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Leere Worte - mein Freund der Blender - Trennung?

Janes
Leere Worte

Seit 3 Wochen bin ich wie gelähmt. Ich habe mit vorgenommen nicht mehr zu weinen und das tue ich auch nicht. Nicht für ihn, meine Tränen schenke ich ihm nicht mehr.
Obwohl er davon nie was erfahren wird, oder erfahren will.
Es fing von seiner Seite aus an, er wollte mich, er kämpfe um mich. Fand heraus wo ich wohnte und stand dann bei meinen Eltern vor der Tür. Stotternd und verwirrend soll dieses Treffen von der Aussage meiner Mutter her gewesen sein. Irgendwann gab ich dem dann nach und traf mich mit ihm, bei unserem ersten Treffen war ich krank gewesen, weder geschminkt noch fühlte ich mich so, dass ich gleich ein Date vor mir hatte. Mir war es schlichtweg egal was er von mir dachte, oder ob ich ihn damit abschreckte.

Der Anfang
Auf das Treffen folgte ein weiteres und irgendwann stellte er von sich aus fest, dass wir Zusammen waren. Somit war ich von meiner ersten Beziehung überhaupt in diese geraten. Humor und Nähe, so stellte wir bald fest, war für uns das wichtigste. Dazu konnten wir stundenlang reden, ich in seinen Armen und er mit seinem Gesicht ganz nah an meinem. Meist Nachts, wenn die restliche Welt schlief und ich mich bei ihm fühlte, als wären wir die einzigen auf der Welt. Alles passte, wir konnten über alles reden, er hörte mir zu – merkte sich die irrsinnigsten Dinge – und konnte mir dennoch Konter bieten in Diskussionen. Gemeinsame Erlebnisse stärkten mein Vertrauen zu ihm und so merkte ich das das Wort Liebe Inhalt bekam. Die Form stand, lag oder war gedanklich bei mir. 'Ich liebe dich' war keine leere Floskel mehr und auch kein Geständnis das man dem anderen machte. Es war der Versuchte Ausdruck, von dem was im Innern vor sich ging. Diese Verbundenheit zueinander, die Wertschätzung und diesen wundervollen Menschen bei sich haben zu können. Dankbarkeit. Freude. Glücklich. Nachvollziehbar wohl nur für die Menschen, die genauso geliebt haben und geliebt wurden.
Nicht nur wir schienen perfekt zu passen, mein Freunde verstanden sich gut mit ihm und ich mich gut mit seinen. Ebenfalls mochte mich seine Familie, so auch meine ihn. Das erste Treffen wurde zum Lacher und auch das mein Opa seinen Namen nicht richtig entsinnte und er so einen Spitznamen bekam. Einen Namen den er nicht mochte, aber grinsend tolerierte. Er küsste meine Stirn, sagte in lustigen Momenten das er mich liebte und drückte mich an sich. Er roch so gut.
Auf der einen Seite ging natürlich mein Leben und ebenfalls so auch Seins weiter. Er war aktiver Sportler, nicht nur in der Halle sondern auch am PC. Ebenfalls pflegte er viele Kontakte, auch übers Internet. Ich war so verliebt in ihn, saß im gegenüber auf dem Boden und las, während er zockte. Mich störte es nicht, nach 1-2 Stunden hörte er auf, nahm meine Hände und zog mich zum Bett. Ich hatte das Gefühl das wir eine Balance fanden, zwischen seinen Interessen und meinen. Ein Uns. 'Wir schaffen alles' schrieb er mir.

Kein Kontakt über Tage
Doch irgendwann, nach ca. 1 Jahr Beziehung fing er an Zeit für sich zu brauchen. Seine erstreckte sich auf 3 Tage vollkommene Kontaktstille und mir langten 4 Stunden. Ich kam damit klar, es war nur eine Sache der Gewöhnung, sagte ich mir. Er ist eben so, will ich ihn, muss ich ihn auch damit nehmen können. In dieser Wolke schwebend sah ich irgendwann auf seinem Handy ein fremdes Mädchen als Hintergrund. Ich war verwirrt. Ich sprach ihn zögernd darauf an, schließlich konnten wir über alles reden. Es endet mit ihm weinend und er mir beichtend das er kein Selbstbewusstsein hätte und sich mir nicht vollkommen öffnen kann. Da war noch mehr? Er gab meiner Wolke wieder warme Luft zum Antrieb nach oben. Ich wollte ihn unterstützen. Ihn Wertschätzen. Das Mädchen sei nur eine aus dem Internet gewesen. Das Bild verschwand und die Zeit der Kontaktstille wurde länger. Meist meldete er sich zum Wochenende hin, wir trafen uns, schliefen miteinander und die Woche konnte im Stillen wieder beginnen. Ein direktes Ansprechen darauf, förderte nur seine scheinbare Selbstbewusstseinsschwäche und das Versprechen auf Verbesserung. So war unsere Beziehung eben, ich durfte ihn nicht einengen, ich wollte ihn nicht einengen!

Erste Zweifel?

Ich versuchte ihn zu unterstützen und merkte nach und nach das es gar nicht so einfach war, einem Menschen Wertschätzung und Aufmerksamkeit zu schenken, wenn nichts zurück kam. Über belanglose Dinge redeten wir stundenlang, doch nachfragen tat er bei mir nie. Ich passte immer eine Gesprächslücke ab und machte mich mit meinen Geschehnissen in unserem Leben breit. Sobald ich unsere Macke in der Beziehung ansprach, lenkte er wieder auf seine psychischen Probleme. Von Suizidgedanken bis zum Psychologen erzählte er mir alles - schließlich präsentierte er mir das volle Programm. Jedes mal danach war ich ruhig gestellt und gefüttert für die nächsten Wochen. Ich saß auf meiner flauschigen Wolke und liebte ihn. Liebe ihn. Alles eine Sache der Gewöhnung und Akzeptanz.
Aber wie gesagt, wie lange kann man dem standhalten, wenn nichts zurück kommt? Ich war weder anhänglich noch eifersüchtig. Ich unterstützte ihn, so weit er mir eben von seinen wichtigen Dingen erzählte. Wir sprachen über die Zukunft, über Reisen, über das tolle uns. Über das nie streitende uns, da wir alles ja immer sofort ansprachen. Wir würden ja alles schaffen. Wir?

Fassungslos und Überrumpelt
Wir haben uns nichts mehr zu sagen

Nach einer gemeinsamen Woche Urlaub, kam er noch eine Woche zu mir. Der letzte Abend der Woche sollte meine Wolke auflösen lassen. Schwebte ich? Fiel ich?
In seinen Armen auf der Couch, umgeben von seiner Wärme und seinem Geruch. Ich schmiegte mich an ihn, er über mir mit seinem Armen und seinem Handy. Sein Handy. Von Anfang an war es immer und überall dabei. Beim Essen konnte es er nicht weg legen und auch nicht im Bett. Doch an diesem Abend, drehte er sich weg, sobald ich mich aufsetze und die Möglichkeit hatte auf sein Handy zu sehen. Was er an seinem Handy macht war seine Privatsphäre, sein Tagebuch. Niemals hätte und habe ich es gewagt diese respektlos zu behandeln. Dennoch missfiel mir dieses wegdrehen und nach 3,4 mal wiederholen um sicher zu gehen, sprach ich ihn darauf an. Er sagte er würde mit einem Freund schreiben, um 2 Uhr Nachts. Er blieb bei seiner Aussage und lies mich als dumm da stehen. Wir gingen ins Bett, jedoch konnte ich mit so einer offensichtlichen Lüge nicht einschlafen und vor allem nicht neben ihm. Eine Lüge zwischen uns. Unmöglich. Sie lag an mir, klebte an mir wie Teer. Ich floh wieder ins Wohnzimmer und wartete. Er kam nicht. Teer beschmiert kam ich nach 2 Stunden wieder an. 'Rede mit mir!'
'Ich habe das Gefühl, dass wir uns nichts mehr zu sagen haben!'
Stille. Starren. Wand. Der Teer klebte an mir und zog mich nieder. Flucht. Tränen. Unverständnis.
Wir hatten uns nichts mehr zu sagen. Woher kam es? Mein toller Freund hatte mir nichts mehr zu sagen? Hieß das, dass wir uns die letzten Woche – und vor allem im Urlaub - nur angeschwiegen hatten? Ganz im Gegenteil war es gewesen. Stunden um Stunden gingen wir spazieren und redeten über Gott und die Welt.
Ich verstand es nicht, fragte in der Nacht immer und immer wieder nach. Schließlich endete es erneut mit seinen psychischen Problem und einem entrungenem Versprechen, dass er mir machte.
Am nächsten Tag waren wir am Strand. Wir redeten nicht. Der Teer versperrte den Weg. Er klebte zwischen uns. Ich brach am Strand zusammen und fragte ihn, was er von mir wollte. Was eine Beziehung für ihn sei. Was bedeutete Ehrlichkeit für ihn? Leiden. Stille. Keine Antwort. Tränen. So viele Tränen und geschwollene Augen. Er nahm mich weder in den Arm noch tröstete er mich.
Die Rückfahrt war fremd und nicht echt. Ich sagte ihm, dass ich ihn erst wieder sehen wolle, wenn er mir die Fragen beantworten könne.
Es folgte wieder eine Woche ohne Kontakt. Ich litt umso mehr und konnte mich auf nichts konzentrieren. Ich war in seinem Bann, abhängig wenn er schrieb. Auf Freude konnten sofort Tränen folgen. Lachen nur wenn er schrieb. Schließlich waren wir anders als andere Paare. Wir konnten über andere Paare und deren verhalten lachen, wir wussten es einfach besser, wir konnten und waren miteinander einfach besser.

Ich will dich nicht verletzten

Beim nächsten Treffen sagt er mir nur, dass er mich nicht verletzen wolle. Er sähe wie ich leide und wolle das nicht mehr. Der Teer zwang mich auf die Knie. Ich weinte wieder und diesmal nahm er mich in den Arm, versprach mir, dass er unsere Beziehung nicht einfach so aufgeben würde. Ich war wieder abgefüttert und war so unglaublich glücklich. Er blieb bei mir, er war meiner. Wir rannten zu ihm nach hause, für ihn würde ich überall hinrennen. Wir würden das schaffen! Ich würde ihn weiter unterstützen und wir würden weiter aneinander wachsen!
Auf die Stille folgte wieder ein Treffen. Wir lagen Arm im Arm auf der Couch, er wieder mit seinem Handy. Das gehörte eben dazu. Ich kam hoch und erhaschte einen Blick auf den Screen. Unbewusst, aus dem Augenwinkel. Dateing-App.
'Was ist das? Wofür brauchst du die?'
'Du schreibst doch auch mit anderen und da ich nicht mehr mit den Amis schreibe, habe ich mir eben die App runter geladen.'
Stille. Schmerzhaftes Schweigens. So Schmerzhaft das sie mir meine Luft weg nahm. Wir schliefen getrennt, ich in meinem Bett er ein paar Meter daneben. Er hätte mich nicht aufwecken wollen.
Es kam ihm nicht in den Sinn mich darauf anzusprechen, stattdessen schwiegen wir bis zu dem folgendem Abend. Es platze aus mir heraus. Was machen wir falsch? Wo liegt unser Fehler? Ich will dich nicht verlieren. Nicht unter Druck setzen, vor keine Entscheidung stellen. Siehst du nicht wie ich leide? Dein 'Herzblatt'? Ich kann es nicht akzeptieren! Ich kann es nicht, ich schaffe es nicht, ich habe versagt. Die Gedanken erdrückten mich, stießen mir wieder Tränen ins Gesicht. Ich hatte mich nur für ihn geschminkt, nur damit er mir mal wieder sagte, dass ich hübsch sei. Und jetzt kamen die Tränen - versagt.
Aber nichts kam. Ich sagte ihm, dass er die App löschen soll, ob das sein Vorschlag sei, wie wir unser Problem lösen können. Anstatt mit mir schrieb er mit anderen. Tauschte sich aus. Pushte sein Ego während ich in meinem Zimmer und in Stille zurück gelassen wartete. Auf meinen Freund. Er löschte sie mit ein paar Fingerbewegungen. Es war alles wieder gut. Keine Frage war geklärt, aber alles war wieder gut. Er nahm meine Hand, küsste mich und zog mich weiter - auf zu dem Geburtstag.

Das Begreifen und der Schmerz

Wir tranken Alk., küssten uns bei dem Feuerwerk und bewiesen einem Freund von ihm, dass man nach 2 Jahren immer noch so verliebt sein konnte.
Ich: Du kommst dann gleich wieder zu mir, oder?
Er: Ne, ich muss morgen ganz früh hoch und dann will ich dich nicht wecken.
Ich. Ach, dass ist doch nicht schlimm. Dann schlafe ich einfach weiter.
Er: Aber dann bist du so mies gelaunt.
Ich: Ich bin morgens nie mies gelaunt, komm doch zu mir, es ist viel kürzer.
Er: Nein. Du bist dann immer so eklig, wenn du zu wenig schläfst.
Ich: Das stimmt doch überhaupt nicht! Was ist dein Problem?
Er: Ja, doch. Ich will nicht das du mies gelaunt bist.
Ich: Hör auf das zu sagen, es stimmt nicht. Ole, was ist dein Problem?
Er: Dann interessiere ich mich mal für dich und du schlägst es so weg.
Er riss sich los und rannte weg.
Ich: Was ist dein Problem? Sag mir was dein Problem ist?
Tränen. Überall. Ich stürzte zu Boden, konnte ihn noch ergreifen. Brüllte ihn an, was sein Problem sei.
Er: Ich treffe morgen meinen ehemaligen Dro. und will damit abschließen.
Ich: Was?
Der Teer nahm mich ein. Umhüllte mich. Stieß mir Tränen ins Gesicht. Mein Freund hatte Dro. genommen? Was hatte er noch alles für grässliche Dinge erlebt? Und ich schaffte es nicht mal sein Drang zum Alleinsein zu akzeptieren. Er füllte mich wieder mit Worten und brachte mich wieder zum Schweigen. Ich fühlte mich schlecht. Schuldig auch nur an ihm zu Zweifeln.
Er schlief doch bei mir, als er ging fühlte ich mich nur als halber Mensch. Ich weinte um ihn. Um mich. Als ich mit meiner Mutter sprach, setze sie den Gedanken in mir, dass das nicht stimmen konnte. Mein Ole und Dro.? Niemals.

Lügen

Nach 2 Tagen suchte ich nach Fetzen der Wahrheit, nach irgendeinem Anhaltspunkt. Ich lud mir die App runter, fühlte mich schuldig und nicht echt. So war ich nicht. So war ich noch nie.
Ich fand ihn und er war online. Ich fand die Spitze des Eisberges. Ich kam auf den Boden auf. Rang nach Atem, fing willkürlich am Tage an zu Weinen. Lügen. Lügen. Lügen.
Mit wem traf er sich wirklich? Warum hatten wir uns nichts mehr zu sagen? Warum interessierte es ihn nicht, was ich die ganze Woche über machte? Wir hatten uns nichts mehr zu sagen. Er liebe mich und deswegen wolle er nicht mehr, dass ich leide. Was ich wollte war Kontakt und Wertschätzung. Der Grundstein einer jeglichen Beziehung.
Die Tränen wuschen den Teer weg. Und ich schwor mir an einem der Abende, nie mehr für ihn so zu weinen. Die Sache war durch. Ich liebe ihn.
Er schaffte seine Uni-Prüfung nicht. Ich holte ihn vom Hauptbahnhof ab und wollte ihn nicht anfassen. Nicht küssen, nicht nah an ihm gehen. Smalltalk erfüllte die Luft, das konnte wir. Belanglose Dinge. Irgendwann jedoch sprach ich es aus:
'Du kannst jetzt Schluss machen, ich habe die Spitze des Eisberges gefunden. Mach Schluss.'
Er wolle gar nicht Schluss machen, er würde mich lieben und es würde alles stimmen was er mir erzählt hatte. Meine Tränen hatten eine Mauer aufgebaut, ich hörte mir alles an und nahm es so hin. Wir blieben zusammen. Zu viele Worte. Ich konnte seine Nähe nicht ab. Distanz. Zuviel Schmerz. Es dauerte 2 Wochen bis wir uns wieder sahen, er sagte mir all das was ich hören wollte. Er fuhr auf ein Festival, meldete sich nicht von sich aus. Warum tust du mir das an?
- Mir geht es auch mies, die Katze von Felix ist tot.
Eine blöde Katze? Und was ist mit uns?

Und heute

Das ist jetzt 3 Wochen her. Ich habe mich nicht gemeldet. Er hat mir nicht geschrieben. Als würde er mir all dem zustimmen. Er hatte die Chance Schluss zu machen, ich hatte ihm den ehrenvollen Auftritt vorbereitet. Theoretisch sind wir noch zusammen, aber es artet sich in Schweigen aus. Selbst wenn wir uns treffen, würde ich nie eine Antwort auf all meine Fragen bekommen. Bei ihm steckte nie viel mehr hinter, er hatte sich nur eine Scheinwelt aufgebaut und nun waren seine Ressourcen aufgebraucht. Es war nicht mehr Interessant, er brauchte wieder neue Menschen denen er tolles erzählen konnte. Belanglose Dinge. Ich brauche keinen viel beschäftigten Freund, ich wollte nur ihn. Mir war von Anfang an klar, dass er ein kleiner Blender war, der anderen lieber was vormachte, anstatt selber Dinge zu schaffen.
Der Schmerz ist Präsent, ich habe seit dem nicht mehr geweint, jedoch rede ich noch viel über ihm. Ich liebe ihn - auch wenn er mickrig und ein Feigling ist. Ich habe vieles begriffen, vieles was ich anders sah, was mir vorher nicht aufgefallen ist.
Das gerade er mir so eine Erfahrung schenkt, hätte ich niemals gedacht. Worte bleiben Worte.

Ich liebe dich.

Unverständnis/Fragen

Warum begreift er nicht, dass er mir nichts vormachen braucht? Warum lügt er mir so dreist ins Gesicht und sagt im nächsten Satz, dass er mich lieben würde? Warum hat er an dem Abend nicht einfach Schluss gemacht? Wir wären im gegenseitigen Einverständnis auseinander gegangen. Er hätte sich nicht vor seinen Eltern rechtfertigen müssen. Ich habe es ihm bequem gemacht und er schlug es weg. Und warum meldet er sich jetzt nicht, schließlich sind wir ja noch irgendwo zusammen. Das er psychische Probleme hat, habe ich in den mehr als 2 Jahren nie mitbekommen. Genauso kann man auch die Dro. Story streichen. Er wollte mich nur mit Worten füllen.
Mir ist jetzt bewusst, dass er sich nicht ändern will und ich so eine Beziehung nicht führen kann. Die Fragen und das Unverständnis bleiben.
Und der Schmerz.

Danke an die, die das lesen. Es tut gut es runter zuschreiben.
Danke

22.06.2015 14:50 • x 2 #1


R
Interessante Story !

Jedoch frage ich mich trotzdem wieso man sich so von einem Menschen abhängig und sich so handlungsunfähig machen kann.
Du schilderst dich als großes Opfer deines Freundes, jedoch bist du selber daran Schuld, dass er dich wie eine Spielpuppe behandelt.
Er kann alles mit dir machen ohne jegliche Konsequenzen befürchten zu müssen.
Du forderst sogar von ihm, dass er Schluss machen solle, weil du selber anscheinend nicht in der Lage dazu bist.
Zu einer Beziehung gehören immer zwei und wenn der eine sich so abhängig macht muss man sich nicht wundern, dass der Unabhängige sich so verhält.
Dein Freund scheint nicht in der Lage zu sein über Probleme zu reden. Sehr traurig, denn das sollte die Grundbasis jeder Beziehung sein.

Weshalb du dir das gefallen lässt und wieso du nicht in der Lage bist dieses Theater zu beenden kann ich mir bei besten Willen nicht erklären.

Sorry für die kritischen Worte, aber an diesem Dilemma bist du eindeutig selber Schuld.

22.06.2015 16:22 • x 2 #2


A


Leere Worte - mein Freund der Blender - Trennung?

x 3


Tiefes Meer
Hallo Janes,

Du hast Deine Beziehung sehr klar und reflektiert geschildert. Kompliment. Zu Deinen Fragen hier:

Zitat von Janes:
Warum begreift er nicht, dass er mir nichts vormachen braucht? Warum lügt er mir so dreist ins Gesicht und sagt im nächsten Satz, dass er mich lieben würde? Warum hat er an dem Abend nicht einfach Schluss gemacht? Wir wären im gegenseitigen Einverständnis auseinander gegangen. Er hätte sich nicht vor seinen Eltern rechtfertigen müssen. Ich habe es ihm bequem gemacht und er schlug es weg. Und warum meldet er sich jetzt nicht, schließlich sind wir ja noch irgendwo zusammen. Das er psychische Probleme hat, habe ich in den mehr als 2 Jahren nie mitbekommen. Genauso kann man auch die Dro. Story streichen. Er wollte mich nur mit Worten füllen.
Mir ist jetzt bewusst, dass er sich nicht ändern will und ich so eine Beziehung nicht führen kann. Die Fragen und das Unverständnis bleiben.
Und der Schmerz.
Manche Menschen sind so feige, dass sie noch nicht mal über eine goldene Brücke gehen können. Darunter liegen oft genug Gefühle von Minderwertigkeit, Schuld und Scham. Es ist klasse, dass Du für Dich erkannt hast, dass Du so eine Beziehung nicht führen kannst. Der Schmerz wird Dich sicher noch eine Weile begleiten, aber Du wirst ihn loslassen. Du verdienst einen Menschen, der innerlich ausgeglichener ist und der Deine klare, ausgeglichene Art wirklich zu schätzen weiss.

Alles Gute Dir

22.06.2015 16:51 • x 1 #3


A
Liebe Janes,

ich hoffe, es hat dir geholfen, das so wortgewaltig aufzuschreiben. Auch wenn es mir leid tut, ich kürze mal weniger romantisch verklärt zusammen:

Am Anfang war es es die große Verliebtheit, alles hat gepasst, dann ist der Hormonrausch vorbei, man trifft sich nur noch am Wochenende für S. und oberflächliche Gespräche, dazwischen chattet er immer auch mit anderen. Er interessiert sich nicht wirklich für dich, ist auf DatingApps und hat die ganze Woche auf eigenen Wunsch hin Zeit, sich mit anderen zu treffen. Ihr findet nach einem Jahr keine wirkliche Gesprächsbasis mehr - aber eure große große Liebe ist ja ganz anders als alle anderen. Vermutlich ist er ein kleiner *beep*.er, das dachte ich bei der Zockerei, aber auch das willst du nicht wahrhaben. Wirft er dir einen Brocken hin, schluckst du ihn. Alles wieder gut. Und jetzt ist er der große geheimnisvolle Blender, das Drama ist perfekt, die Liebe ist beschmutzt, dramatischer Abgang mit der schmachtenden Frage: Kommt er wieder? Was fühlt er? Was denkt er?

In Wahrheit eine Geschichte wie so viele: Er ist eben doch nicht so der Traumprinz aus dem Märchen, ein junger Bursch, der fremdflirtet, es seiner Freundin aber nicht zu sagen traut. Warum auch? Wär ja schön blöd. Damit würde er sich am Wochenende die Verbundenheit und den sicheren S6 abdrehen. Ansonsten hängt er mit seinen Jungs und anderen Mädels rum, zieht sich vermutlich hin und wieder einen rein und lebt ein glückliches ungebundenes Dasein. Auf der anderen Seite steht ein verheultes junges Mädel mit Hang zu romantischen Liebesgeschichten, das die Realität verklärt. Er hat dich sehr lange belogen, vermutlich auch betrogen, für ihn bist du bequem. Nicht, dass er keine Gefühle für dich hat - aber es gibt so viele Arten der Liebe, Zuneigung. Die allergrößte Lovestory aller Zeiten liest sich anders.

Warum er nicht Schluss machte, als du es ihm am Silbertablett vorgeschlagen hast? Weil er sich jetzt lockerflockig auf dem Festival und auch sonst herumtreiben kann, ohne heulende Freundin mit Schmachtblick. Wenn dann nichts frischeres daherkommt, kann er immer noch psychische Probleme haben und muss nur den einsamen traurigen Held geben, der nun seine wahre Liebe erkannte. Für die nächsten 5 Tage. Ist nichts außergewöhnliches in dem Alter, leider.
Aber ich würde die Augen auf - und die Fliege machen. Da liegt schon zu viel im Argen. Vermutlich wirds aber auf eine On-Off-Story mit noch weiteren Kapiteln hinauslaufen. Bis es einem von euch nicht mehr reicht - oder ein/e andere/r des Weges kommt. Sorry, wenn ich dir nichts Erhebenderes dazu schreiben kann. Ich wünsch dir alles Gute.

22.06.2015 17:23 • x 1 #4


L
Liebe Janes...ich kann alles ganz gut nachvollziehen und leide aus ähnlichen Gründen. Was ich dir sagen kann: ich glaube, wir haben uns in Menschen verliebt, die unter einer Persönlichkeitsstörung leiden. Warum wir diese schreckliche Erfahrung machen mussten, hat mit unserem Selbstwertgefühl zu tun. Vielleicht ist das eine Chance für uns daran zu arbeiten. Alles Liebe

22.06.2015 21:38 • #5


E
Zitat von Janes:
Doch an diesem Abend, drehte er sich weg, sobald ich mich aufsetze und die Möglichkeit hatte auf sein Handy zu sehen. Was er an seinem Handy macht war seine Privatsphäre, sein Tagebuch. Niemals hätte und habe ich es gewagt diese respektlos zu behandeln. Dennoch missfiel mir dieses wegdrehen und nach 3,4 mal wiederholen um sicher zu gehen, sprach ich ihn darauf an. Er sagte er würde mit einem Freund schreiben, um 2 Uhr Nachts. Er blieb bei seiner Aussage und lies mich als dumm da stehen.

Ich kenne leider auch solche Ultra-Geheimnisse. Bei meiner war es WhatsApp. Sie sagte, dass WA wie ein Tagebuch sei. Ich erklärte, dass ein Tagebuch nur eine Person schreiben und sehen würde.

Ich fragte sie, wie sie reagieren würde, wenn sie bei mir wäre, ich zu zwei Telefonaten wortlos das Zimmer verließe und nix zu den Gesprächspartnern sagen würde. Darauf konnte sie nicht antworten. Ich wusste, dass allein der Gedanke für sie schmerzhaft war, dass ich sie ausschließen könnte.

Auch wenn es traurig ist: Ich würde die Sache beenden, Du wirst viel leiden. Seit besser jetzt stark:

https://www.trennungsschmerzen.de/ach-wa ... 25708.html

22.06.2015 21:54 • #6


D
Guten Tag,

ich glaube dir das es gut tut.

Warum? Warum? Warum?
Du solltest aufhören dir sowelche Fragen zu stellen. Wahrscheinlich kann er sie dir selber nicht beantworten.
Ich kann es falsch interpretieren, aber für mich hört es sich gegen Ende so an, als ob er dich nur noch als S. gesehen hat und nicht mehr als seine Freundin.
Eventuell hast du ihn zu viel tolerieren lassen.
Ein vernünftiges Misstrauen schadet nicht. Hättest dich vorher Fragen können, wieso macht er das, wieso das.
Wahrscheinlich wärst du so früher auf die Antwort gekommen.
So ist die große Liebe.
Aber du wirst daraus lernen und das nächste mal nicht mehr so blind sein, wenn dir jemand sagt, dass er dich liebt.
Es ist sinnlos sich solche Fragen zu stellen, wie habe ich zu wenig gekämpft oder wieso hat er nicht Schluss gemacht. Er hat wahrscheinlich einfach nur nicht den S. mit dir vermissen wollen.
Ich meine viele Typen haben mehrere Frauen am Start, damit sie eine haben falls die andere mal nicht kann.
Ich kann dir nur den Typ geben vergiss ihn möglichst schnell und stell dir keine Fragen, die sowieso nicht beantwortet werden.
Denk an die schönen Zeiten, als ihr die ganzen Nächte durch geredet habt und Spaß hattet.
Solltest du immer weiter an den Fragen festhalten, dann wird es dir in Zukunft schwer fallen dich auf andere Leute einzulassen. Das wäre schade, weil er dir somit alles genommen hat, was im Leben etwas bedeutet, nämlich LIEBE.

Hoffe konnte dir bisschen weiterhelfen.
Der fliegende Pilz

23.06.2015 11:29 • #7


R
Liebe Janes,

ich habe deinen Beitrag mit großem Interesse gelesen.
Ich bin gerade selbst in so einer Situation. Mein Freund - der Blender?!
Auch er wollte mich, kämpfte um mich und gab sogar seine letzte Beziehung für mich auf.
Schließlich beendete er unsere Beziehung. Der Grund war: er kann grad keine Beziehung führen und braucht Zeit für sich.
Er lud sich ebenfalls eine Dating-App runter, erzählte mir er will keine andere und erstrecht keine neue Beziehung. Er sucht nur Bestätigung von anderen Frauen.
Ich kann mich bei vielen Dingen mit dir identifizieren. Ich liebe ihn dennoch und komme einfach nicht klar mit der ganzen Situation.

Da dein Beitrag nun schon etwas länger her ist... gibt es bei dir irgendwelche Neuigkeiten? Wie geht es dir? Hat sich die Situation verbessert?

Liebe Grüße
Nika

05.06.2017 13:17 • #8


Killian
Er hat ne schöne Show abgezogen, fast perfekt für Alle, sich was bewiesen auch mit Dir. Die Maske kostet aber Kraft und fällt spätestens dann wenn er echtes Gesicht zeigt oder zeigen muss. Auch Probleme kommen die gelöst werden müssen und versagt da total. Seine Erlösung ist das Ende von Euch und was Neues. Vielleicht am Ende noch mitnehmen was geht aber real geht da nichts mehr und je mehr Druck (egal wie verständlich) er ist dann zumindest innerlich weg. Deine Gefühle, Deine Achtung, Dein Mitgefühl. alles in Ehren aber denke er tickt da völlig anders und gibt da keine echte Gemeinsamkeit ausser am Anfang wenn die Liebe, Wunsch und Hoffnungen blind machen. Geh Deinen Weg, die Energie ist sinnvoller angelegt als bei ihm. Kann Dich nur noch mehr und mehr enttäuschen und runterziehen was da kommt. Wird nicht besser, sorry.

05.06.2017 13:31 • x 1 #9


StefanT
Er hat sich inszeniert und du liebst dich selbst in die Szene zu setzen, was dein romanartiger, pathetischer Post beweist. Ein Lügner wird nicht auf einmal ehrlich. Was erwartest du noch von ihm? Du sollst dich um dich selbst kümmern und das mit der psychologischen Hilfe. Vieles siehst du nicht ein und verstehst du nicht. Es kann nicht so weiter gehen, da mußt du einiges verarbeiten um ein normales Leben weiter zu leben. Diese Abhängigkeit, die dir fast deine Persönlichkeit genommen hat wird dich vernichten. Ich rate dir dringend zumindest ein Gespräch mit einem Psychotherapeuten zu führen, der dir helfen kann. Mach es nicht so selbstzersörerisch weiter, nimm dein Leben in deine Hand!

05.06.2017 14:35 • #10


N
Arnika, Danke für deine Zusammenfassung. Und an die TE: sorry aber ich konnte deinen Post beim besten Willen nicht zu Ende lesen. Las sich wie ein Groschenroman. Ihr seid beide anscheinend große Darsteller..

05.06.2017 17:25 • x 1 #11


Janes
Hallo Nika,
auch wenn es schon länger her ist kann ich deine Gefühle und Situation gut nachvollziehen.

Zu deinen Fragen: Ja, es hat sich einiges verändert. Mein Liebeskummer hielt über ein Jahr an,
sodass ich in diesem Jahr sehr viel verpasst habe (Freundschaften schleifen lassen, Studium ebenfalls etc.). Ich habe ihn nicht mehr kontaktiert, sondern akzeptierte seine Entscheidung. Nach langen Hoffen, dass er sich wieder meldet, schloss ich ab in dem Jahr. Ich fing mich und kann jetzt sagen,
dass ich gestärkt und reflektierender aus dieser Zeit rausgehe.
Ich sehe sie nun als Erfahrung. Ich kann jetzt sagen was mir in einer Beziehung gut tut und was nicht.
Ohne diese Zeit hätte ich es nicht einschätzen können. Somit: Es ist gut so.

Nika, versuche los zulassen. Ich verstehe deine Liebe zu ihm so gut, doch sie lähmt dich. Mach einen klaren Strich, melde dich nicht mehr bei ihm. Ist es Liebe, wenn sie dir weh tut?
Ist eine Beziehung mit ihm realistisch, wenn ihm deine Aufmerksamkeit nicht reicht?

Ich wünsche dir Kraft
Jane

P.s Er hat sich tatsächlich nach einem Jahr wieder gemeldet. Alte Masche - Ich konnte nur drüber schmunzeln. Ich bin weitergegangen, während er stehen geblieben ist.

15.06.2017 21:56 • x 1 #12


Sashimi
Klingt für mich nach einen Vertrag den ihr geschlossen habt und weniger nach einer Beziehung. Deine Definition von einer Beziehung ist geprägt von Wunschgedanken, tiefer Symbiose und einem Hang zur Sentimentalität. Das hat er dankend angenommen und als emotionales Sprungbrett genutzt. Die bösen Mädchen sind hingegen um so einiges reizvoller und so hat er einfach weiter gesucht. Egoismus auf beiden Seiten. Was euch zusammengebracht hat war nichts weiter als der Kick des Neuen und weniger der Sinn einer Beziehung.

Eine Tragödie wenn man so will. Was ihr beide sucht, könnt ihr euch beide nicht geben. Trotzdem findet ihr beide aus niederen Beweggründen zusammen. Das ist vielleicht die einzige Gemeinsamkeit.

16.06.2017 09:06 • #13


R
Hallo Janes,

vielen Dank für deine Antwort.
Ich werde mein bestes geben. Ist leider nicht so einfach, da wir zusammen in einer Klasse in der Berufsschule sind und ich ihn somit jede Woche sehe. So kann ich absolut kein Abstand nehmen, da meine ganzen Gedanken jede Woche aufs neue hochkommen, wenn ich ihn sehe.

Ich bin mal gespannt, wie ich das noch durchstehen soll.
Habe mittlerweile mitbekommen, dass er mich in manchen Dingen auch anlügt.
Mein Vertrauen zu ihm ist echt ziemlich gebrochen.

Ich wünsche dir weiterhin viel Erfolg und alles Gute!
Manche Männer sind eben echt Ar......

Liebe Grüße
Nika

24.06.2017 11:03 • #14


A


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