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Lesen die Betrüger hier auch?

paulaner
Zitat von ich60:
Hallo hahawi und paulaner,
zu #233:
Soviel ich weiß/gelesen habe paulaner, wurde hahawi nicht betrogen. Deshalb schreibt er auch, ein schöner Job weil ihm nicht die Bilder wie bei Dir (Kopfkino) vor dem Auge herunter-/vorbeilaufen.

Paulaner zu #231.
Da fällt mir auch ein wie es bei den meisten Verträgen,
(und in meinen 36 Jahren selbständigkeit sind mir viele Verträge untergekommen),
heißt: sollte ein Absatz oder eine Position des Vertrages unerfüllt bleiben und/oder nicht eingehalten werden, berührt das nicht den gesamten Vertrag!
LG

Naja, wenn aber das, worum es in dem Vertrag grundsätzlich geht, nicht eingehalten wird.
Außerdem gibt es auch die Klauseln, die besagen, dass bei Zuwiderhandlung der ganze Vertrag hinfällig ist
Ich meinte das aber alles nicht so vertragsmäßig. Mehr die Gefühlsseite.

Und zum Merken: Ich hatte tausendprozentiges Vertrauen!
Und ich merke gerade im Moment, dass mir eine Beziehung, in der wenig Vertrauen da ist, ziemlich blöd vorkommt. Das will ich eigentlich nicht.
Ich werde es aber wohl nie mehr so haben.

10.05.2018 17:02 • x 1 #241


hahawi
Zitat von paulaner:
Ich werde es aber wohl nie mehr so haben.

Der berühmte englische Pilosoph James Bond sagte: Never say never again.

Nein im ernst. Es nicht leicht, aber auch nicht unmöglich. ich glaube, es hängt davon ab, inwieweit der fremdgegangene Partner bereit ist, bei der Aufarbeitung mit zu arbeiten. Wenn er ehrlich und aufrichtig bemüht ist und das auch so rüberbringt, dann glaube ich schon, dass vertrauen wieder hergestellt werden kann.
Was Dir halt bleiben werden, das sind Trigger, die halt immer wieder passieren werden.

10.05.2018 17:11 • x 1 #242


A


Lesen die Betrüger hier auch?

x 3


H
Also in 9 Monaten ist mein Vertrauen von vielleicht 10% auf 65% gewachsen ... Ich denke auch man kann Vertrauen wieder herstellen aber es dauert sehr viel länger als es zu zerstören.

10.05.2018 17:18 • x 4 #243


paulaner
Zitat von hahawi:
Ich glaube, es hängt davon ab, inwieweit der fremdgegangene Partner bereit ist, bei der Aufarbeitung mit zu arbeiten. Wenn er ehrlich und aufrichtig bemüht ist und das auch so rüberbringt, dann glaube ich schon, dass vertrauen wieder hergestellt werden kann .

Da hast du wohl recht. Und darum bitte ich seit einem Jahr.
Ich starte an diesem WE nochmal einen Versuch. Und berichte dann.

10.05.2018 18:15 • x 2 #244


hahawi
@paulaner
Ich nehme an, Du wirst es ohnehin schon gemacht haben. Aber ich würde das weitgehend ohne direkte Schuldzuweisungen machen. Sie hat es für sich ja entweder schon erfolgreich verdrängt oder sogar teilweise verarbeitet.
Sende ihr Ich Botschaften (Ich fühle mich, ich kann / kann nicht) und nicht Du hast, Du bist.
Du hast mit ihr vielleicht schon über theratalk.de geprochen, welche psychischen Folgen so eine Situation bei Betrogenen verursachen kann.
Es sollte ja auch in ihrem Interesse sein, die gemeinsame Basis wieder auf ein solideres Fundament zu stellen.
Vergessen wirst Du es nie, Trigger werden bleiben, aber Vergeben ist möglich und auch Vertrauen kann wieder entstehen und damit auch ein Stück weit die Leichtigkeit.
Es ist, so abgedroschen es klingen mag, eine Chance für Euch in Zukunft bewusster miteinander umzugehen, im Bewusstsein dessen, dass es knapp vor dem Zerbrechen ist.
Ich wünsch Dir (Euch) da wirklich das Allerbeste.

10.05.2018 18:30 • x 1 #245


H
Zitat von paulaner:
Da hast du wohl recht. Und darum bitte ich seit einem Jahr.
Ich starte an diesem WE nochmal einen Versuch. Und berichte dann.


Ich wünsche dir viel Erfolg! Ich würde auch es eher so ansprechen, dass du gemerkt hast das du das noch nicht aus eigener Kraft aufarbeiten konntest und es dir wichtig wäre es mit einer Paartherapie zu versuchen und sie bitten dich darin zu unterstützen. Das du keine andere Möglichkeit siehst als das um wieder eine glückliche Beziehung führen zu können. Du kannst ihr auch gern Bedenkzeit geben, vielleicht das Wochenende. Auch würde ich sagen das ihr zu einen Erstgespräch gehen könnt und wenn es garnichts für sie ist, dann war es wenigstens ein Versuch. Ich denke sie wird zustimmen und dann kannst du gleich Montag mal die Diakonie anrufen ect.

Also wer wirklich daran interessiert ist die Beziehung fortzuführen und möchte das es seinem Partner besser geht, der lehnt die gemeinsame Therapie nicht ab und versucht es wenigstens.

Dazu solltest du vielleicht auch allein zu einem andern Psychologen gehen(erstgespräch ist kostenlos und danach würde Antrag bei der Krankenkasse gestellt werden), aber das würde der Paartherapeut auch sagen wenn er/sie feststellen würde das es nötig ist. Ich wünsche euch und vorallem dir alles Gute!

10.05.2018 18:47 • x 1 #246


paulaner
Zitat von hahawi:
und auch Vertrauen kann wieder entstehen und damit auch ein Stück weit die Leichtigkeit.

Ja, das hoffe ich. Nur ein Beispiel: Gestern ist meine Frau auf einer Geburtstagsfeier mit ihren Arbeitskolleginnen gewesen. Früher war so etwas vollkommen problemlos. Heute ist es, wie soll ich sagen, schwieriger. Und das gefällt mir nicht. Ich habe nicht wirklich Angst, dass da was passiert, so schlimm ist das nicht, trotzdem anders...
Zitat von HASEL:
Also wer wirklich daran interessiert ist die Beziehung fortzuführen und möchte das es seinem Partner besser geht, der lehnt die gemeinsame Therapie nicht ab und versucht es wenigstens.

Sie lehnt es nicht ab. Und wir reden in Abständen seit einem Jahr. Aber leider völlig unproduktiv. Und teilweise eben auch unehrlich. Ich kenne sie ja nun mal sehr gut, da kann man Körpersprache und zwischen den Zeilen lesen.
Zitat von HASEL:
Dazu solltest du vielleicht auch allein zu einem andern Psychologen gehen

Das mache ich auch. Ich mache morgen einen Termin bei dem, den ich kontaktiert habe, und gehe erstmal alleine hin, erzähle meine Geschichte und dann sehe ich weiter.
Ich glaube für mich muss die Chemie stimmen. ICH schau ihn MIR an, hihi.
Egal, ohne Vorurteile...
Danke euch beiden

10.05.2018 19:10 • x 2 #247


K
Hi paulaner,

vielleicht sind auch weiterhin mehrere Versuche nötig.

die geschilderte Situation von Sally demonstriert in eindrucksvoller Weise, wie stark Vertrauensverlust eine Beziehung belastet. Um dieses verlorene Vertrauen wieder zu erlangen, ist es ein inständiger Kampf, dass beide gemeinsam daran arbeiten und sich dabei gegenseitig unterstützen. Geduld, Einfühlungsvermögen und viel Verständnis sind gefordert.

Das Vertrauen in die Beziehung, die Intimität, die Sicherheit, das Feste eurer Bindung wurden empfindlich gestört, Stabilität und Innigkeit haben erheblichen Schaden genommen eine Katastrophe, wie man den Zeilen nachhaltig entnehmen kann . Vieles ist dazu gesagt und die starken emotionalen Wunden, schmerzhaft für beide sind eindrucksvoll beschrieben.

Dieser Vertrauensverlust hat tiefe Spuren hinterlassen und der Beziehung sehr geschadet. Der Wunsch, das Ganze gemeinsam aufzuarbeiten, ist nicht nur für den Betreffenden, sondern auch für den Partner eine sehr große Anforderung und als emotionales Aufwühlen auch für ihn eine ebenfalls große Herausforderung. Emotionale Verletzung, ausgelöst durch den Vertrauensbruch, verschwindet eben nicht von allein.

So ist nur zu hoffen und zu wünschen, dass durch die Aufarbeitung des Erlebten und durch viel Verständnis und Einfühlungsvermögen das verloren gegangene Vertrauen wieder aufgebaut werden kann. Das kostet viel Zeit und Mühe und für die Verletzlichkeit und emotionale Unsicherheit des hintergangenen Partners ist viel Verständnis aufzubringen. Wenn ehrliche
Bemühungen um das Vertrauen zu spüren sind, kann auch eine innige Beziehung nach einiger Zeit wieder möglich sein. Aber der Schmerz des Betrogenen ist in jedem Fall zu akzeptieren. Es wird von großer Bedeutung sein, Emotionen wie Reue, Schuldgefühle, aber auch Zuneigung, Verständnis und Liebe zu zeigen.

Ich wünsche dazu viel Mut und Vertrauen und ein hoffentlich gutes Gelingen. Wie eingangs schon gesagt, müssen vielleicht noch weitere Versuche folgen.

10.05.2018 19:14 • x 1 #248


hahawi
@paulaner
Ich hab jetzt noch einmal im Schnelldurchgang alle Deine Posts durchgelesen.
Auf die Schnelle sehe ich 2 Knackpunkte, die aber lösbar sein könnten
1) Zeit: Deine Frau hat ja, wie sie selbst sagt, damit abgeschlossen. So wie mir scheint, weniger verarbeitet als verdrängt und in ein kleines Hinterzimmer weggesperrt. Sie hat Dich mit einer Kurzversion abgespeisst, hats gebeichtet (Zumindest das, was sie beichten wollte in einer verschönten Version) und abgelegt. Ich glaube, die Situation, die Deine Tochter unwissentlich ausgelöst hat muss ein Schock für sie gewesen sein.
2) Details: Da würde ich an Deiner Stelle vorsichtig sein. Das Warum, das Wie lange, ja, auf jeden Fall, das Wie und das Wo, wenn es Dir möglich ist, lass beiseite.

Für sie wird es schmerzhaft, das Programm vom Speicher wieder auf die Festplatte zu ziehen. Vielleicht findest Dir (Ihr) einen Therapeuten, der ihr da eine Brücke bauen kann.
Vielleicht schaffst Du es auch, ihr zu vermitteln, dass Du diese Offenheit auch fürsie brauchst, um für Euch wieder was aufzubauen.

10.05.2018 19:28 • x 3 #249


C
Hallo an alle,
dann werde ich vielleicht auch mal meine Geschichte kurz erzählen - ich wurde mehr oder minder mehrfach von meiner Frau hintergangen und habe doch Verständnis für sie - auch wenn ich es ihr nicht verzeihen kann.

Als wir uns kennenlernten hatten wir beide unsere Baustellen. Ich kam aus einem guten Elternhaus, habe Abi gemacht, eine Ausbildung in einer fremden Stadt begonnen und abgeschlossen und dort auch Arbeit gefunden. Kurz nach dem Auslernen habe ich sie kennengelernt. Das klingt auf dem Papier sehr nett, unter der Fassade war aber ein gebrochener Mensch, der jahrelang in der Schule gehänselt und gemobbt wurde, was dazu führte, dass Jugend und Teeni Alter allein vorm PC/TV endeten. keine Jugendliebe, keine Freundin nur Grausamkeit und der Wunsch das irgendwie durchzustehen. Ich habe mich nie jemanden anvertraut. Als ich umgezogen bin wollte ich mein Leben selbst in die Hand nehmen und aufbauen. Was beruflich klappte war privat eine einzige Katastrophe. Meine mangelnden sozialen Fähigkeiten verhinderten soziale Kontakte. Ich war 3.5 Jahre lang Single und total einsam und dachte auch teilweise daran es zu beenden.
Da es beruflich aber alles klappte gab es zumindest ein Standbein.
Dann lernte ich sie kennen - meine Noch Frau

Sie kam aus einer zerrütteten Familie. Mutter Quartalstrinkerin, Vater war mal einer der Frauen anbot (auch seine eigene). Als meine Frau geboren wurde (älteste von drei Geschwistern), warf er alles hin und machte ein Restaurant auf. Aber die Mutter versoff alles. Die Kinder mussten dann zur Nachbarin, wo die zwei Besoffenen lagen und Geldbörse, Hund, Schlüssel etc. holen um nicht alle 3 Monate alles neu beantragen zu müssen. Sie waren Kinder.
Somit hatte meine Noch Frau keinen Schulabschluss, keine Ausbildung und ein Sack voller Altlasten.

So lernten wir uns am Briefkasten kennen, wir sprachen ein wenig und waren binnen 48h ein Paar. Nach 72h haben wir zusammen gewohnt (gleiches Haus halt).
Ich schob meine eigenen Probleme nach hinten, da ihre dringender waren. Sie war total überschuldet, war zuvor Se...uell so aktiv mit wechselnden Partnern, hat Ehen ruiniert etc.
Ich sortierte ihre Papiere, beantragte für sie die priv. Insolvenz. Sie war ein absoluter Tier Narr mit Hund, Katze, Kaninchen, Hamster, Ratte etc.
Der Hund starb kurz nach unserem Kennenlernen (Welpe, Darmdrehung).
Ich flog mit ihr zunächst mal in den Urlaub - es sollte der einzige gewesen sein (in 12 Jahren). Ich wollte natürlich meine Möglichkeiten nutzen, neuer Job, mehr Geld....
Ich begleitete sie zu Therapien, Verhaltenstherapie, Psychotherapie etc... ich wollte ihr helfen aus diesem Sumpf auszubrechen.
Ich kaufte ihr einen neuen Schäferhund weil sie so traurig war.
Damit begannen unsere Probleme. Ich hatte nie Haustiere (außer Goldfische) und das Leben mit so einem großen Hund war schon anstrengend. Wir stritten uns viel.
Um das zu kompensieren, auch wegen rausgehen etc. kaufte ich uns einen Garten. Sie mochte Gartenarbeit, mein Vater hat Jahrzehnte einen gehabt. Leider mussten wir ihn nach einer Saison zurückgeben, das Dach war kaputt, der verspr. Stromanschluss kam nicht - Kostenpunkt fast 10.000 Euro für alles. Wir zogen darum in eine größere neue Wohnung auch um unsere Familie weiter voranzutreiben. Meine Frau ist sehr fremdenfeindlich gewesen (wurde fast vergewaltigt) und das übertrug sich auf das Tier. Wir gaben den Hund den Züchter zurück bevor er durchtrieben war.
Das verzeihte sie mir nie. Zusätzlich lief es auf Arbeit nicht so rund. Wir saßen nur noch da und langweilten uns. Ich kam fix und fertig vom nichts tun nach Hause.
Ich dachte mit uns würde soweit alles stimmen, aber in ihr sah es anders aus. Sie wollte wieder einen Hund, diesmal einen Kleinen. Vom Tierschutz bekam sie einen Pflegehund. Was ich nicht wusste - sie begann eine Affäre mit dem Sohn der Tierschützerin.
Ich erfuhr es letztlich von einer ihrer Freundinnen. Sie log mich an immer und immer wieder neue Ausreden obwohl ich die Wahrheit kannte.
Wir trennten uns, sie zog zurück in ihre Wohnung (die noch existierte). Eigentlich wollten wir Kinder haben, ich empfand unsere Beziehung als nicht so kaputt wie sie.
2 Wochen nach der Trennung kam der Anruf - sie sei schwanger - von mir.
Es folgten endlose Streitereien wegen Abtreibung etc. Für mich war mein Leben vorbei. Zu guter Letzt rief mich ihre Affäre an und wollte mir erzählen, dass er sich um mein Kind kümmern würde...ich wusste nicht mehr was ich tun sollte und machte das was ich als Schulkind getan habe - ich zog mich zurück, baute die Mauer um mein herz noch höher und hoffte das es mal vorbei sein würde. Meine Wunden waren offener als je zuvor.

In der 20. SSW riss ihre Plazenta zum Teil. Die Ärzte gaben dem Fötus keine Chance. Sie aber war eine Löwin, legte sich ins Bett und lag da 20 Wochen drin (mit Ausnahme Besuche beim Arzt). ich half ihr im Haushalt, kaufte ein wir redeten viel und kamen wieder zusammen. Ich verzieh ihr ihren Seitensprung.

Nach der Geburt zog sie wieder zu mir, wir gaben ihre Wohnung auf. Ich fasste wieder Vertrauen. Sie war ein Party Kind und brauchte Abwechslung. Also lies ich sie in die Diskotheken mit ihren Freundinnen und passte auf das Kind auf. Ich übernahm, weil sie gesundheitlich nicht konnte, die Nachtschichten. Zwischenzeitlich wechselte ich den Arbeitgeber.
Ein Jahr später haben wir geheiratet.
Wir sagten uns, bei der Sch... die wir durchgemacht haben wird uns nichts auseinander bringen.

Ich wollte kein 2. Kind. Sie sollte zunächst mal einen Schulabschluss nachholen und eine Ausbildung. Sie lehnte ab. Plötzlich war sie schwanger. Wieder endlose Diskussionen und kein Ende - das 2. Kind kam. In der Zeit hatte ich dank des neues Jobs mir eine Eigentumswohnung gekauft und wir zogen in den Vorort.

Das 2. Kind war nicht so anstrengend wie das erste aber beide zusammen überforderten uns (vor allem sie). Immer wieder haben wir versucht etwas gegenzusteuern.
Mit der Geburt des 2. Sohnes wurde ich 30. Mit 30 wollte ich alles wichtige im Leben erreicht haben. Abi, Ausbildung, Job der Spaß macht, Frau, 1-2 Kinder eventuell Eigenheim - halt den American Way of Life.
Ich war 30, alles war erreicht und ich war tot unglücklich. Die ganzen Jahre habe ich für sie gekämpft alles getan und ich muss um jedes bisschen Freiheit betteln. Sie ging 12-14 mal im Jahr auf den Kiez mit Freundinnen. Ich wollte im Gegenzug 1-2 mal im Jahr nach Berlin zu meinen besten Freund. Jeder Tag, den ich dort verbringen wollte wurde zur Diskussion gestellt, weil sie ja dann ganz allein wäre mit den Kids. Ich bekam eine heftige Depression, Magenprobleme. 1.5 Jahre lang habe ich täglich auf der Couch gelegen mit einem Eimer. Es kam nichts raus aber es war furchtbar. Die Ärzte meinten es wäre die Psyche. Ich habe all die Jahre (20 an der Zahl) immer alles in mich reingefressen und der Druck stieg an.
Meine Frau lernte dann eine neue Freundin kennen. Jung, hübsch, sechsy. Insoweit kein Problem aber unsere Ehe war halt nicht sehr gut zu diesem Zeitpunkt.
Eines Tages wollte sie zu Besuch zu ihr - für 30 Minuten. Nach 2.5h war sie noch nicht zurück. Auf Anrufe reagierte sie nicht. Da sie früher gern in Ohnmacht fiel ortete ich ihr Handy und siehe da sie war woanders. Ich fuhr hinterher und sah sie mit einem anderen Typen durch die Straßen laufen.
Sie meinte er wollte ihr um 21 Uhr seine neue Wohnung zeigen....aus irgendwelchen Gründen habe ich es darauf beruhen gelassen - in mich hineingefressen.
Ich sollte ihrer Freundin Bewerbungen schreiben. Dabei kam ich mit ihr ins Gespräch über Mail. ich wollte wissen was mit meiner Frau los ist. Die Mails wurden intensiver und ero.. Sie erzählte wie sie über diverse Portale Männer der Reihe nach abschleppte sie war Jung und wollte immer sechs.
Eines Tages machte sie mir ein unmoralisches Angebot. Ich solle zu ihr kommen, sie sei angetrunken ich sollte es ausnutzen. ich fuhr zu ihr und sie zog sich die Hose aus und stand fordernd im String vor mir.
Sie wollte mir blaue Flecken ihres Freundes zeigen. Ich bin gegangen. ich habe sie nicht angefasst oder dergleichen - ich bin gegangen. Aber diese Mauer um mein Herz, nach 20 Jahren brach in sich zusammen.
Ich verliebte mich in sie und wollte das mit ihr klären. Ich fuhr extra vor der Arbeit zu ihr hin, weil ich meinen Job nie aufs Spiel setzen würde. Wir redeten. Dann war ich 2 Minuten schwach und wollte sie küssen. Sie blockte ab. Dann erzählte sie es meiner Frau.
Abends bekam ich einen Nervenzusammenbruch, begab mich in Therapie. Sie bleib daher bei mir. Sie hat mir den beinahe Seitensprung aber nie verziehen.
Wir versuchten unsere Ehe zu retten und schleppten uns noch 2 Jahre weiter. Dann zog sie den Schluss Strich und verließ mich.
Sie wollte das ich die Wohnung verlasse (meine eig. Eigentumswohnung).
Ich lehnte zunächst ab. Später erfuhr ich, dass sie einen neuen hat. Sie meinte sie hat ihn nach der Trennung kennengelernt, die Telefonprotokolle beweisen aber anderes. Sie wechselte warm.
Ich gab ihr einen Mietvertrag und zog zu einem Freund. Keine 2 Tage später wohnte der neue in meiner Wohnung und vö... mit meiner Frau in unserem Ehebett. Die Kinder mit dabei.
Ich glaube nicht, dass ich sagen muss, wie ich mich fühlte.
Letztendlich sind seit dem 14 Monate vergangen. Mein Groll war nach 8-10 Wochen vorbei. Ich erkannte, dass sie den Neuen brauchte um von mir loszukommen, weil sie allein nicht stark genug dafür war. Ich war auch nicht stark genug es zu beenden.
Ich verzeihe ihr das nicht, denn ihn gleich mit ins Ehebett zu nehmen ist was anderes wie ein Seitensprung...aber ich verstehe es.
Jetzt stehen wir kurz vor der Scheidung und ich bin ihr sogar dankbar das sie diesen Schritt der Trennung vollzogen hat.
Ich versuche seit 12 Monaten mit Hilfe von ProFamilia meine eig. Vergangenheit aufzuarbeiten - ich will neu anfangen.

Ich bin also von ihr mind. 2mal betrogen worden, wenn ich mit dem Auto nicht hinterher gefahren wäre eventuell dreimal. Wie oft sie mich noch hinterging? Keine Ahnung und ich will es nicht wissen.

Ich war selbst kurz davor sie mit ihrer Freundin zu hintergehen und weiß, dass es schwer ist aus so einem Strudel herauszukommen.
Jemanden zu hintergehen ist immer Mist und hinterlässt viele Kollateralschäden. Man sollte sich daher vorher überlegen ob es die Beziehung/Ehe noch wert ist und es rechtzeitig beenden und den Mut dazu aufbringen ehrlich zu sein.
Ich wollte nie fremd gehen und trotzdem wäre es beinahe passiert. Ich wurde betrogen, mehrfach.

Ich denke jeder sollte da in sich gehen und sich überlegen was er hier gerade tut. Ich hoffe für mich, dass ich nach nun 25 Jahren Kampf gegen mich selbst, das Hineinfressen - es schaffen werde jemanden kennenzulernen mit dem ich glücklich werden kann. Und jeder hat es verdient glücklich zu sein - egal was er getan hat. Meine Exfrau hat derweil den dritten Partner in den 14 Monaten und ich weiß nicht ob sie wirklich glücklich ist.

10.05.2018 19:28 • #250


F
Ich wollte nochmal etwas zum. Thema verheimlichen sagen und wie ich es meinte.

Man verletzt den Betrogenen nicht mit beichten; sondern schon viel eher beim Betrug! In diesem Moment habe ich die Beziehung aufs Spiel gesetzt! Also muss ich auch die Konsequenzen tragen.

10.05.2018 19:48 • x 2 #251


fe16
Zitat von Finii:
Ich wollte nochmal etwas zum. Thema verheimlichen sagen und wie ich es meinte.

Man verletzt den Betrogenen nicht mit beichten; sondern schon viel eher beim Betrug! In diesem Moment habe ich die Beziehung aufs Spiel gesetzt! Also muss ich auch die Konsequenzen tragen.


ja

10.05.2018 19:53 • x 1 #252


A
Zitat von Coloneltw:
Hallo an alle,
dann werde ich vielleicht auch mal meine Geschichte kurz erzählen - ich wurde mehr oder minder mehrfach von meiner Frau hintergangen und habe doch Verständnis für sie - auch wenn ich es ihr nicht verzeihen kann.


Lieber @Coloneltw
erstmal herzlich Willkommen hier im Forum.
Nur bist du in einem Thread gelandet, den @paulaner mit seiner Geschichte gepostet hat und daraufhin geantwortet wird.

Um deine Probleme in deinem doch recht umfangreichen Post zu beantworten und kontruktiv zu beurteilen, wäre ein eigener Thread von Vorteil.
Vielleicht überlegst du es dir mal.
Du kannst deinen Beitrag kopieren und dann als eigenen Thread einstellen.

Liebe Grüße
Atmani

10.05.2018 20:14 • x 2 #253


Tiefes Meer
Hallo @paulaner ,

eine grundlegende Schwierigkeit in Deiner Ehe schimmert immer wieder in dem Wort Augenhöhe durch. Du beschreibst, dass Deine Frau sich Freiheiten herausnimmt, die sie umgekehrt Dir nicht gestattet. Und das ganze findet seinen Höhepunkt in dem Trigger, der diese Struktur bei Dir aufgerissen hat - von wegen - sie würde ja einen betrügenden Ehegatten vor die Tür setzen.

Diese Worte sind sehr kränkend vor dem HIntergrund Eurer Vergangenheit sowie vor dem Hintergrund dessen, was Du über die Strukturen Eurer Ehe sonst so schreibst. Denn in einer naheliegenden Übersetzung besagen sie, dass sie sich für etwas besseres hält als Dich. Und konfrontieren damit Dich mit der Frage, warum Du Dir das antust - mit einer Frau zusammen zu sein, die so drauf ist.

Ich kann nicht beurteilen, ob es wirklich so ist, dass sie tatsächlich (unbewusst) so denkt. Falls ja - so gehört ihr dieser Zahn definitiv gezogen, wenn Du in dieser Ehe Frieden finden willst. Ob allerdings eine lückenlose Aufklärung der Vergangenheit dabei ein heilsamer Weg ist - daran habe ich Zweifel.

Denn je mehr Details Du ihr entringst, desto mehr wirst Du Dich mit immer neuen Verletzungen über Dinge konfrontieren, die längst nicht mehr zu ändern sind. Und Du wirkst (auch vor Dir selber) im Ergebnis immer schwächer.

Nach meinem persönlichen Gefühl wäre es hilfreicher, sich zu der Haltung durchzuringen, dass Du jetzt genug erfahren hast und von dem Rest - aus Gründen des Selbstschutzes - keine neuen schmutzigen Details mehr brauchst. Weil dieses Wissen Dich in der Beurteilung Deiner/ Eurer Situation nicht mehr weiter nach vorne bringt. Das einzige, was ja doch geändert werden kann, ist Eure Beziehung im Jetzt.

So eine Frage zum Jetzt wäre z.B. : Bist Du heute bereit, Dich zu trennen, wenn sie es weiterhin an gefühltem Engagement fehlen lässt ?

10.05.2018 22:00 • x 3 #254


K
@

Reden oder schreiben - Kommunikation halt...es braucht dazu immer jemand, der zumindest zuhört.

Reden/schreiben in problematischen Phasen, bzw. nach problematischen Phasen geht sehr oft mit
einer Ergebnis-orientierten Einstellung einher, quasi einer Erwartungshaltung - oder zumindest einer Hoffnung - dass am Ende des Gespräches ein Ergebnis zustande gekommen ist.

In den im Thread erwähnten Problemstellungen scheint es z. T. so, als sollten/müssten Gespräche erst angebahnt werden, was gar nicht so einfach ist. Wo befindet sich der Andere ideell, wo kann/muss ich den Anderen abholen? Wo befinde ich mich selbst, um ein Gespräch anbahnen zu können? Bin ich selbst dazu in der Lage, mich in einem Gespräch ideell zurechtzufinden? Gespräch
nur mit Kopf, mit Herz, mit Bauch?
Kommunikation - wann? Unmittelbar? Wenn es gerade passt? Passt es für einen selbst? Passt es für den Anderen? Das Gespräch terminieren? Gespräch vorbereiten - auf jeden Fall?! Spontan sein? Flexible Gestaltung?
Selbstverständlich ohne Vorwürfe - egal worum es geht.
Die eigenen Vorstellungen klar und deutlich ansprechen? Variabel sein?
Nach den Vorstellungen des Anderen fragen? Oder eher abwarten?
Umgang mit Entschuldigungen? Umgang mit Wünschen, mit Plänen, mit Perspektive?

Ultimaten auf jeden Fall zu vermeiden versuchen!?

Fragen über Fragen...und nicht jede Frage wird eine Antwort finden, der eine Umsetzung folgen wird. Die/der Andere hat auch Gedanken zur entsprechenden Situation, auf die es einzugehen gilt.

Wer gut zuhört, sieht wesentlich mehr!

10.05.2018 23:16 • x 1 #255


A


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