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Letzte Trauerphase erreicht

E
Hallo Ihr Lieben!

Ihr habt mich mit so vielen wertvollen Tipps, Euren eigenen Erfahrungen und Ratschlägen durch verschiedene Trauerphasen begleitet. Dafür möchte ich Euch allen recht herzlich danken. Es hat mir sehr geholfen!

Inzwischen merke ich, dass ich wohl auf einer neuen Stufe meines Trennungsschmerzes angekommen bin und benötige Mal wieder Eure unbezahlbare Hilfe.

Seit etlichen Tagen merke ich deutlich: Mich beschäftigt es nicht mehr, was Ex macht, was Ex denkt, warum Ex dies tat usw. Es geht nunmehr um mich in meinem Kopf.

Ich mache mir reichlich Gedanken darüber, wer ich bin, was ich will, was ich vom Leben erwarte, welche Ziele ich habe usw. Fragen, die ich mir seit Jahren nicht mehr stellte. Ich war ja in einer Beziehung und habe mich mit dieser arrangiert, wie sie eben war. Fragen stellte ich mir schon lange nicht mehr. Vermutlich da ich der Konfrontation mit meinen eigenen Antworten nicht gewachsen war, denn diese Antworten hätten mir selbst nicht gefallen. Ich ließ den Dingen ihren Lauf und habe mich dadurch teilweise selbst in dem WIR unserer Beziehung verloren. Die Trennung war ein Schock für mich, da es mich mit meinem Nichts konfontierte, mit dem Nichts, das von mir übrig blieb im Laufe der Jahre.

Nun stelle ich für mich fest, dass ich zwar viele Ansätze finde, wie ich mir ein Leben für mich vorstelle. Nur klappt es mit der Umsetzung nicht so leicht, wie ich mir dies vorstellte.
Ich bin ein wenig überfordert mit der Fülle von Wahlmöglichkeiten, die mir die neue Freiheit nun bietet.

Da ich weiß, dass viele hier wesentlich weiter sind als ich mit dem Bewältigen Ihrer Beziehung, möchte ich gern von Euch wissen, wie Ihr es geschafft habt, Euch ein eigenes zufriedenes Leben nach der Trennung aufzubauen?

Wie habt Ihr damit begonnen, Euer Leben wieder für Euch zurück zu gewinnen, nachdem Ihr Euch mit der Endgültigkeit der Trennung abgefunden habt? Ganz bewußt? Oder spontan? Wie habt Ihr Euren Alltag eingerichtet? Wie habt Ihr es geschafft? Obwohl ich weiß, dass ich mit Sicherheit noch Trauergefühle druchleben werde, so weiß ich doch, dass es nun Zeit ist, aufzubrechen in mein neues Leben. Nur stehe ich ziemlich erschlagen da vor lauter Möglichkeiten, so dass mir erste Schritte schwer fallen. Wie gesagt, nach dem Ende meiner Beziehung war ich ein NICHTS, ein NIEMAND und jetzt möchte ich wieder JEMAND sein, allein für mich, ohne Ex. Ihn kann ich nun ziehen lassen, ohne Hass, ohne Hoffnung auf eine Rückkehr, ohne den Wunsch nach seiner Rückkehr. Es ist vorbei!

Wie habt Ihr diesen Prozess des Neubeginns in Angriff genommen?

Ich danke Euch im voraus für Eure hilfreichen Tpps!

Liebe Grüße

Ariane

15.08.2005 21:28 • #1


E
Liebe Ariane,

1. verabschiede Dich möglichst schnell aus diesem Forum, denn (es zieht Dich nur wieder runter)
2. fang wieder an zu Leben, egal was du machst, bitte tu es und denk nicht soviel, sondern handele !!
3. schau nie mehr zurück, hörst Du Niemals !!!!

alles Gute und viel Glück
:-* ;D

16.08.2005 16:01 • x 1 #2


A


Letzte Trauerphase erreicht

x 3


E
liebe Ariane,
wenn du auf die wegweiserin hörst, wird es sehr gut aussehen für dich.. versprochen
sie hat recht.. SCHAU NIE WIEDER ZURÜCK
dein glück wartet schon auf dich
alles liebe
engelchen

16.08.2005 16:12 • #3


E
Hallo Ariane,

Du bist auf einer neuen Stufe des Trennungsschmerzes angekommen?

Meine Erfahrung in Sachen Trennung ist die, daß die Gefühle in Wellenbewegungen fortschreiten. Es gibt Momente, wo man sagt. Man gehts mir schlecht, warum hat er/sie das getan? und dann sagt man ich bin ihn/sie los, Gott sei Dank, jetzt kann ich endlich frei leben.

Ich will Dir nun nichts negatives suggerieren, aber Dir klarmachen, daß man den Berg meist durch 2 Schritte vorwärts aber auch durch 1 Schritt zurück besteigt. Sei also nicht zu enttäuscht, wenns mal rückwärts geht.

Ansonsten: sich finden ist ein langer Prozess...

Setz Dich einfach nicht unter Druck. Du bist geprägt durch Deine Vergangenheit, Deine Familie, Vater, Mutter, Geschwister, EX. Von heute auf morgen zu sagen: Jetzt bin ich ein anderer Mensch ist sehr schwer, wenn nicht sogar unmöglich.

Versuche, Dich zu ergründen, Dich zu hinterfragen. Halte Dir kritisch einen Spiegel vor die Nase. Nimm Dir dazu ruhig auch externe Hilfe - ein Außenstehender sieht manchmal mehr. The roots sind sehr wichtig. Wo ist der Boden, das Fundament. Ist dies gut zementiert, kann man gut drauf aufbauen.

Mir waren diese Dinge wichtig, um alleine überhaupt lebensfähig zu werden. Ich meinte auch, daß ich ohne einen Partner nicht leben kann.
Lernen, alleine durch die Welt zu schreiten war sehr schmerzhaft - aber es hat sich gelohnt. Ich durfte durch diese Trennung viel lernen - und dafür bin ich meiner EX immer öfter sogar dankbar (nobody is perfect :) ). Gruß, Gerd

16.08.2005 20:40 • #4


E
Hallo Ihr Lieben!

Danke für Eure Anregungen!

@ GerdS

Ja, Gerd, ich denke mir auch, dass es noch traurige Tage geben wird. Dennoch merke ich, dass die Gedanken nicht mehr ständig um ihn Kreisen und ich die Endgültigkeit unserer Trennung akzeptieren konnte. Das war bislang nicht der Fall.

Mein Leben bestand seit der Trennung vor 3,5 Monaten nur aus arbeiten gehen, Alltag bewältigen, trauern, depremiert sein, viel an ihn denken, grübeln, hoffen usw. Also eigentlich empfand ich ein große Leere. Dieses Auf und Ab der Gefühle kenne ich auch nur zu gut und deswegen rechne ich nun auch nicht mit einem Schnellstart in das Solo-Leben.

Allerdings merke ich, dass ich mich unheimlich schwer tue, außerhalb meiner Arbeit den Weg für mich zu finden. Ich weiß nicht, ob Du verstehst, wie ich das meine. Ich finde, ich habe kein gutes Privatleben für mich allein. Ich verbringe meine Zeit ziemlich sinnlos und finde irgendwie keinen Ansatzpunkt für mich, um das Beste aus meiner Situation zu machen. Ich bin ziemlich erschöpft, müde und kann keine großartigen Ziele verfolgen, die ich theoretisch habe. Das wiederum macht mich unzufrieden.

Mag sein, dass ich zu viel von mir erwarte und mir Druck mache. Vielleicht dauert es einfach, bis man sagen kann: Ich habe auch solo ein zufriedenes Privatleben mit mir selbst.

Ich dachte nur stets, wenn ich aus dem Gröbsten raus bin (sprich: dauernd an Ex denken, grübeln, hoffen), könnte ich voller Energie damit beginnen, meinen Interessen etc. voller Energie nachzugehen. Nun erlebe ich mich als total energielos und bin ein wenig enttäuscht darüber.

Ideen (habe mir Skizzen gemacht über die tragfähigen Säulen meines Lebens ohne Ex wie Beruf, Hobbies, soziale Kontakte etc. Mein Fundament eben) habe ich viele, was ich tun könnte, nur die Kraft fehlt, diese umzusetzen. Ist das normal?

Viele Grüße und Danke für die Hilfe!

Ariane

16.08.2005 22:01 • #5


D
Hallo Ariane,

bei mir ist meine Trennung jetzt ca. 14 Monate her und ich kenne das Gefühl des Nichts auch. Ich habe wie du viel hier gelesen und meine eigenen Schlüsse daraus gezogen. Manchmal dachte ich anders, als die Ratgebenden hier und musste schmerzhaft miterleben, dass sie doch Recht hatten. Auch das gehört zum ständigen Lernprozess dazu und ist auch für mich persönlich sehr gut gewesen, denn ich bin daran gewachsen. Irgendwo schrieb mal ein Psychologe, dass man im Durchschnitt für die Trauer des Verlustes eines Partners ca. ein Jahr benötigt (bei mir ging es etwas schneller, aber es ist ja nur ein Durchschnitt) und dafür, sein Leben wieder aufzubauen ca. 2-4 Jahre. Da ich davor immer alles sofort wollte und am liebsten von einem auf den anderen Tag ein neues Leben beginnen wollte, war das ein harter Hinweis, dass es nicht so geht. Ich musste lernen, Schritt für Schritt zu machen. Mir zu überlegen, was ich jetzt am liebsten machen würde. Ich lerne Salsa und Tango und es macht mir Spaß. Am Anfang habe ich viel zu viel gemacht. War ständig unterwegs und hatte Termine über Termine . Ich wurde unzufrieden und es war stressig. Jetzt versuche ich ein gutes Gleichgewicht zu fingen. Ich brauche auch mal Zeit für mich und nehme mir auch welche zum Faulenzen, ohne mir gleich Gedanken darüber zu machen, dass ich jetzt etwas verpassen könnte.

Und das mit der Energie wird auch wieder kommen. Es ging mir genauso (manchmal auch jetzt noch), dass ich einfach keine Energie aufbringen konnte um weiter zu machen. Aber es geht - und es geht immer besser.

Wie Gerd schon schrieb: Es wird immer mal wieder Tiefpunkte geben (habe zur Zeit mal wieder einen etwas größeren :'(), aber sie werden weniger.

So wie du es Anfängst, ist es schon ganz richtig - aber gib dir Zeit. Auch wenn es langsam vorwärts geht: Es geht vorwärts :)

Liebe Grüße
Delfinchen

17.08.2005 08:17 • #6


E
liebe ariane

du bist jetzt 3 1/5 monate getrennt vom ex, hast schon vieles in angriff genommen, um deine trennung gut zu durchleben....
du hast erkannt, dass du dich im laufe deiner beziehung mit dem ex zu verlieren begonnen hast - jetzt bist du dabei, dich wieder zu finden und meinst:

... Nun stelle ich für mich fest, dass ich zwar viele Ansätze finde, wie ich mir ein Leben für mich vorstelle. Nur klappt es mit der Umsetzung nicht so leicht, wie ich mir dies vorstellte.
Ich bin ein wenig überfordert mit der Fülle von Wahlmöglichkeiten, die mir die neue Freiheit nun bietet....

ariane - gönn dir die zeit, die du brauchst, um mehr und mehr zu dir selber zu gelangen - du stehst mitten in einem prozess und ich glaube, dass es nicht möglich ist, hier einfach alles zu überspringen und jetzt schon dort zu sein, wo du gerne hin möchtest.. wie gerds gesagt hat: ... Setz Dich einfach nicht unter Druck....

abschied nehmen, die trennung durchleben und neue perspektiven entwicklen, das alles braucht seine zeit....

loslassen, ariana, bedeutet auch: durchleben, was zu durchleben ist, weiter gehen in dem tempo, das dir möglich ist ... es gibt keine abkürzungen, denn es geht um dich und deine entwicklung; um dein heil-werden ... und darin liegt ja sehr viel tröstliches, finde ich.


liebe grüße zu dir

manta :)

17.08.2005 09:49 • #7


E
liebe ariane,
dass du müde bist, ist verständlich. dein körper, seele, kopf und geist haben auf hochtouren gearbeitet.
wie wäre es mir einem schönen urlaub? z.b. robinson oder aldiana?? ich habe hier immer sehr schöne zeiten als alleinreisende verbracht! gedenke auch wieder, dorthin zu fahren.
laß dir und deinem körper zeit, um sich zu erholen!! ansonsten finde ich auch, dass du langsam dieses forum verlassen solltest. du bist über das schlimmste hinweg. und du bist stark!! und du findest für dich bald neue wege, aber setze dich nicht unter druck!!
veränder vielleicht was an deiner wohnung? oder kaufe ein neues bett? solche sachen bringen einen schon nach vorne.

und ansonsten: schreibe mir weiter!! ich freue mich über deine post.

erst wenn die müdigkeit und die schwere aus deinem körper gegangen sind, wirst du wieder frisch und munter. also laß dir zeit...ganz easy..dir läuft nichts weg. oder geh zur Massa., auch toll!! oder zur fußpflege!! tu alles nur für DICH!!! du brauchst das jetzt sehr dringend!!

liebe grüße - deine lola2

17.08.2005 15:00 • #8


E
Hallo Delfin 22, Manta und Lola2!

Ich habe diesmal wieder auf Euch gesetzt und es war auch diesmal genau das Richtige! Danke für Eure Tipps!

Ich denke, Ihr habt es besser erkannt, als ich: Ich setze mich zu sehr unter Durck und erwarte einfach viel zu viel von mir selbst auf einmal!

Statt zuzulassen, was ist und schrittweise vorzugehen, habe ich nur die Erwartung, alles müsse auf einmal über die Bühne gehen: Neues Leben voller Energie, voller neuer Pläne, so als hätte es die sechs Jahre Beziehung zuvor nie gegeben. Typisch für mich! Ich sollte wirklich davon abkommen von meiner extremen Erwartungshaltung mir selbst gegenüber. Es ist genau dieser Druck, den ich mir mache, der mich nur Tag für Tag enttäuscht über mich selbst, statt dass ich ganz kleine Schritte wage und mich darüber zu freuen beginne! (Für Mangoon - sei herzlich gegrüßt, falls Du mitliest, - ist dies sicher mehr als ein Hinweis für meine wahren Psychoprobleme, die ich sehr wohl kenne, aber noch nicht angegangen bin...die Trennung ist die beste Gelegenheit dazu, auch diese Leichen in meinem Keller zu beseitigen!)

Die körperliche Erschöpfung ist wahrscheinlich wirklich nur eine normale Reaktion auf die Geschehnisse der letzten Monate. Es ist ja auch physisch ein Stress ohne Ende, dem man da ausgesetzt ist, bei so einer Trennung. Zudem habe ich in den letzten Monaten vor dem Ende der Beziehung regelrecht rotiert. Ich war mindestens 18 - 20 Stunden wach pro Tag und hatte eine Energie in mir, was ich nun vermisse. Vermutlich habe ich in dieser Phase die Zeichen des Untergangs meiner Beziehung so sehr verdrängt, dass ich diese immense Kraft hatte, um mich von den Offensichtlichkeiten abzulenken! Und nun stehe ich da und wundere mich über diese enorme Müdigkeit, die mir so fremd an mir erscheint! Natürlich eine nur normale Reaktion meines genesenden Körpers!

Ich sollte mehr auf Wellness machen, statt diesen selbst gemachten Druck zu erzeugen! Und mir schlichtweg so viel Zeit einräumen, wie ich brauche! DIe hat man ja als Single auch... !

Ob ich dieses Forum bereits loslassen kann, liebe Lola2, weiß ich noch nicht. Es war in den letzten Monaten wie ein guter Freund für mich, wenn auch nur virtuell. Ich denke, diesen Austausch, der hier stattfindet, kann man auf Dauer keinem Elternteil, guten Freund oder sonst wem zumuten!
Mich zieht es nicht so sehr runter, wie vielleicht manchen. Ich erkenne nur, dass ich Fortschritte mache, wenn ich hier lese und poste. Denn wenn Neuankömmlinge schreiben, merke ich genau, dass ich so fühlte, wie sie und nun doch schon sehr viel weiter bin, eben auch durch dieses Forum. Ich wäre nie soweit, hätte ich all meine Emotionen hier nicht rauslassen dürfen und Eure Geschichten, Tipps etc. gelesen. DAHER AUCH: Mein besonderer Dank an die, die dieses Forum ermöglicht haben!

Ich hoffe natürlich, eines Tages auch eine schöne Story unter NEUANFANG posten zu können, um anderen Hoffnungslosen Mut zu machen! Vielleicht reduziere ich die Zeit etwas, die ich hier verbringe, um nicht den Anschluß zur realen Welt zu verpassen und süchtig zu werden. ;)

...und Dir liebe Lola2 werde ich mit Sicherheit noch viele E-Mails privat schicken, sind wir doch durch unsere beinahe identischen Geschichten nicht nur Leidensgenossinen, sondern auch Seelenverwandte geworden, oder? Ehrlich, wenn der Altersunterschied unserer Ex-Freunde nicht wäre, würde ich allmählich glauben, wir waren beide sechs Jahre mit dem selben Mann liiert! ;)
Auch Deine E-Mails sind für mich sehr bereichernd!

Vielen, vielen Dank für Eure Tipps! Ihr habt mir irrsinnig geholfen - unbezahlbar!

Eure

Ariane


17.08.2005 18:12 • #9


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