Letzte Worte der Geliebten

Zitat von Valerieee:

Nein, bei dem Partner, den man liebt, trotz Mängel, die man hat.

Wenn man sich in jemand anderen verliebt hat, soll man freiwillig bei dem Partner bleiben , weil man ihn auch liebt? Ich kann dir kaum folgen.

Zitat von BernhardQXY:

Manchmal habe ich das Gefühl ich schreibe Suaheli

Ich auch.

Zitat von Valerieee:

Ich finde überhaupt keinen Mann interessant außer ihm, fand vor ihm jahrelang keinen interessant.

Aber du sagtest doch, er hätte angefangen. Du hättest die Finger von ihm gelassen, eben weil er verheiratet und vergeben ist. Er sei derjenige gewesen, der nicht locker gelassen habe.
Wann hast du denn dann begonnen, ihn interessant zu finden? Schon bevor er dich angrub, währenddessen oder sogar weil er das tat, oder erst, als die Affäre schon (fast) lief?
Du hast ihn dir nicht aktiv ausgesucht, schriebst du ja. Aber dennoch hättest du außer ihn jahrelang keinen Mann reizvoll gefunden. Wie geht das überein, magst du das mal erklären?

@alleswirdbesser

Ich meinte es so: Wenn ich mich verliebt habe, aber gleichzeitig auch nach wie vor den Partner liebe, dann kann es schön für mich sein, bei dem Partner bleiben zu dürfen. Bei der Affäre darf ich ja meist auch bleiben, das heißt, der Affärenpartner ist da besser im Verstehen der menschlichen Natur.

Selbstverständlich darf jeder Partner den Fremdverliebten rauswerfen, das wollte ich nie sagen, dass er das nicht dürfe.
Wenn die Liebe in dem Moment endet, wenn man über die Fremdliebe erfährt, dann ist das so und wahrscheinlich die Regel.
Ich finde es nur bedauerlich, dass es immer gleich aus sein muss, wenn dem Partner sowas passiert.

Zitat von Valerieee:

Der Unterschied zwischen einer Affäre und einer Ehe zeigt sich am Ende.

Zitat von Valerieee:

Es ist nicht die Affäre, die mit einem Scheidungskrieg endet.

Zwischen der Ehe und der Affäre gibt es noch die Beziehung ohne Trauschein. Sollte diese beendet werden, erübrigt sich ein Scheidungskrieg ebenfalls.

Zitat von Blind-Meg:

Aber du sagtest doch, er hätte angefangen

Ja, so kann man es sagen. Der hat angefangen.

Zitat von Blind-Meg:

Du hättest die Finger von ihm gelassen, eben weil er verheiratet und vergeben ist.

Ja. Und nicht bewusst die Finger von ihm gelassen im Sinne von 'oh man, ich muss mich vielleicht beherrschen bei dem...', sondern ich war absolut cool damit und hatte auch nicht vor zu dem Zeitpunkt des Kennenlernens, wieder einen Mann näher kennenzulernen.

Zitat von Blind-Meg:

Er sei derjenige gewesen, der nicht locker gelassen habe.

Ja, er war sehr zuvorkommend, ein Kavalier der alten Schule. Ich fand ihn ausgesprochen höflich, freundlich und aufmerksam. Dachte mir aber weiterhin nichts dabei, da er das auch mit anderen machte.

Zitat von Valerieee:

Aber jemand, der das Bedürfnis bei sich entdeckt, neben der Hauptbeziehung eine dritte Person zu lieben, sollte das dürfen, ohne sich entscheiden zu müssen

Finde ich grundsätzlich auch. Und darf doch auch erstmal jeder. Nur müsste dazu eben die Hauptpartnerin oder der Hauptpartner dem Ganzen zustimmen. Und das tun nunmal die meisten nicht.
Es gibt Menschen, die eine Beziehung überhaupt nur eingehen, wenn sie von Anfang an offen ist, andere leben polyamor und haben bereits Partner und es kommen weitere hinzu, die von Anfang an involviert sind.... Gibt es doch alles schon. Wenn aber die meisten Menschen heutzutage momogam leben möchten, und sei es nur, weil sie es so vorgelebt bekommen haben, dann ist das zu respektieren und jemand, der eine Beziehung unter der Absprache der Monogamie eingeht, kann diese Absprache nicht einseitig ändern. Fair wäre, wenn man sich zu einer 3. Person hingezogen fühlt, den Hauptpartner zu informieren, aber daraus ergibt sich kein Anspruch auf dessen Zustimmung. Im Idealfall sollte man in dem Fall als Paar gemeinsam schauen, wie man mit diesem Wunsch umgeht. Tun ja bestimmt auch einige, zB Carlos7 aus dem Forum hier. Aber wenn der Hauptpartner sich dem Thema verweigert, bliebt halt für den Fremdverliebten trotzdem nur noch, sich zu entscheiden, wer ihm wichtiger ist. Das ist dann aber kein naturgegebener Zwang, sondern das Resultat der individuellen Konstellation.

Zitat von Blind-Meg:

Wann hast du denn dann begonnen, ihn interessant zu finden? Schon bevor er dich angrub, währenddessen oder sogar weil er das tat, oder erst, als die Affäre schon (fast) lief?

Ich glaube, da war so ein Moment, wo ich dachte, nachdem es einige Zeit so lief mit seiner zuvorkommenden Art, mit den Menschen umzugehen, dass ich dachte: Siehste, Valerieee, und solche Männer standen halt nie zur Verfügung für dich.
Solche Gentlemen.
Aber da war ich noch nicht verliebt, da hatte es noch nicht gefunkt. Ich wollte nichts weiter von ihm. Vor allem! war ich davon überzeugt, dass er von mir nichts weiter wollte. Weil er, wie gesagt, nicht nur zu mir so zuvorkommend war.

Es war also eine Zeit lang nicht oh, der gefällt mir! Der gefällt mir richtig gut! Haben wollen! , sondern ein aufblitzender Gedanke: Der hätte mir gefallen.

Zu dem Zeitpunkt war aber in mir noch die Meinung vorherrschend, dass ich leider leer ausgegangen bin, als die guten Männer verteilt wurden.

Zitat von Valerieee:

Unbedingt! Ich meinte auch nur, dass ich mir eine Welt wünschen würde, in der sowas eben möglich ist

In dieser Welt leben wir doch bereits. Es ist doch möglich. Müssen halt nur alle einverstanden sein.

Zitat von Valerieee:

Aber genau das ist doch das Blöde. Es ist doch kein Verbrechen, ja nicht einmal ein Vergehen, mit einer anderen Person eine schöne Zeit haben zu ...

Sich zu trennen und sich scheiden zu lassen, um mit einer anderen Person, in die man sich verliebt hat, Zeit zu verbringen, ist ebenfalls kein Verbrechen. Ich verstehe das Drama nicht, was manche daraus machen. Ich persönlich war nur freiwillig mit meinen Partnern zusammen, so wie jetzt auch. Den, den ich verlassen wollte, habe ich verlassen. Bei meinem zweiten Mann dache ich, es wäre für immer und wurde eines Besseren belehrt, die Lehre sitzt für immer.

Es zu erwarten, dass die EF die Affäre akzeptiert und die AF willkommen heißt, ist jedoch, in meinem Augen, unrealistisch. Denn sie hat sich ja nicht in die AF verliebt und will sie nicht in ihrem Leben haben.

Zitat von Valerieee:

Bei der Affäre darf ich ja meist auch bleiben, das heißt, der Affärenpartner ist da besser im Verstehen der menschlichen Natur.

Naja. Viele Affärenpartner wollen das aber eben nicht bleiben: Affärenpartner. Da gibt es so‘ne und solche und deshalb natürlich auch Gegenbeispiele, wie hier zu lesen ist.

Manch ein Affärenpartner ist vielleicht besser im Verstehen der menschlichen Natur, andere wollen nur die schönen Dinge mit dem/der Geliebten erleben und sind nicht scharf auf Alltagsgedöns, wieder andere sind froh, wenn sie überhaupt ein Stückchen Zweisamkeit abbekommen und schweigen deshalb (und nicht, weil sie mit der Situation glücklich sind) und dann gibt es noch die, die eine offizielle Beziehung ohne „Konkurenz“ wollen.

Du schimpfst hier so auf Verallgemeinerungen, bist aber selber nicht schlecht darin .

Zitat von Valerieee:

Wenn die Liebe in dem Moment endet, wenn man über die Fremdliebe erfährt, dann ist das so und wahrscheinlich die Regel.

Wie kommst Du darauf, dass die Liebe unbedingt endet, wenn man von der Fremdliebe des Partners/der Partnerin erfährt? Es gibt Menschen, die monogam und exklusiv leben wollen. Das ist mindestens so legitim wie der Wunsch von anderen, eine offene Beziehung führen zu wollen. Wenn zwei mit so unterschiedlichen Vorstellungen aufeinander treffen, dann passt es halt meistens nicht; oder jedenfalls nicht auf Dauer.

Zitat von Valerieee:

Ich finde es nur bedauerlich, dass es immer gleich aus sein muss, wenn dem Partner sowas passiert.

Muss es ja nicht. Es gibt doch Gegenbeispiele, z. B. von @BernhardQXY , der ganz schön einstecken muss, wenn er von seiner Ehe 2.0 berichtet.

Zitat von Valerieee:

Es muss doch einen Grund dafür geben, warum es den meisten Menschen, die sich neu verliebt haben, so schwer fällt, ihrem ahnungslosn Partner davon zu erzählen.

Was ich hier oft als Grund gelesen habe - weil sie den Partner nicht verletzen wollen.

Zitat von Blind-Meg:

oder sogar weil er das tat, oder erst, als die Affäre schon (fast) lief?

Er grub mich halt sehr fein an, nicht so Hey Süße, wie wär's mit uns beiden?

Es kam eines Tages der Tag, an dem er mir zur Begrüßung - wir waren allein - nicht die Hand gab, sondern seinen ganzen Oberkörper. Minutenlang. Und da war es um mich geschehen.
Von dem Moment an sah ich ihn mit anderen Augen.

Trotzdem war ich anfangs stark verunsichert. Hab gegoogelt, was die verschiedenen Arten von Umarmungen bedeuten bei einem Mann. Ich konnte es noch nicht wirklich glauben, dass er was von mir will.
Als ich ihn dann wieder traf, ging es halt weiter und weiter, bis ich keinen Zweifel mehr hatte, dass ich zur Affärenfrau gewählt wurde.

Wie ich früher mal sagte, bin ich eher wenig davon überzeugt, dass ich auf einen Mann anziehend wirke. Außer blöden Beziehungen hatte ich nämlich auch oft genug Situationen, in denen ich als uninteressantes Mauerblümchen Männern Ratschläge geben durfte, wie sie ihre Chancen bei meiner Freundin erhöhen können und so weiter. Oder ich habe einem Mann, in den ich verliebt war, meine Liebe gestanden und bekam die Reaktion: Ähm, ja, also, danke für deine Ehrlichkeit... äh, ähm, ich muss dir leider sagen, dass....
Ein Gemisch aus Peinlichkeit, Entsetzen und Übelkeit war das. Aber was soll's. Ich war halt verliebt. Es dauerte trotzdem lange, bis ich mich von dieser Schmach erholt habe.

Jedenfalls, dieser Mann nun, mein AM, ließ dann keinen Zweifel daran, dass er mich begehrte und es fühlte sich von dieser ersten Umarmung an so krass wunderbar an, dass ich mir dachte: Jetzt lässt du es dir einfach mal gutgehen mit dem.

Und über die Wochen und Monate kultivierten wir dann gemeinsam die Affäre.

Also interessant, reizvoll im Sinne von heiß! war er für mich ab dem Moment, wo es funkte. Es wurde sozusagen das Licht der Affärenwelt angeknipst.