Zitat von paulaner:Ich habe seitdem, trotz erfolgreicher Verdrängung eine andere Grundstimmung, eine andere Grundschwingung. Ich will nicht behaupten, dass ich vorher das absolute Feierbiest war, aber die Grundstimmung war einfach fröhlicher. Zum Leben und zu allem. Da ist wirklich irgendwas kaputtgegangen. Und jetzt ist es natürlich quasi auseinandergebrochen. Tja.
So ähnlich geht es mir als Fremdgängerin auch, Paulaner! Wir waren z.B. letztes Wochenende bei Freunden. Mein Mann saß wie immer sehr wortkarg daneben. Mir ging durch den Kopf, dass er wahrscheinlich das Urteil der anderen Männer fürchtet, die ihn als Waschlappen und Weichei sehen, weil er mich zurück genommen hat. Das tut mir sehr weh, denn aus meiner Sicht ist er das genaue Gegenteil.
Dann später machten wir den Heizstrahler an und mein Mann fragte scherzhaft, in welche Richtung er ihn drehen sollte. Einer der Männer nahm seine Frau demonstrativ in den Arm und sagte, danke, ich wärme MEINE Frau lieber selber, bei mir darf da kein anderer ran! TREFFER, VERSENKT!
Solche und ähnliche unbedachte Äußerungen sind für uns immernoch schwer zu handeln. Am liebsten wäre ich aufgestanden und gegangen aber das wäre ja nur Wasser auf die Mühlen dieser selbstgerechten A...löcher.
Um es noch einmal ganz deutlich zu sagen, unsere Ehe war vor meinem Seitensprung glücklich. Niemand hat einen Fehler gemacht, schon gar nicht mein Mann. Es ergab sich einfach eine unglückliche Konstellation zu einer Zeit, als ich wegen meiner persönlichen Probleme angreifbar und unvorsichtig war. Ich habe dann zunächst versucht fair zu sein, habe damit aber alles nur schlimmer gemacht. Ich will nicht sagen, dass ich unschuldig war. Zumindest beim 2. und erst recht beim 3. ONS war es ja meine freie Entscheidung. Aber schön war es da schon lange nicht mehr.
WARNUNG! Wer hart gesotten ist, darf weiterlesen. Alle anderen sollten hier stoppen!
Beim ersten ONS war ich ja zutiefst verliebt. Ich hatte mich von meinem Mann getrennt und war somit also frei für den AM. Mein Mann war mit meinem Sohn alleine in den Urlaub gefahren und ich nutzte die sturmfreie Bude um meinen AM zum Essen einzuladen. Er kam auch und es kam erstmals zur Knutscherei auf dem heimischen Sofa. Da ich mir ja ganz sicher war, nun eine neue Beziehung einzugehen, lud ich den AM in mein Ehebett ein. Dort kam es zu eher langweiligem Sechs in Missionarsstellung. Vor lauter Aufregung hatte ich keinen O rgasmus. Danach wollte ich noch ein bisschen kuscheln aber der AM war sich wohl längst der Tragweite unserer Handlung bewusst. Er sprang fast direkt nach dem Akt aus dem Bett und wollte nach Hause mit der Begründung, sein 22 Jahre alter Sohn würde sich sonst Sorgen machen. Ich stand da wie ein begossener Pudel.
Danach war 1 Jahr Funkstille zwischen uns, ich zog zu Hause aus und wieder ein. Wir versuchten gemeinsam unsere Ehe wieder zu kitten unter den beschriebenen Schwierigkeiten. Mein Kollege und AM war zwar überrascht über die unerwartete Wendung aber schien darüber irgendwie erleichtert und hoch erfreut. Wir waren ja arbeitsmäßig weiter in Kontakt und auch über WA tickerten wir bald wieder munter drauf los. Es kam, wie es kommen musste. Die Knutscherei ging auf der Arbeit wieder los und am Todestag seiner Frau erschien er mir so bedürftig und traurig, dass ich ihm erneut Sechs anbot. Er willigte ein unter der Bedingung, dass dieser nun aber an keine Bedingungen gebunden sein dürfe und ich mir deshalb keine Hoffnungen machen dürfte (er war ja längst in einer Beziehung, was er mir aber erfolgreich verheimlichte) Ich wiederum verheimlichte das abendliche Treffen meinem Mann und belog ihn nach Strich und Faden. Wir trafen uns auf einem Parkplatz, wo ich meinen ExAm im Auto mündlich befriedeigen durfte. Ich kam wieder nicht auf meine Kosten, das wollte ich aber auch gar nicht. Ich dachte wirklich, so wäre es kein Betrug, da ja kein wirklicher GV stattgefunden hatte.
Es folgte wieder ein Jahr des Rückzugs meines ExAm. Ich kündigte meinen geliebten Job, versuchte meine Gefühle für den ExAm, die ja immernoch da waren nieder zu kämpfen und meine Ehe weiter zu führen. Das klappte natürlich mehr schlecht als recht. Ich erinnere mich, wie ich in dieser Zeit mehr als einmal während des GV mit meinem Mann mit den Tränen kämpfen musste. Daher bot ich meinem Mann nur noch den GV in Hundestellung an, da er dann mein Gesicht nicht sehen konnte.
Nach einem Jahr meldete sich der ExAm erneut. Er lud mich in seine neue Wohnung ein, zum Kaffee. Ich freute mich darüber sehr, dachte, dass ich nun endlich aus meiner unglücklichen Ehe erlöst würde. Von der Beziehung des ExAm wusste ich da immernoch nichts. Es kam natürlich erneut zum Sechs. Diesmal im Ehebett des ExAm und seiner verstorbenen Frau und diesmal brachte er mich auch erstmals zum O rgasmus. Das schien ihm sehr wichtig zu sein. Direkt anschließend, stand er wieder auf, wischte mich untenherum sauber und bat mich zu gehen, da er eine Verabredung mit seiner Tochter habe. Wie vom Donner gerührt stand ich auf, zog mich an und verließ die Wohnung. Ich irrte durch die Straßen der Stadt, kaufte mir Zig. und rauchte, obwohl ich Nichtraucherin bin. Ich kaufte mir feuchte Tücher und wusch mich damit notdürftig auf einer öffentlichen Toilette auf der ich mich auch gleich noch übergeben musste. Ich fühlte mich schmutzig und benutzt.
Als ich nach Hause kam, lag mein Mann auf der Couch und freute sich über meine frühe Rückkehr. Ich hatte ihm ja erzählt, ich sei auf einer Party gewesen, da rechnete er nicht vor Mitternacht mit mir. Ich weiß bis heute nicht genau, was dann passierte. Er kam jedenfalls, nahm mich in den Arm und führte mich fast sofort in unser Schlafzimmer, wo wir GV hatten. Ich hatte einen Filmriss, kann mich an die Details nicht genau erinnern. Ich weiß nur, dass ich danach ins Bad ging, duschte und mich in die Toilette erbrach. Mein Mann lachte und meinte, ich habe wohl zuviel getrunken. Dabei war ich stocknüchtern.
Einige Tage später beichtete ich ihm meine Seitensprünge ohne ihn jedoch über die zeitliche Abfolge zu informieren. Er fragte auch nicht danach, bis heute nicht.
Lieber Paulaner, ich erzähle dir das erstmals so ausführlich, um dir zu zeigen, dass nicht nur der betrogene Partner und die Ehe an sich beschädigt ist. Auch der Fremdgeher ist möglicherweise beschädigt und zwar zutiefst!
Als sich der ExAm vor einige Wochen wieder bei mir meldete, konfrontierte ich ihn erstmals mit den Konsequenzen unserer Affäre. Mit meinem inneren Schmerz, der sich noch verstärkt hatte, da ich in der Zwischenzeit erfahren hatte, dass er die ganze Zeit über in einer Beziehung mit einer ehemaligen anderen Kollegin gewesen war. Diese war ja in der Zwischenzeit in die Brüche gegangen, deshalb wohl auch die erneute Kontaktaufnahme. Wahrscheinlich bin ich sogar am Scheitern seiner Beziehung nicht ganz unschuldig, denn ich hatte häufig versucht, den ExAm zu kontaktieren, um ihn zu einer Aussprache zu bewegen. Er jedoch blockierte mich nicht nur auf WA sondern überall. So versuchte ich es auch telefonisch und hatte einmal sogar seine Freundin am Telefon, die mich beschimpfte und bedrohte. Sie hatte wohl eine Ahnung, was zwischen uns gelaufen war und wollte mich fern halten. Nun also, nachdem ich fast alles einigermaßen überwunden hatte, meldete er sich wieder bei mir, um mir ein schlechtes Gewissen zu machen und mich so erneut zum Kontakt und für unverbindlichen Sechs zu gewinnen. Dieser Mann hält mich wahrscheinlich tatsächlich für eine leicht zu habende Gratis- P rostituierte, die ihm stets zu Willen ist. Das ist mir heute klar!
Da ich das nicht ertragen konnte, redete ich mir lange ein, ich sei unsterblich in diesen Mann verliebt. Das stimmt aber nicht. Das ist die Lüge, die ich mir selbst angetan habe. Ich liebe meinen Mann. Ich wünschte mir auch eine Zeitmaschine, die das ganze ungeschehen macht. Ich wünschte, er könnte wieder den Arm um mich legen und mich ohne Wenn und Aber SEINE FRAU nennen. Das kann er aber nicht. Das kann er nie wieder. Niemand ist darüber trauriger als ich. Und wenn ich nicht zu feige wäre, würde ich meinem Leben ein Ende setzen.
Das ist die Wahrheit, lieber Paulaner! Will mein Mann diese Geschichte hören, soll ich sie ihm erzählen, danach ausziehen und mein Leben auf Hartz4 Niveau fortsetzen? Soll ich meinem Sohn seine Familie endgültig zerstören? Soll ich meine pflegebedürftige Schwiegermutter im Stich lassen? Soll ich die wenigen Freunde, die wir noch haben, vor den Kopf stoßen? Soll ich mein Leben wegschmeißen für diesen Irrsinn? Was soll ich tun, lieber Paulaner? Sag es mir!
LG Sally