstehen - überhaupt noch funktionieren kann/wird

Eher nicht.
Morgen wird die Einäscherung stattfinden. Das wird voraussichtlich schwer werden, da der Schwiegervater schon den Verdacht geäußert hat, es habe sich bei der Person im Bett im Krankenhaus gar nicht um die Mutter gehandelt.

04.09.2023 18:49 • #360


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