Lebensfragen

U
Ich möchte eines klarstellen: ich empfinde mich überhaupt nicht als Jammerlappen!
Ich denke nicht, dass ich in Selbstmitleid zerfliese. Ich würde aber auch niemand dafür verurteilen, denn ich denke Selbstmitleid ist ein Hilfeschrei, der Wunsch nach Aufmerksamkeit und Zuneigung.
Ich bin in gewisser Weise schon stark. Wenn ich es nicht wäre, säße ich heute nicht mehr hier.
Ich kämpfe meinen einsamen Kampf jeden Tag aufs neue. Und jeder Tag, den ich überstehe ist ein kleiner Sieg. Jeder Moment, der nicht von Schmerz erfüllt ist, ist ein kleiner Sieg.
Ein Mensch kann sehr viel ertragen. Sehr viel mehr, als wir uns vorstellen können.
Das heißt aber nicht, dass er ständig stark sein muss und positiv eingestellt.
Auch wenn viele andere Menschen mein Schicksal bzw. ein ähnliches teilen, ist mein Schmerz einzigartig, denn er ist nur in mir. Und er wird nicht geringer, weil auch andere leiden. Ich habe sehr viele Prügel einstecken müssen und empfinde es als mein Recht, ein bisschen am Boden liegen zu bleiben.
Wie lange ich unter dieser Trennung leide, ist allein meine Sache und ich verstehe nicht, warum die Zeit in dieser Sache für manche Leute so bedeutend ist. Die Zeit der Trauer hat doch nichts damit zu tun, wie lange die Beziehung dauerte oder wie lange sie her ist. Es ist ein Zusammenspiel von der Intensität der Liebe, der Intensität des zugefügten Schmerzes (aufgrund der Art und Weise der Trennung), der Gefühlslage und allgemeinen Lebenssituation des einzelnen Menschen. Aber doch keine Frage von Zeit. Ich werde sicher noch Jahre, wenn nicht mein ganzes Leben unter diesem Schmerz leiden. Ich hoffe nur, dass sich irgendwann wieder positive Gefühle und Erlebnisse in mein Leben schleichen und diesen Schmerz zumindest die meiste Zeit verdrängen. Bis dahin aber: lasst mich leiden!
Warum immer stark sein? Warum immer alles positiv sehen müssen?
Ich stehe jeden Tag auf und gehe zur Arbeit. Und keiner der Menschen, die tagtäglich mit mir zu tun haben, mich zu kennen glauben, haben auch nur annährend eine Ahnung, was wirklich in mir vorgeht, wie sehr ich leide. Dieses Forum ist eines der wenigen Ventile, wo ich den Schmerz einfach rausschreien kann. Deswegen vegetiere ich aber keineswegs vor mich hin. Mein Leben geht weiter. Nur mein Herz blutet.
Natürlich liebe wolfsfrau müssen viele Menschen nach einer Trennung erst wieder sich selbst finden und lernen alleine klarzukommen. Das ist aber nicht mein Problem. Ich war die meiste Zeit meines Lebens allein. Ich habe kein Problem mit Selbstständigkeit. Ich möchte nur einfach nicht mehr alleine sein. Ein kluger Mensch sagte einmal: #8222;Menschen sind Engel mit nur einem Flügel. Zusammen können sie fliegen!#8220; In einer Beziehung bleibt doch jeder ein einzigartiges Individuum und in gewissem Masse selbstständig. Aber wenn man zusammen eine Einheit bildet, ist das das schönst auf der Welt. Viele suchen in einer Trennung ihre Freiheit. Ich fühlte mich in der Beziehung zum ersten Mal richtig frei! Man kann sich alleine selbst verwirklichen, Erfolg haben, Anerkennung erfahren... aber ohne Zuneigung ist ein Leben doch ziemlich kalt. Dafür sind auch enge und liebe Freunde gut, aber auch die muss man erst mal haben. Einsamkeit ist das schrecklichste Gefühl auf Erden. Und im Moment bin ich sehr einsam. Und das lässt sich nicht so einfach ändern wie viele sich das vorstellen. Ausstrahlung und Wirkung auf unserer Umwelt ist uns als Wesenszug in die Wiege gelegt. Das kann man nicht einfach an- oder ausknipsen. Ich war immer diejenige, die sich um die Freundschaften bemüht hat, die ständig angerufen hat, alle Termine nach den anderen gerichtet hat, versucht hat, die Zuneigung zu beweisen... Und am Ende war doch ich immer diejenige, die alleine zurückblieb. Liegt wohl doch an mir, aber ich bin nun mal ich und mehr hab ich nicht zu geben.
Seid froh, wenn ihr Freunde habt und haltet sie warm. Sie sind ein Geschenk und unheimlich kostbar! Und lasst mich wie ich bin und meinen Kampf weiter austragen.
Ich bin froh und dankbar über jeden Kontakt, akzeptiere jede Analyse und auch jede Kritik.
Aber kritisiert nicht, dass ich leide. Denn das ist keine Schwäche sondern eine Emotion.
Und meinen Kamp muss ich weiterhin ganz allein austragen. So wie jeder von euch.

Liebe Grüsse

restless

08.08.2003 07:11 • #16


E
Vor langer, langer Zeit existierte eine Insel,
aus der alle Gefühle der Menschen lebten:
die gute Laune, die Traurigkeit, das Wissen .... und wie alle anderen Gefühle,
auch die Liebe.

Eines Tages wurde den Gefühlen mitgeteilt, dass die Insel sinken würde.
Also bereiteten alle ihre Schiffe vor und verliessen die Insel.

Nur die Liebe wollte bis zum letzten Augenblick warten.

Bevor die Insel sank, bat die Liebe um Hilfe.

Der Reichtum fuhr auf einem luxuriösen Schiff an der Liebe vorbei.
Sie fragte: Reichtum, kannst du mich mitnehmen
Nein, ich kann nicht. Auf meinem Schiff habe ich viel Gold und Silber.
Da ist kein Platz für dich.

Also fragte die Liebe den Stolz, der auf einem wunderbaren Schiff vorbeikam:
Stolz, ich bitte dich, kannst du mich mitnehmen?,
Liebe, ich kann dich nicht mitnehmen ... antwortete der Stolz,
hier ist alles perfekt. Du könntest mein Schiff beschädigen.

Also fragte die Liebe die Traurigkeit, die an ihr vorbeiging:
Traurigkeit, bitte nimm mich mit,
Oh Liebe sagte die Traurigkeit, ich bin so traurig, dass ich alleine bleiben muss.

Auch die Gute Laune ging an der Liebe vorbei, aber sie war so zufrieden,
dass sie nicht hörte, dass die Liebe rief.

Plötzlich sagte eine Stimme:
Komm Liebe, ich nehme dich mit
Es war ein Alter, der sprach.
Die Liebe war so dankbar und so glücklich, dass sie vergass den Alten
nach seinem Namen zu fragen. Als sie an Land kamen, ging der Alte fort.

Die Liebe merkte, dass sie ihm viel schuldete und fragte das Wissen:
Wissen, kannst Du mir sagen, wer mir geholfen hat?
Es war die Zeit antwortete das Wissen.
Die Zeit?, fragte die Liebe, Warum hat die Zeit mir geholfen?
Und das Wissen antwortete:

Weil nur die Zeit versteht, wie wichtig die Liebe im Leben ist.

*********************************************

Der Weg ist oft lange und von dunklen Wolken beschattet. Doch auch im dunklen Stunden gibt's ein Lichtblick. Es gibt immer kleine Hilfen, die uns - manchmal wie ein unsichtbarer Faden und ganz unbemerkt - einen Augenblick durchs Leben navigieren.
Niemand räumt uns die Steine aus unserem Weg, aber vielleicht lernen wir die Form der Steine zu erkennen und finden so den Weg, sie einfacher zu überwinden.
Die Sonne verabschiedet sich jeden Abend ...
Doch jeder neue Morgen bringt sie uns wieder zurück und jeder Tag gibt
uns eine neue Chance ..
Unser Leben ist wie ein Ozean, wir haben zu kämpfen, mit kleine und
grossen Wogen.
Wir werden irgendwann, irgendwo stranden.
Denn ganz egal wie turbulent und steinig der Weg war, das Ziel wird immer paradiesisch sein.
Ein Ort zum Ausruhen und Geniessen, aber auch um uns Gedanken über unser
neues Ziel zu machen. Der Ausgangspunkt um den neuen Weg gestärkt und optimistisch zu beschreiten!
Das eigene Leben zu leben ist unsere schwierigste Aufgabe!
Es gibt keine Vorlage, kein Patentrezept!
Wir sind frei, dürfen Fehler machen, können uns verbessern und bekommen
eine neue Chance!
Wir haben immer eine Wahl!



LG Py

08.08.2003 08:10 • #17