Leben nach der Katze Vom Gehen und Bleiben Tagebuch

Du wirst geliebt..

Ich muss verstehen dass ich nie geliebt wurde..

Du kannst zurück. Mit ihm.

Ich muss weiter gehen. Ohne ihn..

Ein Korb,
vollgepackt mit Gewürzen. Exotisch und auch aus der heimischen Flora.

Erinnerungen an gemeinsame Essen. Mit ihm. Mit seiner Familie. Mit ihm, seiner Familie und seinen Freunden.

Wie immer in meinem alten Leben versuchte ich, es allen recht zu machen.
Der einzige, der vorbehaltlos alles probierte und dem es fast immer schmeckte, war sein Vater. Wenn seine Mutter wieder mal wegen ihrer wirklich oder eingebildeten Mallaisen im Krankenhaus war, bin ich manchmal zu seinem Vater gefahren. Mit einem Korb voller Tupperdosen. Man kann nicht nur Nudeln mit Tomatensoße essen...

Der alte Herr war dankbar. Auch dankbar dafür, dass ich mir die Zeit nahm und ihm zuhörte. Seinen alten Geschichten zuhörte, die ihm viel bedeuteten. Irgendwie waren wir Leidensgenossen, Kumpel, Komplizen.

Ich habe gern für ihn gekocht und gebacken. Auch exotische Sachen. War vorhin beim Aufräumen kurz am überlegen, ob ich diese Gewürze wegwerfe.

Nein, ich tue es nicht. Ich werde in ein paar Wochen sein Lieblingsessen kochen. Diesmal kann ich ihm nichts davon abgeben. Das wäre ein Schritt zurück in mein altes Leben. Aber ich werde das Essen genießen und zelebrieren.

Eine Hommage an einen alten Herrn, der aus Pflicht- und Verantwortungsgefühl und qua Ehe auf Lebenszeit auf sein Glück verzichtet hat.

Ich war bereit und jung genug, um mein Leben völlig umzukrempeln. Er ist mittlerweile zu alt und zu angeschlagen. Eines hat er nie aufgegeben. Die Hoffnung, dass alles gut wird und sich dabei aber nichts ändert. Beides gemeinsam geht nicht.

Die Erinnerung an diesen bemerkenswerten alten Herrn nehme ich mit in mein neues Leben.

Genau wie den Korb voller Gewürze.

Du gehst weiter.
Immer weiter. Mit ihm. Ohne ihn.

Als der Schmerz am schlimmsten war, drehte sich die Erde weiter. Die Sonne ging auf und unter. Die Vögel zwitscherten. Die Kinder lachten.

Meine Welt stand still. ...zu still... Stunden. Tage. Wochen. Der Fluss des Lebens nahm mich mit. Ich trieb darin. Es war mir egal, wohin.

Ich habe mich nicht bewegt. Ich wurde bewegt. Meine Seele, der Kristall in meinem Inneren, war geborsten. Ich versuchte ihn mit zitternden Händen wieder zusammen zu setzen.

Ich packte Splitter auf Splitter. Brocken auf Brocken. Heraus kam ein Seelenklumpen. Unförmig. Mehr Skulptur als Kugel.

Ich versetzte den Klumpen den Drehimpuls. Die Erde drehte sich ja auch weiter. Jetzt, nach einem Jahr, ist die Kristallkugel wieder da. Mit Einschlüssen. Hie und da mit einem Kratzer. Einige Stellen noch rauh.

Die Bewegung bringt die Veränderung. Es ist Arbeit - im physikalischen Sinne. Was mit uns geschah, war Verformungsarbeit. Es unserer Seele eine andere Form gegeben. Die Bestandteile sind die selben
geblieben.

Wir gehen weiter. Mit uns selbst. Für uns selbst.

Ich mit mir

Würde ich alles nochmal genauso machen?
Einiges sicher. Einiges war völlig falsch . Überreagiert. Wenn auch der Situation geschuldet.

Habe ich mich verändert?
Ja..es gibt Dinge die schmerzen
Es gibt Dinge, die mich haben wachsen lassen.

Mag ich mich?
Immer mehr. Manchmal gar nicht..
Manchmal sehr.

Ich spüre dich nicht nicht mehr?
Keine Ahnung was ich noch spüre..

VOM GEHEN UND BLEIBEN

Zaghaft
durchschreite ich die stillgewordene Vergangenheit zwischen uns.

Immer noch
klingt diese Leere in mir.

Zaghaft
bewegt sich alter Schmerz in mir und stößt immer wieder Wunden an.

Immer noch
liegen Deine Stille und Dein Schweigen wie ein kalter Nebel in mir.

Zaghaft
durchschreite ich unsere stillgewordene Liebe mit diesen lauten Fragen.

Immer noch
betrachte ich meine Narben und
beobachte argwöhnisch ihren Heilungsprozess.

Zaghaft
gehe ich auf diesen hellen Schimmer zu.
Misstrauisch. Hoffnungsvoll. Ängstlich.

Jetzt
reiche ich mir die Hand um weiterzugehen.
Denn immer noch will ich leben und lieben.



Habe keine Angst, ich liebe dich und werde dich nie verletzen. Warum sollte ich das tun? Ich liebe dich.

LÜGEN
MOMENTWAHRHEITEN

Ich liebe nur dich.
Wir sind das Paar.
Ich vermisse dich immer.
Ich wäre jetzt lieber bei dir.
Ich halte zu dir und sage ihr die Wahrheit.
Einmal muss sie es erfahren.
Warum willst du gehen. Wem hilft das jetzt noch?
Ich bin auf dem Weg.
Ich suche nach einer Lösung.
Nein. Ich habe keine Angst vor dem Alltag mit dir.
Nur wir. Endlich.
Nein. Da ist nichts mehr zu retten.
Ja. Ich will dasselbe wie du.
Nein. Es dauert nicht mehr lange.
An meinen Gefühlen zu dir zweifel ich nicht.
Bitte lass es uns dieses Mal richtig machen.
Ich will dich nicht verlieren.
...

Jeder Buchstabe schmerzt.
Nur mir?
Wer warst du?

WER WAR ICH

Naiv
Dumm
Einfach lieben und vertrauen.

Der größte Fehler meines Leben.
Oder wichtigste?

Mein Herz bekommt nie wieder jemand.
Nie wieder?

DIE REISE
GEHEN

Ist Ankommen wichtig?
Wann ist man angekommen?
Ist es immer dasselbe Ziel?
Warum treten Menschen in unserer Leben?
Warum bleiben nicht alle?
Warum bleiben andere?
Warum sind einige davon Geschenke?
Und andere Lektionen?
Wie kann man das eine vom anderen unterscheiden?
Wie erkenne ich Sackgassen?
Warum tiefe Abgründe?
Wann muss ich innehalten und die Aussicht genießen, weil ich sie so nie wiederbekomme?
Wann darf ich mich ausruhen?
Welcher Weg führt zum Ziel?
Zu mir?

Wo willst du ankommen?
Leben heißt weitergehen.
Auch wenn es manchmal zerstörend ist.
Auch wenn man das Ziel nicht kennt.

Menschen treten in dein Leben
und verlassen dich wieder.
Dafür gibt es viele Gründe.
Bei manchen ist man froh,
das sie verschwinden.
Bei anderen trauert man jahrelang.
Sie begleiten uns ein Stück.
Sie prägen uns,
einer mehr, einer weniger.

Das einzige Ziel,
das unausweichlich ist,
ist der Tod.

Der Weg ist das Ziel!

Ich höre auf Meere überqueren zu wollen für Menschen, die nicht mal über eine Pfütze für mich springen können.

Ich verlasse Orte, die mir nicht guttun.

Weitergehen heißt nicht aufzugeben, sondern zu akzeptieren, dass nicht alles klappt..

Und da ist er. Der Zorn. Auf mich. Auf dich.

Ich bin zornig auf mich.

Warum habe ich dir geglaubt?
Warum habe ich dir vertraut?
Warum habe ich dich jedes Mal zurück genommen?
Warum habe ich so überreagiert?
Warum habe ich nicht besser auf mich aufgepasst?
Warum gestehe ich dir überhaupt noch Platz in meinen Gedanken zu?

Ich bin zornig auf dich.

Warum hast du mir das angetan?
Warum auf dieses Weise?
Warum kannst du einfach in dein altes Leben zurück?
Warum leidest du nicht?
Warum kannst du einfach abhaken.und vergessen?

Warum will ich das überhaupt noch wissen?

Mann
Es ist ungerecht und ich hasse das.

Warum, warum, warum?
Weil du liebst.

Warum, warum, warum?
Weil er nicht mehr liebt?
Weil er feige ist?
Weil er die Liebe zu seiner Frau wiedergefunden hat?

Zitat von Maus 89:

Warum, warum, warum?
Weil du liebst.

Warum, warum, warum?
Weil er nicht mehr liebt?
Weil er feige ist?
Weil er die Liebe zu seiner Frau wiedergefunden hat?

Warum?
Wie geht das?

Ich hasse es. ..

Ich weiß es nicht..
Auch ich verstehe es nicht....
Eine Affäre/Beziehung, die über drei Jahre anhielt.
Er belog mich......
Er betrog mich.....
Er demütigte mich.....

ABER AUCH

Er benützte sie.....
Sie stand auf Abruf bereit.....
Alle zwei Wochen...
Er sturzbetrunken....
Zwei gestohlene Stunden.....

Dann wieder nach Hause zurück....
ins Ehebett.....
Einen Gute Nacht Kuss für mich...
Auch mehr......
wenn ich es zugelassen hätte......

Ob ich das verstehe? NEIN
Ob ich es nachvollziehen kann? NEIN
Ob ich so hätte handeln können? NEIN

NEIN, es ist unbegreiflich.....
auch für mich!

Und doch liebe ich ihn...
auf's Neue.

Auch unerklärlich!