Hallo ihr Lieben,
ganz besonders ihr kognitiv gesteuerten Männer der Selbsterkenntnis,
es ist nicht so, dass die Erkenntnis allein reicht! Dann wäre die Sache doch schnell erledigt. Wie ist das denn mit einem Beinbruch? Ich weiß Knochen ist kaputt, tut weh, auch warum der Knochen kaputt ist, weiß, dass wird heilen. Nach der These Hubi wäre die Sache jetzt ok, im Sinne von Problem erkannt, Bein geheilt. Hubi, das mach mir mal vor! Also bei mir ist das Bein dann immer noch kaputt und ich humpel rum.
Es gibt hier so eigenartige Phänomene. Eins davon ist zu glauben über sich alles zu wissen, ein weiteres ist die Ungeduld. Dann gibt es noch die Appelle, alles wird gut, wir halten zusammen. Diese so trivial sie klingen, feechen, ist jetzt lieb gemeint von mir (trivial nur beschreibend), helfen grade zum emotionalen Ausgleich und neuerlebter Emotionalität und Beziehung, wir alle hier haben schließlich Beziehungen miteinander.
Genau die Gefühle müssen neu gelebt werden, bzw. erstmals, da das vorher nicht möglich war.
Hubi wenn du davon sprichst, man müsse erstmal sich selbst finden, um dann beziehungsfähig zu sein, ist das so, als soll ein Verhungernder erstmal aufhören hungrig zu sein, da er nur dann ein Gourmet werden kann, bzw. das Essen genießen. Ich glaube, dass du dich und andere permanent intellektuell überforderst und dich damit in eine richtige Sackgasse begibst. Kehr mal um, sei nicht so stur und allwissend. Sei doch auch mal nett zu dir, wer ist das sonst schon? Außer mir natürlich . Was meinst du wohl, ist mein Motiv, dir das hier zu schreiben? Doch nur ein rütteln an deinen Schultern, du alte Nervensäge.
Dann gibt es hier noch den Typ Jammerer, phasenweise haben wir das alle, nur manche mehr. Da zeigt sich ganz besonders die Bedürftigkeit, rette mich. Die immer nur starken machen das gleiche, in abgewehrter Form (Umkehr der eigenen Gefühle) und trösten oder beschimpfen die Jammerer. Allen gemeinsam, auch mir, ist immer wieder der Versuch, zu verstehen. Da wir aber nur bei den Trennungen und den Ex bleiben (immer schön weiter idealisieren, so einen tollen Menschen find ich nie wieder, wahrscheinlich im Hinterkopf mit der Frage, wie habe ich den überhaupt kriegen können?) verlieren wir uns in einem Zeitraum unseres Lebens. Sinniger wäre es mit guten Freunden mal über andere Lebenserfahrungen, gute und schlechte, zu reden. Dadurch wieder Erkenntnisgewinn.
Meine Erkenntnis ist, dass ich Symbiose suche. Hatte ich nie, ist existentielles Leid, was sich da ausdrückt. Also suche ich die.
Nu mache ich das so. Ich versuche mich immer besser zu verstehen und so zu leben wie ich das brauche, im Sinne von Nähe. Doch geht das nicht bei einem neuen Partner, der würde völlig überfahren und weglaufen. Also vorsicht Shanna, das geht nicht, würde in die alte Kerbe schlagen, mich sehr verletzen. Daher versuche ich mal was neues. Ich tue so, ganz bewusst, als wenn ich meinen Schaden nicht hätte und fühle dann hin, wie geht es mir damit, bzw. wie macht das dann meine Umwelt. Was passiert? Ich kriege Mordsängste, meine Umwelt reagiert positiv, meine Ängste nehmen ab. Resümee, neue Gefühlserfahrungen gemacht. Außerdem mache ich noch Therapie, nur mal so am Rande, ich bin mir selbst ein zu schwerer Brocken und möchte meine Wunden mal heilen lassen. Heisst jetzt nicht, jeder soll Therapie machen, sondern ist mein Weg, genauso die Sache mit den Selbstversuchen.
Warte auf Kritik und Anregungen von euch.
Übrigens Lilac, du bist schuld, dass ich hier so viel schreibe, deine Gefühle ähneln meinen so unheimlich ...
Ganz lieben Gruß
auch an den ungeduldigen Jensi (sei umarmt)
Shanna
14.08.2002 11:12 •
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