Leben? mit und nach der Trennung

E
der letzte satz ist unvollendet:

... jetzt freue ich mich über jede teilnahme an meinem trennungsschmerz ... und das kollektive gibt mir etwas!

gruß,
c-c-l

14.08.2002 13:53 • #16


E
Hallo Shanna, Hubi, Jensi und ihr anderen,

ich bin beeindruckt was für Beiträge ich hier mit meinem Thema aus euch herauslocke ... danke für euer Interesse ... na siehst du Shanna wozu ich dich verleite wenn ich hier nach langen Wochen mal wieder auftauche ... weiter so! ... leider häng ich mit meinen Gedanken auf eure zeitlich etwas hinterher, aber ich bleibe dran!

Gruss lilac

14.08.2002 14:36 • #17


A


Leben? mit und nach der Trennung

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E
Nochmal Hallo an Shanna, Hubi, Jensi und alle anderen!

Anhand eurer letzten Beiträge stelle ich fest, dass sich auf mein Leben? - nach der Trennung - thematisch noch vollkommen allgemein gehalten - anscheinend eine Antwort gefunden hat ... mittlerweile steht die Beziehung nach? der Trennung im Mittelpunkt der Diskussion .


Vielleicht stellen wir insgesamt zu große Erwartungen an uns und an unser Leben danach und tun uns deshalb mit der Umsetzung unserer Wünsche und Hoffnungen schwer ... das Erkennen der Realität bringt uns dazu erst mal dazu zu resignieren um dann unser Heil in der Flucht zu suchen ... so wie Jensi das in seinem ersten Beitrag beschreibt, einerseits phasenweise hektische Bewegungen, weil man das Gefühl hat etwas tun zu müssen, danach die Ernüchterung dass all dieses Strampeln nichts gebracht hat und Rückzug. Durch diese Unzufriedenheit entsteht immer häufigerer Wechsel zwischen diesen beiden Extremen auf der Suche nach dem was uns Zufriedenheit bringt.

Kann man das nicht irgendwie schaffen, in einer Mitte zu bleiben aus der heraus man mal auf die eine, mal auf die andere Seite agiert und zu der man immer wieder zurückfinden kann? Vermutlich ist das nur möglich wenn man die Situation als solche akzeptiert solange sie auch dauern mag und vor allem sich selbst akzeptiert ... weg von dem Gefühl 'alleine' nicht existieren zu können!

Ich muss Hubi recht geben wenn er schreibt, dass es sicher nicht allein der neue Partner ist der unserem Leben DIE Wende gibt. Er wird seinen Anteil daran haben, aber ich kann mich doch nicht nur über einen Partner definieren um mich als 'ganzer Mensch' zu fühlen, um dieses 'Vakuum' zu füllen das nach der Trennung entstanden ist. Was anfangs vielleicht dem Ego des neuen Partners schmeichelt wird irgendwann zur unerträglichen Last und wohin das führt dürfte uns allen klar sein.

Vielleicht kann man den Verhungernden erst mal mit kleinen Häppchen vertrösten bis er sich soweit erholt hat ein Gourmet-Essen zu verkraften ... schwere Brocken auf leeren Magen tun den wenigsten gut !

Mein 'Vakuum' ist im übrigen gar nicht erst nach der Trennung entstanden, bei mir gab es das auch schon während meiner Ehe ... was auch dazu führt, dass ich meinen Ex eben nicht idealisiere und mich eher selbst frage was ich für mich tun kann damit es mir besser geht ... sprich: Was und wohin will ich eigentlich und vor allem warum! Fazit: Ich muss also doch erst mal mit mir selbst und meinen eigenen Defiziten klarkommen - wie auch immer! Womit wir bei Shanna und dem existenziellen Problem angekommen sind um das es wohl letzten Endes hier geht.

Vermutlich haben wir alle das Glück, oder das Pech zu der Gruppe der 'denkenden' Menschen zu gehören. Manchmal wünschte ich mir etwas weniger Verstand, um dafür unvoreingenommen und ohne analytische Gedanken mein Leben aus dem Bauch heraus in Angriff nehmen zu können, selbst wenn ich damit dann immer wieder auf die Nase falle, werde ich mir weiter keine Gedanken darum machen ob jetzt ich, oder andere, oder meine Kindheit dran schuld sind und warum das überhaupt so ist ... das wäre manchmal doch beneidenswert einfach, oder ! Weil eins kristallisiert sich aus allen Beiträgen zu diesem Thema heraus ... wir sind in der Lage zu analysieren und wissen um die Zusammenhänge ... aber keiner schafft es daraus die Konsequenz zu ziehen und zu leben, sonst wären wir nämlich nicht hier!


... Ganz einfach, der Intellekt kann emotionale Defizite nicht heilen. Dazu braucht es Erkenntnis und neue Beziehungserfahrungen, dann aber im positiven Sinne. Da wird es aber schwierig, denn es braucht Mut sich wieder zu öffnen ...

Dank Shanna haben wir des Rätsels Lösung - deine Beiträge sind echt soooooo klasse!!!! Unsere ganzen Diskussionen bringen uns vermutlich überhaupt nicht weiter, es gibt nichts was wir in der Theorie nicht wüssten ... was uns fehlt ist der Mut für die Praxis!

Womit ich jetzt wieder am Anfang meines Themas und meiner Lethargie angekommen wäre, die mich festhält und praktische Erfahrungen verhindert !

lilac

14.08.2002 17:13 • #18


E
Hallo lilac und alle anderen,

ich bin, dank euren Beiträgen ein Stückchen weitergekommen. Vielleicht sind einige viel weiter als ich, denoch bin froh zu diesem Erkenntnis gekommen zu sein:

Auch bir mir ist es nicht mehr die Trennung, die mich hindert, was aus meinen Leben zu machen, es ist meine eigene Lebenseinstellung.

Meine Lethargie kam dadurch, das ich an einen Punkt angekommen war, wo ich nicht mehr wirklich zufrieden war, mit dem was ich ereicht habe. Es führte bei mir dazu, das ich etwas erduldete  und resigniert habe, wo ich etwas ändern sollte.

Ich habe für mich beschlossen auf meine innere Stimme zu hören, auch wenn dies Stimme noch immer etwas leise ist.

Gruss
Mirja

14.08.2002 19:33 • #19


E
Hallo ihr Lieben,
mensch hier ist ja was los. Und endlich mal richtig nachgedacht wird hier. Das Forum lebt doch noch. Wobei ich solche Dinge zu einem früheren Zeitpunkt nach der Trennung nicht so wichtig gefunden hätte, bzw. in meinem Schmerz nicht zugänglich gewesen wäre.
Hubi- du alter Kopfmensch, bedankst dich und er klärst im gleichem Atemzug, dass man die Gründe verstehen muß. Ja, aber das ist nur die eine Seite der Medaille, die andere heißt leben und lieben. Da wirst auch du nicht dran vorbei kommen, wenn du nicht Supersingle werden willst. Was ja intellektuell leicht zu begründen wäre, erst braucht man Zeit, dann lässt man sich Zeit, dann fehlt der richtige Partner (man hat ja schließlich Ansprüche, begründete natürlich) und irgendwann ist man so verkorkst, gibt sich selbst immer recht und kann niemanden mehr in seiner Nähe ertragen.
Liebe Lilac, ich kenne auch in Bez. trostlose Phasen, aber während meiner Ehe hatte ich einen Freund an meiner Seite (7 von 10 Jahren), da hatte ich nicht keine solchen Aussetzer. Scheinbar ist es doch möglich einen Menschen von außen zu stabilisieren, es sei denn er ist völlig gestört. So schlimm sind wir hier ja meist nicht. Daher finde ich auch deine Idee mit den Häppchen super, ist ganz anders als die Radikalität von Hubi.
Daher habe ich mir Gedanken gemacht, was Häppchen sein könnten. Neue Beziehung? Mhm etwas problematisch, wenn das nicht so richtig läuft, dann wieder runterfall, sprich Gefahr droht der verletzlichen Psyche. Es sei denn, man hat das Glück zu der Gruppe sich langsam Verliebender zu gehören. Wie das geht, habe ich bis heute nicht verstanden. So einmal die Woche treffen und dann ganz langsam steigern... (Werd ich wohl nie schaffen, da ich ein solcher Nähemensch bin und immer Angst habe, der Andere verschwindet, außerdem will ich kuscheln, reden, S., das schafft man nicht an einem Abend, lach).
Also anderes Häppchen! Das heißt für mich andere Menschen nah an mich ran zu lassen, in unterschiedlichen Kontexten. Dazu finde ich das Forum gut. Denn es hat einen Vorteil, hier ist immer einer da! Das ist für mich ein ganz entscheidender Punkt. Ich bin hier nicht allein. Allein das macht einen Unterschied zu früheren Erfahrungen aus. Dann noch der Punkt hier wird wirklich zugehört. Auf mich Bezug genommen. Das finde ich ungemein wichtig, um sich selbst wahrzunehmen, sich im anderen zu spiegeln, neue Ideen zu entwickeln.
Ich hoffe, dadurch irgendwann auch zu spüren, dass ich nicht allein auf dieser Welt bin und ein wertvoller Mensch bin auch ohne Partner. Dies kann ich bei euch natürlich sehen, wenn ich so lese, was ihr hier so schreibt, dann bin ich einfach platt.
Liebe Cherry Cherry Lady genau das hilft mir das Vakuum zu füllen. Ich kenne Leere, aber in einer guten Beziehung habe ich wenig davon. Ich war während meiner Ehe oft für die kleinen Momente dankbar und auch bewusst glücklich. Wenn ich z.B. für die Familie eingekauft habe, fühlte ich mich sehr wohl in meiner Rolle als Ehefrau und Mutter. Diese Rolle hat die Leere gefüllt. Erst danach habe ich Leere gefühlt. Nochmal, ich glaube schon, dass der richtige Partner sehr hilfreich sein kann, nur da der grade nicht da ist, helfen wir uns erst mal selbst. Und füllen damit auch unsere Leere, oder was auch immer auf. Da wir hier so viele Menschen sind, wird schon für jeden jemand dabei sein.
Alles Liebe Shanna

15.08.2002 10:35 • #20


E
Hallo ihr fleißigen Schreiberlinge !

Jetzt war ich ja einige Zeit im Urlaub und da bricht hier glatt die Megadiskussion aus.

**Vorgeplänkel für die, die mich nicht kennen:**
Ich bin langsam hier der Dauersingle mit meinen 2 Jahren im Anschluß an eine 7 jährige kinderlose Beziehung.

**Zum Thema:**
So unterschiedlicher Meinung ward ihr ja eigentlich alle nicht.... im Grunde haben wir alle gewisse Erkenntnisse über uns und unser Leben gewonnen. Ich halte diesen erkenntnisprozess ebenfalls für sehr wichtig, weil es bei mir eben vieles zu erkennen gab.... das mag bei anderen Leuten anders laufen, die bestimmte Defizite eben nicht haben. Manche brechen diesen Erkenntnisprozess zu früh ab, in dem sie sich - ihre alten Muster freudestrahlend wiederbelebend - in eine neue Beziehung stürzen oder die Erkenntnisse nicht aushalten oder richtig einordnen können.
Aber der Erkenntnisprozess gehört eben dazu, auch wenn einige schon nix mehr davon hören wollen, weil sie ihn eh schon umfangreich durchleben.

Aber Erkenntnis allein reicht eben, wie ihr alle festgestellt habt nicht aus, also kommen wir zu


**Hubis durchaus erwähntem gegensteuern = persönlicher Prozess = mögliche Lösungsansätze:**
Shanna dein Mittel gegen die Lethargie war, soweit ich das richtig verstanden hab, leben und lieben in all seinen Variationen, um neue positive Erfahrungen auf dem Gebiet des Gefühlslebens zu sammeln.... sowie mit anderen Menschen sonstige Lebenserfahrungen auszutauschen. Letzteres werden hoffentlich die meisten hier sowieso in ihrem realem Freundeskreis tun.
Allerdings bezweifel ich für mich persönlich, dass ich allein durch mutiges loslieben und losleben einen Schritt vorwärts tun würde. Ich glaube kaum, dass ich damit Erfolg hätte, wenn ich meine persönlichen Defizite nicht in den Griff bekäme... ich würde immer wieder an diesen Defiziten scheitern, weshalb ich an dieser Stelle lilac zustimmen möchte.... man sollte mit den eigenen Defiziten klarkommen lernen und nicht den Ausgleich derselben durch eine andere Person anstreben, da man sich damit immer wieder von anderen Menschen im zu starken Maße abhängig machen muss.  Das mag solange kein Problem sein, wie sich die Defizite nicht auf einen größeren Teil der Persönlichkeit beziehen.... ich meine wenn mein Partner mein mangelndes Gesangstalent durch seine schmusige Stimme ausgleicht dürfte das wohl kein Problem sein und unsere romantischen Abende einfach bereichern. Das ist dann sein Geschenk an mich.... ich werde seine Stimme lieben, aber mein Leben wird nicht davon abhängen.

**Last but not least**.........DIE LEERE.........
Wie aber überwinden wir nun die Leere, die wir spüren ? Irgendjemand sagte mir, dass ich diese Leere nicht so empfinden könnte, weil ich so jung bin und so viele Ziele vor mir sehe, die es zu erreichen gilt. Ich stimme dem nur teilweise zu, denn auch mich ereilt diese Leere. Ich stelle mir dann immer vor, wie ich mir mein Leben vorstellen würde.... was alles da sein müßte.... da sind meine Freunde, ein ausfüllender Job, meine Familie, meine Hobbys.... Der Partner gehört für mich in die Kategorie Familie, genauso wie mein Kinderwunsch, meine Eltern, mein Bruder und sonstige Anhängsel. Meine Lösungsansätze sehe ich nun eben nicht allein im Finden des Partners.... vielleicht ist es auch der Job, der mich nicht genügend fordert ??? Glücksempfinden setzt bei mir voraus, dass ich gefordert werde.... auf welchem Gebiet auch immer.... wenn dies nicht der Fall ist, bin ich in der Regel gefrustet. Und wenn mich niemand fordert, dann versuche ich mich selbst herauszufordern.... das klappt nicht immer, aber immer öfter )

So, jetzt hab ich endgültig den Faden verloren.

Liebe Grüße
Susa3

PS: wenn jetzt einige kommen mit Aber du bist oft so traurig..... klar, weil ich verschiedene Defizite aufarbeiten muss.... klar, weil ich auch mal neidisch werde auf das Glück anderer..... klar, weil mein eingeschlagener Weg kein Patentrezept und sehr steinig ist und klar, weil es eben Höhen und Tiefen im Leben gibt.










15.08.2002 23:20 • #21


E
Hallo an alle,

diesen thread finde ich sehr interessant, weil es mir auch so ähnlich wie Einigen geht, die hier geschrieben haben,  auch ich befinde mich in der Post-Trennungsphase:

...es ist jetzt endgültig vorbei aber es geht nicht so richtig vorwärts, ich stolpere über die eigenen Füße oder stelle mir selber ein Bein.

...und ich merke, dass die Verlustschmerzen vielleicht nur zum Teil mit der konkreten Person des Ex-Partners zu tun haben, die Leere und der Schmerz war vielleicht vorher vergraben auch schon da, ich habe sie nur nicht so richtig wahrgenommen.  

...und ein Ersatz für den idealisierten, „unersetzlichen“  Ex-Partner ist in unerreichbarer Ferne  und würde das Problem auch vielleicht gar nicht lösen.

...die Wunden sind noch nicht verheilt und die Angst ist da, dass sie wieder aufbrechen könnten, deshalb leuchtet oft die Warnlampe: [glow=red,2,300]„Zuviel Gefühl!!!!!“[/glow]

Was ich wirklich hilfreich in euren Beiträgen fand:
    * die Experimente von Shanna mit Ausflügen in unbekanntes emotionales Neuland

    * die Idee von lilac mit den kleinen Häppchen für den Verhungernden (echt verlockend)

Das bringt mich auf die Idee:
Warum darauf warten, bis der Idealpartner vorbeifliegt? Vielleicht kann man ja auch bei unterschiedlichen Menschen und nicht nur einem exklusiv (erst mal?) Teile von dem bekommen, was man braucht.    

Was meint ihr dazu?

Übrigens:
Ich schaue seit einiger Zeit hier mal wieder rein, und muss feststellen, dass das Niveau der Beiträge hier doch meilenweit von dem durchschnittlichen in Kontaktbörsen wie FS entfernt ist. Und wenn es für solche Beziehungskriegsveteranen wie mich (fast 6 Monate nach dem Super-GAU) hier noch was zu entdecken gibt außer Jammern, das kann ich alleine auch, werde ich mich hier wieder öfters umschauen.  

Bis dann und viel Glück im [glow=blue,2,300]Neuland![/glow]

Moritz

15.08.2002 23:34 • #22


E
Hallo Susa3,

es war schön, deinen Beitrag zu lesen. Vor allem, daß du nochmal auf etwas hingewiesen hast, was Shanna leider überlesen zu haben scheint.

Wir kleinen Menschleins müssen erstmal lernen, uns selbst zu lieben, erst dann können wir andere Menschen lieben. Wenn wir einen Partner brauchen, der uns das Gefühl gibt, liebenswert zu sein, fallen wir natürlich in ein Loch, wenn er uns verlässt. Bevor wir uns nicht selbst lieben, sind wir nicht beziehungsfähig..
Genau das ist das Schlimme an der Trennungsphase.... durch den Verlust des geliebten Menschen fürchten wir, nicht liebenswert zu sein. Und sind lange davon überzeugt, wir wurden nur deshalb verlassen.

Aber wer sich sofort in etwas neues stürzt und sich augenblicklich vormacht, alles ist wieder in Ordnung, der bleibt innerhalb dieses Kreislaufs. Erst wenn wir lernen, uns selbst wieder zu lieben und unseren Tank so zu füllen, dass soviel da ist, etwas davon weiterzugeben - jemand anderem Liebe schenken zu wollen, kann es eine gesunde Partnerschaft werden. Vorher ist es nur die Sucht, geliebt zu werden. Die wir alle haben. Aber Liebe können wir nicht erzwingen - nur schenken.

Und du Susa3 zeigst durch deine 2 Jahre Abstinenz, daß es dir nicht allein darum geht, sofort wieder jemanden zu haben, der dich liebt, um dich dadurch als vollständigen Menschen zu fühlen, sondern du möchtest erstmal herausfinden, was es sonst noch so im Leben gibt. Du lernst erstmal Menschen kennen, um vielleicht einen Freund zu gewinnen - nicht zwangsläufig in Richtung Beziehung.

Hubi

16.08.2002 00:24 • #23


E
Noch ein Spruch:
Ein Kumpel sagte mir neulich Der einzige Mensch mit dem Du ein Leben lange zusammen sein wirst, bist Du selbst. Und wenn schon diese Bezihung nicht funktioniert, wie soll dann die Beziehung zu einem Anderen Menschen funktionieren?

Ich denke seither viel über diese Sätze nach.
Sie haben was wahres

16.08.2002 07:23 • #24


E
Ach mensch ei, so war das einfach nicht gemeint.
Susa3 jetzt komm mir doch nicht mit der neuen Beziehungsnr., genau darum geht es doch gar nicht. Ich ergieße mich hier in wildeste Spekulationen, rede von lang zurück liegender Vergangenheit und wo kommen wir wieder an? Beim neuen Partner zur Rettung der Lage! Manno, das darf doch wohl nicht wahr sein.
Neue Beziehungserfahrungen habe ich allgemein gemeint, doch nicht im Sinne von neuem Partner. Das Leben und Lieben bezieht sich auf Menschen an sich. Neue Erfahrungen, sich öffnen, sich schätzen lassen, sich kennen lernen. Dadurch sich akzeptieren, selbst schätzen, evtl. selbst lieben, wie Chris22 so treffend sagt, Denn woher soll die Selbstliebe denn kommen? Einfach so vom Himmel?
Versteht mich hier keiner? Immer nur die Beziehungskisten! Neue emotionale Erfahrungen mache ich, wenn ich mich absichtlich anders als sonst verhalte, Angst überwinde, neues erlebe und dann wieder erkenne, wie es jetzt ist, bzw. vorher war. Und damit die Angst nicht zu groß wird, ist Lilacs Häppchentheorie so gut.
Jetzt aber, wehe hier kommt mir wieder wer mit der These, ich appeliere sich in eine neue Beziehung zu stürzen,
keinen Gruß Shanna

16.08.2002 08:00 • #25


E
Hi an alle!

Ich stimme auf jeden Fall zu, dass Menschen von außen stabilisiert werden können, wir brauchen wen dem wir vertrauen können, bei dem wir uns aufgehoben fühlen, weil wir aus dieser Sicherheit heraus besser mit Neuem zurechtkommen ... aber wenn ich mich jetzt nur darauf, bzw. auf einen ganz bestimmten Menschen, verlasse, breche ich doch in genau dem Moment wieder zusammen wo diese Stütze wegfällt. Also muss man lernen auch ohne diese 'Krücke' leben zu können ..., sprich in sich eine gewisse Stabilität und Sicherheit zu finden. Ich sehe absolut keinen Grund, dass es dazu zwingend eine neue Beziehung und einen festen Partner braucht ... also erst mal weg von der Vorstellung des Idealpartners und vom Druck den jetzt so schnell wie möglich finden zu müssen, damit man sich wieder vollwertig fühlt! Auf neue Erfahrungen und Menschen muss man sich einlassen, ab und zu über eigene Schatten springen. Vielleicht landen wir bei der Gelegenheit zufällig bei jemandem mit wir gerne eine zeitlang gemeinsam weitergehen würden ... vielleicht auch länger.

Bei meiner 'Häppchentheorie' denke ich daran, dass viele kleine Schritte leichter zu bewältigen sind als ein großer ... also muss ich hier einfach schreiben DER WEG IST DAS ZIEL ... und wenn ich dieses 'unterwegs' sein als Provisorium ansehe nehme ich mir die wichtigen Erfahrungen die ich da machen kann, weil ich keine Zeit habe mich drauf einzulassen, denn ich will ja möglichst schnell an mein Ziel -- neue Partnerschaft! Die aber geht möglicherweise deutlich über einen Happen hinaus, und könnte sich eher als Brocken erweisen, je nachdem wie gut die alte, zerbrochene schon verdaut ist! Ach ja, und bei der Wahl des Weges wäre es sicher nicht schlecht einen anderen zu wählen als den bereits bekannten ... denn genau DER hat letztlich in eine Sackgasse geführt! Also Mut für Neues!

Und falls jetzt einer denkt 'DIE hat ja leicht reden, soll sie doch erst mal machen!' ... ich habe gemacht ... ich habe meine Trennung nicht als meinen Untergang, sondern als meine Chance gesehen ... in den letzten Monaten habe ich so viele Dinge getan und geschafft von denen ich nie gedacht hätte dass ich das jemals tun würde bzw. könnte ... ich bin über einige Schatten gesprungen und habe mich selbst teilweise nicht wiedererkannt! meinem Selbstbewusstsein hat das ungeheuer gut getan ... um nicht zu sagen dadurch hatte ich endlich wieder eins! ... und genau das ist auch der Grund warum ich dieses Thema losgetreten habe! Nach all dieser Euphorie befinde ich mich jetzt an einem Punkt wo alles still zu stehen scheint ... das Leben um mich herum weitergeht, während ich nur zusehen und nicht teilnehmen kann ... DAS ist es was mir Angst macht! ... ich will nicht zusehen, ich will mitmachen!

Gruss von lilac

16.08.2002 13:03 • #26


E
Hallo Shanna,

sorry du solltest dir angewöhnen nicht nur das herauszulesen, was du lesen möchtest.... das mit dem Sturz in die neue Beziehung bezog sich ja wohl in keinster Weise auf dich und deine Art zu leben... und wenn ich das in meinem Beitrag nochmal erwähne, dann halte ich es einfach für wichtig den Fehler nicht zu machen.... die Bemerkung könntest du mir ruhig zugestehen.
Und der Rest meines Beitrages bezog sich ja wohl offensichtlich auf das allgemeine Losleben und ich hab einfach meine Bedenken ausgesprochen, die für meine Person eben gelten.... für heile Menschen oder Menschen mit anderen Defiziten als ich sie habe mag das ja möglich sein, was du schreibst.... Mal abgesehen davon wollte ich mit dem Absatz nicht völlig ausschließen, dass man auch leben und Erfahrungen sammeln soll.... ein Eingraben in seiner Höhle ist sicher auch nicht der beste Weg, aber das ist auch jedem klar denke ich.

Schade dass du insbesondere zum Schluss so persönlich geworden bist, gehört das zu deinem neuen Leben ?

Ich wünsch dir alles Gute
eine etwas befremdete Susa3


16.08.2002 13:41 • #27


E
Hallo lilac,

ich hatte nach der Euphorie des Bewältigten eine etwas andere erfahrung gemacht, das ist allerdings schon fast ein jahr her bei mir.
Ich war in der Zeit auch über mich rausgewachsen, hatte aber plötzlich das Gefühl nicht mehr ich selbst zu sein, weil ich es irgendwie übertrieben hab. Ich stand teilweise neben mir und schaute mir zu und dann fühlte ich mich leer.
Mittlerweile weiß ich, dass manche Dinge, die ich geschafft hatte nicht wirklich zu mir passten... aber genau das war mir in meinem Aktionismus, ohne den ich die Zeit danach wohl kaum überstanden hätte, gar nicht so wichtig gewesen, ob das alles zu mir passt oder nicht..... ich versuchte dann alles etwas runterzuschrauben und bin immer noch dabei die Dinge in meinem Leben herauszufiltern, die zu mir gehören und die mich tatsächlich ausfüllen und nicht nur Leerzeiten überlagern.

Liebe Grüße
Susa3

16.08.2002 13:57 • #28


E
Hallo Shanna (und natürlich alle anderen),

da dieser Thread langsam die Dimensionen eines Buches annimmt, gibt es kaum noch etwas inhaltlich hinzuzufügen von meiner Seite aus. Deshalb nur zwei kurze Anmerkungen zu einem Deiner Beiträge:

es ist nicht so, dass die Erkenntnis allein reicht! Dann wäre die Sache doch schnell erledigt. Wie ist das denn mit einem Beinbruch? Ich weiß Knochen ist kaputt, tut weh, auch warum der Knochen kaputt ist, weiß, dass wird heilen. Nach der These Hubi wäre die Sache jetzt ok, im Sinne von Problem erkannt, Bein geheilt. Hubi, das mach mir mal vor! Also bei mir ist das Bein dann immer noch kaputt und ich humpel rum.


Vergleiche hinken natürlich immer, aber es ist trotzdem hilfreich, dieses Bild noch ein bisschen auszumalen und genauer zu betrachten:

XY (egal ob Frau oder Mann) fällt vom Fahrrad: RIESENBLAUE FLECKEN am Unterarm, humpelt mit Schmerzen heim.
Eine Woche später geht XY schließlich zum Arzt, weil die Schmerzen nicht nachlassen, aber auch der kann nichts feststellen beim Abtasten. XY möchte sich nicht röntgen lassen. Wiederum zwei Wochen später gibt XY sich geschlagen, läßt sich röntgen - und siehe da: der Knochen ist - fast unmerklich auf dem Röntenbild erkennbar - angebrochen. XY möchte aber trotzdem keinen Gips, sieht ja so aus, als ob der kleine Riss automatisch wiederzusammenwachsen wird. Diesmal dauert es nur Tage, bis XY nochmal nachgit und schließlich sogar dem Eingipsen zustimmt......
das ließe sich jetzt noch beliebig fortsetzen, aber es ist dnenke ich klar, wie es weitergehen könnte. Obwohl es nur um den Heilungsprozeß geht, spielt hier der Verstand eine gehörige Rolle. Ebenso ist klar, dass die Geschichte ganz anders aussehen würde, wenn der Verstand anders Einfluß nähme.


Hallo ihr Lieben,
ganz besonders ihr kognitiv gesteuerten Männer der Selbsterkenntnis,




Es muss nicht unbedingt so sein, das scheinbar rationale Menschen nur von ihrer Vertnunft gesteuert sind. Vielleicht finden sie nur (noch) mehr rationale Erklärungsversuche für ihre Gefühlsentscheidungen.

16.08.2002 14:16 • #29


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