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Lebensmüde nach Scheidung mit zeitgleichen Empty-Nest

Jane_1
Liebe Babelina,

es gibt leider keinen Knopfdruck, es braucht seine Zeit. Ich für meinen Tel musste lernen, sanfter mit mir zu sein. Mir vergeben, dass ich kraftlos, energielos, deprimiert, was auch immer war. (arbeite weiterhin daran ). Ich war doch immer tough, hart im Nehmen, stark; hingefallen und sofort aufgestanden. Ich war die, die in allen Situationen Lösungen gefunden hat, den ganzen Tag geackert hat, gelacht und Abends auf der Party bis zum Schluß getanzt. Wenn eine Beziehung zu Ende war, still gelitten und mir den nächsten Mann geangelt. Irgendwann war meine Kraft am Ende. Wie bei dir kam viel zusammen. 2 schlimme Trennungen, Tode in der Kernfamilie, Probleme im Job, Behördenärger und ständig ging irgendwas in der Wohnung kaputt.

Es fing an, mir besser zu gehen, als ich akzeptiert habe, dass es mir echt schlecht geht. Und dass das mehr als verständlich ist. Ich hbe versucht (arbeite weiter daran), mir selber eine gute Mutter/Freundin zu sein. Mich also in Tiefs (liebevoll) beobachten und mir die Frage beantworten: Wenn das mein Kind wäre, was würde ich tun/raten. Das kann so simpel sein wie: Hast du denn heute überhaupt etwas gegessen? Oder: Es ist nicht gut, wenn du weiter Netflix schaust, ab ins Bett, morgen früh geht der Wecker.

Und tatsächlich kamen irgendwann Momente, dann Tage, dann Wochen voller Zufriedenheit. Und manchmal auch Glück.
So lange Single wie jetzt war ich noch nie in meinem ganzen Erwachsenenleben. So glücklicher Single noch nie.
Natürlich gibt es Tiefs. Es passieren manchmal Sachen außerhalb meiner Kontrolle, die mein Leben zum Schlechten beeinflussen. Die meine Zuversicht bröckeln lassen, Angst machen. Dann sehne ich mich manchmal schon nach einem Partner. Geht aber schnell vorbei

Schade, dass du deine Katze nicht mitnehmen konntest. Mir hat die Adoption meiner Katzen sehr gut getan.
Allerdings steht demnächst der Auszug meines Sohnes an, der die Hälfte der Zeit bei mir ist. Mal sehen, wie ich das dann meistere.

Du siehst, du bist nicht alleine.

04.06.2021 09:00 • x 6 #31


E
Ich habe auch zwei depressive Phasen hinter mir. Die heftigste war letzten Winter. Da hatte ich das Gefühl, dass das Leben keinen Sinn mehr hat und ich einfach nicht mehr weiter machen will. Wie viele hier schon schrieben, hat mir irre geholfen, anzuerkennen, dass diese Emmy, die immer alles gestemmt hat, Karriere und Kinder und einen Hut bekommen, immer fröhlich für alle da. Diese Emmy, die nie gerne Schwäche gezeigt hat, auch nur ein verletzlicher kleiner Mensch ist, der jetzt Hilfe braucht und mit sich selbst nachsichtiger sein sollte. Eine Freundin hat sich rührend gekümmert, mich jeden Tag Gassi geführt und mir Essen gekocht. Diese regelmäßigen Spaziergänge wurden zu einem guten Ritual und gingen später in joggen über. Ich habe meinen Tag mehr strukturiert, stehe früh auf und mache jeden Morgen eine kleine Yoga-Einheit. Aber was mir am allermeisten geholfen hat: Ich habe einen kleinen Straßenhund aufgenommen - sie zwingt mich zum Aufstehen, will viel gekuschelt werden und auch das Spielen mit ihr ist einfach toll. Nachdem ein Kind schon ausgezogen ist und das andere auch langsam immer weniger Mama braucht, ist mein Hund wirklich eine Mischung aus Partner- und Kinderersatz. Ich kann es nur empfehlen.

04.06.2021 10:40 • x 4 #32




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