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Letzte Worte der Geliebten

Blind-Meg
Zitat von Hola15:
Es darf kein Traum gewesen sein und sich erst recht nicht in einen Alptraum verwandeln.

Verständlich.
Für mich war während meiner Affäre ein sehr augenöffnender Satz: Wenn es zu schön ist um wahr zu sein, ist es wahrscheinlich nicht wahr

18.02.2025 19:48 • x 4 #3361


MissGeschick
Zitat von Valerieee:
Und der Ehemann – ich sage, jeder Ehemann ohne Ausnahme – will seine Frau loswerden, kann es aber nicht. Die Kinder sind da ... und er ...

Wow. Jeder?
Meine tollen Schwiegereltern haben neulich mit uns ihren 65 Hochzeitstag gefeiert. Sie haben eine zuckersüße Rede gehalten, über das Zusammenhalten, verzeihen, durch dick und dünn gehen. Literally Ich kaufe ihnen ihre Liebe noch immer ab. Es gab sicher ero. Versuchungen am Wegesrand. Und vielleicht wurde die ein oder andere sogar ausgelebt? Aber ist das nicht am Ende was eine Ehe von flüchtigen, aufregenden und ero. Momenten unterscheidet? Die Tatsache, dass man trotz einiger Fehler und Rückschläge zueinander steht und bleibt. Da hängt sicher nicht immer der Himmel voller Geigen. Aber so wie die beiden dort standen hatte ich nicht das Gefühl, sie hätten im Leben was wirklich wichtiges verpasst.

Auch wenn da Steine im Weg sind, (in Form von schönen Affärenfrauen zB). Man geht gemeinsam daran vorbei und irgendwann auch wieder Hand in Hand.
Für mich bedeutet mein Eheversprechen nicht nur ein Stück Papier, es bedeutet, dass er zu meiner Familie gehört. Und das vergeht nicht einfach so, nur weil man mal weniger S. hat oder Krisen.
Ich maße mir nicht an, deine Affäre abzuwerten, oder dir und ihm die Liebe abzusprechen. Aber es ist sicher auch nicht so, dass jeder Mann weg will von seiner Frau. Ich gebe aber zu, dass man sich auch mal WAHNSINNIG auf den Keks geht. Wie das innerhalb von Familien eben so ist.

18.02.2025 19:49 • x 3 #3362


A


Letzte Worte der Geliebten

x 3


Hola15
Zitat von Blind-Meg:
Verständlich. Für mich war ein sehr augenöffnender Satz: Wenn es zu schön ist um wahr zu sein, ist es wahrscheinlich nicht wahr ...

Das siehst du so, das seh ich so und die meisten anderen hier.

Ich denke sie muss das (jetzt noch) schützen. Das Gefühl geliebt zu werden, begehrt zu werden, (relativ) anständig behandelt zu werden.
Sie berichtete ja von ihren vorherigen katastrophalen Erfahrungen.
Ich würde mich für Valeriee freuen, wenn sie die neu gefundene Hoffnung, die Ahnung wie gut jemand mit ihr umgehen kann und die Überzeugung liebenswert zu sein mitnimmt, in sich verwurzelt, so dass sie nicht mehr auf die Zufuhr von Außen angewiesen ist und ihre Liebe irgendwann jemanden schenken kann der rundum gut zu ihr ist.

18.02.2025 19:58 • x 4 #3363


ElGatoRojo
Die ganzen immer und nie Zitate der vorigen Seite sind doch schlicht Literatur und Apercu.

Ob eine Beziehung Flair, Stil, Leidenschaft und Charme hat und ob in ihr der S. hinreissend ist -- das hat weder damit zu tun, ob beide miteinander oder mit jemand anders oder garnicht verheiratet sind und auch nicht damit, wie lange diese Liaision dauerte. Eine von wenigen Wochen kann lebenslang als bedeutend erinnert werden. Und manche über Jahrzehnte in Gleichgültigkeit versandet.

Daher kann man nicht die Folgerung ziehen, dass eine Affäre mit einem/einer Verheirateten immer leidenschaftlicher und tiefergehender ist. Auch wenn die romantische Ader mancher Personen diesen Anspruch aufstellt. Kann man ja auch in gewisser Weise verstehen, weil geschätzte 30 % der Weltliteratur und ebenso viel von Hollywood davon handeln.

Die Wirklichkeit ist aber eher die Statistik von @Blind-Meg von heute Vormittag

18.02.2025 20:01 • #3364


Blind-Meg
Zitat von Hola15:
Ich denke sie muss das (jetzt noch) schützen. Das Gefühl geliebt zu werden, begehrt zu werden, (relativ) anständig behandelt zu werden.

Ich versteh schon, was dahinter liegt, was in ihr vorgeht und warum jetzt so scharf geschossen wird. Aber diese pauschale Abwertung aller festen Beziehungen und die Unterstellung, kein Mensch, schon gar kein Mann könne in Partnerschaft jemals zufrieden sein, schießt einfach meilenweit übers Ziel hinaus.
Zumal sie ja für sich und ihre Form zu lieben auch Akzeptanz fordert. Also auch noch Doppelstandard.

18.02.2025 20:21 • x 3 #3365


Hola15
Zitat von Blind-Meg:
Ich versteh schon, was dahinter liegt, was in ihr vorgeht und warum jetzt so scharf geschossen wird. Aber diese pauschale Abwertung aller festen ...

Ja. Mein Erstaunen darüber, dass irgendwer Ehen oder Partnerschaften heutzutage noch als Gefängnis sieht und diese komplett abwertet, hat sich im Verlauf des Threats nur schon abgeflacht

18.02.2025 20:30 • #3366


W
Zitat von Valerieee:
„In dem Moment, in dem Liebe zur Beziehung wird, wird sie zur Fessel, denn es kommen Erwartungen auf, Forderungen. Beide sind frustriert und beide wollen dominieren. Es wird zu einem Machtkampf …

Ich habe kürzlich ein Video auf Youtube gesehen, in dem die Jungsche Ansicht zum Thema Beziehungen dargelegt wird. Leider finde ich das im Moment nicht, aber sobald ich es finde, stelle ich es mal hier rein.
Kurz gesagt geht es darum, dass - seiner Ansicht nach - die meisten Liebes-Beziehungen schädlich sind, weil sie eben eigene Defizite und Erwartungen ausgleichen bzw. erfüllen sollen und so die umfassende Selbstentfaltung verhindert wird. Sie dienen gewissermaßen dazu, den eigenen Schatten, wie Jung es nennt, ans Licht zu bringen (ob dadurch, dass der andere tatsächlich ein entsprechender Schattenträger ist oder dies einfach projiziert wird) - und dann kommt es unweigerlich zu den entsprechenden Kämpfen um alles Mögliche. Das sind dann halt keine Kämpfe mit sich selbst, sondern mit jemand anderem.
Eine Liebesbeziehung (im eigentlichen Sinn) einzugehen, macht erst dann Sinn, wenn beide möglichst alle eigenen Wesensanteile, auch die Schatten, integriert haben und erst überhaupt dadurch imstande sind, wahrhaft (also unegoistisch) zu lieben (und nicht allein sich an Wünscherfüllungen aller Art durch den anderen zu erfreuen, so lange der eben gehorsam oder taktisch mitspielt).

18.02.2025 20:38 • x 1 #3367


Hola15
Zitat von whynot60:
Ich habe kürzlich ein Video auf Youtube gesehen, in dem die Jungsche Ansicht zum Thema Beziehungen dargelegt wird. Leider finde ich das im Moment ...

Das „Problem“ an diesen Vorstellungen, (siehe z.B. auch Erich Fromm), die zugegebenermaßen verführerisch sind, sind bei den meisten Menschen, die sich daran versuchen, eine Kaschierung anderer „Baustellen“.
Dieser Weg wird auch schnell zur (mitunter katastrophalen) Sackgasse, außer man ist wirklich schon fast durch mit allem was da in einem kreucht und fleucht. Ich persönlich denke aber da schafft niemand in einem Leben und nicht mal die „spirituellen Meister“ sollen das halten was sie versprechen.

18.02.2025 20:54 • x 2 #3368


S
Was der gute alte Baghwan übrigens auch sagt :

„Jede Ehefrau würde ihren Mann am liebsten umbringen. Daß sie es nicht tut, steht auf einem anderen Blatt, denn wenn sie ihn um die Ecke bringen würde – was würde sie dann anfangen? Sie hat keine Schulbildung, keine gesellschaftliche Erfahrung, keine Möglichkeit, Geld zu verdienen.“

18.02.2025 22:37 • #3369


ElGatoRojo
Zitat von whynot60:
Kurz gesagt geht es darum, dass - seiner Ansicht nach - die meisten Liebes-Beziehungen schädlich sind, weil sie eben eigene Defizite und Erwartungen ausgleichen bzw. erfüllen sollen und so die umfassende Selbstentfaltung verhindert wird.

Findest du nicht, dass es esoterische Schwurbelei ist? Die umfassende Selbstentfaltung? Oh weia!

Oder meint er den umfassenden Egoismus?

18.02.2025 22:49 • x 1 #3370


W
Zitat von ElGatoRojo:
Findest du nicht, dass es esoterische Schwurbelei ist? Die umfassende Selbstentfaltung?

Jung ging es zentral um den Individuationsprozess, das meint die umfassende Selbstentfaltung. Also, anders gesagt, dass ein Mensch das, was in ihm abgelegt ist, auch in der Welt verwirklicht und umsetzt und zur Geltung bringt (dazu wird er, als Individium, letztlich auch da sein, vermute ich).
Ob das umfassend egoistisch ist, weiß ich nicht, aber ich sehe es jedenfalls nicht so. Ansonsten müsste man ja bereits den Lebens- und Verwirklichungstrieb an sich als umfassend egoistisch bezeichnen. Also bereits den klischeehaften Grashalm, der durch den Asphalt bricht. Natürlich kann man sich auch in dem Fall fragen: Darf er denn das? Der Grashalm selber indes wird sich das wohl kaum fragen. Eher der Asphalt und die Asphaltierer.

Was ich mir jedenfalls sehr wohl vorstellen kann, ist, dass weitgehend unentwickelte Menschen, die fernab von sich selber irgendwo herumirren, mit Beziehungen ihre Probleme haben werden. Das scheint mir unausweichlich. Und zeigt sich etwa ganz offen bei diversen Jugendlieben. Späterhin, im potentiellen Erwachsenenzustand, wird die Sache zwar ernster, aber nicht unbedingt besser, bleibt jemand auf dieser gewissermaßen präadulten und präamourösen Stufe stehen, insbesondere in einem emotionalen Sinn.

19.02.2025 01:03 • #3371


ElGatoRojo
Zitat von whynot60:
das, was in ihm abgelegt ist,

Nö - wie stellst du dir das vor? Du hast bestimmte Skills und Talente, ja. Aber ob wer was davon macht ist dann nicht nur seinem Einfluss unterlegen. Schätze mal, Herr J' hat einen einfachen Sachverhalt verschwurbelt formuliert.

19.02.2025 01:37 • #3372


CleoK
Zitat von Blind-Meg:
Normalerweise lässt es ja mit der Zeit nach und geht über in was anderes, im Idealfall Liebe

Glaubst du das wirklich? Für mich ist Liebe der schwammigste Begriff den es gibt. Ich unterstreiche: für mich.
Ich würde es für mich so formulieren. 1. Phase: Man arrangiert sich, erkennt gegenseitig, dass das Fundament passt (er schlägt mich nicht, ist lieb zu Tieren, gleiche Werte-/Moralvorstellungen etc.) und dann noch dazu der Plan vom großen Wunsch des Hausbaus, wo beide davon träumen und am Besten 3 Kinder, ja das hatte man sich schon immer gewünscht. Ja und dann kommt die Planphase. Man träumt von allem, was man in den früheren Jahren geträumt hat. Es scheint sich zu verwirklichen. Dann empfindet man wahrscheinlich das, das was man unter Liebe verstehen kann. Man plant, träumt, verwirklicht. Nächste Phase. Für mich die Gewohnheitsphase und Gefängnisphase. Kinder da, Haus im Bau, Finanzen krachen. Aus dem Träumen ist nun bittere Realität mit allen Konsequenzen geworden. Nun erkennt man: uuupps, nix mehr oder wenig X aufgrund von Stress, sie ist genervt, er lässt sie ihrer Mn hängen etc. etc. Für mich ist das zumeist die Phase, wo man noch gerne von Liebe spricht aber in Wirklichkeit die Liebe einfach als Gewohnheit gelebt wird.


Zitat von Blind-Meg:
Aber dieses Affärendasein kann das halt jahrelang aufrechterhalten, und dann verwechselt man Verliebtsein mit Liebe

Nein, dieses Problem habe ich nicht. Mir ist schon vollkommen bewusst, dass da höchstens Verliebtsein mit intensivem Begehren ist. Liebe ist für mich eben das, das was ich oben beschrieben habe.
Zitat von Blind-Meg:
Es gibt Menschen, die mehrmals in der Jugend oder im jungen Erwachsenenalter gute Partnerschaften beendet haben, weil sie meinten, den Partner nicht mehr zu lieben, wobei in Wahrheit einfach nur die Verliebtheit nachgelassen hat.

Richtig, daran denke ich sehr häufig. Ich habe wahrscheinlich auf die eine oder andere Beziehung deshalb aufgelöst.

I

19.02.2025 07:23 • x 1 #3373


CleoK
Zitat von Blind-Meg:
Deshalb war ich auch anfällig für die Affäre und deshalb war auch der Mann als Person fast egal (das habe ich selbstverständlich erst weit im Nachhinein verstanden, es war vielleicht sogar der Aspekt, den ich als letztes verstanden habe).

Das er nur Überbringer ist, ist mir durchaus bewusst. Er hat trotzdem etwas was in mir diesen Urinstinkt der Paarungswilligkeit ausgelöst hat. Da ist und war schon was, was im jungen Jahren sicherlich zu einer Beziehung geführt hätte. Ich persönlich habe Schwierigkeiten mich in jemanden zu verlieben. Liegt nicht am Interesse der andere Seite aber ich brauche da ein gewisses Gefühl um mich auf diese Ebene zu begeben und er löste das aus. Und natürlich war dieser Mann, der auf allen Ebenen entsprach sowas von ideal, einfach die Dinge die mir in erster Linie wichtig sind: (leider) Optik, Humor (ganz wichtig), Gesprächsbasis.
Zitat von Blind-Meg:
Affäre ist, wenn man 3l Sprudelwasser auf ex trinkt - der Magen ist zum Bersten voll, aber satt wird man davon nicht. Langweilige Beziehung wo die Luft raus ist, ist 2 Scheiben trockener Toast - reicht gerade so zum Überleben

Sehr gut erklärt und nachvollziehbar. Aber ich werde im Augenblick satt davon und ich denke, das kann auch noch viele Jahre (von mir aus) so weiter gehen. Weil z.B. Valerieee und ich an unserem Lebensmodell nichts ändern wollten.
Zitat von Blind-Meg:
Letztens habe ich in einem Podcast gehört, was aus den Ehen so wird (ich nehme an, es lässt sich auch auf unverheiratete Paare übertragen):
50% werden geschieden
45% arrangieren sich
5% sind bewusste Paare die ihre Beziehung pflegen und glücklich bleiben

Sind das nicht erschreckende Zahlen?

19.02.2025 07:35 • x 1 #3374


Hola15
Zitat von CleoK:
Glaubst du das wirklich? Für mich ist Liebe der schwammigste Begriff den es gibt. Ich unterstreiche: für mich. Ich würde es für mich so ...

Was mir den ganzen threat schon unverständlich ist: ihr redet hier immer nur von der Ehe, dass man da nicht rauskommt und deshalb fremdgehen muss.
Es gibt so viele Paare die keinerlei „Klammer“ haben, nicht verheiratet sind, keine Kinder, nicht mal zusammen wohnen etc.
Aber da wird genauso fremdgegangen und der Partner/ die Partnerin nicht verlassen. Da wird mitunter vom Betrüger/in heftig um die Beziehung gekämpft sollte was ans Licht kommen.
Der Hang zum zweigleisig fahren lässt sich mE nach nicht an den „Zwängen“ der Ehe festmachen. Bei einem Teil vllt., aber sicher nicht grundsätzlich.

19.02.2025 07:36 • x 1 #3375


A


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