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Lebensziele und Trennung

T
Nach jahrelanger Partnersuche hatte ich mit 34 einen klasse Partner gefunden. Wir waren bis vor einigen Tagen 4 Jahre zusammen, planten Kinder, Hochzeit, wohnten zusammen. Und dann verließ er mich von heute auf morgen. Jetzt bin ich fast 39 und habe nicht nur eine schlimme Trennung zu verkraften, sondern auch den Abschied von dem Lebensentwurf Familie mit Kind(ern).
Mit fast 39 mache ich mir keine Hoffnungen mehr, dass das mit der (wahrscheinlich wieder langjährigen) Partnersuche sowie Kind(ern) zeitlich und biologisch noch funktioniert.


Seit ein paar Tagen lebe ich deshalb in der Hölle.... Dort ist es grausam, kalt und ekelhaft schmerzhaft. Musste mich vor lauter Krämpfen und Qual schon mehrfach übergeben und zittere am ganzen Körper.

22.11.2014 18:53 • #1


S
Hallo trine! Das klingt garnicht gut aber ich kann es sehr sehr gut verstehen .Meine Trennung ist jetzt nach 29 Jahren 3 Monate her,und ich leide heute noch wie nach dem 1.Tag.Ich hatte auch einen Zusammenbruch mußte sogar vom Notarzt geholt werden.Die Wochenenden sind besonders schlimm man kommt sich total verloren vor.Ich hab mir auf Anraten Hilfe von einer Psychologin geholtund bekomme jetzt leichte Antidepressiver ich glaube es wird auch schon leicht besser.Wir müssen nach vorne schauen und alle sagen irgendwann wirds besser.LG[/i]

22.11.2014 19:15 • #2


A


Lebensziele und Trennung

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T
Danke Sylvie. 29 Jahre sind eine besonders lange Zeit. Da will ich mich gar nicht vergleichen mit. Aber irgendwie ist etwas aus mir herausgerissen worden... Ich habe regelrecht das Gefühl, dass mein Leben ge-crasht ist....Ich habe schon an Beruhigungstabletten gedacht. Ich trinke viel, aber natürlich soll man das nicht...

22.11.2014 20:18 • #3


S
Liebe Trine,das mit dem trinken ist wirklich nicht gut ich hatte auch diese Gedanken aber danach gehts einem nur noch schlechter .Die freiverkàuflichen Be
ruhigungsdinger haben mir nicht geholfen ich kann nur sagen es wird bei mir langsam besser aber noch lange nicht gut.

22.11.2014 20:32 • #4


T
Ich habe auch schon Baldriparan aus der Apotheke versucht. Ein einziger Quatsch. Die helfen soviel wie Gummibärchen. Gar nicht.

Eine Schwägerin von mir war Beruhigungs-Tabletten-abhängig, deswegen habe ich andererseits einen Heiden Respekt vor diesem Zeug, aber dieser irre gewordene Schmerz ist bestialisch

22.11.2014 21:03 • #5


C
Liebe Trine…

ich drücke dich aus der Ferne ganz fest

Deine Geschichte ist auch so brutal.
Das ist schrecklich, dass du auch noch dabei bist dich von deinem Familienwunsch zu verabschieden, verabschieden zu müssen.
Es stimmt…mit 39 denken wir Frauen…oh Sch….die Uhr tickt….

Im Freundeskreis und auch beruflich habe ich es einige Male erlebt, dass Frauen auch mit sogar noch 46 schwanger wurden. Beruflich kenne ich viele, die zwischen 40-43 zum ersten Mal Mutter werden. Manche haben schon große Kinder.

Deine Planung verträgt vielleicht eine Verschiebung….
nicht desto trotz….jetzt ist einfach nur höllischer Schmerz angesagt.

Trine….trinken…keine gute Idee. Tut dir das selbst nicht an! Liebes…das Problem kannst du echt nicht gebrauchen!

Ich habe mir von meine Ärztin Tropfen geben lassen um Nachts einiger Maßen schlafen zu können.
Es ist ein Antidepressivum mit ermüdender Wirkung. Es hält auch nur für die Nacht. Tagsüber möchte ich nicht gedopt sein. Denn die Gefühle nicht zu spüren, würde nur das Leid verlängern.
Das will ich auf gar kein Fall!

Zeit ist das einzige was hilft….und den Mut aufzubringen diese übergroßen Schmerzen zu zulassen!

Gebe dich nicht auf! sondern behandele dich selbst mit allen Gutem was du jetzt aufbringen kannst.
Das wünsche ich dir!

Fühle dich gedrückt
Carmensita

24.11.2014 10:39 • #6


C
Trine und Sylvie….

wollt ihr euch nicht ein Profil zulegen?
Das fände ich gut.

Würde gern mit euch in Verbindung bleiben hier…denke wir können uns gut gegenseitig unterstützen.
Ohne Profil ist es schwierig euch unter den Beiträgen zu finden.

Carmensita

24.11.2014 10:43 • #7


T
Liebe Carmensita,

vielen Dank für Deine warmen Worte. Das tut sooo gut.
Immer, wenn ich Deine Beiträge lese, in denen Du andere aufbaust, dann fühle ich mich einige Minuten besser.

DANKE dafür

29.11.2014 19:52 • x 1 #8


C
Zitat von Trine:
Liebe Carmensita,

vielen Dank für Deine warmen Worte. Das tut sooo gut.
Immer, wenn ich Deine Beiträge lese, in denen Du andere aufbaust, dann fühle ich mich einige Minuten besser.

DANKE dafür




Ich DANKE DIR liebe Trine!
Deine liebe Antwort an mich hat mir ein Lächelt gezaubert
Carmensita

30.11.2014 00:11 • #9


M
Liebe Trine,

mich spricht Dein Thema an, weil ich es ganz ähnlich empfunden und erlebt habe, obwohl ich noch etwas jünger bin als Du.

Meine 3,5 jährige Beziehung ging schon öfter kurz in die Brüche und jetzt das letzte Mal. Ein on/off, ich habe zwar zum Anfang der Beziehung gedacht, dass sei der Mann mit dem ich auch Kinder haben würde wollen, aber inmitten des Chaos hab ich den Gedanken an Kinder einfach verloren.
Als nun jede zweite Kollegin in Mutterschutz geht und ich in einem Scherbenhaufen stand, ja da dachte ich nun entsetzt drüber nach, dass ich eine Versagerin ohne Ende bin. Es einfach nicht auf die Kette bekommen habe, gradezu vergessen.
Und auch wenn das Alter nicht ganz das Gleiche ist, ich fühlte genauso wie Du.
Denn ich kenne mich ja, es dauert ewig jemanden guten zu finden und---ach die sind doch eh alle schon weg und was da jetzt noch unterwegs ist, das ist doch nicht vertrauenswürdig – oder will gar keine Kinder (menr)..

Der Abend, an dem ich diese Gedanken mit richtiger Panik hatte, da war ich schon vier Wochen getrennt oder so, fing ich an wahnsinnige Bauchschmerzen zu bekommen. Ich musste sogar in die Notaufnahme und ein ellenlanger Rattenschwanz an Untersuchungen folgte. Darmentzündung, 4 Wochen krank. Ich muss nicht sagen, dass meine Verfassung mit den schlimmsten Schmerzen, die ich je hatte, erheblich mit diesen Panikgedanken zu hatte.
Da dachte ich zum ersten mal: Mein Ziel im Leben ist einfach gesund bleiben, wie konnte ich DAS vergessen und wieso habe ich mich überhaupt für eine Sekunde in Frage gestellt aufgrund von einem Mann oder irgendwelchen Konventionen und den Blick über den Gartenzaun zur schwangeren Mutti, die in ihrem Zustand doch für mich in erster Linie dafür steht, dass ihre Beziehung funktioniert.
Auch merkte ich nach dieser Zeit, dass ich meinen Hauptschmerz, dass die Beziehung zu ende war, sehr, zu stark gemischt hatte mit den Gefühlen, mit der Lebensplanung am Ende zu sein. Geradezu verwechselt bzw. verstärkt.

Denn nun, nach 9 Wochen bin ich ganz entspannt, zumindest bin ich mit dem Liebeskummer ganz gut durch, und das macht EINE MENGE aus.
Ich sehe mich mit 35 (obwohl sicher noch was gehen könnte) doch als kinderlose Frau in der Zukunft. Aber ich bin entspannt–

–weil ich:

1) ich mir mal ehrlich die Frage gestellt habe, wie wichtig mir das überhaupt war. Denn bis jetzt hat es ja einen Grund gegeben, warum ich mein Leben SO und nicht anders geführt habe. Auch habe ich nie neidisch in Kinderwägen geschaut und das Kindchenschema lässt mich relativ kalt.

2) War ich schon einmal mit einem Mann zusammen, der Kinder hatte. Ich gehe davon aus, dass das wieder passieren wird, einfach aufgrund meines Alters. Und ich empfand das damals als wunderbar. Fast wie eigene. Ich möchte da hinzufügen, dass die Eltern schon sehr lange getrennt waren.

3) Ich habe eine Menge Zeit. Die ich mit Kindern nicht hätte. Ich kann mich selbsverwirklichen. Es gibt viele Menschen, die mit dem Auszug ihrer Kinder plötzlich dastehen und gar nicht wissen, was sie auf diesem Planeten überhaupt sollen.
Ich werde mit dieser Thematik viel eher konfrontiert und werde mich finden und gelassen sein (DAS ist jedenfalls meine Lebensziel)

4) Meine Schwägerin und ihr Mann, also mein Bruder KÖNNEN gar keine Kinder bekommen. Sie haben welche adoptiert. Das ist immer eine Option, wenn Du doch das Gefühl hast, es wäre schön. Ich denke nicht, dass es wichtig ist, in seine eigenen Augen zu schauen, um sich als erfüllte Mutter zu fühlen.

Abgesehen vom letzten Punkt, ist es schon wichtig eine Unterstützung von aussen zu haben. Nun nicht nur unter glücklichen Pärchen/Familien sich zu bewegen, denn natürlich bekommt man so den Eindruck, falsch auf dieser Welt zu sein.
Da habe ich wiederrum Glück, denn viele meine Freundinnen wollen keine Kinder.

Nun, auch wenn Du Dir vielleicht doch Dein Lebensglück von der Möglichkeit Kinder zu bekommen erhofft hast, vielleicht gibt es ja doch einen Punkt oder Gedankenanstoß in diesem Text, der etwas in dir anspricht und relativiert. Eine neue Perspektive.
Da deine Trennung ja auch noch nicht lange her ist (?), ziehe in Betracht, dass die Schmerzen wenn Du an dieses Thema denkst eng an die Trennung geknüpft sind.
Begib dich nicht auf diesen (falschen) Pfad.

Liebe Grüße und Kopf hoch! Du wirst glücklich werden, mit Kind oder ohne. Und wie schon gesagt worden ist … auch mit ü40 lässt es sich noch Mutter werden.

Mila

30.11.2014 10:29 • #10


T
Danke Mila, das sind sehr kluge Gedanken. Sehr differenziert.

Mich treibt (noch) der Gedanke um, dass Menschen mit Familie etwas geschafft haben, das ich nicht geschafft habe. Ich weiß, wie dämlich sich das bisweilen anhört. Und ich glaube auch, dass ich mich eher mit dem gesellschaftlichen Soll-Vorgaben von aussen betrachte bei diesem Gedanken - und als Versagerin dastehe. Innerlich finde ich 2 Kinder und den ganzen Wahnsinns-Stress mit Arbeit und so weiter oft abschreckend und bin froh, das nicht stemmen zu müssen. Ich mag meinen Vollzeit-Beruf sehr gerne und sehe wie sich andere zerreissen müssen, wenn das Kind in der Kita doch mal wieder abgeholt werden muss morgens um 10:15, weil es Fieber oder sonstwas gekriegt hat. Das ist nicht einfach...

Es quälen mich meine eigenen Versagensvorwürfe, die ich wahrscheinlich gar nicht haben müsste, aber sie sind da Und wie.

Was sind eigene Motive und was sind die der Gesellschaft? Ich kann sie nicht mehr auseinander halten.

30.11.2014 10:39 • #11


M
Liebe Trine,

zweifelsohne ist es einen große Leistung, Kinder großzuziehen und auch noch im Job erfolgreich zu sein.
Das ist der Klassiker, eine Ehe, die hält, Kinder werden großgezogen, am Ende sitzt Oma im Lehnstuhl und hat ihre Enkel auf dem Schoß.
Nun, mein ExExfreund, der mit den Kindern stand aber nach 17 Jähriger Ehe alleine da. Ich sagte zu ihm hey du hast es doch geschafft im Leben! Du hast Kinder, warst verheiratet, du kannst doch zurückschauen und ein gutes Gefühl haben! –Er hat mich fassungslos angesehen.
So geht es verdammt vielen.

Nein, da glaube ich nicht mehr dran, das Zeitalter, wo Menschen sich ein Leben lang treu zur Seite standen, geprägt von Armut, Krieg, unsicheren Zeiten, ist vorbei. Die Gesellschaft von der wir uns unter er Druck gesetzt fühlen, ist eine, die dem Anspruch der Gesellschafft unserer Eltern hinterhereilt, dass sind Ihre Vorstellungen, an denen wir uns noch abmühen.
Hin- und hergerissen zwischen Tradition und emanzipierten Anspruch.

Wie man unterscheiden kann zwischen fremden und eigenen Motiven kann ich nicht genau sagen.
Mir ging das Licht auf, als ich diese Schmerzen hatte. – Aber vielleicht ist es das, wenn Du merkst, dass Du Schmerzen – welcher Art auch immer– hast, handelst Du gegen deine ureigene Essenz. Natürlich sollte man es gar nicht so weit kommen lassen.
Es gibt aber eine leise Bauchstimme, die flüstert unentwegt. Eigentlich, wenn man sich traut hinzuhören, dann weiß man es. Nur: Es ist auch bequem in einem Raster zu sein mit diesen Zielvorstellungen- tatsächlich ist es eine Herusforderung in sich hieinzuhören, möglicherweise das Raster zu verlassen. Was ja erstmal unheimlich ist!
Daher ja auch diese vielen Achtsamkeitsthemen in den Medien und Kursen an der VHS- vielleicht wäre das ja auch etwas für Dich?

Wegen Alk.: Lass mal lieber und geh ne runde laufen... Das baut Stress ab und du fühlst dich nicht wie ein Opfer, sondern bist sogar ein klitzkleines bisschen wieder stolz auf dich und gehst mit gutem Gefühl mal wieder Klamotten shoppen oder so. So gehts mir grade...

Wenn Du ein gutes wirksames freiverkäufliches Mittel gegen Depressionen brauchst: Laif900.

Johanniskraut, hochdosiert. Ich hatte leider ein ziemliches Tief als ich es wegen starker Schmerzempfindlichkeit, die bei mir aufkam, nach zwei Monaten absetzen musste. In der Zeit dazwischen ging es mir richtig richtig gut.

30.11.2014 13:35 • #12


C
Hallo liebe Trine,

Hast du diesen Tag etwas abgewinnen können?

Ich war wieder lange spazieren…trotz kalter Wind
Später ein wenig mein Keller aufgeräumt, aber nur weil etwas gesucht habe

Ansonsten habe ich viel geschrieben…Gerade wenn man solchen Liebeskummer hat, öffnet sich die Kreativität um z.B. Gedichte zu schreiben.

Aber auch hier im Forum war ich heute unterwegs.

Bin etwas besorgt wegen morgen, denn ich bin mir nicht ganz sicher ob ich es schaffe im bei meiner Arbeit durchzuhalten.
Und ich hoffe auf mehrere Stunden Durchschlaf

Lass dich drücken
Carmensita

30.11.2014 20:12 • #13


K
Zitat:
Mich treibt (noch) der Gedanke um, dass Menschen mit Familie etwas geschafft haben, das ich nicht geschafft habe.


Zitat:
Es quälen mich meine eigenen Versagensvorwürfe


Das sollten keine Gründe sein, ein Kind in die Welt zu setzen.

Zitat:
Innerlich finde ich 2 Kinder und den ganzen Wahnsinns-Stress mit Arbeit und so weiter oft abschreckend und bin froh, das nicht stemmen zu müssen. Ich mag meinen Vollzeit-Beruf sehr gerne und sehe wie sich andere zerreissen müssen, wenn das Kind in der Kita doch mal wieder abgeholt werden muss morgens um 10:15, weil es Fieber oder sonstwas gekriegt hat. Das ist nicht einfach...

30.11.2014 20:24 • #14


T
Liebe Mädels, die Ihr mir geantwortet habt und liebe Carmensita,

danke für Eure klugen Gedanken. Das mit der Bauchstimme stimmt. Ich traue mich nicht immer darauf zu hören und vielleicht ist es auch gerade nicht gerade die passendste Zeit dazu. Ich stecke halt noch immer ziemlich im Liebeskummer und der Trennung. Meine innere Stimme schreit nur will ihn zurück. will ihn zurück. bitte, bitte, bittel. will ihn zurück.

Das ist wohl auch mein eigenes, kleines inneres Kind, das diese Verlassenheitsängste hat....

Morgen mehr, muss jetzt erstmal was essen

01.12.2014 20:46 • #15


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