Das Energieloch
Mir hilft es immer, wenn ich meine Bilder, die ich in lustigen, gedankenkreisverseuchten Liebeskummerwachphasen in den Nächten entwickle, aufschreiben kann. Das möchte ich auch gerne hier mal tun.
Liebeskummer ist für mich der energiezehrenste Zustand den ich kenne. Es tut sich ein Loch auf, in dem so viel Energie verloren geht, dass man zu anderen Handlungen gar nicht fähig ist. Sogar die Grundbedürfnisse sind ja minimiert, bei mir z.B. Hunger und Appetit. Das kennen ja viele.
Bei diesem Liebskummer versuche ich dennoch, mein Leben aktiv umzukrempeln. Die Trennungsgespräche lieferten von meiner Ex ja Anhaltspunkte, die nicht zu negieren sind und die ich angehen mag. Wie es mir gelingt, einen Teil der Energie umzuleiten, damit nicht alles im Loch verschwindet, weiß ich nicht. Vielleicht die Hoffnung auf ein Ex-Zurück? Vielleicht mag ich diesmal auch einfach nicht Spielball der Ereignisse sein. Irgendwie ist es mir gelungen, einen kleinen Staudamm zu bauen, mit dem ich einen Teil des Energieflusses aufstaue und umleiten kann, so dass ich mein neues Leben aufbaue. Habe ich auch nur einen minimalen Erfolg nehme ich diese Erfolgsmasse und vergrößere den Damm, so dass ich mehr Energie zur Verfügung habe. Manchmal kommt es aber auch durch z.B. Erinnerungen an die Ex oder durch Ängste zu einer Minimierung des Damms, so dass weniger Energie zur Verfügung steht. Wie gesagt: große Energiemengen sind das nicht. Und viel der Erfolgsmasse zur Staudammerweiterung geht verloren, weil ich den Erfolg minimiere (Hat ja eh alles keinen Sinn! - Hätte ich das mal vor einem Jahr gemacht!) - depri halt
Die dankenswerte Aufgabe ist nun, den Energiefluss möglichst weiträumig und möglichst viel davon am Loch vorbei zu leiten, so dass das Loch austrocknet. Vielleicht geht bei der Größe des Lochs (Neun Jahre Beziehung! Lebensliebe! Kinderthema! Nicht ernst genommene Depriphase!) auch immer ein Teil des Ernergieflusses dort hinein und wird ewig ein melancholischer Anteil am Leben sein
Diese Umleitung wird nur durch eine kontinuierliche Vergrößerung des Staudamms durch kleine Erfolgsmassen gelingen. Und ich denke, dass jeden Tag von sich aus eine kleine Bonusmasse den Staudamm auch vergrößert, so dass die Zeit automatisch das Loch mit trocken legt. Ich hoffe es jedenfalls - nicht dass durch Unachtsamkeit der Damm zusammenbricht, ich keine Energie für ein neues Leben abzweigen kann und alles zusammenbricht...
09.09.2019 11:43 •
x 1 #30