Heute schloss sich der Kreis.
Wir kennen uns seit 20 Jahren. Als ich Dich kennenlernte, war ich damals 4 Wochen mit meinem heute-Exmann zusammen.
Du warst unnahbar, distanziert, arrogant, zynisch.
Wir hatten selten persönliche Begegnungen. Deine Ex und ich waren befreundet.
Dann veränderte sich Dein Leben. Ein Kind kam. Du brauchtest Unterstützung in Deiner Firma.
Du hast mich eingestellt. Neun Jahre haben wir zusammengearbeitet. Wir waren gemeinsam mit dem anderen A das Trio infernale.
Dein Leben änderte sich radikal vor drei Jahren. Mein Leben ebenso. Jeder ging seinen Weg.
Im letzten Jahr wurde aus dem Trio infernale ein Duo. Wir arbeiteten weiter zusammen. Du hast mich für das Weggehen der dritten im Bunde verantwortlich gemacht. Alle anderen Freunde und Bekannten hast Du weggestoßen. Du lebtest nur noch in Deiner Welt. Warst weltentrückt. Kreitest Dir Deine Welt.
Ich ging einen anderen Weg. Er führte mich von Dir weg. Du konntest und wolltest nicht verstehen.
Du hast gefordert. Stelltest Dich als Vorbild dar. Als ich meine Funktion für Dich verloren hatte, hast Du mich entsorgt.
Ich sah und sehe es als Chance. Du hast mir nicht gut getan. Du hast mir nichts angetan. Ich habe Dich gewähren lassen. Ich zog den Schlussstrich.
Heute habe ich meine Sachen abgeholt. Schweigend. Auch Du hast geschwiegen. Es ist alles gesagt. Dein Schweigen war beleidigt. Mein Schweigen war friedlich.
Als ich ein letztes Mal die Tür schloss, sah ich einen arroganten Mann. Einen kaltherzigen und egoistischen Mann. Aber ich sah auch einen leidenden Menschen. An sich selbst leidenden Menschen. Allein. Privat wie geschäftlich.
Es ist nicht meine Aufgabe, Dir zu helfen. Dich zu retten. Dir Hindernisse aus dem Weg zu räumen. Das sind Deine Baustellen.
Mit Dir ließ ich heute endgültig mein altes Leben hinter mir. Ich wünsche Dir, dass Du erkennen kannst, womit Du Dir selbst im Weg stehst. Ich wünsche Dir, dass Du aufwachst, bevor Dich Deine Taten einholen. Ich wünsche Dir, dass Du die Werte lebst, die Du Deinen Umfeld als Deine Grundtugenden vermittelst. Ich wünsche Dir, dass Du Deinen Sohn der Vater bist, als der Du Dich in der Öffentlichkeit darstellst. Ich wünsche Dir, dass Du Dich auf Deinen Berufsethos besinnst.
Unser gemeinsamer Weg ist zu Ende. Ich gehe ohne Hader und Zorn. Ich danke Dir für viele Erkenntnisse, vor allem dafür nunmehr zu wissen, was mir in meinem Berufsleben wichtig ist.
Ich wünsche Dir alles Gute!