Lesen die Betrüger hier auch?

@Finii
Ich verstehe Deinen Standpunkt und kann ihm auch was abgewinnen.
Ich weiss zum Beispiel nicht, ob ich es erfahren möchte, die Folgen wären doch sehr fatal.
Ich hab sowas vor vielen Jahren schon einmal erlebt, damals in einer recht kurzen Beziehung. Das jetzt auf 19 Ehejahre umzulegen.... Phuu

Zitat von Finii:

Ich sehe das so:

Die Verletzung findet nicht mit der Beichte statt, sondern mit dem Betrug. Jeder hat das Recht darauf zu entscheiden, mit wem er zusammen sein möchte. Vielleicht möchte der Mann das dann aber nicht mehr. Purer Egoismus also.

Etwas für sich zu behalten, gehört im Leben dazu. Es gibt nicht nur entweder oder. Man hat auch eine Verantwortung, die über das schlechte Gewissen weiter reicht. Manchmal hängt nicht nur der Partner an der Wahrheit. Kinder sind mit im Spiel und denen muss man auch nicht wissentlich die Welt zerstören. Wahrheit hin oder her, Nutzen Risikoabwägung in krasser Form! Man kann immer viel reden, wenn der Tag lang ist. Am Ende kommt meistens nichts bei rum

Ich bin da wirklich hin- und hergerissen, ob man alles wissen muss. Klar ist, kommt eine Affäre noch viel später heraus, dann fühlt man sich noch mehr betrogen. Andererseits sind die Verletzungen beim Betrogen so stark, dass das tatsächlich ein Argument sein kann, nicht von dem Betrug zu erzählen.
Ich finde, die Motivation sein eigenes Gewissen zu erleichtern ist nicht ausreichend ist. Es ist genauso egoistisch, wie fer Betrug selber.
Aber als Betrogene ist es trotzdem die einzige Möglichkeit in eine Selbstbestimmung zu kommen.
Ich persönlich habe manches Mal gedacht, ich hätte es auch gerne nicht erfahren. Aber wenn ich mir vorstelle, es würde Jahre später herauskommen, dann würde ich mich noch betrogener fühlen.
Mein Weg war wieder in die Selbstbestimmung zu kommen. Ich habe für mich bestimmte Entscheidungen getroffen. Zum Beispiel, was ich genau wissen will. Ob ich mich trenne oder nicht. Ich habe sehr schnell entgegen allen Rstgebern nicht die Verantwortung bei mir gesucht. Auch wenn die Beziehungsgestaltung vor dem Betrug in den Händen beider Partner liegt, liegt eben auch 50% bei ihm. Wenn eine Affäre seine Lösungsmöglichkeit für schlechte Zeiten ist, erwarte ich, dass er da hin schaut und sich für nächste schlechte Zeiten andere überlegt.
Das muss er machen, nicht ich.
Das Wieso, Weshalb, Warum habe ich bis heute vielleicht verstanden- finde ich aber nicht nachvollziehbar. Es rechtfertigt keinen Betrug. Auch damit muss ich leben.
Ich darf eben nicht vergessen, dass es zum Glück noch andere Rollen gibt als die der Betrogenen. Und mein Mann ist nicht ausschließlich nur ein Betrüger.

Zitat von Finii:

Ich sehe das so:

Die Verletzung findet nicht mit der Beichte statt, sondern mit dem Betrug. Jeder hat das Recht darauf zu entscheiden, mit wem er zusammen sein möchte. Vielleicht möchte der Mann das dann aber nicht mehr. Purer Egoismus also.

fini
wo siehst du den Egoismus ?
weil der betrogene sich betrogen fühlt und das Handtuch wirft ?

@fe16
@Finii sieht den Egoismus beim Betrüger. Es nicht zu sagen und damit den Betrogenen um seine Entscheidung zu bringen.

Zitat von Sagniemalsnie:

Ich habe natürlich auch Angst, dass es irgendwie später noch rauskommen könnte. Damit muss ich jetzt leben

Darf ich dazu mal eine Frage stellen?
Man kann natürlich in Beziehungen Dinge verheimlichen. Auch Fremdgehen. Tun ja auch viele. Aber...
Wie ist es, wenn man direkt gefragt wird? MUSS man dann nicht die Wahrheit sagen? Ist sonst nicht jegliche Basis endgültig zerstört?
Sag mal, ganz ehrlich, hast du mich irgendwann mal betrogen?
Was machst du dann?

Zitat von hahawi:

@Finii
Ich verstehe Deinen Standpunkt und kann ihm auch was abgewinnen.
Ich weiss zum Beispiel nicht, ob ich es erfahren möchte, die Folgen wären doch sehr fatal.
Ich hab sowas vor vielen Jahren schon einmal erlebt, damals in einer recht kurzen Beziehung. Das jetzt auf 19 Ehejahre umzulegen.... Phuu

@ hahawi

merkt der EP (Ehepartner) nicht sowieso, dass er betrogen wurde? Oder kann das Verhalten
derart kaschiert werden, dass der EP nichts merkt? Angeblich merken Frauen eher, wenn der
EM (Ehemann) fremd geht, als das umgekehrt der Fall sein soll!

Eine wichtige Frage ergibt sich - will die/der betrogene EP wirklich wissen, dass sie/er betrogen
wurde? Was passiert, wenn sie/er davon erfährt - durch die/den Dritten im Bunde (Geliebte/r),
per Zufall, durch andere Umstände? Oder kann es als Geheimnis - eher ein großes, als ein kleines - eine Ehe/Beziehung weiter mitgetragen werden?

Übrigens.... es ist wirklich gut, hier zu lesen, um das Spektrum des Fremdgehens zu erweitern.
Nur die Seite der Betrügenden, nur die Seite der Betrogenen, nur die Seite der Geliebten zu
kennen, ist aus meiner Sicht zu wenig, um (besser) verstehen zu lernen, wenn von Verstehen
beim Fremdgehen überhaupt die Rede sein kann/darf.

Zitat von paulaner:

Sag mal, ganz ehrlich, hast du mich irgendwann mal betrogen?

Gute Frage.
Das ist eigentlich eine Sache, die irgendwann in jeder langjährigen Beziehung auf den Tisch kommt. Meist irgendwann wenn ein wenig Alk. geflossen ist. Hatte ich auch schon.
Aber ich glaube nicht, dass da immer ehrlich geantwortet wird.

Wirklich verstehen kann man wahrscheinlich nur, wenn man selbst beide Seiten schon kennengelernt hat.

Zitat von kuddel7591:

merkt der EP (Ehepartner) nicht sowieso, dass er betrogen wurde? Oder kann das Verhalten
derart kaschiert werden, dass der EP nichts merkt? Angeblich merken Frauen eher, wenn der
EM (Ehemann) fremd geht, als das umgekehrt der Fall sein soll!

Ich meine, meine Frau mittlerweile so gut zu kennen, dass mir etwas auffallen würde, bei meiner Frau bin ich sicher, dass sie es ihrerseits schnell bei mir durchschauen würde.
Ich glaube es sind die Kleinigkeiten, die auffallen. Die Sicherung der elekronischen Kommunikationsmittel, geändertes Freizeitverhalten, mehr Aussentermine, was weiss ich alles.

Zitat von kuddel7591:

@ hahawi

merkt der EP (Ehepartner) nicht sowieso, dass er betrogen wurde? Oder kann das Verhalten
derart kaschiert werden, dass der EP nichts merkt? f.

Diese Frage taucht ja immer wieder auf. Wieso merkt die dusselige Ehefrau nix oder will sie nicht sehen?
Ich habe nichts gemerkt! Ich habe total vertraut! Wenn mir jemand etwas gesteckt hätte- ich weiß nicht, ob ich dem nachgegangen wäre. Ich hätte es meinem Mann nie, nie, nie zugetraut.
Um die neuen Medien habe ich mich nie gekümmert.

Hallo Sagniemalsnie
eine Frage, ist Dein AM aus dem gleichen Ort/Stadt, Arbeit?
Dann kann/könnte man die Gefahr des Aufliegen`s besser einschätzen.
LG

Zitat von angel09:

Diese Frage taucht ja immer wieder auf. Wieso merkt die dusselige Ehefrau nix oder will sie nicht sehen?
Ich habe nichts gemerkt! Ich habe total vertraut! Wenn mir jemand etwas gesteckt hätte- ich weiß nicht, ob ich dem nachgegangen wäre. Ich hätte es meinem Mann nie, nie, nie zugetraut.
Um die neuen Medien habe ich mich nie gekümmert.

Genauso ist es mir auch ergangen. Ich habe ihm völlig vertraut und ihm so etwas nie zugetraut. Insbesondere deswegen nicht, da er selbst damals von seiner ersten Freundin selbst mehrmals sogar betrogen worden ist. Da habe ich immer drauf vertraut, dass er den Schmerz kennt und ihn verstehen kann. Vor ihr hab ich ihn sogar noch gewarnt, dass die nicht ganz sauber tickt.

Zitat von fengaraki:

Genauso ist es mir auch ergangen. Ich habe ihm völlig vertraut und ihm so etwas nie zugetraut. Insbesondere deswegen nicht, da er selbst damals von seiner ersten Freundin selbst mehrmals sogar betrogen worden ist. Da habe ich immer drauf vertraut, dass er den Schmerz kennt und ihn verstehen kann. Vor ihr hab ich ihn sogar noch gewarnt, dass die nicht ganz sauber tickt.

Das mit dem warnen kenne ich. Aber ich glaube da ticken Männer anders als Frauen. Ich möchte niemanden in eine Schublade stecken, aber ich finde Frauen treffen bewusster als Männer Entscheidungen und machen sich generell mehr Gedanken. Männer überlegen manchmal (oder auch öfter) nicht genau.

Zitat von hahawi:

@fe16
@Finii sieht den Egoismus beim Betrüger. Es nicht zu sagen und damit den Betrogenen um seine Entscheidung zu bringen.

aha ok
danke