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Leben nach der Katze Vom Gehen und Bleiben Tagebuch

A
Wut. Auf ihn. Vielleicht zwei Monate.
Hoffen. Auf ihn. Auf Erklärungen.
Ihm sehen. Nur noch mehr Fragezeichen.

Erstes Wiedersehen am Müllplatz vorm Haus. Welch Zeichen. Er warf einen Müllsack in die Tonne.

Er sah mich abschätzig an. Eiskalte Augen. Er ging zum Auto. Auf dem Beifahrersitz eine attraktive Frau. Sie sah mich genauso abschätzig an. Warum entsorgt er seinen Müll nicht am Müllplatz vor seinem Haus?

Kein Hoffen mehr. Zufällige Begegnungen. Keine Antworten mehr wollen. Nur noch Ruhe. Zur Ruhe kommen. Kraft schöpfen.

Wut verbraucht Kraft. Keine Kraft zum Schlafen. Keine Kraft zum Essen. Die Wohnung erreichen wie eine Alte Frau. Am Treppengeländer hochziehen.

Ihm sehen. Wieder und wieder. Mit immer neuen Frauen. Zusammenbruch. Drei Tage heulen. Krankenhaus. Heimkehr. Vorm Spiegel stehen. Mich nicht mehr erkennen. Aschfahl. Haare zerzaust. Trockene Haut. Traurig. Zu traurig. Todtraurig.

Wut. Wut. Wut. Auf ihn. Auf mich. Wieder kraftlos. Denken kostet Kraft. Konnte die Gedanken nicht mehr stoppen. Zwangsdenken.

Keine Kraft mehr zum Denken. Funktionieren. Abends Erschöpfung. Miete abwohnen und Leben Ableben. Kein Ziel. Kein Licht in mir. Verzweiflung. Wut. Rachegedanken. Wieder Zwangsdenken. Rachegedanken tun gut. Das Denken ist zielgerichtet. Wieder Struktur im Denken. 14 Tage. Mir ging es gut damit.

Dann die Erkenntnis. Es wäre ein Pyrrhussieg. Es wäre sein Niveau. Es ist kein Niveau. Umdenken. Aufwachen. Wieder Licht sehen. Erst draußen, dann in mir.

Alles begleitet von Schweigen. Erst seines, drei Jahre. Dann meines. Es gab keine Worte. Am Anfang war es bockiges Schweigen. Heute ist es gewolltes Schweigen. Befreiendes Schweigen. Schweigen kann man nicht missverstehen.

Nun ist mein Schweigen die Hölle für ihn. Er ist ein Meister der Worte. Für mich zählen Taten.

Wut. Mittlerweile verraucht. Aufgegangen in vielen Dannemanns. Ein niederes Gefühl. Belastet Galle und Leber. Vergiftet. Dann lieber Rauchwölkchen, die der Wind davonträgt.

Seine Wut? Für mich immer noch spürbar. Auf sich selbst. Auf alle. Auf die Welt. Vergiftet. Er wird es bleiben.

16.05.2016 20:19 • x 4 #91


E
Danke. .ein wunderschöner Text..
Wunderbare Worte und Gedanken. .

16.05.2016 20:26 • x 2 #92


A


Leben nach der Katze Vom Gehen und Bleiben Tagebuch

x 3


A
Es ist Dein Thread. Irgendwie kann ich mich momentan gut in Dich hineinversetzen. Vor einem Jahr hatte ich ähnliche Fragen und Gedanken wie Du. Aber keine Kraft mehr, sie zu formulieren.

Ich freue mich, wenn ich Dir vielleicht ein wenig Zuversicht geben kann.

16.05.2016 20:34 • x 1 #93


E
Ich habe mich verändert. Schmerz hinterlässt Spuren. So wie jede andere tiefe Emotion auch.
Was fehlt mir?
Was macht so traurig und verletzt?

Bist du das?
Oder die Liebe an sich?

16.05.2016 21:09 • x 2 #94


A
Veränderung erfordert Mut. Den Schmerz zulassen erfordert Mut.

Das Wissen darum, dass nun nichts mehr ist wie vorher, macht Angst. Das Leben steht Kopf. Alles fällt heraus.

Leere. Erst Stille, dann Leere. Gefühle sind nur ein Wort. Die Leere muss wieder gefüllt werden.

Leise Freude hallt auf einmal sehr laut. Noch durchdrungen von Schuldgefühlen. Alle Gefühle durch den Schmerz hindurch wieder zulassen. Gefühle neu definieren. Gefühle neu entdecken. Staunen. Neugierig sein.

Eine Zufriedenheit in sich entdecken. Diese wie einen Schatz in sich bewahren. Den Schatz in noch dunklen Momenten betrachten. Bemerken, dass der Schatz ich selbst bin.

Mich heilen, an mir selbst heilen. Eine neue Definition von Liebe finden. Endogen. Sich aus sich selbst erhaltend. Nährend. Sich selbst tragend. Mich tragend. Mit dieser Tragfähigkeit mit wachen Augen ins Leben gehen.

Andere wache Augen sehen. Wissende Augen. Den Schmerz abstreifen. Du hast ihn überlebt. Er ist über-lebt. Mit wachen Augen mutig in andere Augen schauen. Mut wird belohnt!

16.05.2016 21:41 • x 3 #95


E
Ich hätte nie auf deine Nachricht im Sommer reagieren dürfen.

Schade dass du dich nicht meldest.
Ich bin in deiner Nähe. Wollen wir uns sehen..
WIr wussten beide was geschehen würde..

Der Anfang von allem. Der Italiener.
Warum hast du mich gesucht.
Warum habe ich mich finden lassen?
Was haben wir beide gesucht.

Wir wollten den gleichen Fehler nicht noch einmal machen. Ohne einander zu leben.

Und haben es nicht hinbekommen. Zu schwer das inzwischen gelebte Leben..

Mut wird belohnt..Ich war mutig..
Umsonst.
Woher die Kraft für neuen Mut?
Wozu das alles noch?

16.05.2016 21:45 • x 2 #96


A
Didaktische Prinzipien.
Lernen durch Einsicht.
Lernen durch Versuch und Irrtum.
Rationalisierung. Emotionen sind nicht rational. Schubladendenken.

Dann lieber Buchhaltung.
Die Kosten stehen im Soll.
Der Ertrag im Haben.
Negative Bilanz. Zuviel investiert. Zuwenig zurückbekommen.

Umlaufvermögen-zu gering. Zu viele Abschreibungen. Keine liquiden Emotionen. Emotionaler Fuhrpark eher immobil.

Die andere Seite: Eigenkapital - Du. Wertvoll. Unbezahlbar. Präsens. Du bist. Nicht Konjunktiv. Auch nicht Plusquamperfekt.

Eine neue Seite aufschlagen. T-Konten-Block. Weiß, unbeschrieben. Dein Mut war nicht umsonst. Das Wertvollste hast Du. Für immer. Dich selbst. Ich gebe Dir ein zinsloses Darlehen. Unbefristet. Jeder Mensch braucht einen Glauben. Ich glaube an Dich. Möge Dir das Kraft geben. Das wünsche ich Dir.

16.05.2016 22:09 • x 3 #97


Maus-89
Lange Zeit nachgedacht.
Antwort, wo bist du?
Wie siehst du aus?
Will ich dich auch hören?

Du stehst vor mir.
Voller Trauer.
Voller Angst.
Du sagst Ich liebe dich!
Ist das ernst gemeint?
Oder wieder eine Lüge?

Was will ich?
Ich habe doch alles was ich brauche.
Ein Heim.
Nette Menschen.
Eine sehr gute Freundin!

Sie sagt
Wenn du nicht mutig bist,
findest du nie heraus,
ob du ihn und er dich.....
liebt?

17.05.2016 06:43 • x 1 #98


E
Da hat sie Recht.
Erträgst du es? Das Ausprobieren?

17.05.2016 07:52 • #99


Maus-89
Ich habe Angst davor.
Angst, wieder enttäuscht zu werden.
Angst, wieder verletzt zu werden.

Aber ich werde es nochmal probieren.
Wir versuchen es nochmal.
Von meiner Burg aus.
Mein Rückzugsort.
Mein Zuhause,
wo ich mich verschanzen kann.
Wenn es zu viel wird.

Aber, ist es richtig
was ich tue,
was wir tun?

18.05.2016 07:38 • x 1 #100


E
Wenn es Liebe ist immer. Garantien gibt es nicht.

Das Leben ist eine Pralinenschachtel. Man weiß nicht, was man bekommt.

Forest Gump

18.05.2016 08:59 • #101


Maus-89
Ich habe beschlossen
am Anfang ein Sicherheitsseil
zu benutzen.
Damit ich mich abfangen kann.
Um nicht mehr ungebremst
abstürzen zu müssen.

18.05.2016 09:26 • x 1 #102


E
Zitat von Maus 89:
Ich habe beschlossen
am Anfang ein Sicherheitsseil
zu benutzen.
Damit ich mich abfangen kann.
Um nicht mehr ungebremst
abstürzen zu müssen.

Das ist klug. Ich wünsche dir, dass es dich hält.
Euch hält..

18.05.2016 10:55 • x 1 #103


E
Menschen, die offen mit ihren Gefühlen umgehen, sind weder naiv noch dumm.
Sondern stark, denn sie brauchen keine Maske.
Letzter Eintrag. Letzter Gedanke.

18.05.2016 11:53 • x 5 #104


Maus-89
Ich habe Angst......

wie du....

vor dem was kommt..

18.05.2016 16:50 • #105


A


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