Hallo ihr Lieben,
Nach wochenlangem Hin und Herüberlegen muss ich mir meinen Kummer von der Seele reden. Ich (w,28) lebtee in einer 10-jährigen Beziehung und hatte leidergottes bis vor ein paar Monaten eine einjährige Affäre. Ich habe mir sehr oft Gedanken über mich gemacht, warum ich das tue, wie mir sowas passieren konnte. Glaubt mir, ich verstehe mich selbst nicht, war ich doch mein Leben lang meinem Partner immer treu, gerade in schlechten Zeiten (und davon hatten wir ne Menge). und jetzt ist mir sowas passiert. Es lag wohl daran, dass ich nach langem Kampf in der Beziehung resigniert habe und angefangen habe an mich zu denken, mir zu nehmen was mir gut tut, ging es mir doch in vieler Hinsicht nicht mehr gut (was aber nicht nur an meiner Beziehung lag) Aber wie bzw. ob es mit meiner Beziehung weitergeht, das ist ein anderes Thema.
In meiner Firma habe ich vor etwa 2 Jahren einen Mann kennengelernt (37). Die Chemie stimmte sofort, wir waren auf einer Wellenlänge, wir wussten sofort, wir haben uns gefunden und wollen uns in unseren Leben haben. So wurden wir schnell Freunde. (Ungewöhnlich für mich, denn ich habe eigentlich keine männlichen Freunde). In der Phase des Kennenlernens wurde seine Frau mit dem ersten Kind schwanger. Wir fühlten uns eigentlich seit dem ersten Tag schon extrem zueinander hingezogen, aber wehrten es ab, weil uns zuhause beiden (so war ich zumindest der Meinung, ich fand für mich heraus dass das nicht stimmte) nichts fehlte. Daher verstanden wir auch unsere Anziehung zueinander nicht. Allerdings hatten wir uns so gern und der Kontakt zueinander war irgendwann nicht mehr wegzudenken. Irgendwann reichte es nicht mehr, einander in der Firma zu sehen, wir schrieben auch am Wochenende. War einer von uns im Urlaub, hatten wir auch da Kontakt. Man ging gern in die Firma, nur um den anderen zu sehen. Da hätte ich bereits stutzig werden sollen. Wir waren einfach aus einer Seele geschnitzt, so fühlte es sich für uns beide an. Er war mein männlicher Gegenpart. Ich hatte mich nach ca 1 Jahr beruflich umorientiert und somit die Firma verlassen. Mir war klar, dass damit auch der Kontakt abreißen wird. Ich war unendlich traurig, er auch. Aber der Kontakt riss nicht ab. Er wurde intensiver, wir trafen uns zum Kaffee und gingen prompt eine Affäre ein. In der Firma hatten wir uns bereits einmal geküsst, dabei blieb es aber, ich wollte nicht intim werden, da wir ja beide in Beziehungen steckten. Er hatte zu der Zeit bereits eine Tochter Zuhause. Nachdem ich die Firma verlassen hatte, kam alles anders. Es began eine heftige Affäre mit starken Emotionen, Leidenschaft und tollem 6. Irgendwann sagte er mir, dass er mich liebte. Ich fühlte das selbe. Unsere Beziehungen fingen an schlecht zu laufen. Vielleicht auch deswegen, weil wir eigentlich nur noch uns wollten. So sagten wir es uns oft. Es verging in der Zeit kein einziger Tag ohne Kontakt, wir hielten es sonst nicht aus. Sogar im Urlaub waren wir zusammen. Ich trennte mich von meinem Freund (ein wunderbarer Mensch), da unabhängig von meiner Affäre, etwas in meiner Beziehung leider nicht mehr gestimmt hat. Ich denke rückblickend, dass ich ansonsten nie Augen für jemand anderen gehabt hätte. Nach ein paar Monaten ging es in seiner Beziehung wieder aufwärts und ich wusste, dass ich deswegen auch diese Affäre beenden musste. So tat ich es auch. Ich konnte es nicht mehr ertragen zu hören, wie sehr er mich liebt und vermisst und eigentlich mit mir zusammen sein möchte, zeitgleich aber von seinen Familienausflügen erzählte. Ich wollte ihn für mich haben, aber ich wollte mich auch nicht länger in eine Beziehung einmischen, die vor mir scheinbar noch gut funktioniert hatte. Vielleicht war ich der Grund für das Schlechtlaufen. wie auch immer. Es brach mir das Herz, aber ich brach den Kontakt ab. Für ihn kam das aus heiterem Himmel. Für mich war es, so denke ich, das beste, um mich zu schützen. Ich hatte nie nach einer gemeinsamen Zukungt gefragt, er war immer derjenige, der davon geträumt und geredet hatte. Hatte Pläne auszuziehen, dachte schon weit in die Zukunft mit mir. Ich ging darauf nicht weiter ein, reden kann man ja viel, aber er wusste wie ich fühlte und dass er sich jederzeit zu mir bekennen konnte. Er sagte, seine Frau und er hätten immer öfter Streit und empfanden nichts mehr füreinander, da wäre keine Leidenschaft mehr, beim 6 denke er nur an mich. Sie seien aber ein tolles Team für ihre Tochter. Vielleicht haben sie ihre Liebe zueinander wieder entdeckt, vielleicht nur wegen des Kindes. ich wollte jedenfalls aufhören, mir darüber Gedanken zu machen. Daher der Kontaktabbruch. Ich dachte, entweder er vermisst mich und kommt zu mir, oder eben nicht und dafür wusste ich dann woran ich bei ihm bin. Ich sah es für mich als win win Situation. Denn auf ewig eine Geliebte sein, das macht wohl jeden Menschen krank. Und zudem habe ich trotz der schlimmen Sache, die ich angestellt habe, auch ein Gewissen gegenüber seiner Familie. Ich wollte es einfach nicht mehr, es führte zu nichts.
Die ersten Wochen ging es uns beiden unheimlich schlecht. Er hat sehr gelitten. Er schrieb mir im wochenwechsel dass er mich liebe, dass ich recht hätte und es das beste wäre, dass er über mich hinweg sei, dass er mich liebe und vermisse, dass er 24/7 an mich denke usw. Er hatte also merklich seine Hochs und Tiefs. So gesehen war es also kein richtiger Kontaktabbruch, da er mich immer wieder versuchte zu Kontaktieren. Die ersten 4 Wochen blieb ich hart, danach fing das Schreiben wieder an, ab und zu. So ist es bis heute, Monate später. Er sagt, er will mich aus seinem Leben nicht verlieren und möchte zumindest Freundschaft. Er sagt auch, dass er hofft, dass wir eines Tages eine Chance zusammen haben.
Ich weiß dass wir einfach eins sind und dass es mich genauso umbringen würde, ihn nicht mehr zu hören.
Aber bringt mir das denn noch etwas?
Ich überlege hin und her, ihm zu sagen, dass ich keinen Kontakt möchte. Habe aber Angst, das im Nachhinein zu bereuen. Einmal ausgesprochen, kann ich es nicht mehr rückgängig machen
Ich habe auch natürlich Angst, dass er mich dann vergisst. das möchte ich natürlich auch nicht. Die Hoffnung ist wohl noch immer irgendwie da. Ich weiß, dass ich ihm sehr viel bedeute und ich glaube ihm, dass er ohne Familie zu mir gegangen wäre. Das hatte er oft gesagt. Er bedauere es, dass wir uns so spät kennengelernt haben. Ich denke, Er hätte sich von mir nie getrennt. Er hätte es unendlich lange weiterlaufen lassen, er hatte ja alles, zuhause eine Partnerschaft die immer noch okay ist, und mich, für die sein Herz brennt. Er hoffte, dass seine Frau ihn verlässt hatte er mal zu mir gesagt. Das zeigt mir, dass er wartet bis sie geht. Damit er nicht als Buhmann dasteht. Und solang sie nicht geht, geht er eben auch nicht.
Dann können seine Gefühle für mich aber ja so groß nicht sein, oder ? (Frage an die Männer)
Ich bin hin und hergerissen. Ich glaube ihm, dass er mich aufrichtig geliebt hat. Aber das hatte so keinen Sinn für mich. Die Hürde war für ihn zu groß. Mutig ist er in meinen Augen nicht.
Ich habe den Eindruck, dass er aber bei weitem nicht glücklich ist. dass er in seiner Frau nach mir sucht. Dass er versucht, seine Frau in meine Richtung hin zu verändern. sowohl in Sachen lebenseinstellung als auch in Intimitäten. So hört es sich jedenfalls an, wenn wir uns austauschen. Er kontaktiert mich oft. Erinnert mich oft an vergangene gemeinsame Erlebnisse und erzählt mir von seinem Alltag. Allerdings will ich das nicht hören. Einst war ich sein Kummerkasten, das will ich jetzt nicht mehr sein. Er muss selbst klarkommen.
Mich würde interessieren, ob er jemals wieder richtig in seiner Beziehung ankommt?
Ob er vielleicht bereut, nicht zu mir gekommen zu sein, wenn der nächste Tiefpunkt in seiner Ehe erreicht ist.
Hätte ich kämpfen sollen? Ich hab es nicht getan. Wenn er zu mir kommt, soll er das tun, weil er seiner Ehe keine Chance mehr gibt und nicht weil eine Geliebte der Frau den Mann ausspannt. Diese Rolle möchte ich nicht spielen, das bin nicht ich.
Und vielmehr frage ich mich, ob ich wieder im Leben ankomme. Und ob ich es besser mit oder ohne Kontaktabbruch angehen soll. Ich hänge so in der Schwebe, bin fast 30. Warten würde mich nur kaputt machen, ich weiß wann ich mich zurückziehen muss, und habe es schweren Herzens sofort getan als ich das Gefühl hatte, dass es keinen Sinn mehr für mich macht.
Ich frage mich einfach, was in diesem Mann vorgeht. Ich denke es würde mir helfen, das ganze zu verstehen und akzeptieren zu können, wenn jemand mit ähnlichen Erfahrungen von seiner Geschichte berichtet.
Ich bin wirklich kein schlechter Mensch. ich möchte niemandem etwas böses. Habe mich wohl einfach verliebt und mich verrannt. Aber so einem Menschen begegnet man wohl nur einmal im Leben. Wir wissen beide, dass das einmalig war. Ich denke, deswegen hänge ich dem emotional noch so nach. Was wir erlebt, geteilt und zueinander gesagt haben, würde den Rahmen hier sprengen, aber es war einmalig.
Ich habe Angst, nie darüber hinwegzukommen.
Ich danke euch sehr für eure Antworten.
02.06.2020 08:53 •
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