Moin,
Ich bin 28 Jahre alt, meine Freundin ist erst 20 Jahre alt. In vielen Dingen hat sie mir Erfahrungen/Lebenserfahrungen voraus, hat Dinge erlebt, die ich nicht erlebt habe, war zB allein ein halbes Jahr im Ausland über die Schule, das ging ordentlich schief, die schlug sich da allein durchs Leben, aber auch Männergeschichten, die kein Mensch braucht in dem Alter schon mal garnicht.
Wir wohnen nicht zusammen, sie hat eine Kellerwohnung bei den Eltern, steht auch noch ziemlich unter deren Fuchtel, wobei die eigentlich nicht wissen, was läuft. Ihre Eltern sind selbständig und arbeiten 7 Tage die Woche im Büro, sie ist mehr oder minder Schlüsselkind gewesen.
Wir sehen uns sehr selten, eigentlich mittlerweile nur noch sporadisch alle 10 Tage im Schnitt. Für mich ist das eigentlich keine Beziehung. Sie besteht darauf, dass es eine Beziehung ist, keine Affäre oder dergleichen, da sie da rein vom Gefühl her stark unterscheidet. Mir ist die Definitiv nicht wichtig, man kann es nennen wie man will, für mich ist es keine Beziehung, da wir uns dazu viel zu wenig sehen und keinerlei Alltag, keine Hobbys, keinen gemeinsamen Freundeskreis teilen, im Grunde ist es für mich:
Ab und zu tolle Abende verbringen, S.. Fertig. Meistens ist sie bei mir, da ihre Wohnung winzig ist und ständig unaufgeräumt. Sie hat sich bei mir schon wohnlich eingerichtet, könnte auch zu mir ziehen, aber logistisch macht das keinen Sinn, da sie in ihrem Ort eine Ausbildung macht, sie wohnt 100km entfernt.
Trotzdem wir häufig diskutieren und eigentlich nie auf einen Nenner kommen, vertragen wir uns wieder und haben nie Dauerstreit, das schätze ich. Ich vertraue ihr stellenweise nicht, stellenweise bedingungslos. Beispielsweise weiß ich nicht, was sie auf Partys treibt, sie war wohl früher nicht abgeneigt, die Wochenenden bei anderen Kerlen zu verbringen nach Feiern, um den Eltern zu entfliehen. Dass da nicht nur Händchen gehalten wurde, ist mir schon klar. Stellenweise ist sie sehr leichtsinnig, denn als Frau mit fremden Männern mit zu gehen bedeutet schon entweder stark naiv zu sein oder viel Alk. intus zu haben. Sie sagt, das glaube ich ihr auch, dass das vorbei sei, daran habe sie kein Interesse mehr.
Für mich steht fest, dass ich sie nicht heiraten werde. Ich glaube zwar, sie wird noch mal eine andere Route in ihrer persönlichen Entwicklung einschlagen, aber darauf zu warten und zu spekulieren habe ich weder Lust noch Zeit. Wir sind jetzt knapp ein Jahr zusammen, sie hat sich schon stark verändert - zum positiven, aber mir ist das zu wenig. ich will sie auch nicht formen oder ihre Einstellungen umkrempeln. Das sehe ich nicht als meine Aufgabe und ich will auch einen eigenständigen Menschen als Frau.
Ich habe lange überlegt, mit meinem Bruder (Vertrauensperson für mich) gesprochen und er meinte: Was ändert sich, wenn du Schluss machst? Garnichts, dann seht ihr euch halt vielleicht freundschaftlich alle 14 Tage und jetzt seht ihr euch freundschaftlich Plus alle 10 Tage mit eventueller Aussicht auf Besserung. Er sagt klar: Lass es laufen, mehr als Freundschaft Plus ist es sowieso nicht, darüber bräuchte ich mit ihr auch nicht diskutieren, denn selbst wenn wir nach der Diskussion das Kind Beziehung nennen, ist es trotzdem keine.
Um ehrlich zu sein, will ich sie nicht verlieren, ein Funke Hoffnung ist immer da. Andererseits nerven mich viel zu viele Dinge, als dass ich mich als zufrieden bezeichnen würde. Aber faktisch gesehen ist es wirklich so, es weiter laufen zu lassen, schadet mir nicht, auch wenn es mich nicht weiter bringt.
Dass ich eine andere Frau finde, halte ich für ausgeschlossen, da ich für sie enorme Gefühle habe und emotional nicht so leicht von ihr weg komme, ich war zuvor 5 Jahre Single, trotz zahlreicher Möglichkeiten habe ich nichts mitgenommen, weil die Gefühlslage nicht stimmte. Meine jetzige Freundin kam da wie ein Lottogewinn rüber.
Was tun?
13.04.2014 08:42 •
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