Letzte Worte der Geliebten

Zitat von Heavydreamy:

warum du jemand liebst, der nicht wirklich bei dir sein möchte und sogar jetzt den Kontakt ganz beendet hat,

Die Frage lässt sich nicht beantworten bzw. ich könnte sie nicht beantworten.
Das Gefühl ist nunmal da. Es ist bei @Valerieee alles noch frisch, die Trauer noch sehr stark.
Auch wenn er sie verletzt hat, geht die Liebe doch nicht sofort verloren.

Zitat von Valerieee:

Hast du eine Ahnung.... Es ist nicht wahr, sondern vernachlässigbarer Unsinn.

Echt? Was davon ist Unsinn ?

Zitat von Pippa:

Auch wenn er sie verletzt hat, geht die Liebe doch nicht sofort verloren.

Ja, das is mir klar, aber mir gehts nur darum, warum sie überhaupt jemand liebt, der nicht bei ihr sein möchte.

Zitat von So-What:

Mein Exmann hat mich dann betrogen

Danke für deinen Erfahrungsbericht.

Ich kenne solche oder sehr ähnliche Geschichten von mehr als nur einem Fremdgänger.
Also von solchen, die es mir persönlich erzählt haben.
Und dennoch rollen sich mir bei Geschichten wie deiner immer wieder die Fußnägel hoch.
Ich schüttel jedesmal innerlich den Kopf und kann es kaum glauben.

Eine kleine Geschichte möchte ich auch noch von mir selbst anfügen:
Ich bin ja selbst mal vor inzwischen ziemlich vielen Jahren in einer Affäre gelandet. Daher kenne ich übrigens auch den Schmerz. Und das, obwohl ich es selbst beendet habe und nicht auch noch abgeschossen wurde.
Der hat mir damals natürlich auch erzählt, dass es daheim keine Liebe, keine Nähe und so weiter gibt.
Direkt schlecht gesprochen über seine Frau hat er nicht. Aber er hat zwischen den Zeilen angedeutet, dass es immer nach ihrer Nase gehen muss. Und dass sie ihm vor Jahren, als er sie schonmal verlassen wollte, mit Selbstmord gedroht habe.
Mit anderen Worten: Er sei in einer fürchterlichen Situation.
Nachdem ich es beendet hatte, hat er auch immer wieder versucht, mich wieder an Land zu ziehen. Aber natürlich nur so nebenbei, während er in seiner Ehe bleiben will. Ich musste ihn überall blockieren, damit das aufhört. Freiwillig hat er mich nicht in Ruhe gelassen.

Es gibt hier einen Badesee, an dem ich im Sommer oft bin. Und in den letzten beiden (oder drei?) Sommern habe ich ihn dort öfter gesehen. Manchmal ihn allein, seltener ihn mit seiner Frau. Aus irgendwelchen Gründen ist er meistens alleine dort.
Aber wenn sie mal dabei ist, erzählt das, was ich da so aus der Ferne sehen kann, eine andere Geschichte als die, die er mir damals suggeriert hat.
Die Art, wie er mit seiner Frau umgeht, ist verachtenswert und erbärmlich. Ich will jetzt nicht weiter ins Detail gehen, aber zusammengefasst benimmt er sich ihr gegenüber wie ein ungezogener, dreister und trotziger Teenager in den schlimmsten Jahren.
Die kalte Schulter und die ablehnende Haltung, die er ihr gegenüber zeigt - und zwar sichtbar und in aller Öffentlichkeit - sind einfach nur abstoßend.
Keine Ahnung, wieso er das macht.
Für mich gibt es dafür keinen Grund.
Wenn er sie wirklich so verachtet und so lästig findet, warum trennt er sich dann nicht von ihr? Kann wirklich irgendjemand glauben, dass das, was er da mit ihr treibt, besser ist als eine offene und ehrliche Trennung?
Keine Ahnung auch, wieso sie sich das gefallen lässt. Ich hätte ihm bei so einem Verhalten schon längst einen Tritt in den Allerwertesten verpasst und ihn zum Teufel geschickt. Aber sie duldet das offenbar und trottet ihm (buchstäblich) hinterher.

Man steckt in Ehen und deren Dynamik nicht drin.
Aber ich habe seit damals sehr vlel dazugelernt. Und ich würde keinem mehr solche Geschichten einfach so glauben, wie ich sie ihm anfangs auch noch glaubte.
Die Geschichte von der bösen oder dominanten Ehefrau und von ihm, dem Eheopfer, der ja aus Gründen der Ritterlichkeit einfach nicht gehen kann, weil sie das zutiefst zerstören würde.

Ich könnte noch mehr Ehe und Affäreneschichten erzählen. Keine davon schöner als die obige.

Zitat von Valerieee:

Selbstliebe muss sich doch nicht darin äußern, einem Mann, der einem mal unfassbar gut getan hat, einen A...tritt bis zum Mond zu verpassen.

Das sage ich auch nicht. Aber ein neutrales Gefühl wäre in dem Moment besser, wie jemand lieben, der nicht bei dir sein möchte. Verstehst du jetzt?

Wenn du einen Mann liebst, der nicht bei dir sein möchte, kannst du dich nie auf einen neuen Mann einlassen, weil du diesen AM weiterhin noch dein Herz überlässt, während der neue Mann es genauso verdient hätte, aber ja dann nicht an dich rankommen kann.

Also wie gesagt, liebe jemand, der bei dir sein will und nicht jemand, der weg ist.

Dass du jetzt weiterhin noch im Liebeskummer bist, völlig klar, aber du schreibst irgendwie, wie wenn du immer noch Hoffnung hast, dass er sich wieder melden wird und ich glaube auch, du würdest deine Zeit kaputt machen, nur um ihn weiterhin anzubeten.

In deinem EP kommt der ganze Schmerz zum Ausdruck den die Position der AF mit sich bringt. In meiner Lesart warst du da mehr bei dir, warst wütend… wenn auch nicht auf die, wohin dieser Schmerz und Wut eigentlich gehört.
Dein EP zeigt, dass du gelitten hast, auch über den momentanen Verlassensschmerz hinaus. Trotz allem Schönen was es auch mit sich brachte. Du hast zurückgesteckt.
Und nun ist deine „Taktik“ das alles auszublenden und dich noch gefügiger und genügsamer zu geben. Weil er ist es ja wert.
Kannst du natürlich machen, aber meinst du wirklich nicht, dass du dich selbst dabei verrätst?
Diese Beziehung auf Eis muss geschont werden, darum muss auch er verteidigt werden und irgendwas zurechtgebastelt dass er, eure Beziehung und verhinderte Liebe in gutem Licht dasteht.

Würdest du die Zeit einfach nur genossen haben- sich gegenseitig quasi nutzend und nicht mehr verlangend würde dir das gegenseitige Begehren reichen. Dann könntest du jetzt aufrichtig sagen, cool, war ne schöne Zeit, traurig dass es vorbei ist, aber ist halt so. Aber wieso dann der Kampf wen er nun mehr liebt?
Weil du eben von ihm geliebt werden willst.
Und da beißt sich die Katze in den *beep* weil es nicht zusammenpasst mit dem genügsamen oder auch einem egoistischen „Zeit genießen“ und nicht mit der Art wie er dich fallen ließ.

Du kannst es natürlich handhaben und sehen wie du willst, aber ich habe ein ungutes Gefühl mitzuerleben, wie du deines immer mehr runterschraubst und sogar leugnest es überhaupt zu haben.

Aber auf deinen Wunsch hin werde ich nicht mehr mehr dazu schreiben.

@Valerieee spring nicht über Stöckchen, wäre mein Rat.
Es wird sehr viel geheuchelt.
Einerseits werden Affären beschimpft, andererseits nehmen die betrogenen EF ihre fremdgehenden Gatten wieder zurück.
Völlig unlogisch ist dieses Vorgehen.
Da wird aus den untreuen Gatten plötzlich das Opfer, der depressive Mann, das testosteronvernebelte Reptiliengehirn, den man mit Therapie wieder auf Kurs bringt und im Ehebett die Decken zurückschlägt.
Mehr gibt es kaum noch zu sagen.
Nicht zu vergessen ist das Besitzerdenken, Zettel unterschrieben und er ist mein, entsetzlich.

Du kannst genauso an ihm festhalten, wie jede andere Frau.
Er ist weder ihr noch dein Besitztum.
Ehefrau sagt mir nur, dass ein Zettel unterschrieben wurde, der juristisch und steuerrechtlich Komplikationen bringt.
Sonst nix.
Wenn der Typ ausbricht, darf er das, niemand hat das Recht ihn anzuketten, die Konsequenzen trägt er natürlich.
Dass etliche Frauen oft ein DER MUSS, oder DER SOLL, ....pochen, bleibt mir ein Rätsel.
Jeder ist für sich selbst verantwortlich, für sein Auskommen, seinen Wohnraum, seine emotionale Stabilität, man hat kein RECHT einen anderen Menschen dahingehend beschneiden zu wollen, warum wird das nicht verstanden?

Zitat von Pippa:

Die Frage lässt sich nicht beantworten bzw. ich könnte sie nicht beantworten. Das Gefühl ist nunmal da. Es ist bei @Valerieee alles noch frisch, die Trauer noch sehr stark. Auch wenn er sie verletzt hat, geht die Liebe doch nicht sofort verloren.

Ich hatte das gestern mit meiner Ex. Auf die Frage, warum ich immernoch Gefühle habe, fiel mir spontan erst einmal nur ein, dass es die Bindung ist, die da spricht. Sachlich habe ich gar keinen Grund, sie ernsthaft zu lieben, wie sie mit mir umgegangen ist. In Punkto AM wird sich das ähnlich verhalten, Bindung ja, aber das Verhalten spricht eigentlich gänzlich dagegen.