Letzte Worte der Geliebten

Zitat von whynot60:

Ist also durchaus ein Glücksfall, und jeder, der davon betroffen ist, sollte heilfroh darüber sein, nicht in einem ganzen Netzwerk an Netzen heillos verstrickt und gefangen zu sein.

Nachdem davon eher nicht die Masse betroffen ist, steht man leider sehr oft wirklich allein im Sturm und fragt sich, warum tu ich mir das an? Die verstehen ja oft nicht einmal, wie verblendet sie sind. Infiltriert mit der Massenmeinung. Sieht man auch hier sehr sehr gut. Affäre ist ganz böse und bevor sich jemand die Arbeit macht und dahinter schaut, wird mal mit dem Vorschlaghammer drauf gehauen. Auf eine Affäre ist wahrscheinlich niemand stolz, der auch nur einen Funken Empathie hat aber es ist nun mal passiert und heraus zu kommen ist fast unmöglich. Wenn man Glück (Pech?) hat, ist von einer Seite Kontaktabbruch und dann kann man sich vielleicht nach Jahren daraus lösen. Aber wenn das Gegenseitige da ist, dann ist das nicht schaffbar - zumindest nicht für mich.

Zitat von whynot60:

Gut so! Auch die falschen Wege muss man erst einmal gehen, um zu erkennen, dass sie (für einen selber zumindest) die falschen sind. Und zudem liegen auf allen Wegen, ob den richtigen, ob den falschen, jede Menge Erfahrungen herum.

Richtig. Ich z.B. weiß definitiv, dass der Weg, den ich im Augenblick gehe, wunderschön und erfüllend ist, aber ich weiß auch, dass er falsch ist. Ich werde mein Fett abkriegen, davon bin ich überzeugt. Nicht, dass ich negativ denke oder das Unglück herbeibeschwöre, jedoch glaube ich ein wenig an Karma ............

Zitat von whynot60:

Von Despoten und Herrschwilligen aller Art sollte man sich fernhalten bzw. befreien,

Ja, wahre Wörter. Die Befreiung ist sehr oft nur mit höherer Macht durchführbar. Viel zu sehr überwiegt die Angst und die trotzdem vorhandene Abhängigkeit. Diese Erfahrung hat mich persönlich nachhaltig geschädigt, das gebe ich zu. Deshalb versuche ich mein Leben jetzt so zu führen, dass es im Augenblick und für diese Zeit des Lebens passt.
Darüber nachzudenken, was ich wie und wann und für wen machen sollte habe ich viel zu lange gehabt. Im Augenblick gibt es nur mich und ich dazu stehe ich. Es ist mein Leben, es ist kurz und wenn man im Graben liegt, hilft auch kein anderer.

Zitat von Blind-Meg:

Deshalb wünsche ich ihr ja Zeit, bevor er wieder anklopft.

Das kannst du ihr gerne wünschen, aber es wird nicht helfen. Ich kann es nachvollziehen, wie und was sie empfindet - zumindest denke ich, dass mein Nachempfinden dem ihren sehr nahe kommt, allein, was ich von ihr gelesen habe.

Und es sind hier auch immer wieder Beiträge, dass es auch nach vielen Jahren noch immer ein Thema ist. Das bläst man nicht in 6 Monaten weg, wenn das so intensiv war.
Es wäre schön wenn das ginge, dann wäre wahrscheinlich sehr Vieles einfacher.

Zitat von Valerieee:

Ich weiß.... Vielleicht vermisst er mich ja auch etwas

Davon bin ich überzeugt. Und wahrscheinlich denkt er genauso oft an dich, wie du an ihn.

Aber aus Gründen der Vernunft hat er nun mal diesen Weg genommen. Männer sind sehr oft verschlossen, können ihre Gefühle nicht zeigen und schon gar nicht formulieren. Wir Frauen sind im Normalfall anders.

Ich hätte mir damals auch gewünscht, er hätte mir seine Emotionen beim Abschied mitgeteilt. Später hat er es diffus zugegeben, dass die Entscheidung so zu treffen war, weil er merkte, dass es mehr in ihm auslöste, als er geben durfte.

Zitat von Valerieee:

Es scheint, als wolle man mich hier zu einem besseren Menschen formen!

Der Schein trügt nicht, jedoch wird man es nicht schaffen - nicht bei dir und dazu herzlichen Glückwunsch!

Zitat von Valerieee:

Tauriel und trust_him habe ich da in Erinnerung. Finde es einfach sympathisch, wenn da jemand schreibt: Ich wollte es einfach. Es gibt keinen plausiblen Grund, der Mann hat mich total verletzt, aber ich wollte ihn nicht wegschicken und ich liebe ihn nun mal.

Großartige Damen! Die machen hier nicht nur einen auf Besserwisserei, sondern erzählen auch ihre Geschichte. Offen und ehrlich und das weiß ich persönlich sehr zu schätzen. Genau diese Beiträge bewegen in mir etwas, bringen mich zum Nachdenken, erwecken in mir Empathie/Verständnis, nicht die ganzen Bekehrungsweisheiten und Fingerzeig-Diktatur, die lösen genau das Gegenteil aus.

Zitat von Valerieee:

Verzeihen ist der größte Akt der Liebe

Glaubst du das wirklich? Da bin ich mir nicht ganz sicher, obwohl der Satz per se sehr schön ist.

Zitat von Valerieee:

Das Leben

wäre

vielleicht einfacher

wenn ich dich

gar nicht getroffen hätte
Weniger Trauer

jedes Mal

Sehr schön aber Mädchen wann schläfst du bitte? Deine Beiträge kommen rund um die Uhr!

Ohne Schlaft geht nix, achte auf dich!

Zitat von Heavydreamy:

Stop, ich sage nicht, dass du verzichten sollst. Ich sage, dass du die Affäre dann so annehmen sollst, wie sie eben ist, und wenns wieder zu Ende ist, es dann eben auch so zu akzeptieren ohne, dass es dir so dreckig geht, weil du eben von seiner Ehe auch weisst.

Genau! Man muss wissen, dass man immer mit einem Bein im Abgrund ist.

Zitat von Felica2024:

vielleicht ist sie dann auch etwas schlauer und genießt eben nur die schönen Zeiten.

Dieses Hickhack ist auch ein Symptom einer Affäre, eine Achterbahn, die aber eben auch die dazu gehörende Spannung aufbaut.

Das glaube ich auch. Ohne Schmerz wird es nicht gehen aber man ist definitiv schlauer!

Zitat von CleoK:

Wenn man Glück (Pech?) hat, ist von einer Seite Kontaktabbruch und dann kann man sich vielleicht nach Jahren daraus lösen. Aber wenn das Gegenseitige da ist, dann ist das nicht schaffbar - zumindest nicht für mich.

Ich denke, dass das in Affären besonders schwierig ist, und zwar aus (mindestens) 3 Gründen:
1. teilt man naturgemäß in der Affäre vornehmlich die Sonnenstunden miteinander, es gibt eher wenig Streit oder Meinungsverschiedenheiten im Vergleich zu festen Partnerschaften. Also steht diesem einen Akt (zB Rückzug seinerseits) eine riesige Menge positiver Erfahrungen gegenüber, die dieses Ärgernis aufwiegen. Ein hohes Gegengewicht aus angenehmen Erfahrungen, da wiegt ein Fehltritt weniger schwer, als wenn er sich einreiht in eine Kette von Streitigkeiten oder Missverständnissen.
Zudem hat man dadurch auch keine gemeinsame Streitkultur, weiß nicht wie der andere reagiert wenn es ungemütlich wird und ist daher vielleicht von Natur aus anschmiegsamer und nachgiebiger. Man will ja die kostbaren Stunden nicht mit Streiten verbringen. Das Phänomen findet sich zB auch in Fernbeziehungen.
2. Verliebtheit. Die hält länger an, wenn man sich seltener sieht, weil weniger Realitätsabgleich stattfindet. Verliebtheit macht generell unzurechnungsfähig und ist eine riesengroße Spielwiese der Projektionen. Alles, was der andere macht, ist sowieso automatisch toll und man bewertet nicht rational.
3. Investition. Für eine Affäre muss man idR mehr investieren als für einen Partner, der sowieso immer da ist. Und wenn man in eine Verbindung viel investiert (Zeit, Lügen ggü anderen, Risikobereitschaft usw), steigt dadurch der subjektive Wert - und zwar für den, der investiert hat (NICHT für den anderen!). Und etwas Wertvolles mag man natürlich nicht aufgeben.

Insofern finde ich es auch kritisch, eine Affäre mit einer festen Beziehung gleichzusetzen. Am ehesten vielleicht noch mit der frisch verliebten Anfangsphase einer festen Beziehung. Aber in Affären wirken schon Mechanismen, die in einer (etwas längeren) Partnerschaft so sehr nicht mehr greifen.

Sich aus der Affäre zu lösen, ist schon schaffbar und das kann man durchaus auch selber entscheiden. Es hat ja nicht nur einer die Macht, den Kontakt zu beenden, sondern jeder für sich könnte das tun.
Aber dazu muss man sich der genannten Mechanismen bewusst sein und idealerweise noch etwas davon verstehen, wie unser Gehirn funktioniert. Denn wenn diese Mechanismen einfach nur unreflektiert vor sich hin wirken, wirken sie halt und es fühlt sich an, als sei man nicht fähig, sich aus der Affäre zu lösen.

Zitat von CleoK:

Das kannst du ihr gerne wünschen, aber es wird nicht helfen. Ich kann es nachvollziehen, wie und was sie empfindet - zumindest denke ich, dass mein Nachempfinden dem ihren sehr nahe kommt, allein, was ich von ihr gelesen habe.

Ich kann das auch nachvollziehen, denn ich habe genauso empfinden. Bei mir hat Zeit durchaus geholfen, weil ich auf mich zurückgeworfen mich notgedrungen damit beschäftigt habe, was da in mir passiert udn zwischen uns passiert ist. Und nach und nach veränderten sich die Gefühle, der Blick wurde klarer und es kamen Wut und Ärger, und die haben enorm geholfen.

Vielen Dank für diesen interessanten Input.

Zitat von Blind-Meg:

Ein hohes Gegengewicht aus angenehmen Erfahrungen, da wiegt ein Fehltritt weniger schwer, als wenn er sich einreiht in eine Kette von Streitigkeiten oder Missverständnissen.

Stimmt. Es gibt auch in der Affäre Punkte, die nicht passen aber man verzeiht oder entschuldigt schneller und leichter und es macht keinen nachhaltigen Schaden in der Beziehung.

Zitat von Blind-Meg:

Verliebtheit. Die hält länger an, wenn man sich seltener sieht, weil weniger Realitätsabgleich stattfindet. Verliebtheit macht generell unzurechnungsfähig und ist eine riesengroße Spielwiese der Projektionen.

Ja, diese Verliebtheit. Dieses unglaublich schöne Gefühl. Macht die Birne hohl.....

Zitat von Blind-Meg:

Und wenn man in eine Verbindung viel investiert (Zeit, Lügen ggü anderen, Risikobereitschaft usw), steigt dadurch der subjektive Wert -

Da stimme ich nicht ganz zu. Ist bei mir anders. Mir ist es zu mühsam zu investieren. Ich will ihm aber auch nicht diesen subjektiven Wert zu geben. Denn im Tiefen meines Herzens ist mir schon bewusst, dass er das nicht verdient hat.

Zitat von Blind-Meg:

Am ehesten vielleicht noch mit der frisch verliebten Anfangsphase einer festen Beziehung.

Ja, das ist es auch. Nur es bleibt über Monate, Jahre mit Schmetterlingen im Bauch.

Eigentlich bei genauerem Hinsehen erkenne ich, dass ich anscheinend zu den Menschen gehöre, die dieses Gefühl so sehr genießen. Vielleicht ist auch nur die Partnerschaft, die mir fast die Hälfte meines Lebens vereinnahmt hat? Einfach im 2. Drittel des Lebens noch einmal das ganze Leben zu spüren. Alles was vielleicht zu kurz kam?

Wenn ich das so niederschreibe, merke ich, dass es mit Ausgehungert gleichzusetzen ist. Als scheinen meine Speicher leer zu sein. Vielleicht können es auch andere Menschen deshalb nicht verstehen, da deren Speicher gut gefüllt sind und die dieses Gefühl nicht haben. Eigentlich traurig zu erkennen, dass man sein Leben (fast) nicht gelebt hat.....

Zitat von Valerieee:

Das tut sie entweder wirklich nicht, dann wird sie es mit der Zeit schon selbst merken- Hinweis überflüssig. Oder sie tut es doch noch oder irgendwann wieder, dann wird sie auch das schon selbst merken - Hinweis also auch überflüssig

Seltsam, Deine Begründungen, Argumente.
Was bleibt ist trotzdem die Realität.

Ich könnte Dir ja einen Gefallen tun:

Ja, Dein AM ist zutiefst verzweifelt.
Mit Dir hat er denn Sinn des Lebens verloren.
Seine Ehefrau ist im zuwider, sie hält ihn fest, es gibt kein Entrinnen bisher.
Nur Du alleine kannst seine Heimat sein.
Aber alles wird gut, er wird sie verlassen, vergessen.
Und zu Dir zurückkommen, sein ehemaliges Zuhause nie wieder betreten.

Zitat von Hansl:

Aber alles wird gut, er wird sie verlassen, vergessen.
Und zu Dir zurückkommen, sein ehemaliges Zuhause nie wieder betreten.

Äääächt? Will sie das? So?

Zitat von ElGatoRojo:

Äääächt? Will sie das? So?

Hast richtig erkannt - nein, da hat jemand Themenverfehlung!