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Langjährige Ehe - Neubeginn alleine oder zu zweit

L
Heute zeigte sich für mich wieder sehr deutlich, wie verdammt schwer der Neuanfang ist. Nicht nur für mich, für die ganze Familie. So viele Gräben. So viel zerrüttet.

Ich mache hier Pause!
Alles Gute für euch!

15.07.2018 13:26 • x 2 #61


Vegetari
Zitat von Lilli66:
Heute zeigte sich für mich wieder sehr deutlich, wie verdammt schwer der Neuanfang ist. Nicht nur für mich, für die ganze Familie. So viele Gräben. So viel zerrüttet.

Ich mache hier Pause!
Alles Gute für euch!


Pause ist auch mal gut für sich ,später Bilanz ziehen :wo stehe ich gerade? Was habe ich bisher erreicht? Wo will ich noch hin?

Und auch mal auf ganz andere Gedanken zu kommen. ...
Dir wünsche ich eine gute Auszeit!

15.07.2018 14:05 • #62


A


Langjährige Ehe - Neubeginn alleine oder zu zweit

x 3


M
Zitat von Vegetari:
Es ist schön ,das Du und Dein Sohn jetzt das Dreamteam seid! Aber manchmal kann so etwas zu eng werden und ist auch nicht gut .Oder gesund kann es auch nicht sein, den Sohn als quasi Lebenspartner zu missbrauchen . Sowas kann vorkommen und muß bei euch aber nicht vorliegen.

er wird nu 20 und wohnt eine Etage höher. Ich weiß, er ist im mom unterwegs, hab aber nicht gefragt mit wem und wie lang er darf sein eigenes Leben leben, er kann jederzeit zu mir - das reicht aus

15.07.2018 14:33 • x 3 #63


L
1:1 für Kroatien. Sitze hier mit der Familie und wir gucken das Endspiel. Lesen eure Ehepartner hier eigentlich mit ?
Elfmeter für Frankreich. Mache Pause

15.07.2018 16:36 • #64


hahawi
Nein, sitzt aber daneben.

15.07.2018 16:37 • #65


M
Zitat von Leuchtturm65:
1:1 für Kroatien. Sitze hier mit der Familie und wir gucken das Endspiel. Lesen eure Ehepartner hier eigentlich mit ?
Elfmeter für Frankreich. Mache Pause

mein Ehedings liest nicht mit, der muss seinen neue Prios folgen, sonst gibt's Zunder

15.07.2018 16:39 • #66


L
2:1 für Frankreich. Ich bin jetzt für Kroatien, die Franzosen hatte bisher mehr Glück-

hahawi, du hast mich in einem anderen Thread zum Thema Zeit gefragt, euer Neuanfang gerät in´s Stocken, du wirktes etwas ungeduldig. Euer Start sei jetzt 6 Monate her. Lilli66, du klingst heute etwas traurig. Soviel Gräben, alles zerrüttet. Auch bei euch ist der Neuanfang gerade mal 6 Monate her.

Bei uns gab es keine Affäre, kein Streit, nichts, was unsere Beziehung belastet hätte. Und dennoch ging alles recht langsam und ich war oft verärgert. Trotz Trennungsandrohung hat sich meine Frau nur sehr langsam bewegt, verändert. Warum? Naja, sie hatte sich in der Ehe ganz gut eingerichtet. Viele Gewohnheiten haben sich manifestiert. Und auf einmal kommt dann der Ehemann an, und will Veränderung, Aktivitäten und und und. Da hat sie teilweise auch manchmals ganz kräftig auf die Bremse getreten. Allerdings war ich teilweise auch recht fordernd.
Allerdings war ich gerade in den ersten 9 Monaten manchmal sehr enttäuscht, wie wenig sie am Anfang an Veränderung zuließ. Irgendwann habe ich dann aber akzeptiert, dass ich derjenige bin, der den Veränderungsprozeß eingeleitet habe und ich wohl auch weiterhin den Hut aufhaben werde.

Lilli66, ich kenne deinen Mann nicht. Aber ich kann mir schon gut vorstellen, dass da bei ihm in der Tat viele Gräben sind. Selbst über deinen Sohn sagts du ja, dass er dem Braten nicht traut. Das wird bei deinem Mann bestimmt nicht anders sein. Da du die Affäre hattest, hast du eine größere Bringschuld als er. Ich weiß, klingt nicht schön, aber du wirst derjenige sein müssen, der die Gräben überbrückt. Und das braucht Zeit, viel Zeit. Vertrauen ist schnell verbraucht und es braucht viel Zeit, dieses wieder aufzubauen. Was ich dir empfehlen würde: Schaue dir im Forum ältere Beiträge an. An den Überschriften kannst du die für dich wichtigen Threads erkennen (Neuanfang nach Affäre usw.). Als ich diese gelesen hatte, hatte ich die zerstörerische Kraft einer Affäre erkannt. Und wie schwer es ist, nach einer Affäre eine Neuanfang zu wagen. Aus dieser Erkenntnis ist dann das Programm entstanden (für die neuen User werde ich es gerne hier kurz mal erklären, aber nich heute, weil es zu lang wird und ich recht unkonzentriert bin, weil ich ja gleichzeitig das Endspiel sehe.) Ich wünsche dir heute noch mehr Geduld als sonst. Ich weiß nicht, was heute bei dir los ist, hol jetzt einfach mal tief Luft und sage bei der nächst besten Gelegeheit deinem Mann, was du an ihm gut findest, und wenn es nur eine Kleinigkeit betrifft. Das schafft Entspannung. Wenn ich so deine Texte lese, wünsche ich dir alles Gute und denke auch, dass du es schaffen kannst, in einer für dich erfüllenden Beziehung leben zu können.

hahawi, zum Thema Zeit was zum schmunzeln.:
Vor ca. 2 Jahren habe ich mir natürlich meine Frau ganz genau angeschaut. Und folgendes ist mir aufgefallen. Wenn sie auf das Gäste-WC gibt (liegt gegenüber der Küche und nahe beim Wohnzimmer) lässt sie die Tür offen. Als ich sie darauf ansprach, sagte sie, sie läßt die Tür offen, damit sie alles im Blick hat und die Kinder beobachten kann. Kinder? Hier waren keine Kinder mehr, unser Sohn war zu diesem Zeitpunkt 16 Jahre alt. Es hatte dann noch ca. 6 Monate gedauert, bis die WC-Tür endlich zu war (3:1 für Frankreich). Und genau im gleichen Zeitraum komme ich an und sage ihr, dass wir uns als Eltern mal zurücklassen und als Paar ohne Sohn ein Wochende wegfahren und es mal richtig krachen lassen. Da brauchte ich auch viel Geduld und 6 Monate sind da wirklich kein langer Zeitraum (nach 18 Jahren Elternschaft)
Schönen Sonntag, bin aber nachher wieder online

15.07.2018 17:22 • x 1 #67


L
Hallo ihr lieben,

es geht mir heute etwas besser. Gestern war schlimm. Unser Sohn ist ja wieder da und er und sein Papa sind echt ein Dreamteam. Anstatt mich aber darüber zu freuen, nörgel ich rum, weil ich mich ausgeschlossen fühlte und dafür kriegte ich dann prompt von beiden die Quittung.

Seit der Affäre hat unser Sohn sich ja merklich von mir abgenabelt und ein enges Verhältnis zu seinem Vater bekommen. Darauf bin ich natürlich eifersüchtig aber ich kann es nicht mehr rückgängig machen. Ich habe damals ja beide im Stich gelassen.

Im Moment bin ich sowieso auch schlecht drauf, wegen meiner Knie-OP und dem langen Krankenschein. Da bin ich noch empfindlicher als sonst und gestern bin ich dann nach einer unbedachten Äußerung unseres Sohnes heulend zusammengebrochen. Er war total perplex und hat sich entschuldigt. Da hab ich dann wieder ein schlechtes Gewissen bekommen. Ach der ganze Tag war was für die Tonne!

Zusätzlich zu all dem Mist arbeite ich ja in der Psychotherapie auch die Affäre auf. Die Psychologin hat mir die Wut, die ich als inneren Schutzwall gegen den AM aufgebaut habe, in der letzten Sitzung genommen. Sie sagte, ich habe ihn ja eigentlich genau so benutzt, wie er mich. Stimmt, aber jetzt darf ich noch nicht mal mehr sauer sein, dass er mich abserviert hat, oder was? Soll ich jetzt Mitleid mit dem haben? Ich hab den doch nicht zum S ex gezwungen. Überredet, ja, aber nicht gezwungen. Er wollte ja nur ein bisschen flirten, um sich abzulenken. Ich habe ihn dann Quasi ins Bett gezerrt. Stimmt! Schei....! Ich dachte, ich kann einen Mann mit S ex an mich binden. Deswegen, hab ich mich auf die p ornographischen Praktiken eingelassen. Es hat ihm gefallen aber verunsichert. Er hält mich für eine Mega *beep*, wahrscheinlich. Sauer bin ich also nicht darauf, dass er mich in die Affäre gezogen hat, denn da war ja ich die treibende Kraft. Sauer bin ich, dass er nicht geblieben ist. Ganz schön schmerzliche Selbsterkenntnis.

Im Moment habe ich das Gefühl, mir schwimmen alle Felle weg.

Abends sitzt unser Sohn wieder mit auf dem Sofa und schaut seine Serie mit uns. Das ist schön aber gleichzeitig nervig. Gerade jetzt brauche ich viel Nähe zu meinem Mann und das Gefühl gehalten zu werden. Nix davon kriege ich!

Ach ja, und eine Heulsuse bin ich auch. Der Physio meint, ich stelle mich an. Im Spiegel sehe ich mich ungerne an. Ich bin fett und unbeweglich und völlig von der Rolle.

Ach Sch eiße, ich glaube das hier mutiert jetzt zum Jammerthread. Tut mir leid!

Lilli

16.07.2018 11:29 • x 2 #68


M
Lass es raus Lilli, wenn nicht hier, wo denn dann

16.07.2018 11:36 • x 2 #69


L
Ach so, die Therapeutin sagte dann noch, dass man nur wirlich loslassen kann, wenn man verzeiht. Wut ist als nicht auf Dauer die Lösung meines Problems. Solange ich Wut habe und mich über den ExAm negativ auslasse, kommen wir in der Ehe nicht weiter.

Komische Logik. Ich dachte eher, dass mir die Wut helfen würde. Jetzt muss ich die also loslassen. Das bedeutet dann aber auch, dass mir meine eigene Verantwortung an der Sache um die Ohren fliegt. Sehr unangenehm!

Unser Weg ist also noch viel viel weiter, als ich dachte.

@Leuchtturm65 , das Problem mit der Klotür kenne ich auch. Die Story war mein Highlight gestern. Allerdings ist es bei uns so, dass wir beide dazu neigen, die Tür offen zu lassen. Und abends gehen wir gleichzeitig ins Bad. Schlimm! Einen unerotischeren Anblick, als den Partner auf dem Klo sitzen zu sehen, gibt es ja kaum.

Merken wir uns also, zuviel Nähe killt die ero.!

LG Lilli

16.07.2018 11:49 • x 1 #70


M
Zitat von Lilli66:
Einen unerotischeren Anblick, als den Partner auf dem Klo sitzen zu sehen, gibt es ja kaum.

Doch es gibt noch einen, Männer die sich zu Musik ausziehen, da bekomm ich immer Schnappatmung (vor Lachen)

16.07.2018 11:52 • x 1 #71


L
Hallo zusammen,
erstmal mal etwas allgemeines zu diesem Thread. Ich sehe das nicht so, dass man eine langjährige Ehe auf jeden Fall aufrecht erhalten sollte. In den zwei Ehescheidungen, bei denen ich sehr intensiv einbezogen wurde, war meine Erkenntnis, dass ich das Trennungsbegeheren des anderen Partner durchaus verstehen konnte (ich habe die Verlassenen betreut, viel Tränen, viel Schmerz und am Anfang viele offene Fragen). Heute sind beide Scheidungen rechtskräftig und ich finde, auch die Verlassenen sind wieder auf dem richtigen Weg (glücklich) und Leben wieder in einer Beziehung. Also stimmts: Nach Regen kommt auch Sonnenschein.
Aus meinem Umfeld (nicht repräsentativ) würde ich es mal so formulieren: Nach 25 Jahren Ehe und Kinder groß, lassen sich ein Drittel der Paar scheiden, das 2. Drittel wurschtelt weiter so vor sich hin (die sind nicht unglücklich, aber richtig glücklich auch nicht), und das 3. Drittel erkennt die neuen Freiheiten und nutzen sie.
Ich möchte zum 3. Drittel gehören, und wenn das nicht klappt, zum 1. Drittel, aber bis an mein Lebensende weiter so rumwurschteln, das möchte ich auf keinen Fall.
Insofern habe ich Respekt und Verständnis, wenn Paare nach langer Zeit sagen, wir passen nicht mehr zusammen und trennen uns. Schade finde ich dann nur, wenn die Beziehungen mittels Affäre beendet wurde (war in meinen Fälle so). Irgendwie haben die betrügenden Partner die letzten 25 Jahre weggeschmissen, entwertet. Man sieht sich doch aufgrund der Kinder bis ans Lebensende immer wieder. Das hätte man auch besser lösen können. Es war ja nicht alles schlecht und diese Menschen haben es schlichtweg einfach nicht verdient, so belogen und hintergangen zu werden. Gerade bei der Freundin meiner Frau, die sehr oft das ganze Wochenende dann bei uns war, damit ihr die Decke nicht auf den Kopf fiel, konnte man den ganzen Schmerz usw................live miterleben.
Also: Trennung durchaus ja, aber wie.

16.07.2018 13:09 • x 4 #72


L
Hallo Lilli66,
ich lese deine Beiträge sehr gerne. Dein genanntes Schaufbild habe ich mir sehr genau angeschaut und mich darin auch wiedergefunden. Ich finde, dass du sehr gut reflektierst und deine Art, wie du über dich selbst schreibst, beeindruckt mich. Natürlich haben wir alle auch nicht so gute Tage. Und bevor man seine Wut, Enttäuschung oder sonst was, an dem Partner oder an der Familie ausläßt, ist es doch besser, hier zu schreiben. Da befreit doch.
Also brauchst du dich nicht zu entschuldigen, wenn du dir den Frust von gestern hier von der Seele schreibst.

Hallo Lillie66,
und dieses Forum und unser Austausch hier hat uns doch bezüglich langer Paarbeziehung heute wieder neue, elementare Erkenntnis gebracht: Auch in Langzeitbeziehung gilt: Bitte Klo-Tür schließen ! (hier sollte jetzt ein Smilies kommen, weiß aber nicht wie das geht)

16.07.2018 13:29 • x 2 #73


L
Hallo Lilli66,
du hattest gestern keinen guten Tag. Ich will dir jetzt ein paar Argumente liefern, warum der Tag eigentlich garnicht mal so schlecht war.
Du hattest eine Affäre, die nicht so verlief, wie du dir das gewünscht hattest. Nun willst du zurück in deine Ehe. Finde ich gut. Und dieser Thread soll ja diesem Thema dienen. Du beschreibst deine Ehe vor der Affäre wie bei vielen Langzeitbeziehungen. Man hat sich auseinander gelebt usw. (du hast das mit deinem Schaubild ja viel bessser und detaillierter beschrieben). Wo wärest du jetzt (und auch dein Mann), wenn es diese Affäre nicht gegeben hätte. Hättest du den Mut gehabt, sich sie das erste Drittel zu trennen? Hättest du den noch größeren Mut gehabt, deine Ehe grundlegend zu erneuern? (so wie das 3. Drittel). Oder würdest du, wie das 2. Drittel, immer noch so vor dich hinwurschteln wie gehabt, unglücklich aber ohne konsequente Entscheidung in die eine oder andere Richtung. Ich weiß es nicht.
Aber ich vermute, deine Affäre hat dich nun zu einem Handeln gezwungen. Und du hast nach reichlicher Überlegung (ich mag, wie du deine Gedankengänge schilderst) dich für den Verbleib in der Ehe (aber als Neuanfang !) entschieden. Find ich super.
Also können wir doch an dieser Stelle festhalten: Die Affäre bewirkte eine Entscheidung, und garnicht mal so eine schlechte (nicht so schlecht, damit meine ich nicht das Verbleiben in der Ehe, sondern den Neuanfang der Ehe).

Und jetzt kommt das zweite gute Argument, eigentlich kein Trübsal *beep* zu müssen. Dein Mann will es auch.
Hier machen wir gedanklich mal eine Pause und lassen diese eigentlich gute Ausgangssituation mal durch unseren Kopf wandern.

16.07.2018 14:06 • x 1 #74


Vegetari
Also ob man eine Beziehung allein von sich aus beendet oder mit bzw wegen einer Affäre macht doch ein grosser Unterschied! Beim letzten wird sehr sehr wahrscheinlich viel verbrannte Erde und ein Trauma bis zum Lebensende hinterlassen .

Nach meiner Recherche bringen die allerwenigsten Affären überhaupt was. Viele bleiben doch beim Ehepartner und wenn man sich vom EP trennt, z.B.mit Hilfe der Affäre, dann bleiben die Affärenpartner danach entweder noch kurz zusammen weil viele u.a. den Alltag nicht schaffen oder der Trennende lebt danach allein und später mit neuem Partner.
Es gibt die Paare tatsächlich, die aus einer Affäre eine lebbare Beziehung schaffen ,aber nur in den allerwenigsten Fällen!

Ich kenne übrigens 2 Paare die postaffärisch ihre Probleme intensiv in der Paarberatung aufgearbeitet haben und heUte fast 20 Jahre später eine bessere Beziehung führen als vor der Krise mit Affäre.

Die Zeit macht es !
Mit der Zeit werden wir Menschen gelassener und später mit zunehmenden Alter empfinden viele ihre Partnerschaft glücklicher als davor. Da gibt es tatsächlich eine Studie drüber, die das widerlegt was vorhin hier beschrieben wurde.

16.07.2018 14:21 • x 2 #75


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