Leide noch immer nach fast 1 Jahr

Hallo ihr lieben Mitleidenden

Lange war ich stille Mitleserin hier im Forum und das hat mir teilweise schon sehr geholfen. Nun habe ich mich entschieden, mich doch selbst an euch zu wenden und ev. den einen oder anderen Tipp zu erhalten oder einfach nur einige tröstende Worte.
Ich wurde vor knapp einem Jahr von meinem Ex verlassen und habe immer noch seeeeehr daran zu knabbern. Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht an ihn denken muss. Natürlich, die ganz schlimme Phase (Heulattacken, nicht aus dem Bett kommen, etc.) ist vorbei, aber trotzdem fällt mir das Akzeptieren des ganzen immer noch sehr schwer. Ich habe schon vieles versucht, Therapie, Ablenkung, Rausgehen, Sport machen, das hilft auch für eine Weile, aber sobald ich in meine Wohnung komme und alleine bin, bricht alles wieder über mich herein. Das tragische ist zusätzlich, dass wir gar keine schöne Beziehung hatten. Er war oft sehr fies zu mir, konnte mich nicht so akzeptieren wie ich bin, hat mir mein ganzes Selbstvertrauen genommen und mich immer klein gehalten. Er hat mir so oft gesagt, was ich für ein schlechter Mensch bin, dass ich es irgendwann selbst geglaubt habe. Ich habe immer versucht, ihm alles recht zu machen, aber es hat nie gereicht. Wenn es mir einmal schlecht ging und ich seine Unterstützung gebraucht hätte, wurde er bloss wütend.
Um so gestörter fühle ich mich nun, dass ich es nach so langer Zeit noch immer nicht geschafft habe, darüber hinwegzukommen. Einen neuen Menschen an mich heranzulassen kommt für mich nicht einmal annähernd in Frage, wohl aus Angst, dass mir sowas nochmal passieren könnte. Andere sagen mir, dass ich mich öffnen muss für jemand neues, auch wenn bloss für eine Affäre, aber ich kann es einfach nicht. Ich fühle mich echt abnormal und traue mich gar nicht mehr, mit meinen Freunden oder meiner Familie darüber zu reden. Ich habe Angst, für immer alleine zu bleiben.
Hat jemand ähnliches erlebt?

Herzlichen Dank schon mal für eure Antworten

Hallo Casata
du MUSST gar nichts!
Nur wenn du selbst dazu bereit bist, dann KANNST du wieder vertrauen.
Du kannst im Moment nicht vertrauen, weil du sehr verletzt wurdest und deine Persönlichkeit runter gemacht wurde, deine Liebe mit Füssen getreten wurde.
Das braucht erst mal Zeit, um zu heilen. Je tiefer die Verletzungen, umso mehr Zeit braucht die Regenerierung.
Lass die diese Zeit und setz dich nicht unter Druck.

Was dir helfen kann ist, Verständnis für dich selbst zu haben. Dir selbst soviel Zeit zu geben, wie du sie für dich brauchst, um aufzuarbeiten. Nimm dich selbst an, hör auf dich selbst!

Hallo casata,

ich kann dir eines sagen…. sooo unnormal ist dein Verhalten nicht
Hänge auch seit einem Jahr an einem Mann, der mich zwar nicht schlecht behandelt hat, aber mich
einfach nicht will. Auch irgendwie absurd aber ich denke noch oft an ihn und ja ab und zu bin ich auch
noch mal traurig… Ich hatte dazwischen jetzt auch so einige Dates aber kein Typ konnte mich so richtig überzeugen.

Bin sehr wählerisch…. ansonsten bleibe ich dann doch lieber Single
Nur wenn er dich schlecht behandelt hat…. versuche dir die schlechten Seiten vor Auge zu halten.
Ansonsten bitte ihn um ein Treffen und sei ehrlich, wenn du es ohne ihn nicht aushältst…

Nur mal so als Vergleich mir hat das Gespräch aber letztendlich nix gebracht. Ich akzeptiere die Sache und lebe meinen Alltag mit der Erinnerung an ihn

Kopf hoch!

Habt vielen Dank für eure Antworten, das tut gut

Um ein Treffen würde ich ihn nie beten, was würde das schon bringen, ausser dass ich danach noch kaputter wäre? Ein Zurück gibt es sowieso nicht, wenigstens das ist mir klar. Ich will mich nicht mehr so fertig machen lassen, von niemandem, schon gar nicht von meinem Partner. Und wenn ich zu ihm zurückgehen würde, würde es bloss darauf hinauslaufen.
Es ist doch krank, dass ich so jemandem noch hinterher trauere! Ich möchte einfach, dass es aufhört, dass ich mein Leben weiterleben und vielleicht wieder lernen kann, zu vertrauen. Es macht mich so wütend, wenn ich mir vorstelle, dass er wahrscheinlich total glücklich ist, die nächste an der Angel hat, und ich noch immer so leide. Aber es bringt ja doch nix...
Immer wieder frage ich mich, wieso ich das bloss so lange hab mit mir machen lassen, wieso ich nicht eher gegangen bin oder mich wenigstens gewehrt habe, wenn er wieder mal einen Anfall hatte und alles an mir ausgelassen hat. Wie schwach ist das denn von mir? Ich hatte null Selbstachtung! Und dann kommt gleich wieder der Gedanke: Wenn du nicht so schwach gewesen wärst, wäre er vielleicht noch bei dir. Und das macht mich gleich wieder wütend, weil ich das doch gar nicht möchte

Hallo Casata, es hat wahrscheinlich in eurer Beziehung auch positive Seiten gegeben...wahrscheinlich hat er Dir auch manchmal das Gefühl gegeben, zu ihm zu gehören, begehrenswert zu sein und geliebt zu werden. DAS vermisst Du und nicht die ganzen schlechten Seiten. Wahrscheinlich hast Du das Negative einfach nicht wahrhaben wollen, es schnell wieder verdrängt und Dich an die Hoffnung geklammert, dass er doch eigentlich so ist, wie er sein KANN wenn er Dir Gutes gibt und dass er irgendwann immer so sein wird. Erst wenn der Leidensdruck die positiven Aspekte überwiegt, kann man loslassen. Sonst gäbe es wahrscheinlich keine einzige Frau, die sich schlecht behandeln lässt. Daher mache Dir bewusst, dass die Beziehung, in der das Schlechte NICHT da war nur in Deinem Kopf existiert hat und was Du verloren hast nur eine Hoffnung oder Illusion war, nichts Reales. Das hilft IHN loszulassen. Um wieder Vertrauen zu fassen, musst Du erst Dein Selbstbewusstsein aufbauen. Am Besten, indem Du viel Kontakt zu Anderen hast, die Dir wohlgesonnen sind. Freunde, Familie etc. Wenn Du keine Freunde hast, versuche welche zu finden. Dann wirst Du wieder lockerer und kannst langsam vielleicht wieder flirten und irgendwann auch wieder vertrauen. Nicht alle Männer sind so drauf! Fühl Dich ganz dolle gedrückt. Du bist ein wertvoller Mensch und hast ein Recht, glücklich zu sein.