Hallöle,
so, nun habe ich mich auch mal durch diesen Thread gearbeitet, das Thema hat mich sofort angesprochen. Meine Trennung ist am 14. Februar 1 Jahr her nach ca. 6 Jahren Beziehung habe ich mich getrennt. Zuviele Kompromisse, zu oft unglücklich, zuviel gehofft es wird wieder wie es mal war, zu unterschiedliche Vorstellungen von Nähe, Zärtlichkeit, Distanz. Ich könnte noch mit ihm zusammen sein, wahrscheinlich bis ich hier abtrete. Aber - der Preis war mir dann letztendlich zu hoch für ein paar schöne Tage und für das Gefühl doch auch einen Partner zu haben.
Es hängt wohl von der Struktur ab, wie man gestrickt ist. Der Eine würde verweilen in solch einer Beziehung weil er Angst hat vor dem Allein sein. Der Andere geht das Risiko ein und geht, was mit Sicherheit auch Kraft und Stärke erfordert wenn doch noch Liebe im Spiel war. Lange Rede kurzer Sinn. Bei mir ist die Situation derzeit so, daß ich seit Oktober arbeitslos bin, Mutter eines 15jährigen Sohnes, einmal mehr festgestellt daß ich der Typ Einzelgänger bin. Im Großen und Ganzen kann ich gut allein sein, bin ich doch nicht - ich hab ja mich. Hab ein tolles Hobby, die Fotografie und eigentlich selten Langeweile. Scheint sich aber in meinem Alter, ich bin 52, schwierig zu gestalten ein passendes Pendant zu finden, in dem Alter sind Viele schon arg geprägt was Beziehungen betrifft und haben das Träumen verlernt und das Verrücktsein. Zu viele Enttäuschungen erlebt pipapo. Tja. Warum schreibe ich jetzt eigentlich? Ja. Also, mir fehlt derzeit ein Job, ich fange ja wieder an am 1. März, aber ich hab einfach zuviel Zeit für mich, und da kommt das dann, das man denkt hätte ich jetzt einen Mann an meiner Seite wäre Vieles einfacher. Ob es das wirklich ist? Geteiltes Leid ist Halbes usw ...
Lange Rede kurzer Sinn. Ich glaube, nur wer mit sich selbst glücklich sein kann und dieses Glück durch einen Partner aufwertet der ist schon mal auf einem guten Wege. Wenn ich wieder eine Beziehung eingehe, dann sollte sie in jedem Falle eine Bereicherung zu meinem jetzigen Single-Dasein sein. Ich brauche keine starke Schulter zum Anlehnen, ich brauche keinen Ernährer, ich brauche Niemand um einen Sonnenuntergang zu genießen. Was mir fehlt ist die Wärme das Kuscheln das Gefühl Angekommen zu sein. Ich fühle mich noch als Suchende, was genau ich suche weiß ich eigentlich gar nicht. Irgendwie ist da die Angst alleine alt zu werden. Ich bin bereit viel zu geben aber niemals mehr soviel, daß ich am Ende dabei mich selbst, meine Träume aufgebe. Das Gefühl, hier wie ein Außerirdischer zu leben derzeit, kein Job, kein Mann, das kenne ich. Weiß aber auch, daß dies nur ein vorübergehendes Gefühl ist, ich glaube für Keinen! ist es einfach, lange Zeit ohne Arbeit, ohne Partner, ohne ausreichend Geld zu sein. Das ist ein Härtetest und ein dunkles Tal, durch das ich derzeit gehe. Aber die Hoffnung ist da und ich weiß, daß ich aus diesem Tal irgendwann demnächst gestärkt wieder rausgehe und weiß wieviel Kraft in mir steckt und daß ich stolz sein kann, all dies auch alleine (natürlich hab ich meinen Sohn an meiner Seite) durchquert zu haben ohne mich an Irgendwen zu klammern. Ja. Soweit meine Gedanken zum Thema Langzeitsingle. Besser glücklicher Langzeitsingle als dauerunglücklich in einer Beziehung.