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Langzeitaffäre seit 30 Jahren - beide verheiratet

B
Zitat von MissLilly:
Auch das betrachte ich aus eingehender und persönlichen Erfahrung heraus, als einen fatalen Irrglauben.. Denn wer nur die guten Gefühle spüren will und die schlechten derart exzessiv meidet, der ist praktisch Lichtjahre davon entfernt sich tatsächlich SELBST und allem was dazu gehört spüren zu wollen ...

Ja natürlich ist es ein Irrglaube. Eine Illusion. Darum geht es doch

20.07.2022 20:17 • x 3 #601


B
Zitat von MissLilly:
Denn wer nur die guten Gefühle spüren will und die schlechten derart exzessiv meidet, der ist praktisch Lichtjahre davon entfernt sich tatsächlich SELBST und allem was dazu gehört spüren zu wollen …

Du sagst das so einfach. Als ob jeder der sich nicht selbst findet, automatisch seine negativen Gefühle meidet.
Ich behaupte sogar das Gegenteil.
Er ist den negativen Gefühlen schutzlos ausgeliefert, da er überhaupt nicht bewusst ist, auf diese Einfluss nehmen zu können, da er es nie gespiegelt bekommen hat als Kind.

Wollen tut er ja, nur weiß er nicht wie, er täuscht sich selbst und kann es nicht erkennen.

20.07.2022 20:22 • x 2 #602


A


Langzeitaffäre seit 30 Jahren - beide verheiratet

x 3


D
Zitat von Isolde:
In deiner Wertvorstellung, aber nicht in ihrer.

Sagen wir es mal so … der der sich sucht , will und glaubt , in so einer Konstellation, er könnte sich darin finden und spüren …

20.07.2022 20:23 • x 1 #603


I
Wer sich seiner bewusst ist und ehrlich zu sich selbst und natürlich zu anderen ist, hat keine Affäre, weil sich daraus andere Werte entwickeln.
Affärenführer sind innerlich unaufgeräumt, konfliktscheu, egoistisch und auch irgendwie leer. Das ist ihnen aber in dieser Form sicher nicht bewusst, es wird kompensiert durch eine Affäre. Dazu gibt es aber auch noch hundert andere Gründe, warum man Affären hat. Jahrelange Affären sind für mich noch einmal eine ganz andere Hausnummer. So wenig eigene Verantwortung für sein Handeln aushalten zu können, da bedarf es schon einiges für..

20.07.2022 20:37 • x 1 #604


C
Zitat von Isolde:
sondern sich selbst spüren


Das sagt man auch den Menschen nach, die besondere S. Vorlieben haben oder denjenigen die nicht alleine sein können etc. Ergo als leere Hüllen rumlaufen, die sich selbst nicht mehr greifen können und deshalb ein gewisses Extrem ausleben müssen.

Auf der anderen Seite tümpelt auch derjenige noch im Trüben, der meint das Leben bzw. gewisse Mechanismen verstanden zu haben und seine persönliche Wahrheit als die absolute Wahrheit ansieht, die andere Individuen (zu ihrem Wohl doch bitte) auch befolgen sollten. Deshalb sind diejenigen die ähnlich ticken auch sympathisch und die anderen gerne mal Schwachköpfe.

Moral ist zwar eine nette Sache, aber in der Regel an den eigenen Moralvorstellungen orientiert und natürlich gesellschaftlich vorprogrammiert, andernfalls würde unsere Welt etwas freundlicher gestrickt sein und ziemlich ident. Wer denkt, nein ich bin aber ganz anderes etwas ganz besonderes, dass man so einen Umgang nicht verdient hat, macht sich bereits hier etwas vor.

Wie der äußerst intelligente Mann Sokrates schon sagte: Ich weiß, dass ich nichts weiß! Mehr muss man nicht wissen. Und auch jeder hat ein Recht darauf so zu sein wie er ist, ob es einem gefällt oder nicht. Ändert schließlich nichts an der Tatsache.

20.07.2022 20:47 • x 2 #605


I
Genau..

20.07.2022 20:54 • #606


T
Zitat von darkenrahl:
Ich mag ihn, er ist direkt wie ich

Es mag den ein oder anderen vielleicht überraschen, aber man kann durchaus direkt sein ohne verletzend oder gar angreifend zu sein.
Für mich ist ein Mensch direkt, der ehrlich und klar seine Meinung sagt und dabei nicht vergisst, dass seine Worte auf einen möglicherweise emotional instabilen Menschen treffen, und eben deshalb seine Worte mit Bedacht wählt.

Wenn jemandem die neue Frisur von einem anderen nicht gefällt, ist man gleichermaßen direkt, wenn man sagt: Hm, also wenn du mich fragst, dann hast du mir mit der vorherigen Frisur besser gefallen . oder Boah, siehst du sch. aus!...beides zeigt deutlich die eigene Meinung, aber die erste Version ist sicherlich ein wenig weniger verletzend.

20.07.2022 21:40 • x 3 #607


I
Der Inhalt bleibt aber derselbe. Die Frisur ist Mist. Die Verpackung ist nur schöner für diese Botschaft. Direkt, also unverblümt, unabhängig von einer vielleicht sozial angemessenen Wortwahl, ist nochmal etwas völlig anderes als ehrlich, ehrlich ist, die Frisur ist einfach kagge.

20.07.2022 21:52 • x 1 #608


Jetti
Zitat von Clara_:
Moral ist zwar eine nette Sache, aber in der Regel an den eigenen Moralvorstellungen orientiert und natürlich gesellschaftlich vorprogrammiert,

Das ist richtig. Dennoch möchte ich etwas ergänzen, was auch in einem anderen Thread schon Thema war.
Monogamie in einer bestehenden Partnerschaft ist zwar auch gesellschaftlich vorprogrammiert, aber das ist nicht ausschlaggebend für mich, es moralisch auch so zu sehen.
Betrogen zu werden, verursacht einen ganz individuellen Schmerz, der unabhängig davon ist, ob Affären gesellschaftlich toleriert werden oder nicht.

Natürlich werden wir geprägt durch das Umfeld in dem wir aufwachsen, aber irgendwann überprüft man diese vermeintlichen Grundsätze auch für sich selbst. Und eine Affäre mies zu finden, ist eben dann meine ganz eigene Moral, die zwar in diesem Fall mit vielen anderen übereinstimmt, aber nicht deshalb von mir übernommen wurde.

21.07.2022 04:43 • x 3 #609


MissLilly
Zitat von brndbschlngrxl:
Du sagst das so einfach.

Ja genau das sage ich so einfach und das im übrigen aus guten Grund. Denn wenn man sich nur lange genug selbst und andere reflektiert, dann kommt man irgendwann zu einem ganz einfachen Ergebnis:

Nämlich das man sich auch zu Tode reflektieren kann, nur weil man glaubt (oder glauben möchte) doch noch irgendetwas spezielles und einzigartiges übersehen zu haben. Etwas mystisches...was nicht wirklich greifbar oder erklärbar ist ....

Zitat von brndbschlngrxl:
Als ob jeder der sich nicht selbst findet, automatisch seine negativen Gefühle meidet.
Ich behaupte sogar das Gegenteil.

Niemand wird (am wenigsten von mir) dazu gezwungen sich selbst zu finden und wie jemand mit seinen Gefühlen umgeht bleibt einzig und allein seine Sache, solange auch ER es ist der dafür dann auch die ALLEINIGE Verantwortung trägt!...Und dann das wichtigste überhaupt: Auch ganz offiziell dazu steht, anstatt die Verantwortung für ihre Gefühle an ihr Gegenüber abzugeben und dieser dann praktisch stellvertretend für sie ausleben soll!

Zitat von brndbschlngrxl:
Er ist den negativen Gefühlen schutzlos ausgeliefert, da er überhaupt nicht bewusst ist, auf diese Einfluss nehmen zu können, da er es nie gespiegelt bekommen hat als Kind.


Er ist NICHT, sondern er WAR den Gefühlen schutzlos ausgeliefert und damit auch den daraus resultierenden (elterlichen) Konsequenzen, denn seine Kindheit ist nun schon lange vorbei!
Und zumindest das, nämlich das seine Kindheit vorbei ist, weiss er ziemlich genau!

Hierzu ein, wie ich finde, ziemlich treffendes Statement einer Userin aus meinen eigenen Thread.:

Zitat von Urgestüm:
Der Einfluss der Eltern, bzw. der elterlichen Erziehung auf Kinder wird gesellschaftlich und auf individueller Basis massiv überschätzt.
Genetik und der Einfluss durch die Peer Group sind in Kombination viel bestimmender dafür wie ein Mensch sich verhält und entscheidet als das, was die Eltern tun oder nicht tun.

Dazu kommt der Glaube an die eigene Selbstwirksamkeit und da hat man als Eltern und Gesellschaft eine Möglichkeit zumindest etwas Einfluss zu nehmen. Und ich glaube, das ist es was mich an vielen Affären-Themen so stört. Die Selbstverständlichkeit mit der manche es als Freiheit bezeichnen für andere nicht verantwortlich zu sein.

Man ist für sich selbst verantwortlich. Das sagen diese Nach mir die Sintflut-Menschen sogar selbst. Aber das schließt doch ein zu betrachten welchen Effekt meine Entscheidungen auf Umwelt und Mitmenschen haben. Das ist Teil der Definition von Verantwortung!

Aus jeder ist für seine Gefühle selbst verantwortlich wurde irgendwie ... und daher muss ich mir um die Gefühle anderer keine Gedanken machen. Selbst wenn es um Kinder geht!

Niemand ist ein bloßes Opfer seiner Gefühle. Das gilt auch für Verliebtheit und Sechsfrust.
Mündigkeit bedeutet Freiheit und das heißt eben nicht sich um andere keine Gedanken zu machen. Sich von moralischen Überlegungen freizusprechen weil es anstrengend ist. Oder indirekt Beteiligte (wie die Kinder) als Kollateralschäden abzutun. Das ist einfach nur selbst wieder ein unmündiges - und unfreies - Kind sein.


Zitat von brndbschlngrxl:
Wollen tut er ja,


Das ist das was er sagt ...


Zitat von brndbschlngrxl:
nur weiß er nicht wie,


Das behauptet er ....


Zitat von brndbschlngrxl:
er täuscht sich selbst


Das möchte man und tut das sehr lange gern glauben... Und selbst wenn es so wäre, dann kann er sich von mir aus gerne sein ganzes Leben lang selbst täuschen...aber wenn er sich nur selbst erfolgreich täuschen kann, indem er zuerst mich und fortlaufend dafür täuscht, dann passiert das nicht mehr in kindlicher Unwissen oder Hilflosigkeit, sondern ist ein ganz bewusster Akt der Täuschung und vor allem Manipulation! Es spielt dann keine Rolle mehr, ob es böswillig oder unabsichtlich passiert, denn er tut es einfach...im vollen Bewusstsein!


Zitat von brndbschlngrxl:
und kann es nicht erkennen.


er erkennt sehr wohl....nur ist er nicht gewillt zu seiner Habgier zu stehen, sondern zeiht es vor diese zu vertuschen, um sich nicht angreifbar und damit verantwortlich zu machen ...

Aber keine Sorge... niemand ist deswegen ein von Grund auf schlechter oder böser Mensch, sondern allenfalls Pseudoautonom...

21.07.2022 06:51 • x 1 #610


Brennessl
morgen!

Zitat von SchlittenEngel:
Aber grad dass ja letztendlich eher weniger, v.a. wenn sie nicht erwischt werden, sich für die Affäre trennen, obwohl sich doch alles so so besonders anfühlt, ist ja vielleicht ein Zeichen, dass die Beteiligten zumindest unterbewusst ahnen, dass sie sich hier v.a. in einer schönen gemeinsamen Illusion befinden, und die Seelenverwandtschaft beim gemeinsamen Haushalt mit allem drum und dran ganz schnell auch ziemlich schnöde werden würde.


das ist das eine beispiel, andere suchen bewusst die schöne Illusion, ganz ohne großes brimborium, wie haushalt und gemeinsames leben. es gibt menschen die das zu bestimmten zeitpunkten gar nicht (oder nie) wollen und auf der anderen seite jene, die eben skupellos genug sind zweitbeziehungen zu führen.

hier ist wieder nur die rede von einer variante, diese von der hier im forum meist ausgegangen wird.


Zitat von SchlittenEngel:
Langer Rede wenig Sinn, in einer AF treffen sich doch meist 2 Menschen, die keine Traute, Lust oder sonstwas haben, sich ihrem Leben ganz und gar zu stellen und die Probleme dort anzupacken ( was ja auch zB eine Trennung sein kann) sondern sich lieber gemeinsam in einen Egotrip flüchten. Wenn einer der beiden ungebunden ist, vielleicht nochmal anders, da stellt sich eher die Frage, was für Defizite hier sind, die einen sowas über einen längeren Zeitraum mitmachen lassen.


da müssen meiner meinung nicht immer defizite vorhanden sein.

als ich damals drinnen war habe ich das gar nicht so empfunden. auch nicht unterbewusst, da bin ich mir sicher. ich hab mich stark, authentisch und frei gefühlt, meine defizite waren mehr in den beziehungen davor ein thema.

auch wenn es viele hier als ungut empfinden, ich habe für mich aus dieser zeit sehr viel positives mitgenommen und auch fürs (liebes-)leben viel gelernt. für mich was das ein befreiungsschlag um aus gewissen mustern herauszutreten.

ich will keineswegs affairen verherrlichen (ich weiß wie viel leid entstehen kann, war ja auch auf der anderen seite), es ist ein reiner faktenbezogener bericht, der aufzeigen soll, dass erstens nicht immer alles nach schema f abläuft und alle psychologischen faktoren immer die gleichen sind und zweitens, sich auch was gutes mitnehmen lässt.

21.07.2022 07:23 • x 2 #611


Jetti
@MissLilly
Ich bin bei dem von Dir zitierten Beitrag aus Deinem Thread hängengeblieben.

Zitat von MissLilly:
Aus jeder ist für seine Gefühle selbst verantwortlich wurde irgendwie ... und daher muss ich mir um die Gefühle anderer keine Gedanken machen. Selbst wenn es um Kinder geht!

Ich denke, dass sich AF sehr wohl Gedanken machen, gerade auch um ihre Kinder. Diese Zerissenheit, für die es keine Lösung zu geben scheint. Oder eben keine, aus der alle unbeschadet hervorgehen.

Mich stört an dieser Stelle eher die Aussage des Ausgeliefertseins oder gar der Hilflosigkeit.

21.07.2022 07:38 • #612


MissLilly
Zitat von Jetti:
Ich denke, dass sich AF sehr wohl Gedanken machen, gerade auch um ihre Kinder.

Oh ja, das tun sie (aus meiner Sicht) sogar ganz ganz sicher...Ich fürchte allerdings nicht aus den Gründen die du dazu benannt hast.. Zumindest die Meisten von ihnen nicht...

21.07.2022 07:52 • #613


Jetti
Zitat von MissLilly:
Ich fürchte allerdings nicht aus den Gründen die du dazu benannt hast.

Meinst Du eher, weil sie die Kinder möglicherweise dann nicht mehr jeden Tag sehen und bei sich haben, sollte es zu einer Trennung kommen.
So beschreibt es ja zum Beispiel playmobil in seinem Thread.

21.07.2022 07:57 • #614


I
Es gibt genügend gut funktionierende Patchworkfamilien. Ebenso gibt es Beziehungen, die als Affäre begannen und dann in einer stabilen Beziehung enden. Die schreiben hier nur nicht alle.
Eine Trennung der Eltern bedeutet nicht zwangsläufig, dass es den Kindern schlecht geht.
Allerdings ist bei einer Langzeitaffäre nichts davon angedacht. Es ist ein Arrangement, das ist, was es eben ist.

21.07.2022 09:00 • x 1 #615


A


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