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Langzeitaffäre > 2 Jahre Wie ist das bei Euch?

6rama9
Zitat von La-Fleur:


Ernsthaft? Du kannst also Paar und Elternebene nicht trennen?

Und wie ich das trennen kann. Aber grundlegende Persönlichkeitszüge, wie Egoismus, Empathielosigkeit oder die Bereitschaft meinen Nächsten kaltblütig zu hintergehen sind nun einmal in einer Person vorhanden oder nicht. Wer gegenüber seinem Partner empathielos ist, ist nicht der Super-Empath bei den Kindern. Wer lügt und hintergeht, ist nicht authentisch und kein Vorbild.

Ich finde es skurril zu glauben, dass ein Betrüger NUR seinen Partner betrügt und allen anderen sonstigen Menschen gegenüber loyal, verlässliche, wertetreu, emapthisch, etc ist.

Nö, isser nicht. Die Fähigkeit Vertrauen für den eigenen Vorteil zu missbrauchen, ist ein grundlegender Charakterzug. Der zeigt sich gegenüber dem Partner, den Kindern, den Kollegen. Daher... leider auch Abwertung der Elternfähigkeit.

20.12.2019 19:41 • x 3 #211


6rama9
Zitat von Silberfuchs:
Ich bin sicher, dass du auch eine ziemlich genaue, gar allgemeingültige, Vorstellung davon hast, was eine gute Erziehung ist, ebenso wie ein guter Charakter, eine gute Beziehung usw. usf

Klar:

Eine gute Erziehung ist eine, die einem Kind ermöglicht das Maximale aus seinen Fähigkeiten und Talenten herauszuholen, die seine Entwicklung in intellektueller und sozialer Sicht fördert und die ihn zu einem Menschen macht, der achtsam mit sich, seinen Mitmenschen und seiner Umwelt umgeht.

Ein guter Charakter ist Teil einer Persönlichkeit, die den eigenen Nutzen und den für seine Mitmenschen in Einklang bringt und sich und anderen soziales, intellektuelles und emotionales Wachstum ermöglicht.

Eine gute Beziehung ist eine, bei der die Summe aus beiden Partner weit mehr als die Summe beider Einzelpersonen darstellt. In einer guten Beziehung gibt es loyale, empathische Freundschaft, erlebte Gemeinsamkeit und gelebte Leidenschaft.

All das ist aus humanistischer Sicht jetzt nicht gerade Rocket Science. Insofern wundere ich mich, dass du Schwierigkeiten hast, zu definieren, was für dich gute Erziehung, eine gute Beziehung oder ein guter Charakter ist. Ich will dir nicht zu nahe treten, aber ich vermute, du hast (noch) keinen Nachwuchs? Wenn du den mal großgezogen hast, wirst du recht klar sehen, was für dich eine gute Erziehung und gute Werte sind.

20.12.2019 20:35 • x 1 #212


A


Langzeitaffäre > 2 Jahre Wie ist das bei Euch?

x 3


paulaner
Zitat von Nachtlicht:
Bei der Diskussion hier im Forum habe ich oft den Eindruck, dass der dritten Person eine unverhältnismäßig hohe Verantwortung für das Wohl einer fremden Beziehung zugeschrieben wird.

Zitat von Nachtlicht:
Da soll eine dritte Person dafür zuständig sein zu gewährleisten, dass mein Partner sein mir gegebenes Versprechen einhält.

Nein. Absolut Nein!
Natürlich hat der gebundene Partner die, wegen mir nenn es so, Hauptverantwortung. Das ist so klar, dass man das mMn nicht explizit erwähnen muss.
Aber dass der ungebundene AP JEGLICHE Mitverantwortung von sich weist...das geht mir auf den Keks.
Was interessiert mich der Mensch, dem durch mein Verhalten großes Leid zugefügt wird. Mir doch egal.
Der gebundene AP denkt letztendlich ja genauso über seinen Hauptpartner. Da tun sich zwei zusammen gegen einen, der noch nicht mal etwas davon ahnt. Und das ist einfach ein schändliches Verhalten.

Das ist meine (freie) Meinung!

20.12.2019 20:57 • x 6 #213


S
Zitat von 6rama9:
Insofern wundere ich mich, dass du Schwierigkeiten hast, zu definieren, was für dich gute Erziehung

Oh, ich habe damit keine Schwierigkeiten, habe ich nicht gesagt - erübrigt sich aber auch, weil ich das durch meine charakterlichen Defizite usw laut dir sowieso nicht hinbekomme.
Ich habe Nachwuchs und du trittst hier nicht zum ersten Mal zu nahe und willst das auch, also kannst du dir die Höflichkeitsfloskeln sparen.
Das, was du da als gute Erziehung beschreibst, kann ich inhaltlich nur an wenigen Stellen teilen.
So, wie du dich hier präsentierst, fällt es dir sicher leicht, deinen Kindern ein Muster an achtsamem Umgang mit Mitmenschen zu sein.

20.12.2019 21:03 • x 1 #214


A
Zitat von Silberfuchs:
So, wie du dich hier präsentierst, fällt es dir sicher leicht, deinen Kindern ein Muster an achtsamem Umgang mit Mitmenschen zu sein.


Diesen Satz beziehe ich auch auf mich .
Es ist überhaupt nicht schwer diesen graden Weg zu gehen , wenn man sich der Verantwortung bewusst ist , die man trägt , wenn man Kinder in die Welt gesetzt hat .

Ich wusste, was mein Erziehungsziel ist und soll ich dir etwas sagen , ich habe meine Kinder nicht gefesselt , geknebelt , geschlagen oder bestraft , ich habe es vorgelebt . Doch - Lügen wurden bestraft , Ehrlichkeit belohnt , indem keine Strafe erfolgte , nie - egal was sie ausgefressen hatten .
Natürlich haben sie auch viel Bockmist gemacht , besonders der Sohn als er so 14 , 15 , 16 Jahre alt war .Konnte in Ruhe zusehen , ohne einzugreifen , in der Hoffnung , er wird wieder zu den Werten zurückfinden , die ihm vermittelt wurden . So war es auch , diese Jahre der Selbstfindung in der Pubertät brauchte er um sich abzunabeln .Alte Werte in Frage zu stellen und für sich zu entscheiden , welchen Weg er gehen möchte .

20.12.2019 23:05 • #215


S
Zitat von Abendrot:
Diesen Satz beziehe ich auch auf mich

Warum?
Zitat von Abendrot:
Lügen wurden bestraft

Ja, schön.
Zitat von Abendrot:
er wird wieder zu den Werten zurückfinden

Dann werden deine Kinder als Erwachsene ja sicher keine Affäre führen oder fremdgehen und du kannst dich entspannt zurücklehnen.
Mission accomplished.

20.12.2019 23:13 • x 1 #216


A
Zitat von Silberfuchs:
Dann werden deine Kinder als Erwachsene ja sicher keine Affäre führen oder fremdgehen und du kannst dich entspannt zurücklehnen.
Mission accomplished.


Genauso sieht es aus , mein Sohn ist mittlerweile 43 Jahre alt , seit 15 Jahren verheiratet und führt eine liebevolle Ehe, manchmal auch mit nicht so zufriedenen Zeiten , aber sie haben eine tolle Umgangsform miteinander die Probleme zu lösen , nämlich reden .. Bei der Tochter ist es ähnlich ,
diesbezüglich kann ich mich entspannt zurücklehnen

.Niemals würde ich behaupten , eine Scheidung könnte nicht irgendwann einmal auf sie zukommen , kann passieren , aber dann wird und da bin ich mir sicher , vorher darüber geredet . Bevor ein anderer Partner ins Spiel kommt , so ist ihre Abmachung .

Aber eine Hellseherin bin ich nicht .
Meine Mission ist erfüllt , was sie aus ihren Leben machen ist ihr Ding .
Keine Lügen sind die Grundmauern , auf die sie bauen . Zum Glück ticken die Schwiegerkinder genauso .

20.12.2019 23:38 • x 1 #217


Nachtlicht
Zitat von 6rama9:
Ein guter Charakter ist Teil einer Persönlichkeit, die den eigenen Nutzen und den für seine Mitmenschen in Einklang bringt und sich und anderen soziales, intellektuelles und emotionales Wachstum ermöglicht.


Nun hat jeder so seine eigenen Vorstellungen davon, was Nutzen und Einklang und Wachstum bedeuten, sprich: was am Ende des Tages einen guten Charakter ausmacht.

Ich persönlich finde zum Beispiel, dass es Teil eines guten Charakters ist, im Umgang mit sich selbst und anderen fehlerfreundlich zu sein und sich moralischer Bewertungen möglichst zu enthalten.

Ich finde auch dass es Teil eines guten Charakters ist, komplexe emotionale Situationen differenziert und wertneutral betrachten zu können und allen Beteiligten eines Systems gegenüber Empathie zuzulassen.

Das könnte man sicher noch ausgiebig im Detail fortführen und käme nie auf einen Nenner, weil die Menschen nunmal so verschieden sind wie sie sind. Am Ende käme man wohl zu dem Schluss, dass es sehr viele unterschiedliche gute Charaktere gibt, aber keinen einzigen guten Charakter, der sich ohne Fehler, Schwächen und Lernprozesse geformt hätte.

Ständiges Beharren auf moralisch einwandfreiem Verhalten wirkt auf mich bisweilen verstörend anankastisch, leugnet es doch schlichtweg die Realität der menschlichen Natur. Wir SIND fehlerhafte Geschöpfe, wir sollten dem Rechnung tragen und nach Lösungen suchen anstatt nach Schuldigen.

Zitat von paulaner:
Aber dass der ungebundene AP JEGLICHE Mitverantwortung von sich weist...das geht mir auf den Keks. Was interessiert mich der Mensch, dem durch mein Verhalten großes Leid zugefügt wird. Mir doch egal.


Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass das einfach mit egal erklärbar ist. Die Dynamik ist ja oft eine andere.

Bei einer rein se*uellen Affäre finde ich die Antwort einfach: Wer sich mir als reiner Bettgenosse anbietet, dessen weitere Verhältnisse können mir doch wirklich egal sein. Kaum jemand wird vor jedem ONS oder Techtelmechtel akribisch prüfen, ob der geplante Akt nicht womöglich zum Nachteil eines vom Gegenüber verheimlichten Dritten geschieht.

Bei einer emotionalen Affäre spielen ganz andere Dinge eine Rolle. Verliebtheit, insbesondere verbotene Verliebtheit, ist ein unglaublich starker Motor. Man sehnt sich so sehr nach etwas, von dem man in dieser Phase tatsächlich überzeugt ist dass das eigene Seelenheil davon abhängt. Der betrügende Part befeuert dieses Sehnen in der Regel durch bewusste oder unbewusste Manipulation, z. B. einseitige Darstellung seiner oh so belastenden Beziehung und suggiert, der Affärenpartner sei eigentlich die bessere Wahl... Durch das Ausspielen des im Dreieck zweigleisig fahrenden Partners entsteht eine massive Konkurrenzsituation, die die Empathiefähigkeit der dritten Person noch weiter einschränkt.

So, und jetzt zeig mir mal die Menschen, die empathisch und großzügig mit jemandem umzugehen vermögen, zu dem sie in einer für sie hoch bedeutsamen Angelegenheit in Konkurrenz stehen. Die wenigsten Menschen, die sich von einer Mangelsituation bedroht fühlen, sind in der Lage oder willens sich einzufühlen oder gar zu teilen. Es ist im Grunde ganz ähnlich zur Mangelsituation der Betrogenen beim Auffliegen der Affäre, die können sich in ihrer Not genauso selten in ihre Konkurrenten einfühlen wie umgekehrt. Da herrscht auf allen Seiten Angst, Wut, Misstrauen und das Gefühl, dass einem etwas ganz Wichtiges weggenommen werden soll. Diesem Gefühl ist mit Moral nicht beizukommen. Erst mit emotionalem Abstand reguliert sich der emotionale Druck so weit, dass man auseinander sortieren kann, was da eigentlich passiert ist und wer welche Anteile daran hat(te). Genau das findet man dann oft hier: das Aufarbeiten, nachträgliche Analysieren von Affären, egal aus welcher Perspektive. Und in dieser Phase erkennen die Leute auch oft ihre eigenen Anteile, und zwar im Idealfall alle drei Beteiligten/Betroffenen.

Für so eine Aufarbeitung halte ich das Beharren auf rigiden, teils naiv anmutenden Moralvorstellungen im Sinne von das macht man einfach nicht für nicht hilfreich. Denn offensichtlich machen die Leute es ja doch, haben es immer schon gemacht und werden es wohl auch immer machen.

Zitat von paulaner:
Da tun sich zwei zusammen gegen einen, der noch nicht mal etwas davon ahnt. Und das ist einfach ein schändliches Verhalten.


Da stimme ich dir zu. Die Heimlichkeit ist in einer emotionalen Affäre in der Regel das, was am meisten verletzt. Die betrogene Partei in Kenntnis zu setzen, obliegt der Verantwortung des Betrügers, nicht der dritten Person.

Zitat von Abendrot:
aber sie haben eine tolle Umgangsform miteinander die Probleme zu lösen , nämlich reden ..


Liebe Abendrot, das habe ich auch alles, und mein damaliger Partner ebenso, und dennoch hat er gegen unsere Abmachungen verstoßen und mich heimlich betrogen, und ebenso eine andere ehemalige Partnerin von ihm. Ob seine Mutter davon weiß? Würde mich wundern

21.12.2019 03:09 • x 2 #218


A
Zitat von Nachtlicht:
Liebe Abendrot, das habe ich auch alles, und mein damaliger Partner ebenso, und dennoch hat er gegen unsere Abmachungen verstoßen und mich heimlich betrogen, und ebenso eine andere ehemalige Partnerin von ihm. Ob seine Mutter davon weiß? Würde mich wundern

Deshalb habe ich auch folgenden Satz geschrieben :

Zitat von Abendrot:
Aber eine Hellseherin bin ich nicht .
Meine Mission ist erfüllt , was sie aus ihren Leben machen ist ihr Ding .

21.12.2019 09:17 • #219


K
Zitat @Nachtlicht
Zitat:
Bei der Diskussion hier im Forum habe ich oft den Eindruck, dass der dritten Person eine unverhältnismäßig hohe Verantwortung für das Wohl einer fremden Beziehung zugeschrieben wird.


für das Wohl einer fremden Beziehung sind die Dritten NICHT verantwortlich - die Dritten werden
erst DANN mitverantwortlich, wenn sich ein EP vom eigenen EP abwendet und dieser sich geneigt
sieht, fremd zu gehen - mit den Dritten. Das ist ein riesiger Unterschied...den es mal klar heraus-zustellen gilt.

Gleichwohl - dass Dritte um einen verheirateten EP buhlen...also die Initiative von Dritten ausgeht, bringt diese Dritten gleich in die Verantwortung, wenn der angeschmachtete EP dem Buhlen nachgibt.

Und was die Übernahme von Verantwortung von Dritten angeht - da winden sich die meisten Dritten, auch wenn sie im Rahmen der Affäre aktiv mitgemacht haben....und das haben sie. Oder gibt es etwas inaktive im Rahmen einer Affäre? Sicher nicht.

Nein... Dritte zu verurteilen, geht nicht. Dritte gilt es nur zu verurteilen, wenn diese jegliches (Mit)-Verantwortungsgefühl ablehnen....die Affäre an sich betreffend, wie auch das Negieren, wenn es
um die Betrogenen geht. Dritte machen mit....und tragen daher einen erheblichen Anteil an (Mit)-Verantwortung....und Dritte machen genau bewusst, willentlich, wissentlich mit, wie die Betrüger/innen selbst. Und das Geschwafel über Gefühle, die die Sinne vernebelt haben - dann liefen die meisten Affairist/innen ständig wie in Trance umher. Anfangs lasse ich das gelten - aber
das Bewusstsein, dass ein EP die EF, den EM betrügt, ist NICHT auf immer und ewig erloschen.
Betrüger/innen gehen bewusst fremd....wie sich AF/AM (nach einer gewissen Zeit) dessen bewusst SIND, dass diese sich daran beteiligen.

Noch mal...als ehem. AM einer langjährigen Affäre weiß ich, wovon ich rede. Und da lasse ich mir
kein X für ein U vormachen.

Ja... @Nachtlicht - in oberflächlicher Betrachtung wird negiert, was es nur zu negieren gibt. Aber
die Oberfläche reicht nicht aus. Tiefer in die Materie wollen die wenigsten AF/AM, wollen auch die
wenigsten Betrüger/innen.
Wer sehr gern mehr Tiefe haben möchte - die Betrogenen. Aber - die müssen sich mit dem zufrieden geben, was ihnen die Betrüger/innen zugestehen. Ob es immer Sinn macht, in die Tiefe zu gehen - darüber lässt sich streiten.

Allerdings - wem Oberfläche reicht, dann soll dem so sein. Die/der darf sich aber nicht wundern, wenn das eigene Leben immer nur nach der Oberfläche ausgerichtet bleibt.

21.12.2019 11:08 • #220


hexe162
@kuddel7591 also tiefe zeigt sich daran, daß ich den Partner als Eigentum ansehe und Dritte, die mit mir keinen Verbindung haben, sollen sich darum kümmern, daß mein Eigentum nicht verloren geht oder sich einen anderen Weg (eben zT auch mit anderen Menschen) gehen will. Wenn Tiefe für Dich nur existiert, bei 100% Eigentum frage ich mich, wie es viele Paare schaffen, tiefste Bindung und Zuneigung zu haben und trotzdem andere Partner zu akzeptieren (siehe ua Satre de Beauvoir). Denen willst Du Oberflächlichkeit unterstellen?
Und warum soll ich Mitverantwortungsgefühl zu jemand haben, den ich nicht kenne bzw. über den ich nichts weiß. Ich weiß, unschuldige Kinder verhungern und mache mir heute trotzdem einen Nachtisch. Und jetzt kommen wahrscheinlich alle, die mir erklären sie leben seit 20 Jahren von 1 Laib Brot/Woche und Wasser, weil sie fühlen sich verantwortlich --- sorry, das ist doch alles nicht ernst zu nehmen. Und ich verstehe, daß Du als AM nunmehr gekränkt ist, aber ich sage auch immer, wer mit den Prinzipien einer Affäre nicht umgehen kann und sich mehr erhofft, soll es besser belieben lassen.

21.12.2019 11:44 • x 1 #221


S
Zitat von hexe162:
Und warum soll ich Mitverantwortungsgefühl zu jemand haben, den ich nicht kenne bzw. über den ich nichts weiß. Ich weiß, unschuldige Kinder verhungern und mache mir heute trotzdem einen Nachtisch

Lass stecken.
Hab ich auch schon versucht.
An den hungernden Kindern bist du nicht aktiv beteiligt, weil du schließlich keinem das Brot selber aus der Hand reißt, außerdem sind das Unbekannte und du bist ja schließlich nicht für das Leid aller verantwortlich und überhaupt ist das was ganz was anderes, das Argument ist dumm und Whataboutism und du versuchst damit nur, Verantwortung abzuwälzen (also so wie die, die sich bei den Kindern nicht in der Verantwortung sehen, aber das ist trotzdem auch nochmal was anderes) usw usf

Zitat von kuddel7591:
die Dritten werden
erst DANN mitverantwortlich, wenn sich ein EP vom eigenen EP abwendet und dieser sich geneigt
sieht, fremd zu gehen

Nice.
Nach der Definition muss dafür noch nicht einmal aktiv was passieren.
Meine Anwesenheit und mein tiefes Dekollete am Kneipentisch gegenüber reicht aus, wenn der Herr sich dann geneigt fühlt, fremdzugehen und mich kennenzulernen, bin ich verantwortlich.
Warte...ich geh schnell für heute Abend noch nen Morphsuit raussuchen.

Zitat von kuddel7591:
Dritte gilt es nur zu verurteilen

Sollte ich dich jemals real treffen, bevorzugst du als Hüter der Sitte und Richter über Scham und Sünde einen einfachen Kniefall oder reicht eine Verbeugung?
Du solltest insgesamt mehr in Ich-Botschaften schreiben. Also: ich verurteile Dritte.
Zitat von kuddel7591:
AM einer langjährigen Affäre weiß ich, wovon ich rede.

Nö.
Du weißt genau etwas über DEINE Affäre in DEINEM Kosmos mit DEINER Geisteshaltung und DEINEM Charakter, DEINEM sozialen Umfeld und DEINER Biographie.
Du weißt einen feuchten Dreck über mich und meine Affäre.

Wenn die Beziehung meiner Affäre in die Brüche geht, weil die Freundin z.B. Nachrichten gelesen hat, ja dann trage ich daran eine Mitschuld.
Ok.
Die Verantwortung übernehme ich.
Und dann?
Fühle ich mich deswegen schlecht? Wenig.
Ändert das was an der Situation?
Nein.
Juckt das IRGENDWEN?
Nein.

21.12.2019 12:19 • x 1 #222


S
Das wäre übrigens so, als würde ich behaupten, ich hätte den tierischen Durchblick in Beziehungsfragen, weil ich nämlich schon mal EINE hatte und darüber hinaus hier im Forum ja gaaaaanz viele gelesen habe, bei denen es ähnlich läuft und auch schon mit gaaaanz vielen Leuten gequatscht habe und - Wunder was! - bei vielen schläft nach vielen Jahren das S. Leben ein. Verrückt was?! Wie bei mir!
Zugegeben nicht bei allen. Und bei manchen nur ein bisschen. Und bei anderen nur vorübergehend und bei manchen beidseitig und bei manchen einseitig und bei manchen nach einem Schicksalsschlag und bei anderen nicht und bei manchen ist ein Dritter im Spiel und bei anderen nicht, wieder andere haben nie gut zusammengepasst oder haben sich auseinandergelebt und manche haben Kinder und andere komischerweise nicht...
Aber egal, das Grundmuster ist ja überall dasselbe nicht? Deswegen berechtigt mich natürlich diese EINE Beziehung dazu, das Handeln und Denken aller Menschen in Beziehungen zu beurteilen.

Soll das ein Witz sein?

21.12.2019 12:41 • #223


trixi-77
Leider schaffe ich es zeitlich gerade gar nicht, hier zu schreiben.
Die Beiträge, die noch dem Topic entsprechen, sind zwar recht überschaubar, aber trotzdem möchte ich auf ein paar gerne eingehen.

Ich wollte hiermit nur sagen: ich bin noch da, aber antworten ist gerade leider nicht.
Dazu möchte ich dann Ruhe haben.

Allen an dieser Stelle schonmal (sozusagen prophylaktisch, falls ich ganz untertauche während der Feiertage) ganz schöne Feiertage und ein gesundes und glückliches neues Jahr!

21.12.2019 12:46 • x 3 #224


Blanca
Zitat von trixi-77:
hier wird ja in der Regel über Affären geschrieben, die irgendwo zwischen Wochen und Monaten gelaufen sind, bevor sie aufgedeckt, beendet oder zur richtigen Beziehung (wohl seltener) wurden.

Mich würde hier interessieren, wie das in den Fällen ist, in der die regelmäßig erwähnte Hormonsteuerung und Verliebtheitsphase überschritten ist?

Grundsätzlich wohl nicht anders als bei Festbeziehungen: Man geht zum Alltag über.
Solange der einem gefällt, wird man ihn nicht ändern wollen.

Zitat:
Wenn vielleicht sogar die weitere Familie (Eltern) oder Freunde kennengelernt wurden, mit der Affäre Urlaube verbracht werden oder ähnliches.

Je nach Konstellation wird es evt. erforderlich, statt der - gegenüber dem Ehepartner heimlich geführten - Affaire ein offenes Arrangement anzustreben, denn bei soviel Mitwissern wächst die Gefahr des Auffliegens dann doch erheblich.
Ansonsten: Siehe oben.

Zitat:
Wie wird das aus Sicht des Betrügern, der Affäre selber oder der (ehem.?) Ehepartner erlebt?

Der Betrüger bleibt in seiner Komfortzone. Je weniger Druck ihm Ehepartner und Affaire machen, desto mehr.

Die Affaire ebenso, sofern sie sich nicht insgeheim mehr erhofft (was aber nicht notwendigerweise so sein muß). In dem Fall wird sie auf Dauer erst unzufrieden, dann womöglich auch emotional geschädigt, wenn sie sich nicht rechtzeitig löst aus dieser Konstellation. Volkswirtschaftlich ein Aspekt: Frag mal, wieviele Püschologen davon leben, diese Schäden mit betroffenen Ex-Affairen aufzuarbeiten und was das alles kostet.

Manche Affairen drehen auch durch und informieren den betrogenen Ehepartner. Doch meist bedeutet so ein Vertrauensbruch gegenüber dem Affairenkomplizen dann doch eher das Ende der Liaison als das der Ehe, die sie dadurch zu sprengen suchen.

Der Ehepartner hingegen wird weiterhin betrogen und dürfte sich entsprechend mies fühlen, falls es auffliegt - mehr muß man dazu wohl kaum schreiben. Ausnahme: Er (oder sie) geht auch selbst längst heimlich fremd - dann natürlich wäre jetzt die Bahn frei für ein offenes Arrangement zu viert...

Zudem wird der Ehepartner um sein Recht gebracht, sich ebenso frei gegen eine offene Eheführung entscheiden zu dürfen, wie der Betrüger sich dies ihm (oder ihr) gegenüber angemaßt hat - und zu gehen, also in einem Alter, wo er (oder sie) vielleicht noch jemand hätte finden können, mit dem sich eben doch eine geschlossene Festbeziehung führen lässt, auf die man sich diesbezüglich auch nachhaltig verlassen kann.

Für betrogene weibliche Ehepartner kommt hier noch der Aspekt einer tickenden biologischen Uhr hinzu: Den Frust beispielsweise, Jahre über Jahre mit einem zeugungsunfähigen Mann verplempert zu haben, nur um dann feststellen zu müssen, dass er ständig fremdgegangen ist, statt einen rechtzeitig genug freizugeben, um mit einem anderen noch eine Familie gründen zu können... auch dazu muß man wohl nicht viel schreiben.

Zitat:
Und was ist daraus geworden?

Meist verlaufen solche Geschichten sich dann doch noch, also spätestens dann, wenn die Affaire jemand anders kennenlernt, der ihr eine Festbeziehung bieten kann oder wenn der Betrüger eine neue Affaire am Start hat.

Mitunter schreiben hier aber schon mal welche, die tatsächlich über Jahrzehnte hinweg in ihrer Affaire steckengeblieben sind.

Fazit: Alles kann, nix muß.

Zitat:
Wie hat man irgendwann den Absprung geschafft?
Oder aber wie wurde eine richtige Beziehung daraus?

Letztlich immer eine Frage des inneren Leidensdrucks in Kombination mit der Entschlossenheit, mit der man eigene Ziele verfolgt und der Möglichkeiten, die sich einem bieten dazu.

21.12.2019 13:22 • x 4 #225


A


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