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Florentine
Zitat von Emily:Glaube mittlerweile, dass es dabei auch um Kontrollverlust geht.
Emily
Zitat von Florentine:Ja, das denke ich auch. Hab auch Höhenangst, die hängt mit Kontrollverlust zusammen.
Florentine
Ex-Mitglied
Zitat von Florentine:Meine Großmutter schlägt sich tapfer. Letzte Woche hätten sie Hochzeitstag gehabt. Wir haben bei ihr Kuchen gegessen und ich habe mit den Kindern dann bei ihr übernachtet, es hat sie gefreut beim Frühstück nicht allein sein zu müssen. Mein Großvater war ja nicht dement...ich kann mir nicht vorstellen, welch ...
Margerite
Zitat von Florentine:Nun hat er sich gestern bei seiner Frau verabschiedet, recht klar hat er gesagt, dass er nun gehen müsse.
Er wolle auch keine Medikamente mehr, auch keine Schmerzmittel, die brauche er nicht mehr. Essen möchte er auch nicht mehr.
Ich würde ihm gerne noch einiges sagen, merke aber, dass ich das gar nicht kann, weil ich dann so weinen muss.
Ich merke hierbei, dass ich das gar nicht kann, überlege gar, ob ich überhaupt nochmal hinfahren soll - aber dann wieder, dass ich das später vielleicht bereuen würde.
Es fällt mir so schwer, meine Gefühle zu artikulieren, schreiben geht. aber im Sprechen kostet mich das - auch im Alltag - viel Überwindung.
Ex-Mitglied
Zitat von Margerite:Ich bin jetzt erst auf Deinen Thread gestossen. Ich kann total nachvollziehen wie schwer das für Dich ist. Und manchmal wiene ich heute noch ein wenig, wenn ich an meinen tollen Opa denke. Die Oma war auch toll, aber zu meinem Opa hatte ich eine sehr enge und außergewöhnlich tiefe Beziehung. Es ist hart, von einem ...
Zitat von Margerite:Ich bin jetzt erst auf Deinen Thread gestossen. Ich kann total nachvollziehen wie schwer das für Dich ist. Und manchmal wiene ich heute noch ein wenig, wenn ich an meinen tollen Opa denke. Die Oma war auch toll, aber zu meinem Opa hatte ich eine sehr enge und außergewöhnlich tiefe Beziehung.
Es ist hart, von einem geliebten Menschen Abschied zu nehmen und man kann so etwas nicht vorher üben.. Erst letzthin dachte ich mir, der wahre Chef im Leben ist der Tod, denn der hat eine unglaubliche Macht. Er ängstigt manche, die ihn dann wegschieben als ob es ihn nicht gäbe. Aber es kommt keiner davon dass ihm bewusst wird dass jedes Leben hier endlich ist. E ist das, was allen Menschen irgendwann bevorsteht.
Worte, die Du sagen möchtest, aber nicht kannst weil Dich das emotional überfordert. Ja, verstehe ich auch, ich habe damit auch riesige Probleme. Mein Vater ist 85 und es geht ihm gut, auch wenn er in letzter Zeit oft den Weg zu seinem Arzt nicht mehr findet. Ich bin oft bei den beiden (meine Mutter ist schon lange tot und er hat vor etlichen Jahren nochmals geheiratet) und wir unterhalten uns. Oft über Fußball, Sport, die Arbeit oder ich erzähle was, bevorzugt Lustiges. Über Gefühle rede ich selten, weil ich es nicht für nötig halte und es nicht kann. Es war bei uns nicht üblich über Gefühle zu sprechen.
Das meiste teilt sich nonverbal mit und wird von den Menschen auch wahrgenommen. Da braucht es nicht viele Worte.Aber Anwesenheit und Zeit sind wichtig. Ein fürsorglicher Händedruck sagt mehr aus als Worte oder auch sich einfach mal still daneben setzen und was Gutes tun und wenn es nur ein feuchter Waschlappen ist, mit dem man dem alten Menschen mal über die Stirn wischt.
Wenn man die alten Menschen nicht mehr besucht, so schiebt man das Thema weg. Es tut den alten Menschen weh, wenn man wegbleibt und sich nicht kümmert weil die Vermeidungshaltung bequemer ist. Aber sie wird wahrscheinlich auch zur Reue führen. Wieso habe ich nictht, ich hätte ... aber ich habe es lieber vermieden weil es mich schmerzte. Der eigene Schmerz wird über den Schmerz des alten Menschen gestellt der Dich dann vermisst.
Verbindung halten, reden egal worüber, Interesse und Achtsamkeit zeigen, da sein, helfen wenn man kann - das sind Garanten dafür, dass man sich später keine Vorwürfe macht und auch der Adressat spürt, dass dahinter Liebe ist.
Ich ärgere mich über meine Schwester, die nicht am Ort wohnt, Zwar erzählt sie oft liebend gern von der besonderen Verbindung die sie zu ihrem Vater hatte und was sie alles gemacht haben in ihrer Kindheit, aber sie ruft kaum an. Dann fragt mich mein Vater, ob ich was von meiner Schwester gehört hätte und ich weiß dass es ihm weh tut, dass sie sich nicht oder so wenig meldet. Sie ruft oft über Wochen nicht an und das finde ich sehr unschön. Einmal pro Woche konnte sie sich ja wohl melden und mal nachfragen. Wenn mein Vater mal nicht mehr ist, wird sie ihr Verhalten bereuen, aber dann kann sie auf mein Mitgefühl sicher nicht zählen. Sie eht wie immer den b equemen Weg, den der Verdrängung.
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Zitat:Eine Krankenschwester einer Palliativ-Station sprach mich an, als mein Schwager
- 52 Jahre - von ihr betreut wurde - in den letzten 16 Jahren seines Lebens.
Margerite
Margerite
Zitat von Rheinländer:Es sind eben die kleinen Dinge...
Emily
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