Hatte dazu mal was interessantes gelesen, in dem es im Kern auch darum ging, dass EP einen , aufgrund der Vertrautheit, der Intimität, so spiegeln, wie man eben in Wahrheit ist, leider mit einer Tendenz Unschönes zu vergrößern oder hervorzubringen.
Darin würde zwar auch die Chance zur Weiterentwicklung, pers. und zusammen, liegen. Problem, man muss halt hinsehen wollen, von der ein oder anderen Illusion über sich selbst Abschied nehmen und aufhören, den Partner fürs eigene Glück verantwortlich machen. Je nachdem wie schmerzhaft das ist, hat dazu nicht jeder Lust.
Dem gegenüber spiegelt einen die Affäre, so wie man gern wäre, man zeigt hs seine besten Seiten, ( was für meist ja nicht tagelange Treffen ohne Alltagsprobleme halt leichter ist) , erntet Bewunderung und Zuneigung, dass alles noch gewürzt durch ein paar besondere Zutaten wie Heimlichkeit, Verboten sein, Aufregung, nie wissen, wie lange geht das noch, Schmetterlingshormone usw. , die auch dazu führen, dass man eben den anderen so besonders wahrnimmt. ( was den wiederrum sich noch toller fühlen lässt und schon sind 2 neue Seelenverwandte geboren)
Daher kann ich irgendwie schon verstehen, dass es schwer ist, sich aus so einem Geflecht schnell zu lösen, und die Treffen einem einen Kick und Auftrieb geben, mit dem ein normales Leben mit dem Partner daheim halt nicht mithalten kann.
Entschuldigen tut das alles natürlich gar nichts, ( keine 30 und nicht mal 1 Jahr) weil dennoch jedem klar sein sollte, selbst wenn man die obige Dynamik nicht sieht oder teilt, dass das grad ziemlicher Mist dem Partner gegenüber ist und dann mal schnell das Hirn wieder übernehmen sollte.
Aber grad dass ja letztendlich eher weniger, v.a. wenn sie nicht erwischt werden, sich für die Affäre trennen, obwohl sich doch alles so so besonders anfühlt, ist ja vielleicht ein Zeichen, dass die Beteiligten zumindest unterbewusst ahnen, dass sie sich hier v.a. in einer schönen gemeinsamen Illusion befinden, und die Seelenverwandtschaft beim gemeinsamen Haushalt mit allem drum und dran ganz schnell auch ziemlich schnöde werden würde.
Da wo es tatsächlich das Potential zur Liebe hat, oder eben die, die ganz verzweifelt sich an ihren Traum klammern, oder schon lange verzweifelt aus ihrer Beziehung wollen und sich nur allein nicht trauen- die trennen sich wahrscheinlich eher.
( könnte ich mir zumindest vorstellen)
Langer Rede wenig Sinn, in einer AF treffen sich doch meist 2 Menschen, die keine Traute, Lust oder sonstwas haben, sich ihrem Leben ganz und gar zu stellen und die Probleme dort anzupacken ( was ja auch zB eine Trennung sein kann) sondern sich lieber gemeinsam in einen Egotrip flüchten. Wenn einer der beiden ungebunden ist, vielleicht nochmal anders, da stellt sich eher die Frage, was für Defizite hier sind, die einen sowas über einen längeren Zeitraum mitmachen lassen. Ich rede jetzt hier nicht von rein S. Geschichten, ohne große Emotionen oder ONS.
Wie Debby3 sagt, Sie kann ihn nicht wirklich sehen weil er sich ja gar nicht wirklich zeigt.
20.07.2022 19:30 •
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